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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.11.2023

Atmosphärisch, nervenaufreibend und charmant

Spy Coast - Die Spionin
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Endlich eine neue Reihe von Tess Gerritsen. Ich liebe die Rizzoli & Isles Reihe seit der ersten Stunde. Ebenso ihre Stand Alones.
Und dennoch finde ich es unsagbar erfrischend, dass Tess Gerritsen nun ...

Endlich eine neue Reihe von Tess Gerritsen. Ich liebe die Rizzoli & Isles Reihe seit der ersten Stunde. Ebenso ihre Stand Alones.
Und dennoch finde ich es unsagbar erfrischend, dass Tess Gerritsen nun einmal etwas völlig Neues gewagt hat.
Etwas voller Tempo und Geruhsamkeit. Voller Finesse und Esprit.
Spionage- und Agententhriller liebe ich seit Jahren. Dass die Autorin diese Richtung eingeschlagen hat und trotzdem etwas völlig Neues wagt, ist bemerkenswert und geradezu brillant.

Der Schreibstil der Autorin ist überaus fesselnd und mitreißend. Dazu erschafft sie eine düstere und beklemmende Atmosphäre, die es wirklich in sich hat.
Im Fokus steht hierbei Maggie, deren Perspektive wir mitunter auch erfahren.
Eine bemerkenswerte Frau. Voller Esprit, Kampfgeist und einer unglaublichen Stärke und Leidenschaft im Blut. Ich mochte Maggie unglaublich gern. Ihre Tiefsinnigkeit, ihre Verletzlichkeit, ihre sensible und starke Persönlichkeit.
Daneben haben mich der Martini Club und Danny unglaublich begeistert und zutiefst berührt. Ihre Loyalität, ihr Vertrauen, ihre Beständigkeit.
Diese Geschichte verfügt über so besondere Charaktere, dass ich einfach nur beeindruckt bin.
So besonders, einzigartig, brillant und mit sehr vielen Facetten durchzogen. Dass es immer wieder Spaß macht, sie aufs Neue zu sezieren. Zudem sind sie authentisch und absolut greifbar.

Bereits der Einstieg hat mich total begeistert.
Es ist anders, intelligenter und charmanter.
Die Autorin geht die Spionage Geschichte mal ganz anders an, nämlich von hinten nach vorne und das macht sie verdammt gut.
Hierbei geht es um Maggies Geschichte und diese ging mir verdammt nahe.
Maggie zeigt, dass sie ein Mensch mit Zielen und Wünschen ist. Dass sie Träume hat und nicht nur auf Autopilot läuft. Sie ist leidenschaftlich, souverän und charmant.
Es ist Jahre her, dass sie im Verborgenen agiert hat. Doch irgendwann kommt die Vergangenheit immer wieder zurück, oder? Und legt den schlimmsten Teil deines Lebens frei.

Die Dynamik des Martini Clubs ist unglaublich. Ich hab sie einfach nur geliebt und musste mehrfach schmunzeln, weil sie so geschickt agiert haben.
Maggie erzählt uns ihre Geschichte, mit all ihren Schatten- und Sonnenseiten und ich war einfach nur unglaublich gefesselt.
Dabei legt sie so viel Schmerz und Verletzlichkeit frei, dass es mir immer wieder den Atem geraubt hat und ich überrascht war, wie sie das Ganze überstehen konnte.
Es erzählt von Rache, Vergeltung, aber auch von Gerechtigkeit in einer gnadenlosen Welt, in der du allzu schnell zur Gejagten werden kannst.
Es entspringt daraus eine Verlorenheit, die kaum in Worte zu fassen ist und zugleich so viele Hürden und Konsequenzen nach sich zieht.
Denn nicht immer kann man sich sein Leben aussuchen.
Besonders wie sie damit umgegangen sind, so zu leben und niemals wirklich frei agieren zu können, war unglaublich interessant, aber auch sehr schmerzhaft.
Es ist eine atmosphärische, leidvolle und intensive Geschichte voll tiefgreifender und empfindsamer Momente, die dich zum Handeln zwingen.
Es spielt Humor mit, ebenso wie intelligente Dialoge verbunden mit einem atemberaubenden Setting.
Es ist actionreich und trotzdem gibt es ruhige und stilvolle Momente, die zeigen, wer die Menschen dahinter wirklich sind.
Es gibt Romantik, aber auch ein knallhartes und unkalkulierbares Leben. Und wie alles miteinander kollidiert, lässt sämtliche Grenzen sprengen und manchmal gibt es einfach kein Weg zurück.
Das Ende hat mich tatsächlich ziemlich verblüfft, denn damit hab ich tatsächlich niemals gerechnet.
Ich bin begeistert über so viel Einfallsreichtum und Kreativität. Denn auch wenn es hier um ernste und sensible Themen geht, so wird es durch die emotionalen Momente immer wieder etwas abgemildert und ich bin schon unglaublich gespannt auf den zweiten Band.

Fazit:
Mit “Spy Coast. Die Spionin” schlägt Tess Gerritsen mal eine völlig neue Richtung ein und liefert damit eine geradezu genialen Auftakt ihrer neuen Reihe ab.
Wer Spionage- und Agententhriller mag, sollte ihn sich auf keinen Fall entgehen lassen.
Atmosphärisch, nervenaufreibend und charmant.
Unbedingt lesen. Ich bin absolut begeistert.

Veröffentlicht am 25.11.2023

Ein großartiger Abschluss und für mich der beste Band der Reihe

With you I heal
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Mit Sophia und Arin geht es jetzt ein letztes Mal nach Belmont Bay.
Doch Vorsicht, es ist keinesfalls eine leichte Lektüre. Es ist schwere Kost, für die man bereit sein muss. Mir hat gerade das großartig ...

Mit Sophia und Arin geht es jetzt ein letztes Mal nach Belmont Bay.
Doch Vorsicht, es ist keinesfalls eine leichte Lektüre. Es ist schwere Kost, für die man bereit sein muss. Mir hat gerade das großartig gefallen. Viel mehr Autoren sollten diese Themen aufgreifen. Justine Pust hat es in meinen Augen sehr sensibel behandelt und doch hat mir ein ganz anderer Aspekt in dieser Story fast das Herz gebrochen.

Der Schreibstil der Autorin ist ungemein fesselnd und einnehmend.
Die Atmosphäre ist sehr bedrückend und tragend gehalten, was sich sehr gut mit der Handlung deckt.
Sophia und Arin stehen hierbei im Fokus. Von beiden erfahren wir dabei auch die Perspektiven.
Obwohl beide dabei sehr viel Raum und Tiefe erfahren, um sich richtig entfalten zu können, so hat mich persönlich Sophia noch etwas mehr erreicht, auch wenn mich auch Arin schmerzlich berührt hat.
Beide sind großartige Charaktere, aber ihr Leben oder besser deren Verlauf haben sie förmlich in die Knie gezwungen.
Ich fand das super authentisch und nachvollziehbar. Auch wenn ich gestehen muss, dass ich diese Story nicht wirklich als Liebesgeschichte sehe. Dafür sind die Themen zu wichtig, zu gehaltvoll, zu ernst und sensibel.
Es ist eher das, was dir Halt gibt und aufhängt, wo sonst jeder den Glauben an dich verloren hat. Dass es immer Hoffnung gibt, auch wenn du sie längst verloren geglaubt hast. Denn was wärst du ohne sie?
Ich finde es auch sehr schwierig zu sagen, von Liebe zu sprechen oder sie sogar zuzulassen, wenn man sein Leben erstmal in die richtigen Bahnen lenken muss, selbst klar damit kommen muss. In meinen Augen ein unfassbar schweres Pflaster.
Und neben diesen beiden Menschen habe ich Bo und Sophias Grandpa fast noch etwas mehr geliebt. Denn sie bedeuten ankommen und geliebt und akzeptiert werden.
So großartige und wertvolle Charaktere, die es nur noch selten gibt ,die aber so unglaublich wichtig und essentiell sind.

Sophias und Arins Geschichte ist so ganz anders als die Bände davor.
Schwerwiegender, tiefgreifender und empfindsamer.
Denn die Autorin setzt sich hier mit sehr schwierigen und sensiblen Themen auseinander. Alleine dafür hat sie absolute Hochachtung verdient.
Selten läuft das Leben so, wie man es erwartet. Manchmal ist es das falsche Umfeld. Aber manchmal grätscht dir das Leben auch nur mit voller Wucht zwischen die Beine und du liegst buchstäblich am Boden.
Sophia und Arin haben es beide nicht leicht. Das zeigt schon, dass wir hier auf zwei Zeitebenen wandeln. Was einfach großartig ist, um das große Ganze besser beurteilen und nachvollziehen zu können.
Dabei bekommt man es ungemein intensiv mit und erfährt, wie sie dort landen konnten, wo sie jetzt sind.

Die Dynamik zwischen den beiden hat mir großartig gefallen. Man ist so befallen mit Trauer, Wut und Angst, dass man förmlich in den Seilen hängt.
Und doch gibt es hier einen beständigen Anker, der mir immer wieder Tränen in die Augen getrieben hat. Denn ohne diesen wäre so viel verloren gewesen.
Ich mochte diese Geschichte wahnsinnig gern, weil es zeigt, dass das Leben niemals einfach ist, dass es dir Prüfungen auferlegt, die du nicht immer bestreiten kannst.
Und manchmal kommt der wahre Verlust von einer Seite, die du niemals erwartest und die dir förmlich mehr als das Herz bricht.
Ein großartiger Abschluss dieser Reihe.

Fazit:
Belmont Bay bringt uns diesmal mit Sophia und Arin zusammen.
Keine einfache Geschichte, aber eine, die erzählt werden muss, weil sie so wichtige, ernste und sensible Themen beinhaltet.
Ein großartiger Abschluss und für mich der beste Band der Reihe.
Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 22.11.2023

Atmosphärisch, charmant und unglaublich spannend

Felix Blom. Der Häftling aus Moabit
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Historische Krimis gehen eigentlich immer und da kam mir der Meisterdieb Felix Blom von Alex Beer gerade recht.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr packend und mitreißend. Ich mochte die lockere Atmosphäre ...

Historische Krimis gehen eigentlich immer und da kam mir der Meisterdieb Felix Blom von Alex Beer gerade recht.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr packend und mitreißend. Ich mochte die lockere Atmosphäre ungemein gern. Es hatte etwas sehr losgelöstes, aber zugleich auch ungemein spannendes an sich.
Im Fokus steht Felix Blom. Ein gerissener Ganove, der aber unglaublich charmant und überaus sympathisch ist. Er hat das Herz am rechten Fleck und das stellt er immer wieder unter Beweis. Denn trotz seiner Vergangenheit trägt er sehr viel Empathie und Verletzlichkeit zur Schau, die mich sehr beeindruckt haben.
Man erfährt dabei größtenteils seine Perspektive, was ihm zusätzlich Raum und Tiefe verschafft.
Aber auch die Opfer lernt man auf diese Weise relativ gut kennen, was sehr interessant war.
Daneben hat mich Mathilde extrem beeindruckt. Auf den ersten Blick etwas kratzbürstig. Aber hat man erstmal hinter die Fassade geschaut, lernt man eine unglaublich tolle, kluge und herzerwärmende Frau kennen, die voller Finesse steckt.
Auch die übrigen Charaktere sind nicht zu verachten. Dabei beeindrucken sie auf unterschiedliche Art und Weise. Dabei sind sie überaus authentisch und unglaublich gut greifbar und mit Leben gefüllt.

Der Einstieg fiel mir direkt leicht. Auch wenn es etwas brauchte, bis der Funke vollends übergesprungen ist.
Es spielt in Berlin im Jahre 1878 und die Autorin bringt es sehr atmosphärisch rüber. Nicht nur das Setting begeistert dabei, sondern auch, wie die Menschen miteinander umgegangen sind. Dabei bringt die Umgangssprache immer wieder zum schmunzeln. Es passt unglaublich gut in die Zeit hinein. Es wirkt vornehm, aber dennoch ist eine gewisse Derbheit nicht abzusprechen. Und gerade diese Kombination ist unfassbar gelungen und hat mich sehr begeistert.
Felix ist sehr gewitzt und stellt es immer wieder unter Beweis. Vom Gauner zum Dedektiv und darin findet er förmlich seine Berufung. Zumal der Fall ihn auch persönlich betrifft.

Die Vergangenheit kommt immer wieder. Auch zu einem Felix Blom.
Der Fall selbst ist unglaublich interessant und auch vielschichtig gestaltet. Dabei fließt auch Felix‘ Privatleben mit ein.
Die Autorin widmet sich dabei auch gekonnt den psychologischen als auch zwischenmenschlichen Aspekten und lässt dabei viel Fingerspitzengefühl walten.
Der emotionale Aspekt ist gut ausgereift und konnte mich sehr bewegen. Weil man dabei Werte entdeckt, von denen man nie denken würde, dass man sie überhaupt findet und das hat mich persönlich sehr berührt.
Denn Loyalität, Freundschaft und Vertrauen haben hier einen großen Stellenwert.
Der Täter selbst blieb bis zum Schluss im Dunkeln. Ich hatte nicht mal den Hauch einer Ahnung.
Er agiert mit viel Finesse und Präzision. Dabei agiert er völlig unsichtbar, so dass man nicht mal die Chance hat, ihn zu demaskieren.
Das Finale hat mich nochmal richtig sprachlos gemacht und schlichtweg vom Hocker gehauen. Denn das war richtig genial und zudem gut durchdacht.
In meinen Augen ein unfassbar guter Auftakt, der definitiv nach mehr verlangt.

Fazit:
Der Ganove und die Schnüfflerin.
Ein absolut genialer Start der Reihe um Felix Blom, die einfach nur unglaublich viel Spaß macht.
Atmosphärisch, charmant und unglaublich spannend.
Unbedingt lesen. Ich freu mich schon auf Band 2.

Veröffentlicht am 22.11.2023

Ein absolutes Hörerlebnis und Highlight dazu

Die gute Schwester
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Bereits im Vorfeld hab ich so viel Gutes über “Die gute Schwester “ von Sarah Bonner gehört. Höchste Zeit, mir selbst mein Urteil zu bilden.
Ich habe hierbei zum Hörbuch gegriffen. Dieses ist beim Ronin ...

Bereits im Vorfeld hab ich so viel Gutes über “Die gute Schwester “ von Sarah Bonner gehört. Höchste Zeit, mir selbst mein Urteil zu bilden.
Ich habe hierbei zum Hörbuch gegriffen. Dieses ist beim Ronin Hörverlag erschienen und umfasst 10 Stunden und 5 Minuten. Es wird von einer großartigen Rebecca Veil eingesprochen. Die sowohl den weiblichen als auch den männlichen Part perfekt verkörpert. Ebenso spricht sie überaus eindringlich und empathisch. Mir hat sie damit immer wieder einen Schauer über den Rücken gejagt.
Das Hörbuch ist exklusiv bei Audible erhältlich.
Wenn man bedenkt, dass es sich hierbei um ein Debüt handelt, möchte ich nicht wissen, was Sarah Bonner abliefert, wenn sie richtig loslegt.

Der Schreibstil der Autorin ist überaus einnehmend, mitreißend und bildgewaltig.
Die Atmosphäre ist sehr angespannt und unheilvoll, was perfekt zur Storyline passt.
Hierbei haben wir es mit den eineiigen Zwillingen Megan und Leah zu tun. Gerade dieser Aspekt der Geschichte ist unglaublich interessant und detailliert geschildert.
Denn unterschiedlicher als diese beiden können kaum zwei Menschen sein. Bis auf ihr Aussehen sehen sie sich in keinster Weise ähnlich. Die eine ist eher unscheinbar und anschmiegsam. Die andere das komplette Gegenteil. Sie intrigiert und manipuliert, wo es nur geht. Was definitiv nicht auf Gegenliebe stößt. Ein Grund, warum die beiden sich nicht verstehen. Aber gerade dieses komplexe Gesamtpaket lässt freudige Schauer über den Rücken jagen.
Insgesamt gibt es einige Perspektiven. Welche das sind, würde dem Ganzen schon die Spannung rauben. Aber Fakt ist, dass es sich um großartige und verflucht wandelbare Persönlichkeiten handelt, vor denen man verdammt nochmal einen gewissen Respekt entwickelt.

Bereits zu Beginn hat mich die Story direkt aus den Latschen kippen lassen . Ich musste direkt nochmal zurückspulen, weil es mich so schockiert hat.
Der weitere Verlauf weist vor allem im psychologischen Bereich eine unglaubliche Komplexität auf, die mich immer wieder in den Grundfesten erschüttert hat.
Dabei ist hier niemand auch nur ansatzweise unbescholten. Jeder hat seine Geheimnisse und das nicht zu knapp.
Auch wenn die Hintergründe enorm interessant sind, so entschuldigt das nichts.
Richtig erschütternd empfand ich diese Kaltherzigkeit und Perfidität.
Um so etwas zu tun, muss man schon verdammt abgebrüht sein und über eine gewisse Empathielosigkeit verfügen.

Vorhersehbar ist hier rein gar nichts. Stattdessen wird man mit Aspekten in dieser Geschichte konfrontiert, die dem Ganzen immer wieder neue Richtungen und eine unglaubliche Tragweite verleihen.
Dabei kommen auch sensible Themen zur Sprache, die definitiv schlucken lassen.
Selbst in mir brodelte unglaubliche Wut und eine enorme Aggressivität hoch, die ich nicht abschütteln konnte.
Die Frage ist nur, wobei es sich hier wirklich handelt?
Freiheit oder Rache?
Am Ende vielleicht sogar beides.
Denn hier wird extrem ausgeteilt.
Sowohl auf psychologischer als auch auf menschlicher Ebene. Auch auf die Gefahr hin, dass man sich dabei selbst verliert.
Die Charaktere entwickeln dabei eine unglaubliche Dynamik, die einfach mitreißt und den Mund permanent offen stehen lässt.
Die Grenzen verschwimmen immer wieder ineinander, man ist verwirrt, orientierungslos und trotzdem unglaublich begeistert ob dieser Genialität und Finesse.
Es gab Momente, die gingen mir unglaublich nahe und haben mich mit einer schmerzhaften Wucht erreicht.

Ich bin absolut begeistert. Ein genialer Psychothriller, der dir vor Augen führt, dass die Wahrheit aus so vielen Komponenten besteht.

Fazit:
"Die gute Schwester “ von Sarah Bonner ist ein atemberaubender Psychothriller voller intelligenter Twists und psychologischer Finesse.
Ganz im Stil von “Wenn Sie wüsste” und gnadenlos raffiniert und vielschichtig.
Ein absolutes Hörerlebnis und Highlight dazu.
Unbedingt lesen oder hören.

Veröffentlicht am 22.11.2023

Man blickt tiefer und erblickt Verletzlichkeit, aber auch eine Stärke, die alles überstehen kann.

Sehnsüchtig Gefangen
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Da Band 1 sehr genial war, konnte ich es gar nicht erwarten weiterzulesen.
Tatsächlich sprühte der Auftakt vor Lebenslust und Feuer.
Dies kam mir hier leider etwas abhanden, was den Nachfolger aber nicht ...

Da Band 1 sehr genial war, konnte ich es gar nicht erwarten weiterzulesen.
Tatsächlich sprühte der Auftakt vor Lebenslust und Feuer.
Dies kam mir hier leider etwas abhanden, was den Nachfolger aber nicht automatisch schlechter oder wenig gehaltvoller macht.
Maron und die Chevaliers haben einen Zauber an sich, dem ich mich einfach nicht entziehen kann. Selbst wenn ich es noch so sehr wollte.
Sie bringen mich zum lachen,lieben, mitzittern und Augen rollen.
DC Odesza bezaubert auch hier wieder mit ihrem leichten, fließenden und bildhaften Schreibstil.
Die Charaktere liegen deutlich im Vordergrund, ich hätte jedoch nichts dagegen, wenn auch Dubai etwas mehr Beachtung bekommen würde. Da ich finde, dass es hier etwas untergeht. Toll empfinde ich jedoch, dass man durchaus auf die Gepflogenheiten von Dubai eingeht.

Obwohl auch dieser Band wieder herrlich amüsant und spritzig ist, so gab es doch einige Szenen , die ich als sehr herausfordernd empfand. Denn teilweise war es schon krass , was man mit den Jungs erlebt.
Ohne Frage ist Maron eine sehr sympathische junge Frau und ich liebe sie wirklich heiß und innig.
Sie teilt aus. Gerne und hat Spaß daran.
Aber mich brachte ihre Stolz zum Nachdenken.
Liegt es an ihrer Arbeit als Escortdame, dass sie ihren Stolz niemals hintenan stellt oder einfach an ihrem Wesen?
Das sind Seiten an ihr, die sie zwangsläufig in eine ziemliche Bredouille bringen können. Es ist ein bitterer Nachgeschmack, den sie vielleicht nicht bedenkt.
Ich muss ihr jedoch wirklich zugestehen, egal wie hart oder anders es ist, sie sprüht vor absoluter Leidenschaft und Sinnlichkeit.
Maron hat ihr Herz auf dem rechten Fleck. Sollte aber aufpassen, dass es ihr nicht verloren geht.

Besonders gut haben mir hier die Chevaliers gefallen. Denn durch den Perspektivwechsel erhascht man einen sehr guten Einblick in ihre Seele.
Nach wie vor ist Gideon mein persönlicher Favorit.
Ich liebe einfach seine Einfühlsamkeit und seine Weitsichtigkeit. Er handelt nicht nur, er fühlt, wägt ab und entscheidet danach. Und das mit einer wahren Präzision und Finesse.
Ich liebe einfach den Schlagabtausch zwischen den beiden.
Lawrence und Dorian kann ich dagegen immer noch nicht ganz einschätzen. Sie haben eine Mauer aus Geheimnissen und eine Dunkelheit um sich aufgebaut, die ich einfach nicht durchbrechen kann.
Doch insgesamt mag ich sie von ganzem Herzen und möchte gar nicht, dass die Zeit in Dubai endet.
Im Bereich des Erotischen erlebt man immer wieder Neues und staunt, wie die Jungs immer ausgefallener werden.

Die Handlung ist durchweg sehr spannend und unterhaltsam gestaltet.
Ganz viel Gefühl und auch Ernsthaftigkeit ist vorhanden. Was mir wirklich sehr gut gefallen hat. Denn das Leben ist nicht immer leicht und fluffig und manchmal gibt es eben Entwicklungen, die zum Handeln zwingen.
Besonders Maron hat hier einiges zu überbrücken, das ihr nicht schmeckt. Und man erfährt, was sie antreibt und was ihre Seele fühlt.
Eine Frau, die so unglaublich viel verbirgt, dass sie immer wieder überrascht.
Ich mag die Geschichte unglaublich gern, gerade weil man weniger das Gefühl hat, es ginge um einen Auftrag für Maron.
Alles, was sie tut, tut sie aus tiefster Seele und mit ganz viel Leidenschaft und Impulsivität.
Ich bin tatsächlich etwas überrascht, wie unvorhersehbar diese Geschichte war und gerade ein Aspekt hat mich ordentlich schlucken lassen.
Nicht weil es nicht schön war, sondern weil ich weiterdenke und ich gespannt bin, in welche Richtung sich das Ganze bewegen wird.

Zwar nicht so ein Mega Kracher wie der Vorgänger. Dennoch habe ich mich wieder aufs Neue verliebt.
Die Atmosphäre ist so sinnlich und prickelnd, dass es mich immer wieder begeistert.
Gänsehautmomente, die zum Innehalten zwingen und eine Intensität und Ausdruckskraft, die sehr kraftvoll ist und den Boden unter den Füßen weich werden lässt.
Ein Band, der interessant und facettenreich ist und doch ein Stück weit nachdenklich stimmt.
Definitiv gelungen und ich freue mich einfach auf mehr.
Eine Reihe, die einfach Spaß macht und immer mehr Seiten zum Vorschein bringt.

Fazit:
Bei Maron und den Chevaliers geht es in die zweite Runde und der Verlauf, der sich vollzog , konnte mich absolut überraschen und mitreißen.
Man blickt tiefer und erblickt Verletzlichkeit, aber auch eine Stärke, die alles überstehen kann.
Heiß, sinnlich und interessant in seinem Facettenreichtum.
DC Odesza konnte mich absolut überraschen mit den gut platzierten Wendungen, denn tatsächlich habe ich vieles nicht kommen sehen.
Definitiv sehr gelungen.
Ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht.