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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.03.2024

Ganz stark!

Tatort Hafen - Tod an den Landungsbrücken
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An den Landungsbrücken auf St. Pauli wird der Barkassenkapitän Dominic Lutteroth tot aufgefunden. Er wurde offensichtlich auf seinem Ausflugsschiff erschlagen.
Kriminalhauptkommissarin Jonna Jacobi bekommt ...



An den Landungsbrücken auf St. Pauli wird der Barkassenkapitän Dominic Lutteroth tot aufgefunden. Er wurde offensichtlich auf seinem Ausflugsschiff erschlagen.
Kriminalhauptkommissarin Jonna Jacobi bekommt Unterstützung durch Tom Bendixen, der als Kollege der Wasserschutzpolizei den Hamburger Hafen wie seine Westentasche kennt. Für ihn ist der Hafen ,,seine“ Welt, er kennt jeden Winkel, aber auch die besonderen Regeln, die dort herrschen. Ihnen wird Charlotte Severin vom Polizeilichen Opferschutz unterstützend zur Seite gestellt. Sie muss die junge Ehefrau des Opfers über dessen Tod unterrichten.
Was zunächst wie ein aus dem Ruder gelaufener Konkurrenzkampf unter den Barkassenkapitänen aussieht, entpuppt sich bald als weitaus komplexerer und gefährlicherer Fall.
Die drei Ermittler sind völlig verschiedene Charaktere, aber alle drei stark und mit Ecken und Kanten. Während Jonna Jacobi mit einer sehr missgünstigen Chefin geschlagen ist, hat Charlotte Severin mit ihrem gewalttätigen Exmann zu kämpfen und in Tom Bendixens Ehe läuft es nicht mehr rund. Doch die privaten Probleme lenken nicht vom eigentlichen Kriminalfall ab, sondern vermitteln so eher ein lebendiges und authentisches Bild von Polizeiarbeit.
Sehr interessant ist auch der Schauplatz des Hamburger Hafens, der detail- und kenntnisreich in Szene gesetzt wird. Man merkt, dass das Autorenteam Kästner und Kästner weiß, wovon es erzählt.

Veröffentlicht am 17.03.2024

Nach einem wahren Fall

Das Schweigen des Wassers
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Als Hauptkommissar Groth Anfang der 90er Jahre nach vielen Jahren in Hamburg zurück in seine Heimatstadt geschickt wird, ergeht es ihm zunächst so wie jedem, der aus dem Westen in den Osten geht. Die ...


Als Hauptkommissar Groth Anfang der 90er Jahre nach vielen Jahren in Hamburg zurück in seine Heimatstadt geschickt wird, ergeht es ihm zunächst so wie jedem, der aus dem Westen in den Osten geht. Die Kollegen beäugen ihn misstrauisch. Als Aufbauhelfer Ost soll er Kollegen in westdeutscher Polizeiarbeit schulen. Doch eigentlich wollte man ihn nach einem ,,Fehltritt“ aus Hamburg weghaben.
Als die Leiche des Bootsverleihers Siegmar Eck im örtlichen See gefunden wird, ahnt Groth bald, dass es kein Unfall war. Denn kurz zuvor hatte Siegmar Eck Groth aufgesucht und ihm anvertraut, dass er sich verfolgt fühle. Allerdings war Eck auch Alkoholiker und ein ziemliches Wrack. Groths Kollegen und vor allem sein Chef wollen den Fall möglichst schnell zu den Akten legen, was Groth misstrauisch macht. Zusammen mit einem Kollegen ermittelt er dennoch weiter und stößt auf den Fall eines getöteten Mädchens, der noch zu DDR-Zeiten nicht aufgeklärt wurde, bei dem Groth aber so einiges merkwürdig vorkommt.
,,Das Schweigen des Wassers“ ist inspiriert von einem wahren Fall. Die Autorin versteht es, die Atmosphäre in einem kleinen Dorf der Wendezeit glaubwürdig einzufangen. Groth, aber auch einige andere Figuren, wirken aus der Spur geworfen und auf der Suche, Die Stimmung des Romans ist eher bedrückend und melancholisch, doch der Kriminalfall und die menschlichen Schicksale dahinter packen den Leser.
Sehr lesenswert!

Veröffentlicht am 20.02.2024

Packend

Verborgen
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Bei einem Hausbrand in der Kleinstadt Akranes kommt ein junger Mann, Marinó, ums Leben. Die ganze Stadt ist erschüttert. Doch bald stellt sich heraus, dass es kein Unfall war, sondern Brandstiftung. ...



Bei einem Hausbrand in der Kleinstadt Akranes kommt ein junger Mann, Marinó, ums Leben. Die ganze Stadt ist erschüttert. Doch bald stellt sich heraus, dass es kein Unfall war, sondern Brandstiftung. Kurz vor dem Brand hatte der junge Mann mit seiner Schwester und einigen Freunden eine Party gefeiert. Ist diese womöglich aus dem Ruder gelaufen? Kommissarin Elma und ihr Team nehmen die Ermittlungen auf. Die letzte Online-Recherche des Opfers sieht äußerst verdächtig aus. Marinó hat vor seinem Tod im Netz danach gesucht, wie man eine Leiche verschwinden lassen kann. Auf der Party war auch Lise, ein holländisches Au-pair-Mädchen, das vor einigen Monaten nach Island gekommen war. Die Familie, bei der sie gearbeitet hat, wirkt nach außen perfekt. Doch bald wird klar, dass unter der Oberfläche so einiges brodelt und der Vater der Familie eine Vorliebe für junge Mädchen hat. Doch Lise ist spurlos verschwunden.
Für Elma, Sævar und ihr Team sind die Ermittlungen komplex, da sich einige Beteiligte bedeckt halten oder merkwürdig verhalten.
Als Leser bekommt man durch verschiedene Perspektiven etwas mehr Einblick, doch es bleibt bis zum Schluss spannend, wer aus welchen Motiven wie gehandelt hat.
Auch der dritte Band der isländischen Reihe kann voll überzeugen, weniger mit Action, sondern ehr mit einer ruhigen, dennoch packenden Erzählweise, die die Spannung allmählich entfaltet und die Motive und Abgründe erst nach und nach aufdeckt.

Veröffentlicht am 28.01.2024

Der Pilger

Oxen. Pilgrim
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Nach den Ereignissen, die im letzten Band der Oxen-Reihe geschildert wurden, begibt der ehemalige Elitesoldat Niels Oxen sich auf Wanderschaft wie ein Pilger. Fast schon idyllisch muten die ersten Kapitel ...


Nach den Ereignissen, die im letzten Band der Oxen-Reihe geschildert wurden, begibt der ehemalige Elitesoldat Niels Oxen sich auf Wanderschaft wie ein Pilger. Fast schon idyllisch muten die ersten Kapitel an, in denen Oxen durch die Landschaft pilgert, um zur Ruhe zu kommen, mal alleine, mal zusammen mit seinem Sohn Magnus. Inzwischen haben Vater und Sohn zueinander gefunden. Doch natürlich bleibt es nicht bei dieser Idylle.
Der frühere Geheimdienstchef Axel Mossmann bittet Oxen und Margarethe Frank um Hilfe bei einem harmlos wirkenden Fall. Doch was zunächst nach einem kleinen Finanzbetrug aussieht, entpuppt sich als etwas ganz Großes. Margarethe Frank bemerkt aber, dass Mossmann nicht mit offenen Karten spielt und beginnt, eigene Wege zu gehen….
Auch der sechste Band der Oxen-Reihe hat es wieder in sich. Auch wenn es dieses Mal nicht ganz so brutal zugeht wie im letzten Band, ist es spannend und immer wieder unterhaltsam, wie der alte Fuchs Axel Mossmann alle Fäden in der Hand hält. Man hat schon fast den Eindruck, Mossmann stiehlt Oxen die Show.
Meiner Meinung ist es sinnvoll und unabdingbar, die Vorgängerbände gelesen zu haben.

Veröffentlicht am 12.12.2023

Hoffnungslose Fälle?

Stille Falle
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Statt der erhofften und sicher geglaubten Beförderung erhält
Kriminalinspektorin Leonore Asker eine ganz andere Mitteilung von ihrer Chefin. Sie wird in eine Abteilung im Keller des Polizeipräsidiums ...



Statt der erhofften und sicher geglaubten Beförderung erhält
Kriminalinspektorin Leonore Asker eine ganz andere Mitteilung von ihrer Chefin. Sie wird in eine Abteilung im Keller des Polizeipräsidiums versetzt werden, von dem Asker bisher noch nie gehört hat. Das »Dezernat für hoffnungslose Fälle« ist nicht nur für Cold Cases zuständig, sondern dort landen auch alle diejenigen, die selbst als hoffnungslose Fälle gelten. Ihre neuen Kollegen sind auch entsprechend merkwürdige Gestalten. Leonore Asker ist fassungslos und wütend, zumal ihren bisherigen Fall, einen spektakulären Entführungsfall zweier Jugendlicher, ausgerechnet ihr meistgehasster Kollege Jonas Hellmann übernehmen soll.
Doch natürlich lässt Leonore Asker das nicht auf sich sitzen. Als ihr dann auch noch ein Foto zugeschickt wird, das zwei Figuren in einer Modelleisenbahn-Landschaft zeigt, was dem letzten Instagram-Post der beiden entführten Teenager bis ins Detail ähnelt, ermittelt Asker auf eigene Faust. Da die Spuren zu Lost Places und Höhlen weisen, holt sie sich ihren Kindheitsfreund Martin Hill zu Hilfe, der ein Experte für Lost Places und Urban Exploration ist. Allerdings kannte Martin Hill auch die beiden entführten Jugendlichen…..
Die Idee, dass der Täter seine Hinweise in einer Modelleisenbahn-Landschaft versteckt, ist sehr originell. Der Fall ist rätselhaft, sehr unterhaltsam und spannend und Leonore Asker erfrischend und glaubhaft.
Unbedingt zu empfehlen.