Trifft nicht nur auf seine Kinder zu, sondern auch auf uns
Fische, die auf Bäume kletternVon Sebastian Fitzek lese ich normalerweise keine Bücher, denn Krimis sind nicht meines. Das hier ist aber an seine Kinder gerichtet – trifft aber (mehr oder weniger) auch auf jeden von uns zu. An diesem ...
Von Sebastian Fitzek lese ich normalerweise keine Bücher, denn Krimis sind nicht meines. Das hier ist aber an seine Kinder gerichtet – trifft aber (mehr oder weniger) auch auf jeden von uns zu. An diesem Buch hat er übrigens geschrieben, als er 46 Jahre alt war.
Es geht in diesem Buch um das, was wichtig ist: Ausreichend zu essen, ein warmes Dach über dem Kopf und Hilfe im Krankheitsfall. Autos, Handys, Flugreisen, Puppen… - das ist nicht zwingend notwendig. Man soll kein Anspruchsdenken und keine Schuldgefühle haben. Man soll sich eigene Ziele setzen. Es geht auch um Bücher und TV-Serien, beides lese bzw. schaue ich sehr gerne. Ist auch gut so, erfahre ich, denn Bücher schulen meine Empathie. Dazu sind auch Serien geeignet, in denen man über einen längeren Zeitraum die Entwicklung eines Charakters nachvollziehen kann. Es geht auch um Respekt – und dass man die Dame an der Kasse im Supermarkt auch freundlich grüßen und anlächeln kann, die acht Stunden am Tag diesen Job machen muss.
Interessant waren auch die Gedanken zum Bauchgefühl. Ein leiser Hochleistungsstaubsauger wurde nicht gekauft, bis man ein Brumm-Geräusch künstlich hinzufügte. Bei einer Radioübertragung aus Australien waren die Techniker ganz stolz, die Leitung ganz klar zu halten – keine Zeitverzögerung und keine Störgeräusche kamen in Deutschland an. Die Leute beschwerten sich, ihr könnt doch nicht live senden? Die Techniker mischten Störgeräusche bei und die Beschwerden verstummten. Da frage ich mich – wie verrückt ist diese Welt?
Nebenbei erfährt man auch einiges private über den Autor und seine Bücher. Das Schicksal eines Freundes von ihm hat ihn zu seinem Roman „Die Therapie“ inspiriert, bei „Passagier 23“ löschte er die ersten 10 Kapitel während des Schreibens komplett, weil er eine andere Hauptfigur erschaffen wollte.
Immer wieder gibt es was zum lachen, so z. B. dass er beim Hausbau darauf bestanden hat, eine Temperaturanzeige in der Duschregulierung zu bekommen. Bis seine Frau (bzw. eure Mutter, denn das Buch ist ja an seine Kinder gerichtet) ihn fragte, ob er wirklich zu blöd ist, heiß und kalt auf der Haut zu unterscheiden.