Profilbild von angeltearz

angeltearz

Lesejury Star
offline

angeltearz ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit angeltearz über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.08.2020

Post Mortem

Post Mortem - Tränen aus Blut
0

Das Buch lag schon extrem lange auf meiner Wunschliste, weil ich so viel Gutes von diesem Buch und auch im Zusammenhang mit dem Autor gelesen habe. Natürlich konnte ich es nicht abwarten, es zu lesen, ...

Das Buch lag schon extrem lange auf meiner Wunschliste, weil ich so viel Gutes von diesem Buch und auch im Zusammenhang mit dem Autor gelesen habe. Natürlich konnte ich es nicht abwarten, es zu lesen, als es dann endlich bei mir eingezogen ist. Das Buch konnte auf jeden Fall mit meiner hochgelegen Messlatte mithalten.
Wie ich es schon von dem Autor kenne, begann das Buch recht ruhig. Der Autor erzählt gerne drum herum und baut die Geschichte gerne langsam auf, bis er sie mit einem großen Knall enden lässt. So war es auch hier. Die Spannung baute sich immer weiter auf. Immer kam ein Puzzle-Teil noch dazu und irgendwie wollte ich einfach wissen, wie es weiter geht. Ich hatte nämlich so gar keine Ahnung, in welche Richtung es gehen wird.

Gerade bei Thriller ist es schwierig mich zu überzeugen. Dafür lese ich einfach zu viele. Viele gehen nach einem Schema und irgendwie kann ich immer erraten, wer denn der Mörder ist und warum er das macht. Hier hatte ich wirklich so gar keine Ahnung. Er hatte ich eine Idee und dann kam das nächste Puzzle-Teil und es passte einfach nicht in das Puzzle, das ich schon zusammengesetzt hatte. Genau das liebe ich an guten Thrillern.
Es muss mich packen und darf mich nicht wieder loslassen. Wenn es dann mit einem großen Knall endet – perfekt.

Sehr genial finde ich auch die Charaktere. Auch wenn wir dieses Klischee von einem Ermittlerpärchen haben, gibt es noch einen Dritten im Bunde, der noch ordentlich mit ermittelt. Und alle drei sind so unterschiedlich. Gerade den Gegenpart von Emilia kann ich nicht einschätzen. Er scheint ein Netter zu sein, aber irgendwie scheint er auch was zu verbergen. Ich bin gespannt, was Band 2 zu bieten hat in der Hinsicht.
Schade finde ich, dass im Klappentext etwas gespoilert wird. Um den Beruf von Avram wird ein großes Geheimnis gemacht im Buch. Dabei steht es im Klappentext. Wenn man diesen allerdings erst liest, wenn man die Rezension schreibt, dann geht es. Ist allerdings schon etwas merkwürdig, weil man dann im Buch ja kein Geheimnis draus machen braucht.

Somit gibt es also zwei Handlungsstränge. Einmal von Emilia und ihrem “Partner” und dann noch den von Avram. Mal kreuzen sich die Handlungsstränge und dann gehen sie wieder ihre eigenen Wege. Das ist schon sehr cool gemacht vom Autor. Sowas lese ich immer sehr gerne. Wenn man dann auch noch die unterschiedlichen Charaktere rauslesen und man gerne mitten im Kapitel pausieren kann, bin ich vollends zufrieden. Und das ist hier absolut gegeben. Die Sichtweisen wechseln mit den Kapiteln, die generell relativ kurz sind. Dennoch kann man gerne mitten im Kapitel pausieren. Ich war direkt immer wieder drin.

Der Autor schreibt generell sehr gut. Man merkt einfach, dass Thriller ihm liegen und dass er dort Zuhause ist.
Dieser Thriller ist absolut blutig und definitiv nichts fürs schwache Nerven. Dass man Thriller nicht lesen sollte, wenn man sich leicht trickern lässt, sollte ich wohl nicht erwähnen müssen. Hier geht es im Verstümmelungen und Folter von lebenden Menschen und auch einem Kind. Das hat mich auch nicht kalt gelassen und das will schon was heißen.

Ich bin absolut begeistert von diesem Buch und freue mich jetzt schon wahnsinnig auf den 2. Band und die ganze Reihe. Ich möchte unbedingt mehr von Emilia lesen und hoffe, dass ich auch Avram wiederlese..

Veröffentlicht am 22.08.2020

Die Tribute von Panem X

Die Tribute von Panem X. Das Lied von Vogel und Schlange
0

Ich mag Prequels, also Vorgeschichten, ganz gerne lesen. Sie müssen allerdings gut gemacht sein. Ein “Aha”-Erlebnis setze ich da irgendwie voraus. Gerade, wenn so viele Jahre zwischen dem Prequel und dem ...

Ich mag Prequels, also Vorgeschichten, ganz gerne lesen. Sie müssen allerdings gut gemacht sein. Ein “Aha”-Erlebnis setze ich da irgendwie voraus. Gerade, wenn so viele Jahre zwischen dem Prequel und dem ersten Band der Reihe ist. Wie jetzt zum Beispiel bei diesem hier. Die Hungerspiele finden einmal im Jahr statt. Katniss ist in Band 1 bei den 74. Hungerspielen dabei. Jetzt lesen wir von den 10. Hungerspielen, also 64. Jahre in der Vergangenheit. So viel zu den Fakten.
Coriolanus Snow ist im Übrigen der Snow, den wir auch aus der Hauptreihe kennen. Das möchte ich auch mal nebenbei erwähnen, wenn man seinen Vornamen jetzt nicht unbedingt auf den Schirm hat. So wie ich. Dass es wirklich DER Snow ist, dachte ich mir irgendwie schon. Hätte ja auch sein Vater so so sein können, aber nein, es ist tatsächlich der Snow von dem wir lesen. Klingt im Prinzip gar nicht so schlecht. Denn ich finde Snow als Charakter schon immer sehr interessant und fand es großartig, dass sein Leben gezeigt werden soll. Dieses “Aha”-Erlebnis habe ich mir auf jeden Fall versprochen.

Ja, nee. Bekommen habe ich es nicht wirklich. Und ja, es frisst mich leicht an, dass es so ist. Diesen interessanten Charakter, den ich aus der Hauptreihe kenne, erkenne ich in diesem Buch überhaupt nicht wieder. Hintergrund-Infos bekommt man schon. Man lernt ihn und sein Leben kennen, aber es fehlt mir einfach diese Erlebnisse, die ihn so werden lassen, wie er ist. Und vor allem ist sein Handeln so voller Widersprüche. Ich bin absolut verwirrt und kann ihn als Charakter einfach nicht greifen. Das finde ich richtig schlimm, da das Buch ja hauptsächlich von ihm handelt.

Ich hatte mich auch über eine richtig schöne Geschichte gefreut, wie die Hungerspiele damals waren. Bei einem Unterschied von 64 Jahren sollten nun einige Unterschiede sein. In 64 Jahren tut sich ja normalerweise einiges. Aber nö. Ich hatte genau das gleiche Gefühl wie bei der Hauptreihe. Ich weiß nicht, warum die Autorin es so oberflächlich hält. Es gab so viel Potential, wo sie so richtig schön hätte in die Tiefe gehen können, aber sie tat es nicht. Es sind in meinem Kopf auch so viele Fragen offen. Dabei sollte ein Prequel doch eher das Gegenteil davon machen.

Und es gibt wahnsinnig viele Parallelen zu der Hauptgeschichte. So verdammt viele, was mich richtig nervt. Und wieder frage ich mich, warum!? Es gibt tierische Mutationen, Distrikt 12 ist wieder im Vordergrund und somit ist sogar das Setting gleich. Die Landschaft hat sich in den 64 Jahren auch nicht verändert. Es passt noch mehr einfach nicht, wenn ich die Zeitschiene beachte. In meinen Augen jedenfalls.

Der Schreibstil der Autorin ist nach wie vor klasse. Sie schreibt wirklich leicht und locker, wie ich es in einem Jugendbuch erwarte. Allerdings hat es mich dieses Mal sehr gestört, dass es verdammt viele Musik-Liedtexte gibt. So etwas mag in Hörbüchern oder Filmen gut ankommen. Aber diese zu lesen, ohne eine Melodie im Kopf zu haben, ist schwer. Ich habe sie dann zum Teil auch übersprungen, weil es mich total aus dem Lesefluss gebracht hat. Beim zweiten Hinsehen, habe ich dann auch das Lied “The Hanging Tree” erkannt. Was ich aber der deutschen Übersetzung in die Schuhe schiebe. Einerseits ganz nett, dass es erwähnt wird, aber es hätte nicht sein müssen, finde ich.
Das ist halt auch wieder eines dieser gezwungenen Parallelen vom Prequel zu der Hauptgeschichte. Manchmal habe ich den Eindruck, dass die Autorin unbedingt diese Parallelen reinzwingt.

Was mich auch etwas stutzen lässt ist, dass die Autorin in der Danksagung den Lesern für das Kaufen der Bücher dankt. Hauptsache man kauft sie. Lesen braucht man es ja nicht. So kommt es jedenfalls bei mir an. Hat jetzt nicht unbedingt den positiven Eindruck bei mir hinterlassen.

Unterm Strich bin ich ganz froh das Buch gelesen zu haben. Dennoch bin ich der Meinung, dass dieses Prequel so nicht hätte sein müssen.
Es nicht einfach nichts Halbes und nichts Ganzes.

Veröffentlicht am 22.08.2020

Ready Player One

Ready Player One
0

Ich liebe den Film zu “Ready Player One” sehr und ich habe mich lange gewehrt das Buch zu lesen. Oft ist es ja leider so, dass man dann eines von beidem nicht mehr mag. So geht mir das jedenfalls. Entweder ...

Ich liebe den Film zu “Ready Player One” sehr und ich habe mich lange gewehrt das Buch zu lesen. Oft ist es ja leider so, dass man dann eines von beidem nicht mehr mag. So geht mir das jedenfalls. Entweder ist das Buch so genial, dass es den Film schlecht aussehen lässt oder der Buch ist absolut doof, weil es 1:1 mit dem Film ist.
Hier ist es ganz anders und ich kann hemmungslos beides lieben.
Denn das Buch und der Film sind zwei unterschiedliche Dinge. Ja, im Grundprinzip ist es gleich, denn es geht darum, dass der Schöpfer der OASIS einen Erben braucht und nur der Finder des Easter Eggs dieser Erbe sein wird. Das ist im Film, aber auch im Buch gleich. Achja, und ein paar wenige Grunddinge sind auch gleich. Aber der Rest, wie z.B. die einzelnen Aufgaben, sind komplett unterschiedlich. Auch die Charaktere untereinander sind anders, zum Teil komplett anders.
Ich würde aber sagen, dass es auch schwierig geworden wäre das Buch so zu verfilmen, wie es niedergeschrieben ist.

Alleine was ein “Easter Egg” überhaupt ist, weiß nicht jeder. Ich glaube, im Film wird es erklärt – im Buch nicht. Der Autor geht einfach davon aus, dass jeder weiß was ein Easter Egg ist. Außerdem wird im Buch sehr viel zu den Computerspielen erzählt. Kleine Anekdoten oder Hintergründe, die einen Filmzuschauer nur langweilen würden. Für mich als Computerfreak ist das natürlich mega und ich habe jede Erklärung, die ich noch nicht kannte, regelrecht aufgezogen.

Ich mag die ganze Welt der OASIS sehr gerne. Im Buch ist sie anders, als im Film. Wobei ich trotzdem immer die Bilder des Filmes im Kopf hatte. Gepasst haben sie trotzdem selten bis gar nicht. Aber ich mag es sehr, dass der Kreativität im Kopf keine Grenzen gesetzt sind. Die OASIS scheint so groß und gewaltig zu sein, dass mir da das Herz aufgeht. Ich hätte auch gerne eine OASIS. Auch wenn diese nicht durch eine spezielle Brille auf meine Netzhaut projiziert wird. Alleine diese Vorstellung ist schon krass.

Ich finde den Hintergrund der Geschichte aber auch sehr genial. Dass eine Welt erschaffen wird, wo jeder sein kann, wie er will und es ist auch völlig egal, wie man ist. Alles wird hingenommen und akzeptiert. Es war erstaunlich wie die Charaktere reagieren, als sie sich dann getroffen haben. Ich denke, das kann ich so schreiben, ohne zu spoilern. Mehr dazu schreibe ich aber nicht, denn das musst du selber lesen oder eben anschauen.
Auf jeden Fall sind die Charaktere extrem gut durchdacht und jeder hat seine Rolle in dem Buch. Selbstverständlich gibt es auch eine kleine Liebesgeschichte, die aber überhaupt nicht im Vordergrund steht. Sie ist sogar recht niedlich.

Den Schreibstil des Autors mag ich sehr gerne. Oft ist es ja so, dass zu viele Erklärungen trocken werden können. Auch wenn man das Thema mag und jede kleine Info interessant ist, kann es trocken werden. Der Autor schafft es aber es so sympathisch zu verpacken, dass es Spaß macht zu lesen.
Ich würde mich von dem Autor noch mehr in diese Richtung wünschen. Im Prinzip wäre da ja auch ein zweiter Teil drin. Das Ende ist schon abgeschlossen, aber es lässt schon ein wenig Spielraum für einen Nachfolger.

Für mich ist diese Buch ein sehr gelungenes Buch. Ich bin so froh, dass ich es endlich gelesen habe.
Das Buch bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 19.07.2020

Turmschatten

Turmschatten
1

Was ist das bitte für ein Buch!? Dieses ist ein Buch, welches ein krasses Thema hat, das man definitiv nicht gut finden sollte. Aber dennoch ist dieses Thema in ein mega gutes Buch verpackt, das ich empfehlen ...

Was ist das bitte für ein Buch!? Dieses ist ein Buch, welches ein krasses Thema hat, das man definitiv nicht gut finden sollte. Aber dennoch ist dieses Thema in ein mega gutes Buch verpackt, das ich empfehlen kann. Dieser Zwiespalt – Er ist krass und für eine Rezension wirklich schwierig. Ich hatte das Buch mehrfach vor Augen und hatte erst überlegt es nicht lesen zu wollen. Weil ich schon von Anfang an wusste, dass es mich in diesen Zwiespalt bringt. Okay, nicht nur in diesen, sondern auch in einen anderen. Dazu aber gleich mehr.
Ich selber mag keine Nazis, das ist Fakt. Für mich ist Mensch Mensch und daran wird sich auch niemals etwas ändern. Deswegen sehe ich dieses Buch in erster Linie als Statement gegen rechts. Also absolutes Statement und genau das macht das Autor immer wieder in dem Buch klar. Es gibt immer wieder Spitzen gegen die rechte Szene. Und ja, ich stehe absolut an seiner Seite und unterstütze diese Spitzen komplett.

Interessant finde ich, wie das Buch aufgebaut ist. Wie im Klappentext schon zu lesen ist, geht es um diesen einen Mossad-Agenten, der die drei Neonazis festhält. Natürlich lesen wir hauptsächlich darüber, aber ein Agent wäre nicht ein Agent, wenn er Hintergrundfakten zu jeden einzelnen hätte. So lernen wir die drei Nazis besser kennen. Sie werden dadurch zu Menschen und behalten nicht nur diesen Stempel “Nazi”. Alle drei haben ihre Geschichte und sowas finde ich ja mega interessant. Warum wird jemand so. Welche Hintergründe stecken dahinter, dass ein Mensch so einen Hass gegen andere Menschen entwickelt, die ihm persönlich nichts getan haben.

Und genau das macht der Autor sehr genial und ich rechne es im sehr hoch an, dass er das so gemacht hat. Klar, die Zeitsprünge waren etwas schwierig und man sollte schon Kapitel für Kapitel lesen, damit man drin bleibt.
Der Autor schreibt generell unglaublich gut. Sich hier zu positionieren und es trotzdem nicht in eine Schimpftirade enden zu lassen, ist wirklich eine Kunst. Und die hat er wunderbar gemeistert. Das Buch lässt sich leicht und locker lesen. Wenn ich mal das Buch in der Hand hatte und gelesen habe, dann verlogen die Seiten wahnsinnig schnell.

Den zweiten Zwiespalt, wie ich oben schon geschrieben habe, habe ich mit dem Protagonisten. Der sich in Selbstjustiz versucht. Ich selber finde Selbstjustiz dumm und ganz besonders bei sowas. Ganz egal, was der Hintergrund ist. Ganz egal, warum man es macht. Man begibt sich damit auf das untere Niveau der Nazis. Ich habe die ganze Zeit so mit mir gekämpft und immer wieder gedacht, dass der Agent es doch besser wissen müsste.

Das Ende des Buches hat dann alles wieder rausgerissen. Vielleicht verrate ich hier zu viel, aber ich möchte es nicht unerwähnt lassen. Denn wenn du genau aus diesem Grund dieses Buch nicht lesen willst, dann wird dich das vielleicht umstimmen können.

Dieses Buch ist ein Thriller. Es ist blutig, bösartig, und wirklich sehr hart. Es kommen Themen ans Licht, die nicht schön sind. Sei es Misshandlung von Kindern oder oder oder. Man muss mit der ganzen Thematik umgehen können. Wenn du es nicht kannst, dann lies dieses Buch bitte nicht. Ich bin da sehr abgebrüht und kann damit umgehen, aber auch ich musste hier manchmal schlucken.

Und letztendlich würde ich das Buch trotzdem empfehlen. Weil ich finde, dass der Autor mit diesem Buch etwas besonderes erschaffen hat.

Veröffentlicht am 19.07.2020

Blut des Ozeans

Blut des Ozeans
0

Die Autorin hat sich mit diesem Buch in mein Herz geschrieben.
Und eigentlich kann ich hier auch schon direkt die Rezension schließen, denn mehr gibt es nicht zu sagen. Dieses Buch gehört jetzt zu meinen ...

Die Autorin hat sich mit diesem Buch in mein Herz geschrieben.
Und eigentlich kann ich hier auch schon direkt die Rezension schließen, denn mehr gibt es nicht zu sagen. Dieses Buch gehört jetzt zu meinen Lieblingsbüchern. Punkt.
Okay, ich hole noch etwas aus und erkläre warum.
Was Götter und Halbgötter angeht, bin ich immer etwas vorsichtig. Wer kennt sie nicht!? Die Götter, die gerne von Marvel genutzt werden. Leider springen sehr viele Autoren auf diesen Zug auf und setzen genau dort an. Was meiner Meinung absolut falsch ist, denn das Thema ist ausgelutscht. Hier noch etwas neues, einzigartiges dazuzuschreiben sollte man Marvel überlassen.
Deswegen bin ich so überrascht gewesen, dass dieses Buch nicht in diese Richtung ging. Es ging in eine andere Richtung, die mich restlos begeistern konnte.
Der Klappentext verrät viel zu wenig, denn es geht um so viel mehr.
Die Götter spielen zwar eine wichtige Rolle, aber nur im Hintergrund. Leo und die Anderen sind wichtiger.

Leo ist ein wundervoller Charakter. Ich kann es gar nicht anders sagen. Sie ist so herzensgut und sie verdient so viel mehr, als sie bekommt. Als sie dann auf Aydon und noch weitere Halbgötter trifft, geht mir wirklich mein Herz auf. Es ist nicht gespoilert, wenn ich das schreibe. Denn diese Leute sind alle durchweg großartig. Der Umgang untereinander ist einfach mega. Sie sind alle unterschiedlich und halten zusammen, komme was wolle. Kein einziger Charakter ist überflüssig und nicht durchdacht. Sowas mag ich ja. Jeder Charakter hat seine Geschichte und ist wichtig. Das ist das Ausschlaggebende. Er ist wichtig! Und hier setze ich auch direkt an, denn die Autorin macht keinen Unterschied, wie der Charakter aussieht oder wen er liebt. Ganz bewusst setzt sie hier Statements. Mensch ist Mensch oder in diesen Fall Halbgott ist Halbgott.
Und ja, es gibt eine Liebesgeschichte. Aber die ist einfach nur süß geschrieben und überhaupt nicht kitschig.

Als Fan von Internatsgeschichten mag ich es ja sehr, wenn es eine Gruppe von Kids gibt, die anderen trotzen. Die einfach zusammenhalten und sich gegen die stellen, die denen böses wollen. So ist das ganze Buch. Die Kids sind auf der Suche nach Verbündeten. Reisen durchs Land, um die weitere Halbgötter zu finden und helfen denen. Sie trainieren zusammen und helfen sich immer wieder gegenseitig. Ich bekomme wieder Gänsehaut, wenn ich das hier schreibe. Ich würde so gerne mehr erzählen, aber dann würde ich zu viel verraten.

Der Schreibstil der Autorin ist ebenfalls großartig. Er passt einfach perfekt zu der Geschichte. Man merkt beim Lesen einfach, dass sie mit dem ganzen Herzen in der Geschichte steckt. Vielleicht hier und da persönliches einfließen lässt. Ich hoffe so sehr, dass dieses nicht ihr einziges Buch bleiben wird, welches ich gelesen habe.
Sehr schön finde ich auch, dass die Autorin immer mal wieder Fakten zu den einzelnen Göttern eingestreut hat. Leo hat ein Buch gelesen im Buch und wir dürfen es praktisch mit lesen. Ich fand das richtig cool gemacht. Vor allem weil man so noch etwas zu den Göttern lernen konnte und noch zusätzlich etwas über die Charaktere erfahren konnte.
Erzählt wird es hauptsächlich aus der Sicht von Leo. Zwischendurch springt es allerdings noch zu zwei weiteren Sichtweisen, die sich nach und nach aufklären.

Besonders hat mir das Ende des Buches angetan. Es kommt zu einem Endkampf, der so ganz anders ausgeht, als man es erwartet. Und auch hier hat die Autorin mich wieder absolut überrascht. Ich habe so geweint mit Leo. Es brach mir einfach das Herz, wie es da gekommen ist. Und dann im nächsten Moment habe ich mich wieder unglaublich für sie gefreut und noch mehr geweint. Leo ist mir in dem ganzen Buch so ans Herz gewachsen und sie so leiden zu lesen, war einfach grausam.

Ich hoffe, ich habe nicht zu dolle geschwärmt.
Wer Lust auf ein Buch hat, das einen überrascht und gleichzeitig verzaubert, der muss dieses Buch einfach lesen.