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Veröffentlicht am 16.12.2020

Strapazen, Freiheit und die See

The Great Escape
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„The Great Escape“ enthält Fotografien von der Seefahrt zwischen 1950 – 1970. Julia Dellith ist die Herausgeberin dieses Fotobandes. Geboren und aufgewachsen in Bremerhaven, studierte sie Kunstgeschichte ...

„The Great Escape“ enthält Fotografien von der Seefahrt zwischen 1950 – 1970. Julia Dellith ist die Herausgeberin dieses Fotobandes. Geboren und aufgewachsen in Bremerhaven, studierte sie Kunstgeschichte und Geschichte in Hamburg und Paris. Während des Studiums spezialisierte sie sich auf die Fotografie des 20. Jahrhunderts. Inspiriert von den Fotos ihres Vaters, der zwischen 1953 und 1970 zur See gefahren ist, recherchierte sie über einen Aufruf für das vorliegende Werk. Unter den 5.000 Amateurfotografien der teils ehemaligen Seeleute schafften es ca. 170 Aufnahmen in die Publikation.

Das Buch ist in die folgenden Abschnitte „Nordamerika“, „Südamerika“, „Südostasien“ und „Kreuz- und Passagierfahrten“ unterteilt. Diese enthalten sowohl Schwarz-Weiß-Fotografien als auch erste analoge Farbbilder. Im Anhang befindet sich eine Liste, in welcher zumeist die Seitenzahl des Fotos, der Titel, der Schiffsname, die Jahreszahl und/oder der Ort vermerkt sind.
Des Weiteren sind ein mehrseitiger Text über die Faszination der Seefahrt und die daraus resultierende Fotografie, sowie ein Nachwort von Horst Bredekamp über die „Seefahrt als Sehnsucht“ enthalten. Bredekamp absolvierte nach 1965 den Wehrdienst bei der Marine und fuhr zur See. Dieser Text enthält kurze Anekdoten und ein paar Gedanken des Autors.

Alles in allem eine Fotosammlung, die einiges an Freiheit und Abenteuergeist vermuten lässt. Wenn es auf See auch viel Zeit und Konflikte auf engsten Raum untereinander zu überbrücken galt, so gab es auch die unterschiedlichsten Menschen, Städte und Länder zu bereisen. Ich verstehe diese Faszination durchaus. Aus diesem Grund war es mir ein Genuss durch die teilweise alten, unscharfen und schiefen Stücke zu schweifen und auf Entdeckungstour zu gehen.
Es gibt die Texte auf Englisch und Deutsch. Das Ganze wurde leider gestalterisch nicht ganz durchdacht. Für den Titel hätte ich mir gerne ein Vorwort oder Ähnliches gewünscht. Er wirkt etwas aus dem Nichts dahingestellt. Die Navigation durch das Buch verlief etwas unglücklich. Den Vermerk zu jedem einzelnen Bild hätte ich mir passender unter den Aufnahmen vorstellen können. Den Anhang bemerkte ich erst danach, sodass ich mich manches Mal fragte, wen oder was oder welchen Ort ich den auf dem Bild sehe.
Die Texte liefern jedoch einen Eindruck von der Romantik und den Strapazen der Seefahrt – und sind definitiv ein Hommage an die raue See und das Leben an Bord.

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Veröffentlicht am 21.11.2020

Eine Farbpalette von Emotionen

Die Farbe von Glück
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Clara Maria Bagus ist die Autorin von „Die Farbe von Glück“. Sie studierte in den USA und in Deutschland Psychologie. Außerdem war sie eine Zeit lang in der Hirnforschung tätig. Sensibel, emotionsreich ...

Clara Maria Bagus ist die Autorin von „Die Farbe von Glück“. Sie studierte in den USA und in Deutschland Psychologie. Außerdem war sie eine Zeit lang in der Hirnforschung tätig. Sensibel, emotionsreich und voller Einfühlungsvermögen beschreibt sie in dem „Roman über das Ankommen“ die Lebenswege und -entscheidungen von zentral in der Erzählung stehenden Familien. Der Lesende bekommt einen Einblick in die Gedanken, Zweifel und Ängste jeder einzelnen Person. Aus diesem Grund lässt sich die Geschichte einfach lesen und jedes Einzelschicksal erhält nachvollziehbare Gründe für das jeweilige Handeln, Denken und Fühlen. Dieser Aspekt scheint ein Kernelement der Vorgehensweise der Autorin zu sein. Aus dem Klappentext im Buch geht hervor, dass Frau Bagus immer wieder Menschen begegnete, die auf der Suche nach sich selbst sind. Das eine persönliche Orientierung in der Welt manchmal schwer zu finden ist, weis die Autorin aus eigener Erfahrung. Darum schrieb sie in „Die Farbe von Glück“ über die großen Fragen unseres Lebens, um die Lehren und Weisheiten aus ihrem Leben mit den Menschen in der Welt zu teilen.

Die ersten Zeilen von Kapitel 1 sind folgendermaßen: „Menschen unterscheiden sich in ihren Träumen. In ihren Hoffnungen sind sie alle gleich.“ Dann beginnt die Geschichte mit der Vorstellung des sechsjährigen Antoine.

Lange blickt er in die Ferne und hält Ausschau nach ihrem blauen Kleid. Nachdem seine Mutter Marlene ihn verlassen hatte, nimmt die junge Krankenschwester Charlotte den kleinen Antoine bei sich auf. Im weiteren Verlauf erfährt der Lesende etwas über das Ehepaar Jules und Louise. Sie befinden sich im Krankenhaus, da sie ein Kind bekommen haben. Das Frischgeborene ist kränklich und schwach. In der Vergangenheit verlor Louise bereits Kinder in der Schwangerschaft. Nun ist sie der Verzweiflung nahe. Die Überlebenschancen für das Baby sind gering. Da trifft Jules einen folgenschweren Entschluss. Im gleichen Moment, indem seine Tochter geboren wurde, gebar eine weitere Frau im selben Krankenhaus ein Mädchen. Auch Charlotte ist Teil dieses Entschlusses... Fortan beginnt ein Leben, das für alle Beteiligten unzählige Fragen aufwirbelt und zu unvorhergesehenen Wendungen führt.

„Können wir im falschen Leben das richtige finden? Wie öffnet man sich einem neuen? Wie lässt man los?“

Der Roman besitzt einen durchgehend beschreibenden Charakter. Die Handlung ist geprägt von emotional gefärbten Gedanken der einzelnen Handlungstragenden. Unter anderem werden das Aussehen der Umgebung, die Fahrt in einem Zug und die vorbeiziehende Landschaft mit Liebe zum Detail beschrieben. Dialoge behandeln ausschließlich die Schlüsselmomente der aktiven Protagonisten. Zwischendrin fließt die Erzählung immer wieder durch die nachdenklichen und gedachten Inhalte der Charaktere unaufdringlich in zusammenfassende Aussagen und Erkenntnissen über das Leben, Lieben und Lernen. In manchen Fällen teilen sich die Protagonisten auch einander mit. So schafft es die Autorin durch ihre Figuren Weisheiten auszusprechen, die dem Lesenden einen Spiegel vorhalten können, wenn dieser sich den Worten öffnet.

Zum Beispiel:
„Findest du nicht, dass du es dir lange genug einfach gemacht hast? Du pflügst nie unbekannten Boden um. Sammelst nur ein, was dir die Flut vor die Füße spült. Wenn du dich am stärksten auf dich selbst besinnen solltest, schaust du am häufigsten darauf, was andere machen. Du verlegst den eigenen Mittelpunkt in einen anderen Menschen. Leben und Schicksal sind für Einzelne gemacht. Imitation in Suizid. Such dich selbst nicht außerhalb von dir selbst. Alle Wegweiser, die du zur Führung deines Lebens brauchst, findest du in dir.“

„Dass wir viel zu viel jammern, uns viel zu leicht dem Leiden hingeben. Wir leiden, weil in unserem Leben etwas ist, dass wir nicht mögen. Wir leiden, weil in unserem Leben etwas fehlt, dass wir gern hätten. Wir möchten etwas, dass wir nicht bekommen. Wir bekommen etwas, dass wir nicht möchten. Wir leiden an Veränderungen. Darunter, dass wir alt werden. Es gibt selbst das Leiden am Leiden. Auch werden Umstände, die zu lange dauern, irgendwann zum Leiden. Selbst dann, wenn wir sie eigentlich mögen. Angenehme Dinge werden nach einer Weile unangenehm. Glück, zum Beispiel, ist kaum zu ertragen, wenn es zu lange anhält. Manchmal werden wir sogar unglücklich, wenn alles in unserem Leben zu stimmen scheint, weil zu lange nichts anderes passiert.“

„Wir sollten nicht vorschnell über jemanden urteilen. Kein Urteil wird einem Menschen je gerecht. Um die Motive zu verstehen, müssen wir in seine Haut schlüpfen. Ganz und gar. Und wer weiß schon, wozu er selbst fähig wäre, wenn er in der Haut eines anderen steckte?“

„Die Farbe von Glück“ lädt zum Reflektieren ein. Ich denke, das Buch soll motivieren und den Lesenden für neue Blickwinkel öffnen. Ich mag es und unterstreiche die Aussagen der Autorin gerne. Auch die Geschichte ist spannungsvoll erzählt und besitzt einige Wendungen. Es ist allerdings auch ein „Feel-Good-Roman“. Insofern werden eher negativ wahrgenommene Momente romantisiert. Für mich in Ordnung. Ich bin überaus dankbar für den intrinsischen Antrieb von Frau Bagus, der sie bestärkte, in diesem Werk viele wertvolle Sätze aufzuschreiben. Dieser Roman über das Streben nach Glück, der Sinnsuche in unserem Leben und dem Suchen und Finden von Liebe ist für mich sehr lesenswert gewesen. Denn all diese Dinge sind nicht nur in einem Moment wichtig. Sie begleiten uns das gesamte Leben und von Zeit zu Zeit müssen wir uns daran erinnern.

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Veröffentlicht am 02.11.2020

Gedankenwelten

Wonderlands
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„Wonderlands“ führt die LeserInnen durch bemerkenswerte Werke der Weltliteratur. Das Buch trägt den Beititel „Die fantastischen Welten von Lewis Carol, J. K. Rowling, Stephen King, J. R. R. Tolkien, Haruki ...

„Wonderlands“ führt die LeserInnen durch bemerkenswerte Werke der Weltliteratur. Das Buch trägt den Beititel „Die fantastischen Welten von Lewis Carol, J. K. Rowling, Stephen King, J. R. R. Tolkien, Haruki Murakami u. v. a.“, welcher wohl als Marketingstrategie verstanden wird, da hier hauptsächlich Autoren der jüngeren Literaturgeschichte genannt werde, die wahrscheinlich ein großer Teil aller Leute kennt.

Den Auftakt gibt „Das Gilgamesch-Epos“ aus der babylonischen Dichtung um 1750 v. Chr. Angefangen bei dem Kapitel „Alte Mythen & Legenden“ über Werke mit Fokus auf „Wissenschaft & Romantik“ bis hin zu „Das goldene Zeitalter der Fantasy“ werden „Die Odyssee“ von Homer, „Der Sturm“ von William Shakespeare, „Alice im Wunderland“ von Lewis Carol, „Ein Yankee am Hofe des König Artus“ von Mark Twain oder „Der Cthulhu-Mythos“ von H. P. Lovecraft (um nur einige zu nennen) vorgestellt. Aber auch nach dem zweiten Weltkrieg entstanden unzählige literarische Werke von denen einige unter den Kapiteln „Neue Weltordnung“ und „Das Computerzeitalter“ in „Wonderlands“ Aufmerksamkeit erhalten. „Der Herr der Ringe“ (J. R. R. Tolkien), „Das letzte Einhorn“ (Peter S. Beagle), „Per Anhalter durch die Galaxis“ (Douglas Adams), „Die Scheibenwelt-Reihe“ (Terry Pratchett), „Tintenherz“ (Cornelia Funke) oder „IQ84“ (Haruki Murakami) sind nur eine kleine Auswahl aus den zusammengetragenen berühmten Büchern unserer Zeit.

Ob sagenumwobenes Midgard, Neverland, Oz, Narnia oder das auf geometrischen Formen basierende Flächenland, jedes beschriebene Wunderland, dem in der Vergangenheit zumeist eine oder mehrere Niederschriften vorausgingen, wird in einem essayistischen Text mit Kurzvorstellung von seinem erzählerischen Inhalt und den wichtigsten Charakteren beschrieben. Insofern die SchriftstellerInnen klar zugewiesen werden können, gibt es Hintergrundinformationen zu diesen. Und ganz egal ob klassische Heldenreise, Allegorie, Utopie oder Science fiction, auch geben besagte Hintergrundinformationen mehr darüber preis, wie und unter welchen Umständen die Ideen der Verse, der Erzählung(en) oder der Prosatexte ins Leben gerufen wurden. Insofern ist der historische Hintergrund oftmals sehr wichtig und wird demzufolge mit einbezogen. Dabei spielen der Glaube, die Neugier nach dem Unbekannten, Sehnsüchte, Kritik an der Gesellschaft und das Streben nach dem „Mehr-sein“ in vielen Geschichten der vergangenen Jahrhunderte wie auch in den Werken von Heute ausgeprägte Rollen. Das letzte Werk dieser Sammlung ist aus dem Jahre 2015 von Salman Rushdie („Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte“).

Warum diese Werke zur Zeit ihrer Entstehung oder kurz danach solchen Anklang fanden und warum viele von ihnen auch heute noch einen regen Bekanntheitsgrad vorweisen, ist für mich eine spannende Gedankenreise gewesen. Viele literarische Beispiele aus verschiedenen Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten inspirieren einander, komplimentieren sich oder greifen eine Thematik unter neuen Gesichtspunkten auf. George Orwells „1984“ ist eine der großen Dystopien des 20. Jahrhunderts. Aber sowohl vor als auch nach diesem Werk erschienen gesellschaftskritische Themen, die teilweise als eine Art Warnung vor gesellschaftlichen Strukturen verstanden werden können und die an Orwells düstere Vision einer totalitären Zukunft erinnern.

Prinzipiell gibt es noch unzählige Werke und Autoren, die nicht einbezogen wurden. Unter dem Gesichtspunkt, dass es eher um Gedankenwelten geht, die in Fantasie- und Science-fiction-Literatur zu finden sind, ist das möglicherweise noch vertretbar. Dennoch möchte ich darauf hinweisen, da der Fokus auf das Thema im Buch subjektiv verstanden werden kann.

Literatur ist das Produkt der Gedanken von den Menschen einer bestimmten Epoche der Zeit. Demzufolge präsentiert „Wonderlands“ einen Querschnitt an Texten aus 4.000 Jahren Menschheitsgeschichte – Gedanken aus Jahrhunderten. Ich denke, dass macht dieses Buch besonders. Natürlich ist der Inhalt der Texte durch die 20 Essayisten aus einigen (nicht allen) Teilen der Welt auch durch ihre Fokussierung des jeweiligen dargestellten Werkes gefärbt. Aber auch der Filter durch die Augen unserer Zeit kann eine spannende Reise versprechen. Neben dem schönen Cover und den klar strukturierten Essay-Texten der über 100 Werke ist diese kompakte Sammlung eine Inspiration für jede Person, die gerne liest und in fremde Welten eintaucht. Ich für meinen Teil habe meiner Liste an Büchern, die ich lesen möchte, eine beträchtliche Länge hinzugefügt.

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Veröffentlicht am 16.10.2020

Für junge Querdenker

Escape Room Adventskalender. Die drei unheimlichen Geschenke
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Das neue Buch von Eva Eich „ESCAPE ROOM Adventskalender – Die drei unheimlichen Geschenke“ ist nicht das erste dieser Art der Autorin. Der vorliegende Escape-Krimi ist für Kinder konzipiert und enthält ...

Das neue Buch von Eva Eich „ESCAPE ROOM Adventskalender – Die drei unheimlichen Geschenke“ ist nicht das erste dieser Art der Autorin. Der vorliegende Escape-Krimi ist für Kinder konzipiert und enthält Seiten zum Aufschneiden. Das Buch erscheint in einem handlichen A5-Querformat und beim Darüberstreichen über das Cover sind haptische Elemente spürbar.

Inhaltlich geht es darum die beiden Kinder, Toni und Luka, jeden Tag im Dezember bis zum Heiligen Abend bei ihrer abenteuerlichen Reise zu begleiten. Auf den vorderen Seiten gibt es eine Erklärung, die anhand von Text und Bild-Rätsel-Kombination die Funktionsweise dieses Escape-Krimis veranschaulicht. Beim Weiterblättern werden großflächige und teilweise doppelseitige Bilder aufgeschlagen. Zwischen diesen bebilderten Seiten befinden sich die zu Beginn miteinander verbundenen Seiten zum Aufschneiden. Nach der Seite, welche die Funktion erläutert und dem ersten großen Bild, taucht am rechten Rand ein roter Streifen auf, der einen Hinweistext („Auf ins Abenteuer! Öffne diese Seite.“) enthält.

Die Seiten zum Aufschneiden beinhalten den erzählenden Text, der die Story der beiden Kids vorantreibt. Im Geschriebenen werden Situationen geschildert, welche als Ausgangssituation für die folgenden Rätselfragen dienen. Sobald die Lösung gefunden ist geht es ans Suchen. Jede Lösung ist mit einem kleinen Bild versehen, das einen Ausschnitt von einem der großflächigen Bilder im gesamten Buch außerhalb der aufschneidbaren Seiten zeigt. Ob die Lösung die richtige war kann schnell überprüft werden. Am unteren Rand innerhalb der aufzuschneidenden Seite befindet sich ein Dezembertag („1. Dezember“, „6. Dezember“, „23. Dezember“ und so weiter). Dieser kann auch vor dem Aufschneiden eingesehen werden, falls Unsicherheit bezüglich der Lösung besteht.

Die Rätsel beinhalten einfache Rechenaufgaben, Suchbilder, Sätze von unten / rechts nach oben / links lesen oder so etwas wie gleich Muster erkennen und dürften für Kinder ab ungefähr 8 Jahren lösbar sein. Einige Textpassagen sind etwas länger. Abhängig vom jeweiligen Kind könnte ich mir vorstellen, dass die Hilfe eines Erwachsenen angebracht ist. Aber auch Erwachsene können gemeinem mit dem Kind ihren Spaß an den Aufgaben haben, die einen minimalen Aufwand an Querdenken erfordern.

Der Stil des Buchs ist kindgerecht, aber dennoch leicht düster. Ich mag die Ideen der Autorin sehr gerne. In einfachen Sätzen und Dialogen zwischen Toni und Luka treibt sie die Geschichte voran und lässt die beiden in unterschiedliche Situationen stolpern, sodass sich neue Rätselalternativen auftun. Die Rätsel sind einfach gehalten, aber anspruchsvoll. Mit etwas Aufmerksamkeit ist die Lösung aber nicht fern und im Zweifelsfall kann sie wie oben geschildert überprüft werden. Die Erklärseite finde noch verbesserungswürdig. Die Erläuterung des Rätsel-Prinzips sollte an erster Stelle stehen und der einleitende Text möglicherweise kürzer und prägnanter.

Mein Fazit: Dieser Adventskalender ist meiner Meinung eine großartige Alternative zum Schokoladenkalender. Es schult das Denken und die Fantasie.

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Veröffentlicht am 29.09.2020

Den eigenen Mönchsgeist kultivieren

Das Think Like a Monk-Prinzip
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Als Jay Shetty sein Studium an der Business School abschließt, beschließt er einen anderen Weg zu gehen, als beruflichen Erfolg in der Finanzwelt zu suchen. Für drei Jahre reist er nach Indien, um dort ...

Als Jay Shetty sein Studium an der Business School abschließt, beschließt er einen anderen Weg zu gehen, als beruflichen Erfolg in der Finanzwelt zu suchen. Für drei Jahre reist er nach Indien, um dort in einem Aschram zu dienen – ein Aschram ist ein Ort für Meditation und spirituelles Lernen. Zwischen den Mönchen gelangt er zu neuen Sichtweisen, hinterfragt und verändert sich und wird letztendlich selbst zum Mönch. Er gelangt an dem Punkt, an dem er erkennt, dass er die Geisteshaltung der Mönche nach außen tragen möchte. 2016 startete er einen Online-Videokanal und erreichte so unzählige Menschen mit seiner Botschaft. „DAS THINK LIKE A MONK-PRINZIP“ mit dem wundervollen Nebentitel „Finde INNERE RUHE und KRAFT für ein erfülltes und SINNVOLLES LEBEN“ beinhaltet eine Sammlung von Inhalten, die uns helfen können vom „Affengeist“ in den „Mönchsgeist“ zu wechseln.

Das Buch ist in drei Teile gegliedert: Loslassen, Wachsen, Geben. Jeder Teil beinhaltet mehrere Kapitel, die sich auf einen Teilaspekt konzentrieren, wobei jedes Kapitel und jeder Teil aufeinander aufbauen und immer mehr „Licht in die Dunkelheit“ bringen. Kapitelüberschriften lauten zum Beispiel „Identität“, „Angst“, „Routinen“, „Verstand“, „Ego“, „Dankbarkeit“ oder auch „Beziehungen“. Shetty liefert in jedem Kapitel Hinweise auf andere Werke, Medien und Lehren. Er zitiert Weisheiten anderer Menschen, auf die er im Laufe seines Textes eingeht, untermauert wissenschaftliche Erkenntnisse auf den Gebieten der Sozialforschung und Psychologie und berichtet nicht zuletzt von aktuellen und persönlichen Beispielen, die ihm zur Veranschaulichung der Themen helfen. Es ist leicht ihm zu folgen und durch seine modernen Beispiele Momente im eigenen Leben zu erkennen, die uns selbst hinterfragen lassen, wenn wir ehrlich mit uns sind. Oft beschreibt er Rückblenden aus dem Aschram. Grafische Darstellungen der im Text beschriebenen „Methoden“ helfen das Ganze zu erfassen. Viele freiwillige Übungen laden dazu das Gelesene zu verinnerlichen und Neues über sich herauszufinden.

Ich bin überrascht und sehr begeistert von diesem Buch. Da ich bereits einige Bücher über Mediation, Geisteshaltung und Ähnlichem gelesen habe, sind mir viele Aspekte dieser Lehren bekannt. Überrascht bin ich deswegen, da Shetty scheinbar mit Leichtigkeit Beispiele findet, die sehr modern und für wahrscheinlich fast jeden zugänglich sind. Das Thema des Buches wirkt in meinen Augen weniger „esoterisch“ als viel mehr „wissenschaftlich“. Er schafft es dabei dennoch wohlüberlegt die Gefühle anzusprechen. Und es ist ihm wichtig, dass jeder Leser seinen eigenen Weg der Fülle findet.

Vielen Dank für dein Wirken, Jay Shetty. Du erhellst die Geister, die Gemüter und sorgst damit für mehr Liebe in der Welt.

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