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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2021

Religion & Wissenschaft

Ein erhabenes Königreich
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Von Yaa Gyasi hatte ich bisher noch nichts gelesen und umso neugieriger war ich. Es geht um Gifty, eine Neurowissenschaftlerin, die kurz vor ihrer Promotion steht. Eines Tages taucht ihre Mutter, die an ...

Von Yaa Gyasi hatte ich bisher noch nichts gelesen und umso neugieriger war ich. Es geht um Gifty, eine Neurowissenschaftlerin, die kurz vor ihrer Promotion steht. Eines Tages taucht ihre Mutter, die an Depressionen leidet, bei ihr auf und schlagartig ändert sich Giftys Alltag. Fortan muss sie sich um ihre Mutter kümmern und fühlt sich in ihre Jugend zurückversetzt. Ihre Erinnerungen teilt sie mit uns.

In dem Buch werden viele verschiedene Themen angeschnitten wie Sucht, Depression und Rassismus. Eine zentrale Rolle spielt Giftys innerer Konflikt zwischen Religion und Wissenschaft. An sich Themen, die mich alle stark interessieren, doch leider konnte mich die Umsetzung nicht überzeugen. Aufgrund der Vielfältigkeit der Themen wird alles letztendlich nur oberflächlich behandelt. Auch zur Hauptprotagonistin konnte ich keinen rechten Zugang finden, da sie sehr distanziert wirkt. Insgesamt haben mir vor allem Tiefe und Gefühl gefehlt. Zudem gibt es einige Längen, wodurch die Geschichte sehr zäh und langatmig wird. Für mich ein mittelmäßiger Roman, den ich nur mühsam beenden konnte.

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Veröffentlicht am 28.07.2021

Positiv überrascht

In diesen Sommern
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Dieses Buch kommt so unscheinbar daher und scheint eine lockerleichte Sommergeschichte zu erzählen. Doch letztendlich entpuppt es sich als eine düstere und bedrückende Erzählung über eine Kindheit mit ...

Dieses Buch kommt so unscheinbar daher und scheint eine lockerleichte Sommergeschichte zu erzählen. Doch letztendlich entpuppt es sich als eine düstere und bedrückende Erzählung über eine Kindheit mit einem alkoholsüchtigen Vater. Teresa schildert Erlebnisse aus ihrer Kindheit und Jugend und schnell merkt man, dass nicht alles schwarz weiß ist. Ihr Vater ist nicht nur gewalttätig, denn es gibt auch schöne Erinnerungen an ihn. Doch diese werden immer wieder von der drohenden Angst überschattet und beeinflussen das Familienleben. Teresas innerer Konflikt zwischen Liebe und Hass ist stets prägnant.

Dieses Büchlein hat mich tatsächlich positiv überrascht. Da ich kein großer Kurzgeschichten Fan bin und dieses Buch episodenhafte Schilderungen beinhaltet, war ich zunächst skeptisch, ob es mich berühren kann. Und ja es konnte. Trotz der sehr nüchternen Erzählweise, konnte mich Janina Hecht mit ihren Beschreibungen emotional erreichen. Insgesamt eine kurzweilige Familiengeschichte für einen lauen Sommerabend.

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Veröffentlicht am 30.06.2021

Super aktuell & sehr wichtig

Drei Kameradinnen
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Es fällt mir unglaublich schwer eine Rezension zu diesem grandiosen Buch zu verfassen und musste das Gelesene erstmal sacken lassen. Man kann kaum Worte finden, um diesem vielschichtigen Roman gerecht ...

Es fällt mir unglaublich schwer eine Rezension zu diesem grandiosen Buch zu verfassen und musste das Gelesene erstmal sacken lassen. Man kann kaum Worte finden, um diesem vielschichtigen Roman gerecht zu werden. Es geht um die drei Freundinnen Kasih, Saya und Hani. Die Erzählerin ist Kasih, die versucht die Geschichte der drei den LeserInnen näher zu bringen und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. Es geht vor allem um den Alltagsrassismus, mit dem die drei jede auf ihre eigene Art und Weise immer wieder konfrontiert werden.

Shida Bazyar provoziert bewusst mit ihrer Wortwahl, wodurch das Buch zum Nachdenken anregt und vor allem aufrüttelt. Einige beschriebene Situationen kenne ich aus eigener Erfahrung, andere wiederum haben mich schockiert und aufwachen lassen. Insgesamt ist das Buch keine leichte Kost und eignet sich auch sicherlich nicht zum Zwischendurch weglesen. Ganz im Gegenteil, denn man benötigt Zeit um das Gelesene zu verarbeiten. Man muss sich auf den Schreibstil einlassen und wird mit einer Geschichte voller politisch und gesellschaftlich relevanter Themen belohnt. Empörung, Wut, Provokation und sogar eine Prise Humor sind dabei. Ein Buch, das überwiegend negative Emotionen auslöst, aber dadurch umso wichtiger ist gelesen zu werden!

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Veröffentlicht am 21.06.2021

Potenzial verspielt

Die Glasperlenmädchen
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Diese Geschichte hätte unglaublich viel Potenzial gehabt, doch leider hat es an der Umsetzung gehapert.

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Zum einen geht es im Vergangenheitsteil um Hannie, die ...

Diese Geschichte hätte unglaublich viel Potenzial gehabt, doch leider hat es an der Umsetzung gehapert.

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Zum einen geht es im Vergangenheitsteil um Hannie, die die Sklaverei überlebt hat und nun ihre Familie sucht, die als Sklaven verkauft wurden. Und zum anderen um Benny, die als Lehrerin in das kleine Städtchen Augustine zieht und dort versucht ihre Klasse zu motivieren und sie auf den richtigen Weg zu führen.

Ich hatte mir eine Geschichte voller Spannung und Emotionen erhofft, doch leider würde ich hier enttäuscht. Die Geschichte ist nämlich alles andere als spannend und eher langatmig und zäh. Es kommt zu kaum einer Entwicklung und alles plätschert nur so vor sich hin. Zudem kommt es zu einer drastischen Wendung, die für mich sehr konstruiert wirkte und logisch nicht wirklich nachvollziehbar.

Am Ende nimmt die Geschichte noch etwas Fährt auf, kann den langatmigen Mittelteil aber auch nicht mehr wettmachen.

Insgesamt zu wenig Spannung und zu viele Seiten - Schade.

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Veröffentlicht am 05.04.2021

Ruhiger Roman

Big Sky Country
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In Callan Winks Coming-of-Age Roman geht es um August, der mit seinen Eltern auf einer Farm in Michigan lebt. Nachdem sich seine Eltern trennen, zieht August mit seiner Mutter nach Montana. Dort findet ...

In Callan Winks Coming-of-Age Roman geht es um August, der mit seinen Eltern auf einer Farm in Michigan lebt. Nachdem sich seine Eltern trennen, zieht August mit seiner Mutter nach Montana. Dort findet er zunächst nur schwer Anschluss. Nach seinem Eintritt ins Footballteam schließt er allmählich Kontakt zu den anderen Teamkameraden. August ist ein ruhiger, schweigsamer und im Grunde ein guter Junge.Und genauso ruhig ist auch der Roman. Sein Charakter wird sehr tiefgründig gezeichnet und wir begleiten ihn auf der Suche nach seinem eigenen Lebensweg.

Der Schreibstil ist nicht nur schön, sondern auch poetisch und unglaublich bildgewaltig. Die Handlung entwickelt sich langsam und unaufgeregt, doch genau dieses Tempo macht den Roman aus. Die Beschreibungen der Natur, der Landschaft und der unendlichen Weite finden sich auf nahezu jeder Seite wieder. Wink kreiert intensive Bilder voller ruppiger Schönheit und beschreibt dabei eine faszinierende Einsamkeit.

„Big Sky Country“ ist eine Geschichte, die alltäglich erscheint, doch durch die besondere Erzählkunst Winks, zu etwas ganz Besonderem und Einzigartigem wird.

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