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Veröffentlicht am 15.09.2016

Dead Beautiful

Dead Beautiful - Deine Seele in mir
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Ein wenig anders als alle anderen - so hat sich Renée immer schon gefühlt. Jetzt, wo sie an ihrer neuen Schule angekommen ist, fühlt sie sich zumindest ein wenig mehr geborgen, zugehörig. An dieser seltsamen ...

Ein wenig anders als alle anderen - so hat sich Renée immer schon gefühlt. Jetzt, wo sie an ihrer neuen Schule angekommen ist, fühlt sie sich zumindest ein wenig mehr geborgen, zugehörig. An dieser seltsamen Schule, an der Fächer wie Bestattungskunde unterrichtet werden, fühlt sich Renée wohl, sie findet Freunde. Dass da Dinge vor sich gehen, seltsame, todbringende Dinge mit mehr als nur einem Hauch Grauen. Da ist Dante, zu dem sich Renée hingezogen fühlt, obwohl sie etwas in ihr vor ihm warnt. Seltsamerweise will derselbe Teil dringend zu ihm - Renée ist bald zu abgelenkt, zu verwirrt, denn es gibt Tote. Freunde wie Feinde, auch, wenn nicht wirklich klar ist, wer wer ist. Dante selbst ist unbestreitbar Teil des Mysteriums. Auch, als sie sich näher kommen, hält er Renée auf Abstand, hält etwas von sich zurück, das er zu verbergen sucht. Was also sollte sie anders tun, als den Geheimnissen auf den Grund zu gehen?

Dieses Jugendbuch bietet eine tiefsinnige Sichtweise des Todes, einmal anders aufgerollt. Der Tod ist allgegenwärtig - er spielt eine wichtige Rolle bei Renées Weg zu ihrer neuen Schule. Ein Hauch von Grusel durchzieht das mit Spannung durchwebte Werk, findet hinter den unerwartesten Ecken seinen Höhepunkt. Dem Leser wird Einblick in die komplizierte, jugendliche Psyche gewährt, die sich ihm aber dennoch entzieht und somit zumindest zum Teil unfassbar bleibt. Renée selbst ist es, die ihre Geschichte erzählt - personal und im inneren Monolog. Die Sprache ist an das jugendliche Publikum angepasst und macht die Handlung realer. Alles in Allem ein sehr gutes Buch mit einigen rasanten Höhepunkten und einem grandiosen Ende. Es bleiben viele Fragen offen, die zum Nachdenken anregen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Wildrose

Die Wildrose
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Wenn herzenserweichende Sehnsucht und das Wissen, das alles, was jetzt noch unfassbar erscheint, am Ende gut wird, dann ist es Jennifer Donelly. Auch dieser finale Teil der Rosen-Trilogie ist genau so ...

Wenn herzenserweichende Sehnsucht und das Wissen, das alles, was jetzt noch unfassbar erscheint, am Ende gut wird, dann ist es Jennifer Donelly. Auch dieser finale Teil der Rosen-Trilogie ist genau so zum Weinen schön, so traurig, voll taumelnder Gefühle und Unsicherheiten wie die beiden vorangegangenen.

Willa und Seamus kennen einander besser als der Rest der Welt - und das aus gutem Grund. Sie müssen sich aufeinander verlassen können bei ihren Bergtouren. Die Leidenschaft des Paares gilt dem Klettern. Scheinbar unzertrennlich, reißt das Unglück von Willas Absturz sie auseinander und lässt sie weit voneinander weg treiben. Willa kann nicht vergessen - trägt sie den Beweis von Seamus´ Schuld doch an ihrem Körper. Konsequent stößt sie ihn von sich und bricht ihm damit das Herz. Und dennoch...keiner der beiden findet einen Partner, der so gut wie der andere zu ihm passt...
So schwelt der Schmerz unter der Haut beider Liebenden, alles scheint verloren, als auch noch die Wirren des zweiten Weltkrieges hinzukommen.

Die Erzählung ist sehr authentisch geschrieben, geschichtlich (soweit ich beurteilen kann) korrekt und die Charaktere sind absolut nachvollziehbar. Die Familien Finnegan und Alden könnten gedanklich unsere Nachbarn sein, wäre da nicht der zeitliche Unterschied. Historische Tatsachen werden mit Feingefühl behandelt und rücken näher an den Leser heran. Auch die hintersten Winkel der Welt lernen wir kennen, das ferne Nepal und die glühend heiße Wüste. Eine Trilogie mit Suchtpotential, ganz gleich, über welchen Teil man stolpert. Die im Buch vorherrschende Atmosphäre passt hervorragend zum Thema, man lacht und leidet mit den Figuren. Dementsprechend ist auch die Sprachwahl.
Am schönsten ist für mich persönlich das Ende ;).

Veröffentlicht am 15.09.2016

Digby

Digby #01
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Stephanie Tromlys erstes Jugendbuch ist einfach genial! Von der ersten Seite an fesselnd, zieht es den Leser in eine spannende und oft durcheinander gewürfelte Leseerfahrung. Das Cover ist das, was mich ...

Stephanie Tromlys erstes Jugendbuch ist einfach genial! Von der ersten Seite an fesselnd, zieht es den Leser in eine spannende und oft durcheinander gewürfelte Leseerfahrung. Das Cover ist das, was mich zum Lesen bewegt hat und gefällt mir sehr :)

Zoe ist neu in der Stadt und als Kind einer chronisch ignorierenden Mutter und eines erfolgsstrebenden Vaters, die es nicht mehr miteinander aushalten, nachdem er betrogen hat, nicht wirklich ein Einzelfall. Ihr primäres Ziel ist die Versetzung auf eine bessere Schule durch Schulschwänzen.
Auf Digby trifft sie durch eine nervige, aber effiziente Sturmklingelaktion. Kurzerhand erklärt er sich zu ihrem Freund - oder etwas ähnlichem, Freunde sind nur Ballast - und zieht sie in seine Ermittlungen zum Verschwinden seiner Schwester mit hinein. Zoe bleibt oft im Dunkeln, und das bis zum Schluss, weil der überdurchschnittlich intelligente Digby seinen eigenen Regeln folgt. Verquer, herrlich kurios und mehr als nur ein bisschen schräg.

Zoe ist personale Erzählerin des Buches. Erfrischenderweise geht es nicht um Teenagerliebe, sondern einfach darum, den eigenen Weg zu finden und zu verfolgen. Die Charaktere sind allesamt sehr stofflich und gut vorstellbar. Digby ist bis zum Ende hin ein Mysterium und besonders faszinierend.

Kurz und gut: Dieses Buch ist genial.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Böse Jungs

Böse Jungs
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Wunderbar einfühlsame Liebesgeschichte mit detailliert-lebensechten Charakteren. Mit dieser Gay-Romance ist es S. Julieva gelungen, den Leser in eine ganz eigenen Welt zu entführen. Mich persönlich hat ...

Wunderbar einfühlsame Liebesgeschichte mit detailliert-lebensechten Charakteren. Mit dieser Gay-Romance ist es S. Julieva gelungen, den Leser in eine ganz eigenen Welt zu entführen. Mich persönlich hat das Buch so gefesselt, dass ich, als ich aufgrund des Suchtpotentials innerhalb kürzester Zeit damit fertig war, gleich von vorn anfangen musste.

Inhalt: James ist in Casey verliebt, zu lange schon, eine gefühlte Ewigkeit, und so hat er es inzwischen aufgegeben, darauf zu hoffen, von seinem besten Freund beachtet zu werden. Aber Casey zeigt ganz unerwartet Interesse an Rizzo, dem Liebling ihres Colleges. Das bringt James zum Kochen, zumal Rizzo auch ihm Signale sendet - an deren Echtheit er allerdings zweifelt. Schließlich stürmt eine unerwartete Wendung nach der anderen auf die drei ein und verwirrt die Schicksalsfäden. Und am Ende kommt doch wieder alles anders als erwartet...

Mit ihrem lebhaften Stil ist die Autorin das Richtige für jedes Publikum. Obgleich verständlich, hat man als Leser nicht den Eindruck, dass ihre Sprache nicht sowohl von Collegestudenten als auch vom "Normalmenschen" verwendet werden könnte. Die Story an sich ist sehr spannend und herrlich geschildert. Die immer wieder sehr kurvenreiche Handlung baut Spannung auf, die bis zum Ende erhalten bleibt. Alle Handlungsoptionen sind mehr oder weniger nachvollziehbar und lebhaft geschildert. Besonders behandelt wird der Entscheidungsfindungsprozess, was sehr reizvoll ist. Die wechselnden, personalen Erzähler (Ich-Erzähler) Casey, Jack und Rizzo (Danny) beleuchten das Geschehen aus verschiedenen Blickwinkeln.
Im Endeffekt nur empfehlenswert!