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Veröffentlicht am 20.01.2018

Das Grauen kehrt zurück

Lilith
1

Die schwangere Anna und ihr Mann Max Gavaldo haben eine furchtbare Vergangenheit hinter sich gelassen und leben nun mit ihrer 16jährigen Tochter Katharina in einem wunderschönen Haus in Starnberg. Getrübt ...

Die schwangere Anna und ihr Mann Max Gavaldo haben eine furchtbare Vergangenheit hinter sich gelassen und leben nun mit ihrer 16jährigen Tochter Katharina in einem wunderschönen Haus in Starnberg. Getrübt wird die Idylle von Katharinas Visionen, in denen immer öfter ein unbekannter junger Mann eine Rolle spielt. Und nicht nur das – sie hat das zweite Gesicht, eine sehr bedrückende Eigenschaft. Anna, Opfer schwerster körperlicher und seelischer Gewalt, scheint von den Schatten ihrer Vergangenheit eingeholt zu werden, eine Erfahrung, die sie fast in den Wahnsinn treibt. Dann taucht der geheimnisvolle Baan auf, jung und gut aussehend. Katharina verliebt sich auf den ersten Blick in ihn. Eine verhängnisvolle Beziehung bahnt sich an.
Die Autorin Astrid Korten hat mit „Lilith Eiskalter Engel“ eine Fortsetzung ihres Bestsellers „Eiskalte Umarmung“ geschrieben. Es ist natürlich hilfreich, den ersten Band gelesen zu haben, aber man kann dieses Buch auch ohne Kenntnis des Vorgängerbandes lesen, es wird schnell klar, was dort passiert war. Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt flüssig und damit einfach zu lesen. Das trägt auch zu einem Spannungsbogen bei, der sich schnell aufbaut und über das Buch gehalten wird, das Buch muss man einfach möglichst ohne Pause lesen, immer in gespannter Erwartung, was einen auf der folgenden Seite erwartet. Es gibt sehr blutige und gewalttätige Szenen in diesem Psychothriller, für zartbesaitete Leser ist er wohl weniger geeignet, mir hat er aber sehr gut gefallen. Wem, so wie mir, auch etwas geheimnisvolle Einlagen gefallen, wie z.B. das zweite Gesicht von Katharina, wird viel Spaß an diesem Buch haben.
Das Cover wirkt auf den ersten Blick mit der Blüte und dem Schmetterling ganz friedlich, die düstere Umrahmung und die blutrote Schriftfarbe für Lilith lässt den spannenden Thriller erahnen.

Veröffentlicht am 15.06.2017

Verwirrspiel

Totenengel
1

Detective Eve Clay ermittelt in Liverpool in einem spektakulären Mordfall. Ein greiser Kunstprofessor wurde grausam ermordet, von einem Speer durchbohrt und wie ein Stück Vieh aufgehängt. Seine Tochter ...

Detective Eve Clay ermittelt in Liverpool in einem spektakulären Mordfall. Ein greiser Kunstprofessor wurde grausam ermordet, von einem Speer durchbohrt und wie ein Stück Vieh aufgehängt. Seine Tochter bricht, nachdem sie ihren Vater so vorgefunden hat, zusammen. Was steckt hinter diesem bizarren „Kunstwerk“? Bei ihren Ermittlungen stößt Clay auf mehrere Motive, religiöser Fanatismus ist nur eines von ihnen.
Der Autor Mark Roberts hat mit „Totenengel“ einen rasanten, actionreichen Thriller geschrieben. Es ist die Fortsetzung von „Totenprediger“, dem ersten Band der Reihe um Eve Clay. Man kann dieses Buch aber unabhängig davon lesen, ob man „Totenprediger“ gelesen hat, nur die Hintergründe von Eve Clays Vergangenheit werden nicht ganz klar. Nachdem es im Prolog einige Andeutungen auf eine schwierige Kindheit gab, erfährt man nicht wirklich, wie Eve aufgewachsen ist – leider. Der Schreibstil in „Totenengel“ ist klar und flüssig. Das Buch ist in viele kurze Kapitel unterteilt, was mir persönlich sehr gut gefällt, so hat man immer das Gefühl, es passiert gleich was Neues, man muss schnell weiter lesen. Für den Leser sind anfangs die relativ vielen Namen eine Herausforderung, gerade, weil manchmal der Vorname, manchmal aber auch der Nachname genannt wird. Vielleicht erschien das aber auch nur mir mit meinem mangelnden Namensgedächtnis so… Thematisch empfinde ich das Buch als etwas überladen, etwas weniger wäre hier für meinen Geschmack mehr gewesen. Nichtsdestotrotz ist es ein spannendes Buch, das die Bezeichnung „Thriller“ verdient, besonders auch, weil die Auflösung des Falls mich völlig überrascht hat.
Das Cover lässt keinen Zweifel daran, dass es sich hier um einen Thriller handelt: Schwarz und der Titel als Kreuz arrangiert, das gefällt mir sehr gut. Und der Titel? Ja, der passt auch, und macht neugierig auf dieses Buch.

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  • Cover
Veröffentlicht am 21.03.2017

Ein Kind verschwindet spurlos

The Couple Next Door
1

Marco und Anne leben mit ihrer kleinen Tochter Cora in einem Reihenhaus, Wand an Wand mit ihren Nachbarn Graham und Cynthia. An einem Abend, an dem Graham mit seinen Nachbarn seinen Geburtstag feiern will, ...

Marco und Anne leben mit ihrer kleinen Tochter Cora in einem Reihenhaus, Wand an Wand mit ihren Nachbarn Graham und Cynthia. An einem Abend, an dem Graham mit seinen Nachbarn seinen Geburtstag feiern will, sagt Coras Babysitter plötzlich und kurzfristig ab. Nach einigen Diskussionen entscheiden sich Marco und Anne das Babyfon mit zu ihren Nachbarn zu nehmen und regelmäßig nach Cora zu sehen, sie aber alleine in ihrem Bettchen schlafen zu lassen. Als sie nach einem sehr wechselvollen Abend mit Streit und Eifersüchteleien nach Hause kommen, ist Coras Bett leer, von dem Baby fehlt jede Spur. Und auch von dem Entführer gibt es keinerlei Spuren. Was mag an diesem Abend nur passiert sein? Detective Rasbach ermittelt in diesem undurchsichtigen Fall.
Mit „The Couple next door“ hat die Autorin Shari Lapena einen sehr guten Thriller vorgelegt. Es gibt einige unvorhersehbare Wendungen, die den Leser lange im Unklaren über das wahre Geschehen lassen. So ist es ihr gelungen, den Spannungsbogen über den größten Teil des Buches zu halten und das bis zum spektakulären Finale. Die Story ist eher ungewöhnlich für einen Thriller, gefällt mir aber sehr gut. Shari Lapena schreibt sehr flüssig, das Buch ist schnell zu lesen. Die Protagonisten sind menschlich dargestellt, mit Stärken und Schwächen, wie es eben auch in der realen Welt ist. Allerdings konnte ich einige Handlungen nicht nachvollziehen, nicht alles wirkt realistisch. Und doch habe ich mit den Eltern gelitten und um ihr Kind gebangt. Und ich habe mich bestens unterhalten gefühlt!
Das Cover ist relativ nichtssagend, man sieht durch eine beschlagene Fensterscheibe auf das Haus des Nachbarn. Auch der Titel hätte mich jetzt nicht unbedingt gereizt, dieses Buch zu kaufen. Der Untertitel „Jedes Paar hat seine Geheimnisse. Manche sind tödlich“ trifft da schon eher meinen Geschmack und weckt Neugier.

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  • Figuren
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  • Atmosphäre
  • Spannung
  • Cover
Veröffentlicht am 18.12.2016

Düsteres Rom

Schattenkiller
1

Profiler Enrico Mancini steht im verregneten Rom vor einer großen Herausforderung: Nach dem Auffinden von drei grausam zugerichteten Leichen wird er von der Polizei hinzu gezogen. Mancini ist nach dem ...

Profiler Enrico Mancini steht im verregneten Rom vor einer großen Herausforderung: Nach dem Auffinden von drei grausam zugerichteten Leichen wird er von der Polizei hinzu gezogen. Mancini ist nach dem Tod seiner Frau angeschlagen und scheint nicht voll belastbar zu sein. Doch der Mörder muss gestoppt werden, und Mancini mit seinen teilweise unorthodoxen Methoden könnte eine große Hilfe sein. Doch steht er diese Belastung durch? Kann er den Mörder ermitteln und überführen? Die Zeit läuft gegen ihn und sein Team.
„Schattenkiller“ von Mirko Zilahy ist mein erster italienischer Krimi und ich muss gestehen, dieses Schmuddelwetter, das sich durch dieses Buch zieht, passt so gar nicht zu meiner Vorstellung von Italien. Allerdings passt das Wetter sehr gut zum düsteren Geschehen in diesem Thriller. Die Opfer sind schlimm zugerichtet und die Fundorte dunkle Ecken der Stadt. Rom wird ausführlich beschrieben, diese Beschreibungen waren der Spannung nicht immer förderlich, gerade wenn man noch nie in Rom war, kann man mit den Straßennamen nur wenig anfangen. Zilahys Schreibstil ist flüssig, manchmal fast ein wenig blumig und etwas ausschweifend. Die Spannung wird recht gut aufgebaut, der Spannungsbogen kann aber nicht über die kompletten 423 Seiten des Buches gehalten werden. Das furiose Ende ist aber wieder gut gelungen. Mancini als Hauptperson konnte mich nicht so ganz überzeugen, zu viel bringt er an eigenen Problemen mit in dieses Buch und zu wenig ist er teamfähig.
Der Titel „Schattenkiller“ ist gut gewählt, er trifft den Täter gut. Das Cover ist düster und passt somit auch recht gut, auch wenn man wenig anderes als Wasser erkennt.
Leider konnte mich das Buch nicht 100prozentig überzeugen trotz einiger spannender Ideen.

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Veröffentlicht am 02.01.2024

Sehr verschachtelt

Glutspur
0

Die Autorin Katrine Engberg kannte ich bislang noch nicht. Mit „Glutspur“ hat sie einen interessanten Krimi geschrieben, der mich leider nicht 100prozentig überzeugt hat, aber doch viele positive Aspekte ...

Die Autorin Katrine Engberg kannte ich bislang noch nicht. Mit „Glutspur“ hat sie einen interessanten Krimi geschrieben, der mich leider nicht 100prozentig überzeugt hat, aber doch viele positive Aspekte hat.
In diesem Buch agieren drei Protagonisten. Als erstes ist da Liv Jensen, eine ehemalige Polizistin, die sich als Privatdetektivin ihren Lebensunterhalt verdient und der Polizei bei einem Cold Case hilft. Dann lernen wir noch die Krisenpsychologin Hannah Leon kennen, die den mutmaßlichen Suizid ihres Bruders verstehen möchte. Die dritte Person ist Nima Ansari, ein iranischer Automechaniker, der in Verdacht gerät, seine Ex-Freundin ermordet zu haben.
Lange ist nicht klar, was diese drei Menschen verbindet. Und da setzt ein Kritikpunkt an: Meiner Meinung nach ist die Geschichte (oder die Geschichten) lange recht undurchsichtig, was meine Lesefreude manches Mal doch etwas gedämpft hat, einige Passagen waren mir tatsächlich zu langatmig und konnten mich nicht wirklich fesseln. Die Geschichte an sich ist interessant, würde etwas weniger umfangreich sicher spannender sein.
Das Cover ist toll! Es wirkt düster, aber durch den glänzenden Schriftzug auch fast schon edel. Die Haptik ist ebenfalls außergewöhnlich.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich hier ein schönes Buch mit interessantem Inhalt gelesen habe, dass leider ein paar Längen hat. Aber das kann ja in den Folgebänden noch besser werden.

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