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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.03.2022

Wie hätte ich gehandelt?

Das Buch der Mörder
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Der Autor Oliver Schmitz nimmt uns in seinem Thriller „Das Buch der Mörder“ mit auf eine Reise durch die Zeit und unsere jüngere Geschichte. Arne Leitner bekommt am Todesbett seines geliebten Vaters Conrad ...

Der Autor Oliver Schmitz nimmt uns in seinem Thriller „Das Buch der Mörder“ mit auf eine Reise durch die Zeit und unsere jüngere Geschichte. Arne Leitner bekommt am Todesbett seines geliebten Vaters Conrad einen mysteriösen und verstörenden Brief von ihm überreicht. Conrad gesteht darin schwere Verbrechen, die er und seine Kumpane in der Zeit des Dritten Reiches verübt haben. Arne ist fassungslos und kann kaum glauben, was er da liest. Doch es gibt einen Beweis für diese Gräueltaten und Conrad legt nun die schwere Entscheidung, was damit zu tun ist, in Arnes Hände. Dieser Beweis stellt eine existentielle Bedrohung für einige Menschen dar, die es nach dem zweiten Weltkrieg in Deutschland bis ganz nach oben geschafft haben…
Oliver Schmitz schafft es, den Leser zu fesseln und ihn in eine vergangene Zeit eintauchen zu lassen. Gerade der Teil, der im Dritten Reich spielt, hat mich sehr fasziniert. Durch die lebendige und flüssige Sprache war das Kopfkino allzeit in Betrieb. Als Leser leidet man mit den Protagonisten bzw. man ist entsetzt und völlig fassungslos, auf was Menschen sich einlassen. Im zweiten Teil ist sehr viel Action, das ging mir, ehrlich gesagt, manchmal etwas zu weit. Aber im Großen und Ganzen ist auch dieser Teil flüssig und mitreißend geschrieben. Mir gefällt sehr gut, dass die Frage aufgeworfen wird, wie man wohl selber in einer vergleichbaren Situation gehandelt hätte – vorschnelles Verurteilen bringt nichts…
Mein Fazit fällt sehr positiv aus: ein sehr spannender Thriller, von diesem Autor möchte man gern mehr lesen!

Veröffentlicht am 20.03.2022

Verstörend und spannend

Fuchsmädchen
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Auf einer kleinen schwedischen Insel wird die Leiche eines jungen Mädchens gefunden. Sie trägt eine Fuchsmaske bei sich. Das stellt die Ermittlerinnen Eir und Sanna vor ein schier unlösbares Rätsel. Doch ...

Auf einer kleinen schwedischen Insel wird die Leiche eines jungen Mädchens gefunden. Sie trägt eine Fuchsmaske bei sich. Das stellt die Ermittlerinnen Eir und Sanna vor ein schier unlösbares Rätsel. Doch dabei bleibt es nicht: es folgt noch mehr Tod und Schrecken. Die Kommissarinnen setzen alles daran, dieses Geschehen zu verstehen und zu beenden.
Sanna und Eir sind zwei sehr spezielle Polizistinnen, beide durch persönliche Katastrophen geprägt. Sanna steht sehr nah am Abgrund und läuft Gefahr, sich in der Vergangenheit zu verlieren. Da fragte ich mich doch das eine oder andere Mal, ob ihre Arbeit unter diesen Umständen tatsächlich so funktionieren könnte. Das ist aber auch schon der einzige Punkt, der mir einfach etwas zu viel war. Ansonsten habe ich an diesem Buch nichts zu bemängeln. Das Thema ist leider aktuell, die handelnden Personen sind gut beschrieben und der Leser kann sich ein gutes Bild vom Geschehen machen - Kopfkino garantiert. Es gibt einige Wendungen in der Geschichte, die dieses Buch bis zum überraschenden Finale spannend machen.
Ich empfehle dieses Buch gerne weiter und werde die Autorin im Auge behalten,,,

Veröffentlicht am 14.05.2021

Atemlos

Dark
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Sneak Lawlor, ihres Zeichens Kleinkriminelle, ist verzweifelt: Ihre Tochter Daydy ist verschwunden. Sie bittet ihre ehemalige Zellengenossin Blair Harbour um Hilfe. Blair ist Ärztin und wurde wegen Mordes ...

Sneak Lawlor, ihres Zeichens Kleinkriminelle, ist verzweifelt: Ihre Tochter Daydy ist verschwunden. Sie bittet ihre ehemalige Zellengenossin Blair Harbour um Hilfe. Blair ist Ärztin und wurde wegen Mordes verurteilt. Die beiden Frauen nehmen noch Jessica Sanchez, eine desillusionierte Polizistin, und Ada Maverick, eine Größe in der Unterwelt von Los Angeles, in ihre Gruppe der „Ermittlerinnen“ auf. Denn in diesem Fall können sie wirklich jede Hilfe gebrauchen, es geht um Geld – viel Geld! Und was macht eigentlich die Polizei in diesem Fall? Freund und Helfer oder doch eher das Gegenteil? Und dann ist da auch noch ein verurteilter Bankräuber und Mörder in einer Todeszelle, auch dieser scheint in den Fall involviert zu sein. Können die vier Frauen entgegen aller Widrigkeiten Dayly retten?
Die australische Autorin Candice Fox, die es mit ihrer Hades-Trilogie schon in die High Society der Thriller Autoren geschafft hat, hat mit „Dark“ einen neuen actionreichen Thriller vorgelegt. Vier starke Frauen suchen, manchmal verzweifelt, nach einem verschwundenen Mädchen. Aber wenn man jetzt denkt: „ach wie schön, fast schon romantisch“, wird man schnell eines Besseren belehrt. Die Frauen sind, jede für sich, hart, und das nicht nur im Nehmen. Doch sie haben, vielleicht bis auf Ada, ein Ziel, das ehrenhaft ist: sie wollen Leben retten – mit allen Mitteln. Mir gefällt dieses etwas ungewöhnliche Ermittlerteam sehr gut, sie sind unberechenbar, das macht sie gefährlich. Das Buch ist gewohnt flüssig und schnörkellos geschrieben, der Spannungsbogen wird gut gehalten bis zum Schluss.
Das blutrot / dunkle Cover passt gut zum düstern Thriller und macht den Thriller – Fan sofort auf dieses Buch aufmerksam. Der Titel „Dark“ ist nicht besonders aussagekräftig, passt aber zum Buch.

Veröffentlicht am 14.05.2021

Gerne mehr davon!

Der andere Sohn
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Der amerikanische FBI-Agent John Adderly erlebt bei einem Einsatz in Baltimore ein Fiasko und muss sich daraufhin eine neue Identität zulegen. Da er schwedische Wurzeln hat und ihn von dort ein Hilferuf ...

Der amerikanische FBI-Agent John Adderly erlebt bei einem Einsatz in Baltimore ein Fiasko und muss sich daraufhin eine neue Identität zulegen. Da er schwedische Wurzeln hat und ihn von dort ein Hilferuf seiner Familie erreicht, ist es für ihn klar, dass Schweden das richtige Land für ihn ist, trotz der Gefahr, dass er über die Familie enttarnt wird. Im Wunschland angekommen, stellt sich heraus, dass ein Verbrechen, das zehn Jahre zurückliegt, neu aufgerollt werden soll. Damals war sein Halbbruder der Hauptverdächtige in diesem Fall. Dieser befürchtet nun, dass die Polizei ihn abermals der Tat beschuldigen wird. John gelingt es, sich einen Platz im Ermittlerteam zu sichern und setzt nun alles daran, die Wahrheit herauszufinden. Doch kann er hier wirklich objektiv agieren?
Die schwedischen Autoren Peter Mohlin und Peter Nyström haben mit „Der andere Sohn“ den ersten Band einer Reihe um den Ermittler John Adderly vorgelegt. Sie schreiben in einem flüssigen Stil, wie man ihn sich für einen Krimi wünscht. Die Protagonisten sind sehr menschlich, haben durchaus auch ihre Macken und Schwächen. Die Geschichte gefällt mir sehr gut, auch wenn mir nicht alles ganz glaubhaft erscheint. Aber es handelt sich hier ja auch nicht um einen Tatsachenbericht… Den Autoren gelingt es, den Spannungsbogen sehr gut hochzuhalten und warten mit einigen Überraschungen auf.
Ich freue mich schon auf den zweiten Band dieser Reihe!
Das Cover ist sehr auffällig, zum einen schon durch die gelbe Farbe, die so gar nicht krimitypisch ist. Zum anderen ist das Coverbild wirklich super gemacht, die Küstenlandschaft in der Silhouette eines Mannes zieht die Blicke auf sich. Der Titel ist nicht besonders aussagekräftig, passt aber gut zur Geschichte.

Veröffentlicht am 14.05.2021

Schatten der Vergangenheit

Girl A
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Alexandra Gracie, von allen nur Lex genannt, hat es geschafft: Sie ist dem Horrorhaus, was gleichzeitig auch ihr Elternhaus war, entflohen. Sie schafft es, die Polizei zu benachrichtigen, so dass diese ...

Alexandra Gracie, von allen nur Lex genannt, hat es geschafft: Sie ist dem Horrorhaus, was gleichzeitig auch ihr Elternhaus war, entflohen. Sie schafft es, die Polizei zu benachrichtigen, so dass diese auf Lex´ Familie, in der Gewalt und Hunger herrscht, aufmerksam wird. Unvorstellbar ist das, was sich in diesem Haus zutrug.
Nun ist Lex längst erwachsen, ist eine erfolgreiche Anwältin und glaubt von sich, die Schrecken der Kindheit hinter sich gelassen zu haben. Doch dann stirbt ihre Mutter im Gefängnis und sie muss den Nachlass verwalten und Kontakt zu ihren Geschwistern aufnehmen, die sie jahrelang nicht gesehen hat. Die Vergangenheit ist nun allgegenwärtig. Wird Lex es schaffen, sich aus dem apokalyptischen Strudel, der sie zu verschlingen droht, zu befreien?
Die englische Autorin Abigail Dean hat mit „Girl A“ einen bemerkenswerten Roman geschrieben. Hier wird familiäre Gewalt gegen Kinder aus Sicht der Betroffenen thematisiert. Das erzeugt beim Leser oft Beklemmungen, andererseits ist es auch sehr interessant und flüssig geschrieben. Den verschiedenen Geschwistern von Lex sind eigene Kapitel gewidmet, das gibt dem Buch eine gewisse Struktur, die mir allerdings in der zeitlichen Abfolge fehlt. Hier gibt es viele Zeitsprünge, das macht das Lesen teilweise etwas anstrengend. Die Protagonisten sind schon auf Grund der speziellen Situation interessante Charaktere, das hat die Autorin gut herausgearbeitet. Zum Verhalten der Eltern hätte ich gern noch etwas mehr erfahren, da war für mich nicht alles ganz schlüssig.
Mein Fazit zum Buch könnte man so zusammenfassen: sehr interessantes Thema, man hätte noch etwas mehr daraus machen können.
Das Cover gefällt mir sehr gut, es wirkt, genau wie der Titel „Girl A“ geheimnisvoll und macht neugierig.