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Veröffentlicht am 19.05.2017

Interessante Einblicke

Depression abzugeben
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Uwe Hauck hat eine liebenswerte Familie – eine Frau, die ihn liebt, und drei tolle Kinder. Eigentlich könnte er ein beneidenswertes Leben führen, wenn da nicht diese Angst und Panikattacken wären. Irgendwann ...

Uwe Hauck hat eine liebenswerte Familie – eine Frau, die ihn liebt, und drei tolle Kinder. Eigentlich könnte er ein beneidenswertes Leben führen, wenn da nicht diese Angst und Panikattacken wären. Irgendwann hält er es nicht mehr aus und versucht sich das Leben zu nehmen. Zum Glück wird er rechtzeitig gefunden und kommt in psychiatrische Behandlung. Die beginnt in der geschlossenen Abteilung, setzt sich aber sehr schnell auf der offenen Station fort. Viele Therapien werden hier angeboten, manche hilfreich, andere weniger. Auch Rückschläge muss Uwe verkraften – was für ein Glück, dass seine Familie hinter ihm steht! Und wie gut, dass er sich entschließt, seine Erfahrungen „aus der Klapse“ mit uns zu teilen, denn so bekommt man als Leser Einblicke nicht nur in den Tagesablauf in der Psychiatrie sondern auch in die Gedankenwelt eines Patienten mit gebrochener Seele. Für mich waren das sehr interessante Einblicke, die mir hoffentlich helfen, etwas gelassener mit depressiven Menschen umzugehen, denn da bin ich, wie viele andere auch, oft unsicher. Einerseits möchte man alles tun, um dem Betroffenen Verständnis entgegen zu bringen, aber wenn der Kranke sich nicht öffnen möchte, ist das schwierig. Uwe Hauck macht mit seiner offenen Art und dem Humor, den ich sehr erfrischend finde, klar, dass sich Betroffene nicht scheuen sollten, professionelle Hilfe anzunehmen – bevor es zu spät ist und man in seiner Depression versinkt.
Das Buch „Depression abzugeben“ ist flüssig geschrieben und leicht zu lesen. Es ist, obwohl ein Sachbuch, spannend, auch wenn sich im Laufe der Therapien natürlich Einiges wiederholt, das liegt in der Natur der Sache. Mich hat die Offenheit des Autors sehr beeindruckt, er lässt tiefe Einblicke in seine Seele zu. Und die witzigen Einlassungen nehmen dem Buch die Schwere, das gefällt mir gut. Das Cover ist sehr schön gestaltet, dieser verlorene Mensch, der im strahlenden Sonnenschein allein unter einer Regenwolke sitzt, trifft das Thema für mein Empfinden sehr gut. Der Untertitel „Erfahrungen #aus der Klapse“ weist schon auf den teilweise witzigen Schreibstil hin. Dieses Buch ist eine gelungene Lektüre für Betroffene, deren Angehörige und alle, die sich für dieses Thema interessieren.

  • Einzelne Kategorien
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Psychologie
  • Originalität
  • Cover
Veröffentlicht am 20.04.2017

Nettes Oster-Mitbringsel

Ei, Ei, Ei, was seh ich da?
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„Ei, Ei, Ei, was seh ich da?“ aus dem Baumhaus Verlag ist ein nettes kleines Geschenkbüchlein zur Osterzeit. Es ist wirklich nicht umfangreich, ist aber ansprechend gestaltet. Auf jeder Doppelseite steht ...

„Ei, Ei, Ei, was seh ich da?“ aus dem Baumhaus Verlag ist ein nettes kleines Geschenkbüchlein zur Osterzeit. Es ist wirklich nicht umfangreich, ist aber ansprechend gestaltet. Auf jeder Doppelseite steht links ein netter (manchmal auch frecher oder einfach witziger) Spruch, auf der rechten Seite sind passend gestaltete (Oster)eier zu sehen. Die Abbildungen sind gleichzeitig Bastelanregungen, die leicht nachzumachen sind. Als kleines Ostergeschenk kann ich das Buch empfehlen, obwohl der Preis mit 6,90€ schon recht happig ist. Aber es macht Spaß, dieses Buch durchzublättern.

Das Bastelbuch "Blütenpracht und Schmetterlingszauber" ist ein wunderschön gestaltetes Buch. Schon das Cover zieht alle Blicke auf sich. Der Inhalt besteht aus 24 schönen Karten, die man ausmalen kann, 24 Umschlägen, die man ebenfalls selbst gestalten kann und 24 Stickern zum Verschließen der Umschläge. Die Motive sind frühlingshaft heiter. Das Ausmalen der filigranen Muster ist nicht ganz einfach, wenn man den Anspruch hat, dass es wirklich gut aussehen soll. Kinder, die schnell frustriert sind, haben wohl kaum genug Geduld, diese Vorlagen auszumalen. Deshalb halte ich dieses Buch eher für Erwachsene und ältere Kinder geeignet. Die aber werden sehr viel Freude an diesem Buch haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover "Ei, Ei, Ei, was seh ich da?"
  • Cover "Blütenpracht und Schmetterlingszauber"
  • Unterhaltungswert der Box
  • Bastelspaß
  • Ausführen der Aufgaben
  • Für Kinder geeignet
  • Zeit für die Diskussion
Veröffentlicht am 19.04.2017

Aufruhr im Westerwald

Der Schacht
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Helen Stein ist Profilerin beim Koblenzer LKA. Nach einem schrecklichen Erlebnis, bei dem sie sich drei Tage, an die sie keinerlei Erinnerung hat, in der Gewalt eines äußerst brutalen Serienmörders befand, ...

Helen Stein ist Profilerin beim Koblenzer LKA. Nach einem schrecklichen Erlebnis, bei dem sie sich drei Tage, an die sie keinerlei Erinnerung hat, in der Gewalt eines äußerst brutalen Serienmörders befand, schickt ihr Vorgesetzter sie in eine Auszeit in den Westerwald. In der kleinen Polizeiinspektion trifft sie auf Ben Funke, den Dienststellenleiter, der ebenfalls an einem traumatischen Ereignis leidet und mehr und mehr dem Alkohol verfällt. Doch dann taucht auch hier eine Mädchenleiche auf und es stellt sich die Frage, ob es sich um den gleichen Täter handelt, den Helen schon aus Koblenz kennt. Nun müssen Helen und Ben sich zusammenreißen und –raufen, wenn sie erfolgreich ermitteln wollen. Doch ob das gelingen kann?
Der Thriller „Der Schacht“ von Volker Dützer führt uns in den ländlichen Westerwald. Die Protagonisten sind zwei angeschlagene Polizisten, die sich nur schwer im Alltagsleben behaupten können, zu furchtbar sind ihre Geschichten. Nicht immer wirken sie nur sympathisch, aber das macht sie menschlich. Der Autor schreibt sehr flüssig und schnell lesbar, das gefällt mir sehr gut. Der Spannungsbogen wird recht gut gehalten, bis es nach 398 Seiten zu einem furiosen Finale kommt. An wenigen Stellen spielt vielleicht ein wenig zuviel der Zufall mit, aber das ist für einen fiktiven Thriller soweit ok.
Das Cover passt sehr gut zum Buch, es wirkt düster und bedrohlich. Der Titel ist knapp und prägnant.
Mir hat dieser Thriller sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf die Nachfolgebände, die es ja, wie im Nachwort angekündigt, geben wird.

Veröffentlicht am 19.04.2017

Im Blätterwald

Im Wald
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Oliver von Bodenstein und Pia Sander ermitteln in ihrem neuen Fall in Ruppertshain, einem kleinen Ort im Taunus. Hier wird in den Trümmern eines ausgebrannten Wohnwagens eine Leiche gefunden. Kurze Zeit ...

Oliver von Bodenstein und Pia Sander ermitteln in ihrem neuen Fall in Ruppertshain, einem kleinen Ort im Taunus. Hier wird in den Trümmern eines ausgebrannten Wohnwagens eine Leiche gefunden. Kurze Zeit später wird eine kranke alte Frau ermordet, die Bodenstein noch aus seiner Kindheit kannte. Die Ermittlungen bringen immer mehr Geschehnisse aus der Vergangenheit ans Licht, die die Dorfgemeinschaft lieber vergessen hätte. Auch Bodenstein erinnert sich an schreckliche Vorkommnisse seiner Kindheit, an die er lange nicht mehr gedacht hatte. Doch in welchem Zusammenhang stehen die alten Geschichten mit den aktuellen Verbrechen? Für Bodenstein und Sander beginnt eine emotionale Ermittlungsarbeit.
Der Krimi „Im Wald“ von Nele Neuhaus ist mit 556 Seiten ein eher schwergewichtiger Roman, der nach meinem Empfinden gut auf 100 Seiten hätte verzichten können. Manche langatmigen Erklärungen der Autorin oder auch Fragen, die die Protagonisten sich selber stellen, sind der Spannung nicht unbedingt zuträglich. Nur gut, dass Frau Neuhaus einen flüssigen Schreibstil hat, so dass der Leser schnell durch das Buch kommt. Erschwerend kommen allerdings noch die vielen Namen der handelnden Personen hinzu, die zwar am Anfang in einem Personenregister vorgestellt werden, aber wer möchte schon während der Lektüre hin- und herblättern, wenn man einen Namen nicht mehr zuordnen kann. Die Geschichte an sich ist aber schon spannend und bekommt durch den Bezug zu Bodensteins Vergangenheit eine sehr persönliche Note. Schön finde ich auch die Karte zu Beginn des Buches, so kann man sich gut vorstellen, wo gerade etwas passiert. Das Cover finde ich wirklich toll, es passt mit dem roten Fuchs im Wald perfekt und strahlt eine gewisse Unheimlichkeit aus. Auch der Titel ist super, knapp und passend.
Für mich war es das erste Buch dieser Autorin und ich muss leider sagen, dass es mich nicht ganz überzeugt hat, ich hatte mir nach Allem, was ich über Frau Neuhaus gelesen hatte, etwas mehr erwartet.

Veröffentlicht am 21.03.2017

Ein Kind verschwindet spurlos

The Couple Next Door
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Marco und Anne leben mit ihrer kleinen Tochter Cora in einem Reihenhaus, Wand an Wand mit ihren Nachbarn Graham und Cynthia. An einem Abend, an dem Graham mit seinen Nachbarn seinen Geburtstag feiern will, ...

Marco und Anne leben mit ihrer kleinen Tochter Cora in einem Reihenhaus, Wand an Wand mit ihren Nachbarn Graham und Cynthia. An einem Abend, an dem Graham mit seinen Nachbarn seinen Geburtstag feiern will, sagt Coras Babysitter plötzlich und kurzfristig ab. Nach einigen Diskussionen entscheiden sich Marco und Anne das Babyfon mit zu ihren Nachbarn zu nehmen und regelmäßig nach Cora zu sehen, sie aber alleine in ihrem Bettchen schlafen zu lassen. Als sie nach einem sehr wechselvollen Abend mit Streit und Eifersüchteleien nach Hause kommen, ist Coras Bett leer, von dem Baby fehlt jede Spur. Und auch von dem Entführer gibt es keinerlei Spuren. Was mag an diesem Abend nur passiert sein? Detective Rasbach ermittelt in diesem undurchsichtigen Fall.
Mit „The Couple next door“ hat die Autorin Shari Lapena einen sehr guten Thriller vorgelegt. Es gibt einige unvorhersehbare Wendungen, die den Leser lange im Unklaren über das wahre Geschehen lassen. So ist es ihr gelungen, den Spannungsbogen über den größten Teil des Buches zu halten und das bis zum spektakulären Finale. Die Story ist eher ungewöhnlich für einen Thriller, gefällt mir aber sehr gut. Shari Lapena schreibt sehr flüssig, das Buch ist schnell zu lesen. Die Protagonisten sind menschlich dargestellt, mit Stärken und Schwächen, wie es eben auch in der realen Welt ist. Allerdings konnte ich einige Handlungen nicht nachvollziehen, nicht alles wirkt realistisch. Und doch habe ich mit den Eltern gelitten und um ihr Kind gebangt. Und ich habe mich bestens unterhalten gefühlt!
Das Cover ist relativ nichtssagend, man sieht durch eine beschlagene Fensterscheibe auf das Haus des Nachbarn. Auch der Titel hätte mich jetzt nicht unbedingt gereizt, dieses Buch zu kaufen. Der Untertitel „Jedes Paar hat seine Geheimnisse. Manche sind tödlich“ trifft da schon eher meinen Geschmack und weckt Neugier.

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  • Cover