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Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein neuer Kommissar

Der letzte Pilger
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Tommy Bergmann ist Kommissar in Oslo, mit sich selber nicht im Reinen und ziemlich eigenbrötlerisch. Sein neuer Fall, ein unfassbar brutaler Mord an einem alten Widerstandskämpfer, stellt ihn vor schwierige ...

Tommy Bergmann ist Kommissar in Oslo, mit sich selber nicht im Reinen und ziemlich eigenbrötlerisch. Sein neuer Fall, ein unfassbar brutaler Mord an einem alten Widerstandskämpfer, stellt ihn vor schwierige Rätsel. Hat der Fund dreier skelettierter Leichen kurz zuvor mit dem aktuellen Verbrechen zu tun? Gegen viele Widerstände ermittelt Tommy in diese Richtung und stößt auf viele Ungereimtheiten, die ihn immer weiter in die Zeit des zweiten Weltkriegs eintauchen lassen. Ist Agnes Gerner, eine wunderschöne junge Frau, das Bindeglied zwischen den Verbrechen?
Gard Sveens erster Roman um den Kommissar Tommy Bergmann "Der letzte Pilger" ist ein spannendes Werk, das in verschiedenen Zeiten erzählt wird, ein Handlungsstrang spielt in der Kriegszeit, der andere findet im Jahr 2003 statt. Anfangs haben mich diese Schauplatzwechsel eher irritiert, auch hatte ich Probleme, die Personen zuzuordnen. Doch während der Lektüre konnte ich mich immer besser in die Geschichte einlesen und fand sie immer spannender bis zum überraschenden Ende. Der Autor versteht es, dem Leser die Ängste der Widerstandskämpfer in dieser schrecklichen Zeit nahe zu bringen und auch das Misstrauen, das allgegenwärtig ist. Wer weiß schon sicher, ob sein Gegenüber nicht doch ein Spion der Gegenseite ist?
Mir gefällt auch sehr gut, dass Tommy Bergmann ein Kommissar mit Ecken und Kanten ist, also nur allzu menschlich. Trotzdem ist er sicher nicht nur Sympathieträger, er hat wirkliche Schattenseiten. Überhaupt gibt es in diesem Buch keinen nur "guten" Menschen, wie im richtigen Leben eben, was die Protagonisten realer erscheinen lässt.
Das Cover ist schön, auch wenn ich hier keinen direkten Bezug zum Buch sehe. Es sieht halt nach Skandinavien aus. Der Titel macht neugierig und passt sehr gut zum Buch.
Ich finde "Der letzte Pilger" ist ein sehr verheißungsvoller Auftakt einer neuen Reihe um einen menschlichen Kommissar.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tolle Geschichte!

Endgültig
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Jenny Aaron ist blind - und trotzdem eine anerkannte Verhörspezialistin beim BKA in Wiesbaden. Bevor sie erblindete, war sie Mitglied einer Elitetruppe der Polizei, während eines Einsatzes in Barcelona ...

Jenny Aaron ist blind - und trotzdem eine anerkannte Verhörspezialistin beim BKA in Wiesbaden. Bevor sie erblindete, war sie Mitglied einer Elitetruppe der Polizei, während eines Einsatzes in Barcelona wurde sie so schwer verletzt, dass sie ihr Sehvermögen einbüßte. Doch sie hat sich mit ihrem starken Willen, Konsequenz und viel Arbeit in ihrem neuen Betätigungsfeld bewiesen. Doch jetzt wird sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert: Ein Frauenmörder, gegen den sie früher ermittelt hat, hat im Gefängnis einen Mord begangen und nun bitten ihre Berliner Ex-Kollegen sie um Mithilfe.
Für mich war dieses Buch eines der ersten, das ich als Hörbuch "konsumiert" habe, und da ist natürlich die Stimme des Sprechers von großer Bedeutung. Hier muss ich sagen, dass mir Nina Kunzendorfs Stimme nicht ganz so gut gefallen hat, aber das ist sicher Geschmackssache.
Die Geschichte, die hier erzählt wird, ist sehr spannend und geht unter die Haut. Jenny Aaron ist eine sympathische, sehr taffe Protagonistin mit einem bewundernswerten starken Willen und einer eisernen Disziplin. Nur so konnte sie es schaffen, in der Hierarchie der Polizei wieder so weit aufzusteigen. Doch vor Allem das Geschehen aus Sicht (klingt paradox) einer Blinden zu erleben, ist schon originell. Als Leser oder auch Hörer erfährt man viel darüber, wie sich blinde Menschen orientieren und lernt die Leistungen dieser Menschen sehr zu schätzen. Drumherum hat der Autor Andreas Pflüger einen spannenden, schlüssigen Thriller konzipiert, den ich sehr gelungen finde. Als gedrucktes Buch ist es sicher ein Fünf-Sterne-Kandidat!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Anders als erwartet...

The other Girl
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Lois und Carly May, zwei zwölfjährige Mädchen, werden entführt und zwei Monate lang in einer abgelegenen Jagdhütte in einem Wald gefangen gehalten. Die beiden kannten sich vor dieser Entführung nicht, ...

Lois und Carly May, zwei zwölfjährige Mädchen, werden entführt und zwei Monate lang in einer abgelegenen Jagdhütte in einem Wald gefangen gehalten. Die beiden kannten sich vor dieser Entführung nicht, lernen sich aber natürlich unter den besonderen Umständen sehr gut kennen. Trotzdem verlieren sie nach ihrer Befreiung den Kontakt zueinander . Zwanzig Jahre später schreibt Lois ein Buch über ihre Entführung, das dann auch verfilmt werden soll. Carla May, die eine nicht besonders erfolgreiche Schauspielerin geworden ist, bekommt eine Rolle in diesem Film angeboten. Können die beiden sich darüber wieder näher kommen oder sind ihre gemeinsamen Erinnerungen zu deprimierend?
Maggie Mitchell schreibt das Buch "The other Girl" in einem außergewöhnlichen Stil. Einerseits berichten die beiden Hauptprotagonistinnen abwechselnd über ihre Entführung und ihren weiteren Lebensweg, andererseits besteht ein Teil aus dem Auszug des Buches, das Lois über ihre Zeit in der Hütte geschrieben hat. Die einzelnen Kapitel sind durch den schnellen Perspektivwechsel recht kurz, was mir ganz gut gefällt, weil das Buch dadurch kurzweiliger wird. Leider für meinen Geschmack nicht kurzweilig genug: Wie ich finde, hat das Buch einige Längen, der Spannungsbogen kann nicht gehalten werden. So wirklich fesseln konnte mich die Geschichte nicht, obwohl ich den Grundgedanken dieser außergewöhnlichen Entführung eigentlich ganz spannend fand. Fairerweise muss ich hinzu fügen, dass ich mit einem Psychothriller gerechnet hatte, denn so war das Buch ursprünglich angekündigt. In dieses Genre passt "The other Girl" aber definitiv nicht.
Das Cover ist gut gemacht, mit einem ganz offensichtlichen Bezug zur Geschichte originell umgesetzt. Auch der Titel gefällt mir gut, besonders der Untertitel "Du kannst niemals ganz entkommen" trifft wohl den Nagel auf den Kopf.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Brisantes Thema

Drei Brüder
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Marc Anderson ist ein deutscher Elitesoldat, der zusammen mit seinen Kommandobrüdern Thomas und Tim zum KSK (Kommando Spezialkräfte) gehört. Diese Gruppe wird in besonders heiklen Missionen eingesetzt, ...

Marc Anderson ist ein deutscher Elitesoldat, der zusammen mit seinen Kommandobrüdern Thomas und Tim zum KSK (Kommando Spezialkräfte) gehört. Diese Gruppe wird in besonders heiklen Missionen eingesetzt, z.B. bei der Rettung der Crew eines abgestürzten Kampfflugzeuges in Afghanistan oder der Rettung zweier deutscher Geiseln des IS im Irak. Doch letztere Aktion misslingt, nur mit Glück kommen die drei lebend davon, für andere endet das Manöver tödlich. Und was sehr schwer wiegt ist die Tatsache, dass dieser Einsatz wohl verraten wurde, und die Frage im Raum steht, wer von den Eingeweihten ein Verräter ist. Die drei Brüder verlassen nach dem Debakel ihre Einheit und arbeiten fortan als Sicherheitsbegleiter der Unternehmerfanilie Ericson. Doch auch hier kommt es zu einer Entführung. Hat auch hier der IS die Hand im Spiel?
Jörg H. Trauboth hat mit "Drei Brüder" einen leider sehr aktuellen Thriller geschrieben, der an die jüngsten Terroranschläge, z.B. in Brüssel erinnert. Der Autor , selber Pilot und Ex-Oberst, arbeitete u.a. im Krisenmanagement und in der Krisenprävention, er ist also ein absoluter Experte auf diesem Gebiet. Und das schlägt sich auch im Buch nieder: Der Leser hat fast den Eindruck, ein Buch zu lesen, dass auf realen Ereignissen basiert. Hier wurde Realität und Fiktion zu einem gelungenen Ganzen zusammen gefügt. Der Schreibstil ist sachlich und schnörkellos, wie ich finde, sehr passend zum Inhalt. Als Leser erhält man einen Einblick in das Krisenmanagement Deutschlands, was ich persönlich sehr interessant finde. An einigen Stellen geht die Informationsmasse etwas zu Lasten des Leseflusses, aber im Großen und Ganzen wird der Spannungsbogen gehalten. Sehr informativ ist der Anhang mit einem Glossar und Anmerkungen des Autors zum Buch.
Das Cover zeigt treffend die drei Brüder im Einsatz, durch die rote Grundfarbe ist es recht auffällig. Der Titel passt.
Ich möchte das Buch gerne weiter empfehlen, vor Allem an Leser, die auch an politischen Fakten interessiert sind.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Danke für diese Geschichte!

Ich schenk dir eine Geschichte 2016 - Im Bann des Tornados
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Noah lebt mit seinen Eltern in Köln, die Sommerferien wollen sie in Oklahoma verbringen, wo seine Mutter eine Hütte an einem See geerbt hat. Er findet die Vorstellung, die gesamten Ferien an so einem relativ ...

Noah lebt mit seinen Eltern in Köln, die Sommerferien wollen sie in Oklahoma verbringen, wo seine Mutter eine Hütte an einem See geerbt hat. Er findet die Vorstellung, die gesamten Ferien an so einem relativ einsamen Ort zu leben, furchtbar. Dann stellt sich auch noch heraus, dass es vorerst keinen Strom gibt, das ist dann doch fast zuviel für das Stadtkind. Aber dann lernt er Emma kennen, ein Farmerkind aus der Nachbarschaft. Und er findet einen jungen Hund, der fast gestorben wäre. So kann er dem Landleben mehr und mehr auch schöne Seiten abgewinnen. Doch dann muss er feststellen, dass sie in einer gefährlichen Tornado - Zone wohnen....
Die Autorin Annette Langen hat mit "Im Bann des Tornados" eine spannende liebenswerte Geschichte geschrieben. Noah ist ein sehr sympathischer Junge mit ganz normalen Ängsten, den man einfach liebhaben muss. Das Buch ist in relativ kurze Kapitel eingeteilt, optimal für das erste Selberlesen oder auch für das Vorlesen. Die Sprache ist kindgerecht und flüssig. Eine tolle Idee ist die Bildergeschichte am Ende des Buches, die auch den Lesern, die noch nicht so gut Deutsch lesen, diese Geschichte nahe bringt.
Das Cover zeigt, dass es sich um ein spannendes Buch handelt und passt daher gut ebenso wie der Titel.
Wir, das sind meine Enkel und ich, können dieses Buch wärmstens für Jungen und Mädchen im Grundschulalter empfehlen!