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Veröffentlicht am 28.03.2020

Mädchenabenteuer

Irmelina Geisterkind - Das Geheimnis der Dorfeiche (Band 1)
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Irmelina Geisterkind ist ein kleines Geistermädchen und feiert Geburtstag: ihren 10.! Und das bedeutet unter Geistern, dass sie ihr eigenes Geisterreich bekommt. Irmelina ist super aufgeregt und gespannt, ...

Irmelina Geisterkind ist ein kleines Geistermädchen und feiert Geburtstag: ihren 10.! Und das bedeutet unter Geistern, dass sie ihr eigenes Geisterreich bekommt. Irmelina ist super aufgeregt und gespannt, welches Reich ihr zugeteilt wird. Doch dann folgt die Enttäuschung, sie muss in die Dorfeiche von Hügelhausen ziehen – laaangweilig, findet Irmelina. Sie sucht Abwechslung und verlässt gegen alle Regeln des Öfteren ihren Baum. Bei einem ihrer Ausflüge trifft sie auf Juna, ein neunjähriges Menschenkind. Auch sie sucht Beschäftigung für ihre Ferien. Die beiden freunden sich an und so steht einem aufregenden Sommer nichts mehr im Wege!
Die deutsche Kinderbuchautorin Lydia Ruwe hat zusammen mit der Illustratorin Julia Bierkandt das Buch „Irmelina Geisterkind – Das Geheimnis der Dorfeiche“ gestaltet. Der Text ist flüssig geschrieben und für Selbstleser ab ca. 8 Jahren verständlich. Stellenweise plätschert die Handlung etwas dahin, der Spannungsbogen kann nicht immer gehalten werden. Irmelina ist ein kleines wildes Ding, das vor Unternehmenslust nur so sprudelt. Juna ist recht vernünftig, auch wenn sie sich, um Irmelina zu treffen, dem Willen der Eltern entgegen setzt. Es sind zwei sympathische Protagonisten, mit denen sich die meisten jungen Mädchen sicher identifizieren können. Bei Jungen sehe ich diese Identifikation eher nicht, es scheint eher ein Buch für Mädchen zu sein. Die Bilder, vor allem die der Geisterfamilie, sind sehr niedlich und ansprechend gemacht. Ganz toll finde ich die Baumkunde und die Anleitung zum Herstellen von Samenkugeln im Anhang des Buches, überhaupt spürt man im Buch die Liebe zur Natur.
Das Cover zeigt das kleine, etwas freche Geistermädchen Irmelina auf einem Ast sitzend, sehr passend! Der Titel passt auch und durch den Untertitel lässt sich schon erahnen, dass es noch mehr Bücher über Irmelina geben wird.

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Veröffentlicht am 27.03.2020

Tolles Bilderbuchdebüt!

Max und Mux und der Riesenwunschpilz
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Max und Mux leben im Fabelwald, der ist auch das Zuhause von vielen Tieren und sogar Riesen! Doch Max und Mux leben nicht in der Nähe dieser Riesen, denn sie fürchten sich ein wenig vor ihnen. Die beiden ...

Max und Mux leben im Fabelwald, der ist auch das Zuhause von vielen Tieren und sogar Riesen! Doch Max und Mux leben nicht in der Nähe dieser Riesen, denn sie fürchten sich ein wenig vor ihnen. Die beiden leben in Baumhäusern, Max im linken und Mux im rechten. Langeweile haben sie eigentlich nicht, denn sie können sich jederzeit besuchen und zusammen Federball spielen, angeln oder auch kochen. Doch als sie eines Tages ein geheimnisvolles Buch finden, packt die beiden die Abenteuerlust und sie machen sich auf die Suche nach dem blauen Riesen Wunschpilz. Mit einer Thermoskanne Tee, zwei Leberwurstbroten und natürlich ihren treuen Gefährten, dem Hund Hansi und dem Eichhörnchen Erika, geht es los…
Der deutsche Autor Sven Maria Schröder hat mit „Max und Mux und der Riesenwunschpilz“ sein erstes Bilderbuch gestaltet und wir freuen uns jetzt schon auf das nächste Abenteuer im Fabelwald. Denn dieses Buch ist einfach toll! Wunderschöne Illustrationen, die den Leser immer wieder Neues entdecken lassen, eine spannende Geschichte, die uns in eine andere Welt – den Fabelwald – versinken lässt. Die Protagonisten sind wirklich liebenswert, dabei keine Superhelden, sondern mit Ängsten wie wir alle sie haben. Der Autor schreibt in einer kindgerechten Sprache, leicht verständlich und sehr einfühlsam. Meine Enkelkinder lieben dieses Buch und ich empfehle es hier gerne weiter an Kinder ab zwei Jahren, denn auch ganz junge Kinder sehen sich die detaillierten Bilder gerne an.
Das schöne Cover und der etwas lange Titel passen perfekt zusammen.

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Veröffentlicht am 26.03.2020

Hoffnung

Heute nicht
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Das Kinderbuch „Heute nicht – Doch vielleicht morgen?“ ist ein wunderschön illustriertes Mutmach – Buch. Der Bär, der Löwe, das Krokodil, der Koala, der Lurch, das Lama, das Schaf und der Panda haben einen ...

Das Kinderbuch „Heute nicht – Doch vielleicht morgen?“ ist ein wunderschön illustriertes Mutmach – Buch. Der Bär, der Löwe, das Krokodil, der Koala, der Lurch, das Lama, das Schaf und der Panda haben einen schlechten Tag, alle sind aus verschiedenen Gründen traurig. Da stellt sich natürlich die Frage: „Wird es denn auch wieder besser?“ Und dann sieht und liest der Leser, wie der folgende Tag aussehen könnte: Großartig! Als Leser freut man sich mit jedem einzelnen Tier, dem es dann wieder besser gehen könnte. Die Illustrationen, gezeichnet von Julian Meyer sind, wie schon erwähnt, sehr schön und humorvoll. Auch kleine Kinder können schon sehr gut erkennen, worum es geht. Mein Favorit ist hier das Lama – einfach witzig gezeichnet. Der knappe Text von Timon Meyer ist in Reimform geschrieben, immer in einer klaren kindgerechten Sprache. Das Buch kann sicher traurigen Kindern helfen, auf ein besseres Morgen zu hoffen.
Das Cover zeigt einige der traurigen Tiere, der dunkel türkise Hintergrund passt sehr schön. Der Titel „Heute nicht – Doch vielleicht morgen?“ vermittelt schon eine leise Hoffnung auf bessere Tage.
Dieses Buch empfehle ich gerne zum Vorlesen und Angucken für junge Kinder.

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Veröffentlicht am 26.03.2020

Fremdes Land

Beute
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In Südafrika wird in einem Luxuszug ein ehemaliger Polizist, der als Personenschützer arbeitete, ermordet. Gewisse Kreise setzen alles daran, es nach einem Selbstmord aussehen zu lassen. Doch die Elitepolizisten ...

In Südafrika wird in einem Luxuszug ein ehemaliger Polizist, der als Personenschützer arbeitete, ermordet. Gewisse Kreise setzen alles daran, es nach einem Selbstmord aussehen zu lassen. Doch die Elitepolizisten der „Valke“ Bennie Griessel und Vaughn Cupido lassen sich nicht hinters Licht führen und ermitteln weiter gegen alle Widerstände. Als es zu einem zweiten vermeintlichen Selbstmord kommt, erahnen die beiden Polizisten langsam die Dimension dieser Verbrechen. Zeitgleich wird in Frankreich ein alternder Profikiller durch ehemalige Freunde reaktiviert, es geht um einen hoch brisanten Job – oder auch Gefallen, der alten Zeiten wegen…
Der Thriller „Beute“ des Südafrikaners Deon Meyer bringt dem Leser das Leben im heutigen Südafrika näher. Die Politik der Apartheid ist Geschichte, doch Korruption bis in höchste Kreise bestimmt das Geschehen im Land. In einem flüssigen und meist leicht lesbaren Schreibstil erzählt der Autor eine komplexe Geschichte, die zum Nachdenken anregt. Mit etlichen Begriffen in Afrikaans habe ich mich etwas schwer getan, es gibt zwar ein Glossar im Anhang, aber wer möchte schon des Öfteren dahin blättern? Gerade, wenn die Geschichte Fahrt aufgenommen hat und spannend ist, möchte ich lieber ohne Unterbrecheng weiterlesen. Die beiden südafrikanischen Protagonisten, Bennie und Cupido, sind ehrliche und authentische Charaktere. Sie wirken sehr sympathisch, auch in ihren privaten Bereichen. Doch auch der Elitekämpfer, der in Frankreich lebt, hat ein gewisses Ehrgefühl und sympathische Seiten, es wird dem Leser schnell klar: hier gibt es nicht nur gut und böse, sondern auch viele Nuancen dazwischen. Die Zusammenführung der beiden Handlungsstränge auf unterschiedlichen Kontinenten führt zu einem spannenden Finale.

Das Cover zeigt einen Zug, der durch karges Land fährt, ohne den blutroten Schriftzug „Beute“ wäre mir dieses Buch wahrscheinlich nicht aufgefallen. Der Titel passt, würde aber wahrscheinlich in irgendeiner Form zu fast jedem Thriller oder Krimi passen.

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Veröffentlicht am 15.03.2020

Verschwiegenheit

Echo des Schweigens
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Hannes Jansen, ein aufstrebender Rechtsanwalt, und Sophie Tauber, eine angesehene Rechtsmedizinerin, lernen sich zufällig in Berlin kennen und lieben. Was sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen: Sie ...

Hannes Jansen, ein aufstrebender Rechtsanwalt, und Sophie Tauber, eine angesehene Rechtsmedizinerin, lernen sich zufällig in Berlin kennen und lieben. Was sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen: Sie arbeiten an dem gleichen Gerichtsverfahren, aber auf unterschiedlichen Seiten. Das stellt natürlich eine schwere Zerreißprobe für das junge ambitionierte Paar dar. Wird ihre Liebe daran zerbrechen? Ein zweiter Handlungsstrang führt den Leser in die Zeit des Nationalsozialismus mit all seinen Schrecken und Gräueltaten. Und dann ist da noch ein Brief, den Sophies verstorbene Mutter ihr hinterlässt. Er führt sie auf die Spur ihres Vaters, der seine Familie sang und klanglos verlassen hat.
Der deutsche Autor Markus Thiele hat sich in seinem Roman „Echo des Schweigens“ durch verschiedene wahre Begebenheiten inspirieren lassen und daraus eine komplexe Geschichte gewoben. In einem klaren und flüssigen Schreibstil erzählt er von rassistischen Verbrechen, aber auch von Hoffnung und Liebe. Anfangs konnte ich dem Geschehen noch nicht so ganz folgen, doch nachdem ich die Personen und Namen verinnerlicht hatte, bekam der Roman für mich eine gewisse Dynamik, einen relativ straffen Spannungsbogen. Denn als Leser möchte man dann alles wissen: Wie ist es zu dem Geschehen, das in der Gerichtsverhandlung beraten wird, gekommen? Gibt es eine Chance für Hannes und Sophie als Paar? Was ist mit Sophies Vater? Und hat die Jüdin Lea die Naziherrschaft überlebt? Und zu guter Letzt: Gibt es einen Zusammenhang zwischen diesen Erzählsträngen? Der Autor versteht es, den Leser zu fesseln und ihn durch die 400 Seiten dieses Buches zu „jagen“. Am Ende des Buches bleibt nur eine Frage offen, die Antwort kann man aber erahnen.
Der Schutzumschlag ist sehr auffällig gestaltet, man fragt sich, was es mit diesen Schattengestalten auf sich hat. Das Cover ist dann davon das Negativ – originell! Der Titel wirkt fast schon poetisch, er gefällt mir und macht neugierig auf das, was dahintersteckt.

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