Leben, Lieben, Lachen kann man auch mit 99 Jahren
Mittwoch ist ein Tag zum TanzenJulia versucht vor ihren eigenen Leben zu flüchten und braucht dringend einen Tapetenwechsel, damit sie ihre Vergangenheit sortieren und verarbeiten kann. Da trifft es sich perfekt, dass eine Stelle als ...
Julia versucht vor ihren eigenen Leben zu flüchten und braucht dringend einen Tapetenwechsel, damit sie ihre Vergangenheit sortieren und verarbeiten kann. Da trifft es sich perfekt, dass eine Stelle als Psychologin in einen Seniorenheim frei geworden ist. Und schon kann sie in Biarritz anfangen und dort im Seniorenheim am Strand anfangen.
Dabei kennt sie sich mit alten Menschen gar nicht aus und hat auch deutliche Vorbehalte den Senioren gegenüber- Doch schnell erkennt sie, dass in jeden Menschen auch ganz viel Leben und junge Gedanken stecken.
So lernt sie die Menschen dort nicht nur kennen, sondern auch lieben. Auch sie begibt sich plötzlich unbewusst in die Hände der Senioren, die ihr helfen ohne es wirklich zu wissen.
Und dazu erkennt Julia auch, dass es für Blödsinn, Lachen und Liebe nie zu spät sein kann. Dazu kommt es zu wundervollen Überraschungen.
Virginie Grimaldi schafft es schon bei den ersten Zeilen den Leser abzuholen. Man taucht ein die Unwägbarkeiten und das Leben von Julia.
Sehr gefühlvoll und mit Hang zu Details eröffnet sich eine Welt des Seniorenheims und dessen Bewohner, die unterschiedlicher nicht sein können. Man lernt jeden Einzelnen kenn und lieben und das eben mit ganz viel Gefühl. Julia als Hauptperson ist sehr authentisch und man spürt die Emotionen, welche diese hat und prägt. Dazu ist bemerkenswert wie die Entwicklung der Personen eingebunden wird. So ist es nie langweilig, sondern im Fluss. Man wird als Leser in den Bann gezogen.
Der locker und leichte Schreibstil ist sehr sympathisch.
Die Wortwahl ist frisch und passend jeweils gewählt je nach Figur, so dass man hier deutlich Tiefe wahrnehmen kann.
Was die Story an sich angeht, so kann man hier nur den Hut ziehen. Die Abhandlungen sind perfekt aufeinander aufgebaut. Man hat ein Geflecht von Symbiose. Es macht einfach Spaß.
Dazu kommen eben immer wieder kleine und große Ereignisse, die das Geschehen beleben und die Spannung bleibt. Und das eben auch bis zum Schluss, so dass man eigentlich immer weiter lesen könnte.
Da hofft man doch auf eine Fortführung.