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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.02.2018

Kein klassischer Gerritsen

Totenlied
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Cover:
Das Cover ist Schlicht gestaltet und wirkt durch den dunkel gehaltenen Hintergrund trotzdem bedrohlich. Am rechten Rand sieht man den Kopf einer Geige, der einen eindeutigen Bezug zum Inhalt herstellt. ...

Cover:
Das Cover ist Schlicht gestaltet und wirkt durch den dunkel gehaltenen Hintergrund trotzdem bedrohlich. Am rechten Rand sieht man den Kopf einer Geige, der einen eindeutigen Bezug zum Inhalt herstellt. Titel und Autorenname sind in schlichter weißer Schrift aufgedruckt, wobei der Autorenname noch zusätzlich eingepresst wurde und somit leicht vertieft ist.
Insgesamt überzeugt mich dieses Cover vor allem durch seine Schlichtheit und seine düstere Optik.

Inhalt:
Die Geschichte spielt in zwei Zeitzonen. Zum einen begleiten wir Julia, die von ihrer Reise das alte Notenbuch mitbringt und darin die mysteriöse Walzerkomposition entdeckt, die ihr Leben völlig auf den Kopf stellen wird. Zum anderen begleiten wir den jungen Lorenzo in Venedig kurz vor dem Ausbruch des ersten Weltkrieges und den darauffolgenden Jahren. Durch die Augen des jüdischen Italieners erleben wir hautnah die damaligen Entwicklungen hinsichtlich der Judenverfolgung mit – von einem sorglosen Leben bis hin zur Internierung.
Die beiden Perspektiven wechseln sich nicht nach jedem Kapitel ab, sondern wir begleiten beide immer jeweils über mehrere Kapitel hinweg. Dadurch wird der Lesefluss durch die abwechselnden Handlungsstränge nicht gestört, man kommt immer wieder gut in die jeweiligen Geschehnisse rein und kann allem sofort folgen.
Natürlich stellt sich dem Leser dabei schnell die Frage was die beiden Geschichten miteinander zu tun haben und wie alles mit dem geheimnisvollen Musikstück zusammenhängt.

Fazit:
Tess Gerritsen heißt für mich automatisch auch Rizzoli-&-Isles. Wer allerdings von diesem Stand-Alone-Thriller etwas Ähnliches erwartet, wird enttäuscht werden. Mir war anhand des Klappentextes klar, dass mich hier nicht die klassische Mordermittlung oder ein Serienkiller erwartet.
Man begleitet Julia bei ihrer Suche nach Antworten und fragt sich die ganze Zeit wie der Walzer damit in Zusammenhang steht und wie am Ende alles sinnhaft aufgeklärt werden könnte. Dadurch ist die Spannung hier viel subtiler, aber keineswegs weniger präsent.
Gleichzeitig regt die Geschichte von Lorenzo zum Nachdenken an und macht uns einen dunklen Teil der Geschichte (wieder) bewusst. Diesbezüglich gibt es am Ende des Buches noch eine kurze Anmerkung zum geschichtlichen Hintergrund, sodass man alles sehr gut nachvollziehen kann.
Alles in allem konnte mich das Buch überzeugen und ich kann es durchaus empfehlen. Einen extremen Thriller darf man hier nicht erwarten, aber vor allem die geschichtlichen Aspekte haben mich überzeugt. Wären diese nicht gewesen, fände ich das Buch nur halb so gelungen, da diese Thematik die eigentliche Story teilweise fast schon in den Schatten stellt. Am Ende wird aber alles gut miteinander verknüpft, sodass der Schluss in sich stimmig ist und auch alle Fragen hinreichend geklärt werden.

Veröffentlicht am 19.02.2018

Gute Unterhaltung - leider sehr vorhersehbar

Tödliche Sehnsucht
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Cover:
Rein optisch hat mich das Buch zunächst gar nicht angesprochen, da das Cover auf mich sehr altmodisch wirkt. Die Zusammenstellung der Farben ist einfach nicht modern und zeitgemäß und die dargestellten ...

Cover:
Rein optisch hat mich das Buch zunächst gar nicht angesprochen, da das Cover auf mich sehr altmodisch wirkt. Die Zusammenstellung der Farben ist einfach nicht modern und zeitgemäß und die dargestellten Baumwollblüten haben für mich absolut keinen Zusammenhang zum Inhalt. Auf den ersten Blick wirkt das Buch auf mich nicht wie ein Thriller und sowohl Buchtitel wie Genre gehen auf dem Cover und neben dem großflächig platzierten, erhabenen Autorennamen unter. Der Klappentext kann dieses, für meinen Geschmack, nicht gelungene Cover zum Glück ausgleichen.

Inhalt:
Bei diesem Buch ist durch den Klappentext inhaltlich schon alles gesagt, was gesagt werden kann, ohne zu spoilern. Die Handlung nimmt nach dem Attentat im Gericht schnell an Fahrt auf. Neben der Suche nach dem Täter spielt natürlich auch Crawfords Kampf um seine Tochter weiterhin eine wichtige Rolle und auch die angedeutete Anziehungskraft zwischen ihm und Richterin Spencer wird nicht minder thematisiert.
Ein besonderes inhaltliches Merkmal, welches ich an dieser Stelle gerne noch erwähnen möchte, ist der Prolog. Dieser schildert eine Szene die später im Buch spielt und wirft gleich zu Beginn sehr viele Fragen auf, wie es dazu kam und was das alles zu bedeuten hat. Man arbeitet sich dann beim Lesen langsam auf diese Stelle zu und all die Fragen die der Prolog am Anfang aufgeworfen hat, werden nach und nach beantwortet.
Außerdem finde ich auch Crawford als Protagonisten erwähnenswert. Es wirkt in dem Buch größtenteils so als hätte sich fast jeder gegen ihn gewandt. In dieser Umgebung kämpft er um das Sorgerecht für seine Tochter und ist ständig auf der Hut auch ja das Richtige zu machen. Für mich ein Charakter, der die volle Sympathie des Lesers gewinnt!

Fazit:
Tödliche Sehnsucht war für mich ein gelungener Thriller, von dem ich jedoch nicht behaupten kann, dass man ihn unbedingt gelesen haben muss. Er war gut, mehr aber nicht. Der Klappentext fasst die wesentlichen Inhalte zusammen, sodass man sehr genau weiß mit welcher Art von Geschichte man es zu tun hat. Dadurch wird der ganze Handlungsverlauf aber auch sehr vorhersehbar. Zwar gibt es hier und da eine Überraschung oder geschickte Wendung, alles in allem bleibt es aber doch durchschaubar. Auch der Täter ist relativ früh bekannt und obwohl versucht wird Zweifel zu säen, will dies nicht so recht gelingen, was auch daran liegen mag, dass die Ansätze hierfür teilweise sehr an den Haaren herbeigeführt werden und man als Leser noch andere Sichtweisen kennt.
Dennoch war dieses Buch durchaus spannend, wobei diese Spannung sich eher auf die Auflösung als solche bezieht und beim Leser ein ständiges mitfiebern und Gefühl von „hoffentlich schafft er es“ erzeugt. In diesem Rahmen sind die scheinbar zusammenhanglosen Erzählstränge von Falllösung, Sorgerechtsstreit und Liebschaft mit der Anwältin geschickt miteinander verwoben, sodass am Ende alles stimmig ist und einen gemeinsamen Schluss findet.
Positiv möchte ich auch hervorheben, dass die im Klappentext angedeutete Beziehung zwar durchaus Thema ist und die ein oder andere körperliche Begegnung auch detailliert beschrieben wird, dies jedoch nicht überhandnimmt oder übertrieben gewollt wirkt. Wer den Klappentext aufmerksam liest, wird mit solchen Passagen rechnen (wo wir wieder beim Thema vorhersehbar wären…), wenn aber Thriller draufsteht, soll auch hauptsächlich Thriller drin sein und das war hier der Fall!
Eine eindeutige Leseempfehlung würde ich hier nicht aussprechen, da ich das Buch nicht als Must-Read sehe. Wer jedoch Thriller mag und auf der Suche nach ein paar unterhaltsamen und spannenden Lesestunden ist, ist damit bestens bedient.

Veröffentlicht am 07.02.2018

In einer perfekten Welt...

Neanderthal
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Cover:
Das Cover ist sehr schlicht und doch auffällig gestaltet. Komplett schwarz gehalten und zudem noch matt, wirkt das Buch sehr hochwertig, was auch haptisch unterstützt wird. Der Buchtitel selbst ...

Cover:
Das Cover ist sehr schlicht und doch auffällig gestaltet. Komplett schwarz gehalten und zudem noch matt, wirkt das Buch sehr hochwertig, was auch haptisch unterstützt wird. Der Buchtitel selbst ist in türkisener Schrift aufgedruckt, die an eine Neonleuchte erinnert. In derselben Gestaltung befindet sich auch der obere Teil eines Schädels auf dem Cover, der auf simple Weise den Zusammenhang zum Inhalt herstellt. Als zusätzlicher Kontrast sind die türkisenen Elemente in Hochglanz dargestellt.
Insgesamt wirkt das Cover auf mich sehr ansprechend, da ich ein Fan von simplen, unaufgeregten Gestaltungen bin, die trotzdem das Interesse und die Neugierde wecken.

Inhalt:
Wir befinden uns im Deutschland in der Mitte des 21. Jahrhunderts. Behinderungen und genetisch bedingte Krankheiten gibt es kaum noch, der Verzehr von Fleisch, Alkoholkonsum und Rauchen sind verpönt, Aufzugfahren ist den Älteren und Kranken vorbehalten, wer es trotzdem tut, wird schräg angeguckt. Die Regierung und Gesellschaft strebt nach Perfektion und der absoluten Gesundheit. In diesem Rahmen werden sogar einfachste Dinge wie Tagträumerei therapiert und besonders „optimierungsfleißige“ Bürger durch ein Punktesystem der Krankenkasse belohnt. Schon die Gene von noch ungeborenen Kindern werden korrigiert und durch ein Bonus-Programm noch zusätzlicher Anreiz geschafft: ab 3 Korrekturen von sogenannten Risikogenen gibt es einen Bonus-Edit umsonst (z. B. Haarfarbe des Kindes aussuchen).
Dies alles erfahren wir bereits im ersten Kapitel, in dem wir Kommissar Nix begleiten, der zu der Leiche eines scheinbar Behinderten gerufen wird. Doch bald muss Nix herausfinden, dass dieser Schluss falsch ist und er auf etwas viel Größeres gestoßen ist. Denn bei der Leiche findet er einen Hinweis, der ihn überhaupt erst auf das Massengrab im Neandertal aufmerksam macht.
Im Folgenden lernen wir zunächst mit jedem neuen Kapitel alle handelnden Personen kennen und erfahren so auch schon teilweise mehr über die Hintergründe.
Da wären im zweiten Kapitel Max und Sarah, zwei Anthropologen deren Spezialgebiet die Neandertaler sind und die im Laufe der Geschichte zu den Hauptakteuren werden. Das dritte Kapitel spielt dann in der Vergangenheit und ist aus Sicht des Neandertalers Urudim geschrieben. Dieser zeitliche Sprung wird auch durch die kursive Schrift deutlich gemacht. Kapitel vier ist dann in Form eines Zeitungsberichts geschrieben, der sich mit der „Großen Depression“ befasst. Diese ist eine besonders schwere Form, die mit bekannten Mitteln nicht heilbar ist und von der auch immer mehr junge Menschen und Kinder betroffen sind. Nachdem Kapitel fünf von einer bereits bekannten Person handelt, lernen wir dann in Kapitel sechs noch Eva-Marie kennen, die eine wichtige Rolle im Ministerium für Gesundheit und Glück innehat und zur größten Gegenspielerin von Sarah und Max wird.
Schon innerhalb dieser ersten sechs „Vorstellungskapitel“ entwickelt sich langsam die Story und man erfährt worum es geht und wie die handelnden Personen darin verwickelt sind. Bei dem einen ist das zwar mehr offensichtlich als bei dem anderen, man bekommt aber in jedem Fall mindestens einen groben Überblick. Im Folgenden wechseln die Kapitel dann immer wieder zwischen den Protagonisten, wobei aber Sarah und Max im Fokus stehen.
Auf den genauen Inhalt der Story möchte ich an dieser Stelle gar nicht weiter eingehen. Obwohl der Klappentext sehr kurz ist, fasst er das Wesentliche zusammen und somit wäre jede weitere Ausführung von mir ein Spoiler oder eine Wiederholung.

Fazit:
Dieser Thriller ist einfach nur gelungen! Obwohl er hinsichtlich Action nur selten wirklich rasant wird, ist das Spannungslevel durchweg hoch. Hauptsächlich begleitet man Sarah und Max auf ihrer Suche nach Antworten – Antworten zu den gefundenen Knochen, Antworten zu der Leiche die alles ins Rollen brachte und Antworten auf die persönliche Verwicklung in all diese Vorfälle. Ständig kommen neue Details ans Licht, die beim Leser neue Schlussfolgerungen und Vermutungen auslösen und die mögliche Entwicklung wieder in ganz andere Bahnen lenken.
Durch die wechselnden Perspektiven hat man als Leser schon relativ früh sehr viele Informationen und weiß wie alles zusammen hängt. Dennoch fiebert man mit und es gibt mehr als nur einen Überraschungsmoment.
Abgesehen von der Story, sind auch die gesellschaftskritischen Aspekte sehr interessant. Immer wieder regt das Buch einen dazu an über die heutige, nach Perfektionismus strebende Gesellschaft nachzudenken. Hier fand ich viele Details, wie Autos und Smarts (die zukünftigen Smartphones) von Amazon, sehr interessant, da sie gar nicht so abwegig scheinen.
Besonders gelungen fand ich auch das Ende, beziehungsweise den letzten Teil des Buches. Hier begleiten wir die finale Auflösung aus der Sicht einer neuen Person und diese Wendung ist meines Erachtens sehr gelungen, da sie den Kreis perfekt zu schließen scheint. Leider ist dieses Ende gleichzeitig auch mein einziger Kritikpunkt. Die große Frage die hinter allem stand und die all die Geschehnisse überhaupt ausgelöst hat, wird zwar beantwortet und für den Leser hinreichend aufgelöst, die dafür Verantwortlichen müssen aber keinerlei Konsequenzen erwarten. Nun mag das zwar für den ein oder anderen der Realität entsprechen, für meinen Geschmack hat es aber das Ende weniger rund gemacht. Und obwohl mich die gesamte Geschichte so begeistern konnte und auch viel zum Nachdenken anregte, lässt mich dieses kleine Detail am Ende etwas unbefriedigt zurück.
Alles in allem ist dies aber nur ein einziger und sehr subjektiver Kritikpunkt an einem ansonsten für mich rundum gelungenen Thriller, für den ich somit eine klare Leseempfehlung aussprechen kann.

Veröffentlicht am 05.02.2018

Für Anfänger und Fortgeschrittene

Das große Eat-Clean Kochbuch
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Cover:
Das komplett gelbe Buch mit dem stempelartig gestalteten Titel in Türkis zieht natürlich die Blicke auf sich. Ob diese Farbwahl schön ist, sei einmal dahingestellt – auffällig ist sie in jedem Fall. ...

Cover:
Das komplett gelbe Buch mit dem stempelartig gestalteten Titel in Türkis zieht natürlich die Blicke auf sich. Ob diese Farbwahl schön ist, sei einmal dahingestellt – auffällig ist sie in jedem Fall. Bei Kochbüchern ist das Cover für mich tatsächlich zweitrangig, daher finde ich diese Aufmachung an sich nicht negativ, ansprechend aber auch nicht. Eine dezente Gestaltung hätte meiner Meinung nach auch besser zum Inhalt gepasst. Denn clean-eating heißt unter anderem auf künstliche Produkte zu verzichten und leider wirkt das grelle Cover sehr künstlich.

Inhalt:
Das Buch ist sehr übersichtlich aufgebaut, was mir sofort positiv auffiel. Die Rezepte sind in verschiedene Bereiche gegliedert, wobei es nicht nur die klassische Sortierung nach Frühstück, Fleisch, Fisch und Ähnliches gibt, sondern auch Kapitel wie „Für Unterwegs“, „Proteine“ oder „Zutaten auf Vorrat“. So kann man sich also nicht nur nach der Mahlzeit oder den Gelüsten orientieren, sondern sich auch gezielt Rezepte für seine Ernährungsziele und die Gegebenheiten aussuchen. Und genau dabei geht es in diesem Kochbuch. Nicht um eine klassische Diät in der man hungert und am Ende frustriert zurückbleibt, wenn der Jo-Jo-Effekt einsetzt, sondern um eine bewusste Ernährung und dauerhafte Ernährungsumstellung.
Damit dies gelingt, ist natürlich auch ein gewisses Hintergrundwissen von Nöten. Dafür gibt es neben einem Theorieteil am Anfang auch immer wieder zwischen den Rezepten hilfreiche Infos zu bestimmten Produkten (z. B. Haferflocken) und Ernährungsweisen (z. B. auf was Vegetarier achten sollten).

Fazit:
Wer sich bewusst und gesund ernähren und dabei auch gerne noch das ein oder andere Gramm und Kilo abnehmen möchte, ist mit diesem Buch bestens beraten. Die Rezepte sind vielfältig, für jede Tageszeit ist etwas dabei und Fleischesser wie Vegetarier werden fündig. Dabei sind die Rezepte verständlich und leicht nachzukochen. Besonders gefällt mir, dass die Gerichte hier nicht mit außergewöhnlichen Zutaten künstlich zu etwas Besonderem gemacht werden, sondern man so gut wie alles in gut sortierten Märkten bekommt.
Neben einer 1-zu-1-Kochvorlage, bieten viele Rezepte auch tolle Anreize, sind leicht anzupassen und abwandelbar. Somit ist das Buch auch für all diejenigen etwas, die sich mit einer cleanen Ernährungsweise schon etwas besser auskennen und nur nach Inspiration suchen.
Ergänzt werden die vielen tollen Rezepte durch den gut strukturierten und leicht verständlichen Theorieteil.

Veröffentlicht am 05.02.2018

Eine lebensverändernde Entscheidung

Wenn ich dich töte
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Cover:
Das Cover ist sehr passend zum Inhalt gestaltet. Das zerbrochene Glas des Bilds einer Frau und eines kleinen Mädchens suggeriert die Zerstörung der Familie von Nick. Seine Tochter ist in Gefahr ...

Cover:
Das Cover ist sehr passend zum Inhalt gestaltet. Das zerbrochene Glas des Bilds einer Frau und eines kleinen Mädchens suggeriert die Zerstörung der Familie von Nick. Seine Tochter ist in Gefahr und nur die Ermordung seiner Frau kann sie retten, somit ist auch sie in Gefahr. Ansonsten ist das Cover sehr schlicht in einem dunklen bis mitteldunklen Türkisblau mit dem Buchtitel in hellerem Ton. Alles in allem eine gelungene Gestaltung, die mich überhaupt erst auf das Buch hat aufmerksam werden lassen.

Inhalt:
Als mehr oder weniger erfolgreicher Schriftsteller ist Nick die meiste Zeit Zuhause und kümmert sich um seine Tochter Ellie, während seine Frau Tasha das Geld für die Familie verdienen geht. Für ihre daraus resultierende häufige Abwesenheit hat Nick nur wenig Verständnis und so wird von Anfang an deutlich, dass bei den beiden der Haussegen mehr als nur schief hängt. Durch seinen Groll gegen seine Frau, der teilweise sehr unbegründet wirkt, war mir Nick von Anfang an unsympathisch, da es auf mich eher den Eindruck von Neid gemacht hat. Aber auch Tasha ist nicht gerade eine Person, die die Sympathien auf sich zieht. So muss zum Beispiel die ganze Familie schon um fünf Uhr morgens aufstehen, damit sie ihre Tochter noch sehen kann, weil sie dann zu einer Konferenz muss. In dieser ganzen Szenerie ist es vor allem Ellie mit der man mitfühlt und die einem leidtut.
An diesem Tag beginnt die ganze Geschichte und als Nick Ellie zur Schule bringen muss, passiert es. Ellie quengelt wegen eines vergessenen Bildes für ihre Lehrerin und als Nick schnell ins Haus springt um es zu holen, wird Ellie entführt. Im Folgenden führt dann natürlich eines zum anderen, Nick sucht nach ihr, alarmiert die Polizei und langsam aber sicher kommen die Ermittlungen ins Rollen. Hintergründe werden geprüft, Nachbarn befragt und die Medien informiert. Derweil erhält Nick eine E-Mail. Er muss seine Frau töten, nur so bekommt er Ellie unversehrt zurück. Die Polizei will er damit nicht von ihrer Suche ablenken, deswegen behält er es für sich und fängt an sich Gedanken zu machen. Derweil kommen über Nick einige Hintergrundinformationen ans Licht, die nicht nur die Polizei an ihm zweifeln lassen. Und so spitzt sich natürlich auch der Konflikt zwischen ihm und Tasha weiter zu.
Am Ende passiert dann alles sehr schnell, Nick fällt seine Entscheidung, die wenig überraschend ist und am Ende gibt es noch einmal einen für mich unvorhersehbaren Twist.

Fazit:
Bei diesem Buch fällt es mir wirklich schwer mir eine abschließende Meinung zu bilden. Es hat mich zwar ganz gut unterhalten, allerdings war dabei das Spannungslevel nie sehr hoch und bis auf den Twist am Ende war alles sehr vorhersehbar.
Hätten Nick und Tasha eine innige Ehe geführt, wäre der Zwiespalt den er zu durchleben hatte viel besser hervorgekommen und hätte den Leser viel mehr mitreisen können. Dadurch, dass von Seite eins ab klar war, dass die beiden nicht gerade gut zueinander stehen, war es hinsichtlich seiner Entscheidung weniger die Frage nach dem OB sondern mehr nach dem WIE und WANN. Dementsprechend war es eigentlich gar nicht mehr möglich überhaupt noch Spannung aufzubauen, obwohl die Handlung an sich dafür viel Potenzial hatte.
Diese fehlende Spannung wurde allerdings durch das überraschende Ende ein wenig wettgemacht, wo es dann auch kurz noch einmal etwas actionreicher wurde.
Gefallen hat mir auch die abwechselnde Erzählperspektive von Nick und Tasha, wobei Nick aber deutlich mehr Platz eingeräumt wurde. So konnte man das ganze Geschehen von verschiedenen Seiten miterleben und hat vielfältigere Informationen bekommen.
Ich denke diesen Thriller aus durchschnittlich zu bezeichnen, trifft es ganz gut. Ich würde hier keine Leseempfehlung als solche aussprechen, es ist aber auch keine vergeudete Lesezeit. Dem Buch kommt auf jeden Fall seine Kürze zugute, da man es dadurch schnell durch hat und die fehlende Spannung so auf Dauer nicht zu Langeweile führt.