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Veröffentlicht am 22.11.2017

Die Illuminati sind zurück

Illuminati
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Cover:
Ich habe noch eine der ersten Auflagen mit dem alten Design – zum Vergleich: das hier gezeigte Buch, ist in dem Design der neueren Bände der Robert-Langdon-Reihe gestaltet. Ich möchte hier allerdings ...

Cover:
Ich habe noch eine der ersten Auflagen mit dem alten Design – zum Vergleich: das hier gezeigte Buch, ist in dem Design der neueren Bände der Robert-Langdon-Reihe gestaltet. Ich möchte hier allerdings nur auf das Design der von mir gelesenen Hardcover-Version eingehen.
Mir persönlich gefällt diese besser als die neue, da es für meinen Geschmack passender zum Inhalt ist. Alleine die Gestaltung in Schwarz und Rot (für mich typische Farben für Thriller) hat etwas Düsteres an sich, sodass man auf den ersten Blick sieht, dass es sich um eine nervenaufreibende Story handeln muss. Der große abgebildete Mönch weißt zudem auf den kirchlichen Bezug hin und symbolisiert für mich durch das unkenntliche Gesicht gleichzeitig die versteckte Bedrohung seitens der Illuminati. Besonders gefällt mir, dass der Mönch auch auf dem eigentlichen Buchrücken als Stencil abgebildet ist und nicht nur der Schutzumschlag gestaltet wurde. Da ich diesen zum Lesen immer abnehme, ist das ein schönes Detail und eine Abwechslung zu den sonst meist langweilig einfarbigen Buchrücken.

Inhalt:
Bevor die eigentliche Handlung beginnt, findet man im Buch noch eine kurze Erläuterung der thematisierten Antimaterie, was sehr zum späteren Verständnis beiträgt. Darauf folgt ein Hinweis des Verfassers, dass sich alle genannten Kunstwerke und Bauten genau so tatsächlich in Rom befinden, was ich sehr beeindruckend finde, da es zeigt mit was für einem Rechercheaufwand das Buch verbunden sein muss. Als letztes kommen eine Karte von Rom und eine von der Vatikanstadt. Das ist ein netter Zusatz, da die Story an den verschiedensten Schauplätzen spielt und man das so etwas besser nachvollziehen kann. Wenn man allerdings nicht ständig hin und her blättern will, nützt das beim Lesen letztendlich wenig.
Die eigentliche Geschichte beginnt dann gleich sehr spannend, indem man im Prolog den Mord an dem Kernforscher aus seiner Sicht miterlebt. Danach begleitet man Robert Langdon, wie kontaktiert wird um das Symbol auf der Brust des toten Kernforschers zu deuten und die Geschehnisse kommen ins Rollen.
Wie der Klappentext schon verrät, deutet alles auf die Geheimgesellschaft der Illuminati hin, die auch Namensgeber für das Buch ist. Dementsprechend dreht sich die ganze Story um diese Geheimgesellschaft. Es folgt eine Reihe von Ereignissen, bei denen Langdon Vittoria Vetra kennenlernt, die Tochter des Ermordeten und ebenfalls Wissenschaftlerin. Letztendlich fliegen die beiden zusammen zum Vatikan – warum, darauf möchte ich nicht näher eingehen, um Spoiler zu vermeiden.
Dort angekommen beginnt der Wettlauf gegen die Zeit. Langdon und Vetra versuchen vor Ort zunächst verzweifelt sich Gehör zu verschaffen, was leider erst nach einer Weile und einigen Beweisen gelingt. Dieser Teil ist etwas weniger spannend als die rasanteren Parts, dennoch keineswegs langweilend. Als die Zeit dann immer knapper wird, überschlagen sich die Ereignisse geradezu. So passieren zum Beispiel innerhalb von circa 30 Seiten zwei Morde, was dafür sorgt, dass man das Buch vor lauter Spannung gar nicht mehr aus der Hand legen möchte. Diese actionreichen Passagen sind aber immer auch gespickt mit neuen Rätseln, wissenschaftlichen Informationen und versteckten Hinweisen, sodass der Leser gleichzeitig lernt und angeregt wird mitzudenken. Manche Szenen erscheinen etwas „too much“ und erinnern an überzogene Hollywood-Action, allerdings muss man hier trotz all der gut recherchierten Fakten im Hinterkopf behalten, dass es sich um einen fiktiven Thriller handelt. Zudem spielt die Handlung an einem einzigen Tag, was zusätzlich zur rasanten Entwicklung beiträgt. Vor allem am Ende jagt ein Höhepunkt den nächsten, was dafür sorgte, dass ich die letzten 200 Seiten am Stück verschlungen habe und an Schlaf gar nicht zu denken war. Und das, obwohl ich das Buch nun zum zweiten Mal gelesen habe! Am Ende passiert einfach so viel, das konnte man sich gar nicht alles merken. Gerade wenn man denkt jetzt hat sich alles aufgelöst, kommt Dan Brown mit der nächsten überraschenden Wendung um die Ecke. So ist die Spannung wirklich bis zu letzten Seite garantiert. Thriller haben ja oft an sich, dass man als Leser mehr Hinweise bekommt als die handelnden Personen und somit auch schon früher weiß wer der Täter ist. Hier gibt es diese Hinweise auch, allerdings ist am Ende nichts wie es zunächst schien, sodass auch der Leser bis zuletzt im Dunkeln tappt. Für mich ist das eine willkommene Abwechslung gewesen.

Fazit:
Meiner Meinung nach schafft es kein Autor Wissen und Fiktion so zu kombinieren, wie Dan Brown es tut. Ihm gelingt es die teilweise sehr komplexen wissenschaftlichen Fakten gekonnt in die Handlung einzubinden, sodass sie dem Leser erklärt und verständlich dargelegt werden. Wo ich andere Bücher genervt weglegen würde, weil ich nichts von dem Fach-Chinesisch verstehe, gelingt es ihm mich durch dieses zusätzliche Wissen nur noch mehr zu fesseln. Sein Schreibstil ist so flüssig, dass selbst die komplizierteren Ausführungen den Leser nicht zum Stocken bringen. Die vielen Geheimnisse und Rätsel sind unschlagbare Spannungserzeuger und die mitgelieferten Fakten sind sehr interessant. Nicht ohne Grund habe ich Illuminati nun schon zum zweiten Mal gelesen. Ich kann hier eine eindeutige Leseempfehlung aussprechen und das Buch, sowie die Reihe um Robert-Langdon, gehören zu meinen absoluten Favoriten.

Veröffentlicht am 13.09.2017

Kriminelle Kleinstadt

Finster ist die Nacht
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Das Buch:

In "Finster ist die Nacht" von Karin Salvalaggio geht es um den Mord an dem lokal bekannten Radiomoderator Philip Long, den Macy Greeley, der ermittelnde Detective, hautnah miterlebt.
Schnell ...

Das Buch:

In "Finster ist die Nacht" von Karin Salvalaggio geht es um den Mord an dem lokal bekannten Radiomoderator Philip Long, den Macy Greeley, der ermittelnde Detective, hautnah miterlebt.
Schnell scheinen die Verdächtigen gefunden zu sein und der Fall gelöst. Doch der erste Eindruck täuscht und so beginnen die aufwändigen Ermittlungsarbeiten.

Mein Eindruck:

Das Buch hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen, mehr aber auch nicht. Es handelt sich um angenehmen Lesestoff, der einen aber nicht komplett sprachlos macht.
Mir gefällt, wie man als Leser wirklich jeden Schritt der Ermittlungen verfolgt und so Schritt für Schritt zusammen mit Macy dem Täter auf die Spur kommt. Es gibt keine unrealistischen Zeitsprünge oder Zufälle, die sie letztendlich auf die richtige Fährte bringen, sondern alles ist in sich schlüssig und ist logisch nachvollziehbar.
Was mich jedoch nicht sonderlich mitgerissen hat, ist die Story an sich. Zwar ist die Lösung des Falles spannend gestaltet, der Fall selbst aber nicht. Für meinen Geschmack ist da zu viel Kleinstadt-Trostlosigkeit als Beweggrund um wirklich packend zu sein. Dennoch gibt es ein paar Wendungen und Momente die überraschen.

Mein Fazit:

Wer den großen Krimi-Knaller erwartet, wird enttäuscht. Wer auf der Suche nach einem logischen und angenehmen Krimi ohne Übertreibungen ist, der hat mit diesem Buch schöne Lesestunden vor sich.

Veröffentlicht am 13.09.2017

Zerrüttete Familie

Tiefe Schuld
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Das Buch:

In "Tiefe Schuld" von Manuela Obermeier geht es um den zweiten Fall der Münchner Kommissarin Toni Stieglitz. Im Wald wird eine Frauenleiche gefunden, deren Körper Merkmale jahrelanger Misshandlungen ...

Das Buch:

In "Tiefe Schuld" von Manuela Obermeier geht es um den zweiten Fall der Münchner Kommissarin Toni Stieglitz. Im Wald wird eine Frauenleiche gefunden, deren Körper Merkmale jahrelanger Misshandlungen aufweist. Für Toni scheint der Fall klar: der offensichtlich gewalttätige Ehemann muss der Täter sein - aber ist die Lösung wirklich so einfach?

Mein Eindruck:

Zu Beginn versprach das Buch sehr spannend zu werden, was sich leider im Laufe der Geschichte nicht bewahrheitete. Die Handlung und Spannungskurve nimmt leider sehr rapide ab, was vor allem daran liegt, dass mehr Toni's Privatleben im Fokus steht, als der eigentliche Fall.
Noch dazu ist mir Toni charakterlich alles andere als sympathisch und ich habe mich immer wieder gefragt "sowas soll Kommissarin sein?". Aufgrund ihrer eigenen Erfahrung mit häuslicher Gewalt verbeißt sie sich total in den Ehemann als Täter, was irgendwann einfach nur noch nervig ist - Objektivität = Fehlanzeige. Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Vorgesetzter sowas wirklich dulden würde, bei allem Verständnis für ihre Vergangenheit. Auch die ständigen Alleingänge und das Abwehren jeglicher Hilfe waren sehr anstrengend. Toni wirkte auf mich eher wie ein trotziger Teenager, als wie eine erwachsene und beruflich erfolgreiche Frau.
Dass ich den ersten Teil nicht kenne, war kein Nachteil. Zwar gibt es einige Andeutungen, diese schaden dem Verständnis aber nicht.
Ansonsten lässt sich das Buch schnell und flüssig lesen, was vor allem an dem einfachen Schreibstil der Autorin liegt.

Mein Fazit:

Der Mordfall war vielversprechend und hatte Potenzial für eine tolle Story. Die charakterliche Darstellung von Toni und der Fokus auf ihr Privatleben haben dieses jedoch zunichtegemacht.

Veröffentlicht am 28.08.2017

Langatmig und langweilig

Projekt Orphan
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Das Buch:

"Projekt Orphan" von Gregg Hurwitz ist der zweite Teil der Orphan-Reihe, die sich um den ehemaligen Geheimagenten Even Smoak dreht. Während seiner Tätigkeit im Auftrag der US-Regierung hat er ...

Das Buch:

"Projekt Orphan" von Gregg Hurwitz ist der zweite Teil der Orphan-Reihe, die sich um den ehemaligen Geheimagenten Even Smoak dreht. Während seiner Tätigkeit im Auftrag der US-Regierung hat er als "Orphan X" zahlreiche Morde begangen und hilft nun als "Nowhere Man" denen, die alleine keinen Ausweg finden. Als er ein Mädchen vor skrupellosen Menschenhändlern retten will, gerät er selbst in Gefangenschaft. Evan bleibt nichts anderes übrig, als zuerst sich selbst zu befreien, bevor er dem Mädchen helfen kann.

Mein Eindruck:

Als ich mir durch Klappentext und Leseprobe einen ersten Eindruck verschafft hatte, war ich zuächst hellauf begeistert. Dieses Buch schien genau meinen Geschmack zu treffen. Umso größer war dann die Enttäuschung: keine Spur von Spannung.
Zu Beginn dachte ich mir das würde mit der Zeit noch werden. Bei fast 500 Seiten kann es ja durchaus sein, dass der Anfang ein wenig braucht bis alles Fahrt aufnimmt. Leider war dem nicht so. Die komplette Handlung ist langweilig, es kommt keine Spannung auf und zu 80% passiert quasi gar nichts (Es gibt sogar ein Kapitel, was nur aus einem Wort besteht.). Da wird x-mal beschrieben wie Evan von seinen Entführern betäubt und zum Schlaf gezwungen wird... wow. Auch sonst passiert nicht viel. Der Autor umschreibt seitenweise die Umgebung und das Pläneschmieden von Evan, anstatt einfach mal etwas geschehen zu lassen. Zwar gibt es mehrere Fluchtversuche, die wenigstens etwas spannender sind, die enden dann aber auch wieder alle nahezu gleich. Hinzu kommt noch, dass die Kämpfe in einem Ausmaß umschrieben werden, dass ich teilweise ganze Seiten nur überflog. Eine Aneinanderreihung von Fachbegriffen aus dem Kampfsport, die nur bei denjenigen Bilder im Kopf auslöst, die sich damit auskennen, stellt für mich beim besten Willen kein schönes Leseerlebnis dar.
So ausschweifend die Erzählungen während der ganzen Zeit sind, so abrupt ist dann auch das Ende. Der einzige Teil, der ein bisschen für Spannung sorgt, ist auf die letzten 80-100 Seiten gequetscht. Ich war froh als es vorbei war.
Zur Reihe selbst kann ich nur sagen, dass es nicht von Nachteil war den ersten Teil nicht zu kennen. Nach meinem ersten Eindruck war ich überzeugt ich würde mir diesen auch noch holen und die Reihe bis zum Ende verfolgen. Das hat sich nun aber erledigt, das eine Buch hat gereicht.

Mein Fazit:

Von einem Thriller erwarte ich Spannung und Nervenkitzel. Beides sucht man hier vergeblich. Auch sonst kann ich dem Buch nichts Positives abgewinnen.. das Cover ist ganz schick - das war's dann aber leider auch schon.

Veröffentlicht am 25.08.2017

Grausame Familiengeheimnisse

Palast der Finsternis
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Das Buch:

In "Palast der Finsternis" von Stefan Bachmann geht es um fünf Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren, die außerwählt wurden Teil einer geheimen Mission zu werden, für die sie nach Frankreich ...

Das Buch:

In "Palast der Finsternis" von Stefan Bachmann geht es um fünf Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren, die außerwählt wurden Teil einer geheimen Mission zu werden, für die sie nach Frankreich reisen. Im Mittelpunkt steht Anouk, aus deren Sicht wir die Handlung verfolgen. Zunächst scheint es so, als sollte die Gruppe einen geheimen, unterirdischen Palast aus zeiten der französischen Revolution erforschen, doch dann kommt alles anders...

Mein Eindruck:

Vorweg möchte ich sagen, dass es schwer ist einen Eindruck vom Buch zu vermitteln, ohne zu spoilern. Daher sind meine Formulierungen größtenteils sehr vage und oberflächlich.
Insgesamt ist das Buch sehr spannend und fesselnd, sodass man es ohne Probleme am Stück verschlingen kann. Zu Beginn kommen viele Fragen auf (Was hat es mit Anouks Familienverhältnissen auf sich? Was ist das für eine geheime Mission? Sind Anouks langsam aufkommende Zweifel begründet?) die im Laufe des Buches auch alle beantwortet werden, was ich sehr gut finde, da der Leser so nicht unbefriedigt zurück bleibt. Wie durch den Klappentext schon angekündigt, verbirgt sich in dem Palast etwas Böses und hinter jeder Tür lauern neue Gefahren. Welches Ausmaß diese haben, hätte ich mir vorher nicht ausmalen können. Bachmann gelingt es den Leser immer wieder zu überraschen und so die Spannung aufrecht zu erhalten. Dabei wirkt die Handlung in sich schlüssig und jederzeit nachvollziehbar. Allerdings sollte hier angemerkt werden, dass nicht alles was passiert auch wirklich realistisch ist, sondern in den Bereich Fantasy/Übernatürliches geht. Dennoch ergibt die Handlung im Rahmen des Buches Sinn.

Mein Fazit:

Das Buch kann ich mit gutem Gewissen weiterempfehlen. Selbst bin ich eigentlich weniger der Fan von Fantasy und Übernatürlichem, hier hat es mich jedoch nicht gestört, weil es gekonnt umgesetzt war. Kleine Abzüge gibt es nur dafür, dass die Geschehnisse teilweise zu schnell waren, sodass man nicht ganz nachvollziehen konnte, was jetzt alles passiert ist. Ein paar erklärende Worte mehr hätten da schon geholfen. Außerdem war mir das Handeln der Figuren manchmal zu gegensätzlich. Einmal voller Angst und im nächsten Moment total rational, sodass ich fast vergas, dass es sich um Teenager handelt.