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Veröffentlicht am 30.12.2017

Tu nichts Böses!

The Fourth Monkey - Geboren, um zu töten
1

Cover:
Schlicht und trotzdem ausdrucksstark beschreibt dieses Cover wohl am besten. Auf dem matten, schwarz-weißen Hintergrund prangt groß der Buchtitel in auffallend roter Schrift. Um ihn noch mehr zu ...

Cover:
Schlicht und trotzdem ausdrucksstark beschreibt dieses Cover wohl am besten. Auf dem matten, schwarz-weißen Hintergrund prangt groß der Buchtitel in auffallend roter Schrift. Um ihn noch mehr zu betonen, ist er zusätzlich erhaben und in Hochglanz gestaltet. Über dem Titel befindet sich passend dazu ein Affe, der, genauso wie der Untertitel, komplett schwarz und ebenfalls glänzend ist.
Mir gefällt die Gestaltung des Covers sehr gut. Der Affe stellt auf simple Weise den Bezug zum Inhalt her und die Farben kann man als klassisch für Thriller bezeichnen. Meiner Meinung nach weiß man auf den ersten Blick mit was für einer Art Buch man es hier zu tun hat.

Inhalt:
Detective Sam Porter wird zu einem Unfall gerufen, was ihm zunächst äußerst merkwürdig erscheint – was hat die Mordkommission bei einem Unfall zu suchen? Doch als er das weiße Päckchen mit der schwarzen Kordel erblickt, ist ihm alles klar. Diese sind das Markenzeichen des Four Monkey Killers, kurz 4MK, den Porter nun seit bereits 5 Jahren jagt. Alles hat den Anschein, dass der Überfahrene der gesuchte Serienmörder ist. Doch das Päckchen mit dem Ohr bedeutet, dass er ein neues Opfer entführt hat, das immer noch gefangen gehalten wird.
Neben Porter, der nach einem schweren Schicksalsschlag gerade erst langsam in den Dienst zurückkehrt, lernen wir auch sein Team kennen. Dieses besteht aus Clair, Nash und Kloz (Kurzform von Klozkowski). Außerdem treffen Nash und Porter an dem Unfallort den jungen CSI-Beamten Watson, der ihnen so positiv auffällt, dass sie in kurzerhand in ihre Sonderkommission aufnehmen.
Im Laufe des Buches begleiten wird das Team dann bei den Ermittlungen, dabei spielt sich alles innerhalb von nur zwei Tagen ab. Die Kapitel sind aus Sicht von Porter geschrieben und haben alle einen Zeitstempel, sodass man die Ermittlungen quasi in Echtzeit mitverfolgt. Zusätzlich gibt es auch Kapitel aus der Sicht des Opfers, die die Spannung nur weiter anheizen, da man hautnah miterlebt, was es erleiden muss. Und weil das noch nicht genug ist, gibt es auch noch Kapitel die ein Tagebuch widergeben. Dieses Tagebuch gehört keinem geringeren als 4MK und so erfahren wir Stück für Stück wie er zu dem wurde was er heute ist und was seine Beweggründe hinter all den Taten sind. Da am Ende des Buches, der Showdown an zwei verschiedenen Orten stattfindet, begleiten wir die Geschehnisse dann noch abwechselnd aus Porters und aus Clairs Sicht.
Nachdem diesem eigentlichen Ende und Höhepunkt, gibt es dann noch ein Kapitel, was zwei Tage nach den Geschehnissen spielt. Dieses stellt dann auch das Ende des Buches dar und die letzten Worte deuten etwas an, was einen geradezu nach dem Folgeteil gieren lässt.

Fazit:
Zu diesem Buch fällt mir nichts anderes ein als einfach nur gelungen und es gehört zu meinen absoluten Highlights des Jahres! Dieser Thriller besitzt genau die richtige Mischung aus Brutalität, Psychospielchen und Spannung.
Bei einem so gerissenen Serienkiller, der fünf Jahre unentdeckt bleiben konnte, war mir sein Unfalltod von Anfang an suspekt und ich dachte eher an eine Inszenierung. Hier ist auch der einzige Punkt der mich etwas gestört hat: dass die erfahrenen Ermittler dies nicht ein einziges Mal in Erwägung gezogen haben. Ob ich mit dieser Vermutung nun aber richtig lag, müsst Ihr selbst herausfinden.
Der Spannungslevel ist konsequent hoch und immer wieder gibt es neue Erkenntnisse, die den Leser eiskalt erwischen und alle Vermutungen über den Haufen werfen. Wie die Ermittler, steht man vor einem Rätsel und immer wenn man denkt man würde langsam dahinter kommen, taucht ein Hinweis auf, der in die komplett andere Richtung deutet – einfach genial! Das alles wird dann noch von der großen Wendung der Story getoppt, die ich so nie hätte kommen sehen.
Besonders gelungen sind auch die Charaktere. Porter ist absoluter Sympathieträger, aber auch die anderen Personen haben alle ihren ganz eigenen Charakter, der von Anfang an deutlich wird und durch das ganze Buch erkennbar ist. Da es sich um den Auftakt einer Reihe handelt, finde ich dies besonders wichtig und ich freue mich schon jetzt auf mehr von diesem Team.
Was das Buch letztendlich zu einem Highlight für mich gemacht hat, sind die Tagebucheinträge. So lernt man den Täter noch einmal von einer ganz anderen Seite kennen, kann hinter die Fassade blicken und zumindest versuchen nachzuvollziehen.
Für dieses Buch kann ich somit eine ganz klare Leseempfehlung aussprechen. Mehr noch: ich lege jedem Thrillerfan nahe, dieses Buch zu lesen – Ihr verpasst sonst was!

Veröffentlicht am 19.12.2017

Gelungener Reihenauftakt

Die perfekte Gefährtin
1

Cover:
Das Cover ist sehr schlicht und schreit trotzdem förmlich nach Thriller. Das komplett schwarze Buch ziert nur ein Falter, der durch seine weiß-blaue Färbung fast schon durchscheinend bis leuchtend ...

Cover:
Das Cover ist sehr schlicht und schreit trotzdem förmlich nach Thriller. Das komplett schwarze Buch ziert nur ein Falter, der durch seine weiß-blaue Färbung fast schon durchscheinend bis leuchtend wirkt. Die Flügel des Falters sind beschädigt und rechts und links von dem Insekt sieht man Flecken, die ebenfalls zu leuchten scheinen. Dazu passt die blaue und weiße Schrift, die gewählt wurde um Autorenname und Buchtitel abzubilden, perfekt und unterstreicht das Gesamtbild.
Einen direkten Zusammenhang zwischen Cover und Inhalt kann ich nicht herstellen, interpretatorisch gibt es da aber doch einigen Spielraum, sodass es durchaus stimmig ist. Generell scheinen Schmetterlinge und Falter auf Thriller-Covern zurzeit aber angesagt zu sein, wie man bei entsprechender Suche recht schnell sehen kann.

Inhalt:
Luc Callanach beginnt als Detective Inspector seinen Dienst bei der Polizei in Schottland und schnell wird klar, dass er seine Tätigkeit bei Interpol in Frankreich nicht freiwillig aufgegeben hat. In dem Buch begleiten wir ihn bei seinem ersten Fall, den der verschwundenen Elaine Buxton, deren sterbliche Überreste in einer abgebrannten Waldhütte gefunden werden. Doch was weder er, noch sein Team ahnen können, ist, dass Elaine keineswegs tot ist und ihr Entführer ihren Tod nur vorgetäuscht hat.
Sie wurde entführt, um vom Täter zu seiner perfekten Gefährtin gemacht zu werden und dafür will er sie für sich allein. Während Callanach und sein Team also „nur“ nach einem Mörder suchen, wissen sie gar nichts von dem Wettlauf um die Zeit, in dem sie sich befinden. Und genau das ist es, was das Buch so spannend macht. Denn als Leser weiß man von Anfang an, dass Elaine keineswegs ermordet wurde. Außerdem ist auch der Täter dem Leser von Anfang an bekannt und einige Kapitel sogar aus seiner Sicht geschrieben. Diese sind teilweise sehr brutal, sodass auch sie das Spannungslevel hoch halten.
Neben Callanach und seinem Team, lernen wir auch noch seine Kollegin Ava kennen, die sich schnell zu seiner bis dahin einzigen Freundin entwickelt. Sie selbst arbeitet an einem Fall, bei dem es um ausgesetzte Neugeborene geht. Auch dahinter verbirgt sich mehr, als es zunächst scheint und auch wenn er im Klappentext keine Erwähnung findet, nimmt er im Buch doch einigen Platz ein.
Eine weitere Person die ich gerne erwähnen möchte, ist Detective Constable Tripp, der Callanach als einer der wenigen von Anfang an respektiert und angemessen behandelt hat. Immer wieder hat er im Buch in wichtigen Schlüsselmomenten eine Rolle gespielt und wurde schnell zum Sympathieträger.
Am Ende werden beide Fälle gelöst und der Leser bleibt auch hinsichtlich der privaten Aspekte mit keinen Fragen zurück. Dabei passieren immer wieder Dinge, die geschickte Wendungen und Überraschungsmomente beinhalten und so die Spannung stets oben halten.
Sprachlich ist das Buch einfach gehalten, was aber keineswegs negativ zu verstehen ist. Fields nutzt eine Sprache die sehr verständlich ist und ein flüssiges Lesen erlaubt. Die Schauplätze und Geschehnisse werden ideal beschrieben, sodass man sich alles bildlich vorstellen kann und mit den einzelnen Charakteren mitempfindet.

Fazit:
Bei „Die perfekte Gefährtin“ handelt sich um den Auftakt einer neuen Reihe um Luc Callanach. Dabei werden sicher auch Ava, Tripp und andere Charaktere des ersten Bandes weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Bei Thriller-Reihen ist es für mich immer wichtig, dass mir die Ermittler sympathisch sind, damit ich weitere Bücher lese. Denn ein Buch mit einem weniger sympathischen Charakter kann ich schon mal lesen, habe dann aber keine Lust mich mit dieser „Person“ weiter zu befassen. Wenn, wie hier, zusätzlich der Erzählstil und das Spannungslevel passen, verfolge ich eine solche Reihe gerne weiter.
Kleine Abzüge gibt es dafür, dass das Buch sehr vollgepackt war. Avas Fall nahm sehr viel Platz ein, obwohl er auf dem Klappentext nicht einmal Erwähnung findet. Zudem passieren auch im Privatleben der verschiedenen Charaktere sehr viele Sachen. Sieht man das als Grundlage für die folgenden Stories, wäre das nicht weiter schlimm, allerdings findet alles noch im ersten Teil eine Auflösung. Für meinen Geschmack war das etwas zu viel des Guten, hat der Spannung letztendlich aber nicht geschadet. Ich vermute, dass die Autorin damit einen besonders fulminanten Auftakt kreieren wollte und hoffe, dass die folgenden Bücher weniger vollgepackt sein werden. Da das aber der einzige Kritikpunkt ist, kann ich für das Buch eine klare Leseempfehlung aussprechen und sehe die Reihe als eine an, bei der es sich lohnt sie weiterzuverfolgen. Zudem ist dieser Punkt sehr subjektiv zu bewerten. In der Leserunde, in deren Rahmen ich das Buch vorabgelesen habe, gab es viele Stimmen, die das überhaupt nicht störend fanden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Charaktere
  • Atmosphäre
  • Originalität
Veröffentlicht am 30.03.2020

Sehr langatmiger Einstieg

Das neunte Haus
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Leigh Bardugo wurde durch ihre Grisha-Trilogie und die anderen Bücher aus dem Grishaverse bekannt. Nun veröffentlicht sie mit Das neunte Haus eine davon komplett unabhängige Geschichte.

Bis jetzt konnte ...

Leigh Bardugo wurde durch ihre Grisha-Trilogie und die anderen Bücher aus dem Grishaverse bekannt. Nun veröffentlicht sie mit Das neunte Haus eine davon komplett unabhängige Geschichte.

Bis jetzt konnte mich jedes Buch der Autorin begeistern, sodass ich mich auf diese Geschichte entsprechend gefreut habe. Vor allem, weil sie außerhalb des Grishaverse spielt, war meine Neugierde entsprechend hoch.
Dennoch kann man sagen, dass Bardugo einem gewissen Schema treu bleibt. Wieder spielt die Handlung in einer magischen Welt und wieder sind die Magier in verschiedene Gruppen unterteilt, die sich auf eine bestimmte Form spezialisiert haben.
Leider hat mir der Einstieg in diese Welt nicht so gut gefallen. Obwohl viel erklärt und beschrieben wird, habe ich sehr lange gebraucht um endlich zu verstehen wie alles funktioniert und wo es Zusammenhänge gibt. Auch die verschiedenen Erzählstränge auf unterschiedlichen Zeitebenen haben mich zu Beginn sehr verwirrt. Es war einfach zu viel auf einmal. Hinzu kam, dass vor allem auf den ersten 200 Seiten immer wieder Sätze zu finden waren, deren Sinn ich trotz mehrmaligem Lesen einfach nicht greifen konnte und so war für mich der Einstieg sehr anstrengend. Das legte sich nach dem ersten Drittel aber zum Glück, sodass ich ab dann einen guten Lesefluss hatte.
Mit der Geschichte wurde ich aber dennoch nicht richtig warm. Es passiert einfach viel zu lange so gut wie gar nichts. Das ist ja grundsätzlich nicht schlecht und ein Buch kann trotzdem spannend sein. Die Autorin hat mit der Grisha-Reihe bereits bewiesen, dass sie diesen Stil beherrscht. Die Bücher sind auch sehr ruhig und trotzdem hätte ich sie am Stück verschlingen können, weil die Spannung unheimlich hoch ist. Hier ist ihr das leider nicht gelungen. Das Problem ist, dass es einfach keine Ansätze für Spekulationen gibt. Mir fehlte der rote Faden, um Zusammenhänge zumindest erahnen zu können. So habe ich die verschiedenen Erzählstränge über hunderte von Seite verfolgt und immer das Gefühl gehabt, danach genau so viel zu wissen wie davor.
Dann kamen die letzte 150 bis 200 Seiten und diese waren dann so vollgepackt, dass es fast schon zu viel war. Hier gab es plötzlich eine Enthüllung und Wendung nach der nächsten. Natürlich war dadurch die Spannung endlich vorhanden, aber ich konnte mich nur die ganze Zeit fragen, wieso man das alles in so einen kleinen Abschnitt quetscht und davor so lange um den heißen Brei herum redet.
Ihr merkt vielleicht schon, wirklich begeistert bin ich leider nicht. Aber auch wenn sich das alles sehr negativ anhört, ein kompletter Reinfall war es auch nicht. Ich würde das Buch wohl als durchschnittlich bewerten, denn es hatte auch seine positiven Aspekte. Die Grundidee an sich ist einfach wieder mega genial und wenn man erst mal einen Überblick über die Häuser hat, auch super spannend zu verfolgen. Und dann ist da noch die Atmosphäre, die extrem greifbar ist und bei der die Autorin wieder einmal ihr Schreibtalent beweist. Außerdem hat mir der Schluss, auch wenn er mir tendenziell etwas zu vollgepackt war, ingesamt doch gut gefallen. Das Ende verspricht einen spannenden zweiten Teil, bei dem ich der Geschichte vermutlich gerne noch einmal eine zweite Chance geben werde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.03.2020

Toller Ratgeber, auch für Anfänger

Simply Clean für ein gesundes Zuhause
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Simply Clean ist ein Leitfaden für die schrittweise Entgiftung der eigenen vier Wände und zwar im wahrsten Sinne.

Das Buch hat mich absolut überzeugt. Der Aufbau ist logisch und leicht nachvollziehbar, ...

Simply Clean ist ein Leitfaden für die schrittweise Entgiftung der eigenen vier Wände und zwar im wahrsten Sinne.

Das Buch hat mich absolut überzeugt. Der Aufbau ist logisch und leicht nachvollziehbar, die Inhalte hilfreich und verständlich formuliert.
Es ist in drei große Hauptteile gegliedert. Den ersten kann man wohl als die theoretischen Grundlagen bezeichnen, die einen an das Thema heranführen. Hier werden zum Beispiel die gängigsten Inhaltsstoffe in Putzmitteln näher erläutert, aber auch auf das richtige Lesen von Etiketten hingewiesen und dass ein Bio-Aufkleber nicht immer das bedeutet was es scheint. Man bekommt aber auch schon erste Tipps. Zum Beispiel wird erläutert durch welche natürlichen Mittel man die giftigen Versionen ersetzen kann und wie man auf Bio umsteigen kann, ohne dabei gleich arm zu werden.
Teil zwei beschäftigt sich dann mit dem Detox-Wochenende. Dieses ist ein schrittweiser Plan um das Zuhause zu entgiften und das alles an nur einem Wochenende. Es dient als Einstieg in das giftfreie Putzen und dementsprechend folgt auf diesen Teil dann der dritte und letzte: die Raum-für-Raum-Entgiftung für das ganze Haus. Hier gibt es für jedes Zimmer, das ein Zuhause so üblicherweise hat, eine detaillierte Anleitung zur dauerhaften Entgiftung. Dabei wird auf die speziellen Anforderungen des jeweiligen Raumes eingegangen, sodass man für alles eine Lösung hat. Zum Beispiel hat man im Bad oft das Problem von Kalkablagerungen oder in der Küche sollte es lebensmittelkonform sein. Auf all das geht die Autorin ein. Sie schildert welche speziellen, giftigen Utensilien es in dem jeweiligen Raum gibt und liefert Rezepte zum Selbermachen. Das ist zum einen praktisch, weil man nirgends alleine gelassen wird oder zu wenig Informationen bekommt. Zum anderen kann man sich so einen Raum nach dem anderen vornehmen und wird bei der Umsetzung nicht gleich durch einen Berg an Arbeit demotiviert.
Das letzte Kapitel des dritten Teils liefert dann noch hilfreiche Tipps für die Alltagsroutine, die dabei helfen sollen den Putzaufwand zu minimieren. Durch kleine Handgriffe, die zur Gewohnheit werden sollen, soll man dann ingesamt nicht mehr so viel Arbeit auf einmal haben.
Ich kann das Buch jedem empfehlen, dem die Themen Nachhaltigkeit und Gesundheit wichtig sind. Denn die giftigen Inhaltsstoffe der Putzmittel sind weder für uns noch für die Umwelt gut. Dabei ist das Buch auch super für Anfänger geeignet, da alles schrittweise erklärt wird und eigentlich keine Fragen offen bleiben.
Durch die Aufteilung in Räume kann man außerdem auch super erst einmal klein anfangen und Schritt für Schritt immer mehr umsetzen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 08.11.2019

Romy Fölck zeigt was sie kann - das Lektorat schludert

Sterbekammer
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Nachdem Totenweg (Teil 1) für mich ein Jahreshighlight war und Bluthaus (Teil 2) dann ein Flop, kann mich Romy Fölck mit Sterbekammer zum Glück wieder in ihren Bann ziehen, so dass ich die Reihe auch gerne ...

Nachdem Totenweg (Teil 1) für mich ein Jahreshighlight war und Bluthaus (Teil 2) dann ein Flop, kann mich Romy Fölck mit Sterbekammer zum Glück wieder in ihren Bann ziehen, so dass ich die Reihe auch gerne weiterhin verfolge.

Das Buch beginnt mit einem Prolog der im Mai 2010 spielt. Wir erleben mit, wie eine Frau auf dem Nachhauseweg entführt wird und es ist klar, dass es die Person sein muss die auch im Klappentext bereits erwähnt wird.
In Kapitel eins befinden wir uns dann in der Gegenwart. Wir begleiten Frida auf dem Weg zur Arbeit, doch sie ist zu spät. Ausgerechnet an dem Tag an dem der neue Chef sich vorstellt. Dass der Start mit ihm dann entsprechend schlecht ausfällt, kann man sich wohl denken. Ob das jetzt wirklich sein muss, sei mal dahingestellt. Ich persönlich hätte nichts dagegen gehabt, wenn man sich dieses zusätzliche Problem einfach mal gespart hätte und die beiden von Anfang an gut miteinander ausgekommen wären. Aber das ist Geschmackssache.
Auch Bjarne findet relativ früh wieder Erwähnung. Zu Beginn ist er noch krankgeschrieben und erholt sich weiterhin von seiner Rauchvergiftung aus den Geschehnissen von Teil zwei. Relativ früh im Buch wird er aber wieder für diensttauglich befunden, zeitlich passend zum Fund der Leiche in der alten Mühle, so dass er und Frida auch diese Mal wieder gemeinsam ermitteln.
So, und dann kommt mein erstes Problem… ich könnte Euch jetzt noch weiter eine Inhaltszusammenfassung geben, aber diese entspräche nur dem Klappentext. Denn leider passiert im ersten Drittel des Buches (ca. 150 Seiten) nicht viel mehr, als in diesem beschrieben wird und dementsprechend langatmig kam mir der Einstieg in das Buch vor. Es ist sicher auch der Tatsache geschuldet, dass ich das Buch mit meiner Lesegruppe gelesen habe und wir es in insgesamt drei Abschnitte eingeteilt haben. Dadurch haben wir diese Tatsache wohl unbewusst noch etwas betont. Ich denke aber auch wenn ich das Buch am Stück gelesen hätte, wäre mir dies aufgefallen. Den 1/3 des Buches ohne Überraschungen oder Unbekanntes, ist doch einiges.
Außerdem muss ich sagen, dass mir gerade in diesem Abschnitt etwas zu oft betont wurde wie wunderschön die Marsch doch ist. Dass die Autorin ihre Heimat liebt, ist kein Geheimnis und es ist durchaus auch ein wichtiger Teil ihrer Bücher, dass sie diese so bildhaft und authentisch beschreibt. Gefühlt fand das zu Beginn aber in jedem Kapitel Erwähnung, was mir dann doch etwas zu viel war.
Aber hier muss ich auch ganz klar sagen: Durchhalten lohnt sich! Denn im zweiten Drittel nimmt die Handlung rasant an Geschwindigkeit und Spannung zu, welche auch bis zum Schluss vorhanden bleibt. Romy Fölck zeigt mir in diesem Buch zum Glück wieder was sie kann und was ich von ihr aus ihrem ersten Teil der Reihe gewohnt war (Teil 2 war für mich ein Flop und dieser Teil somit die zweite Chance mich zu überzeugen). Wir bekommen als Leser eine spannende Ermittlung geliefert, die bis zuletzt voller Sackgassen und Rätsel steckt.
Und obwohl wir in unserer Lesegruppe nach dem zweiten Abschnitt (ca. 2/3 des Buches) die falsche Fährte hinsichtlich des Täters durchschaut hatten, blieb das Buch dennoch spannend. Bei Teil zwei war dies das große Manko für uns: alles war absolut vorhersehbar und viel zu offensichtlich. Hier war es einfach nur eine Vermutung, das Spinnen von Theorien beim Besprechen des Abschnittes und mit unserer Theorie lagen wir am Ende dann richtig. Offensichtlich war die Auflösung aber keineswegs und komplett durchschaut hatten wir sie auch nicht.
Zudem waren die Ermittlungen immer wieder von einer Art Tagebucheintrag unterbrochen, in dem die Entführte Frau in Ich-Perspektive ihr Martyrium schildert. Diese Abschnitte gehen besonders unter die Haut, da sie absolut schonungslos sind und nicht nur die Situation der Gefangenschaft schildern, sondern durch die Erzählperspektive auch die zunehmende Verzweiflung und Resignation der Gefangenen. Außerdem sind sie jeweils mit der Anzahl der Tage überschrieben, die sich die Frau bereits in der Kammer befindet. Mit dem Voranschreiten im Buch wächst diese Anzahl natürlich und je größer die Zahl wird, desto grausamer wird es sich vorzustellen, was diese Frau durchmachen musste.
Ebenfalls begeistert hat mich das Einbringen des Privatlebens der Protagonisten. Dieses spielt in Fölcks Krimis eine nicht unerhebliche Rolle und dennoch schafft sie es, dass es sich nicht zu sehr in den Vordergrund drängt oder der eigentliche Fall darunter leidet. Im Gegenteil, schafft sie dadurch eine zweite Erzählebene, auf der man mit den Charakteren mitfiebern und mitfühlen kann.
Hier hat mich in diesem Teil lediglich Jo, eine Freundin von Frida etwas gestört. Sie spielt in Teil zwei eine entscheidende Rolle und fand bei den Lesern viel Anklang, weshalb ich nachvollziehen kann, dass sie auch in diesem Teil wieder auftaucht. Leider blieb sie für meinen Geschmack dabei aber sehr flach und eine wirkliche Rolle für den Ausgang des Buches hat sie erst am Ende gespielt, wobei auch das hätte anders gelöst werden können. Für die Zukunft freue ich mich, wenn Jo in Fridas Leben weiterhin eine Rolle spielt, hoffe aber, dass sie wieder etwas greifbarer und authentischer wird.
Zu guter Letzt hätte ich dann noch einen wichtigen Kritikpunkt, der sich aber primär an das Lektorat richtet: in diesem Buch gab es wirklich viele Fehler, egal ob Schreib- oder Logikfehler. Einen wirklich großen habe ich der Autorin bereits mitgeteilt. So ist dort plötzlich vom Tod einer Figur die Rede, zehn Seiten später ist sie jedoch außer Lebensgefahr. Dies ist einer nachträglichen Änderung geschuldet, weil das Lektorat den Tod dann doch zu heftig fand. Grundsätzlich ist das ja okay, aber wenn man so eine Änderung fordert, muss man doch extra-penibel bei der Korrektur sein und dabei handelt es sich ja nun nicht um einen Buchstabenverdreher, den man leicht übersehen kann. Zusammen mit den anderen Fehlern, war mir das einfach zu viel um darüber hinwegzusehen und es unerwähnt zu lassen.
Natürlich erwarte ich auch von einem Autor, dass er sein Werk korrekturliest. Dennoch gebe ich Romy Fölck hier keine Schuld, denn die finale Prüfung unterliegt in meinen Augen nun einmal dem Lektorat, daher lasse ich dies in meiner Gesamtbewertung auch außen vor.
Diese heißt nämlich ganz eindeutig: ich will mehr! Denn den schleppenden Einstieg lies mich der Rest des Buches schnell vergessen und als die Ermittlungen erst einmal liefen, war ich sofort in deren Bann gezogen. Ich habe mitgefiebert und mitgerätselt und hätten wir das Buch nicht gemeinsam gelesen, hätte ich die letzten zwei Drittel wohl in einem Rutsch durchgelesen.
Ich bin wirklich froh, dass mich das Buch wieder überzeugen konnte und ich somit schon gespannt dem vierten Teil entgegenblicken kann.