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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.11.2019

Regt zum Miträtseln an

Mein Herz so schwarz
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Jenny Blackhursts Psychothriller überzeugen mich immer wieder, weil sie dabei erfrischend neue Ideen behandelt. An Mein Herz so schwarz gefiel mir besonders, dass dieses Mal keine Kinder involviert waren, ...

Jenny Blackhursts Psychothriller überzeugen mich immer wieder, weil sie dabei erfrischend neue Ideen behandelt. An Mein Herz so schwarz gefiel mir besonders, dass dieses Mal keine Kinder involviert waren, was langsam schon eine Art Standard in ihren Büchern zu werden schien.

Das Buch beginnt mit einem Prolog, in dem wir Evies Selbstmord hautnah miterleben. Sofort stellt sich natürlich die Frage, was die frischgebackene Braut zu dieser Tat getrieben hat und dann auch noch direkt am Abend ihrer Hochzeit.
Kapitel eins steigt dann nur minimal nach dem Sprung ein. Wir befinden uns immer noch am Abend der Hochzeit, allerdings ist die Polizei schon vor Ort und die Hochzeitsgesellschaft hat von dem schlimmen Vorfall erfahren. Das alles erleben wir aus der Sicht von Rebecca in Ich-Perspektive. Sie war die beste Freundin der Braut und der Sprung kam für sie nicht überraschend. Doch was hat es mit diesen Andeutungen auf sich?
Nach Kapitel drei gibt es dann einen erneuten Sprung zu einem Zeitpunkt einen Monat später. Der frisch verwitwete Ehemann Richard kommt natürlich nur schwer mit dem Schicksalsschlag zurecht. Da Rebecca auch mit ihm eine enge Freundschaft seit der Unizeit verbindet, kümmert sie sich um ihn. Das liegt aber auch daran, dass sie ein zunehmend schlechtes Gewissen plagt, denn sie weiß etwas über Evie und die Gründe für den Selbstmord, das sie keinem mitteilen kann.
Dabei kommen Stück für Stück doch einige Infos ans Licht – manchmal gewollt, manchmal auch, weil weder Richard noch die Polizei so recht an einen Selbstmord glauben wollen und beide ihre Ermittlungen an- und Vermutungen aufstellen.
Unterstützt wird das Ganze durch Zeitsprünge zurück in Evies Kindheit und Jugend. So bekommt man als Leser langsam aber sicher ein Bild von ihr und kann seine ganz eigenen Vermutungen anstellen. Zudem erfährt man auch mehr über Rebecca, als die Rückblenden dann die gemeinsame Studienzeit behandeln. Es zeichnet sich dabei mit der Zeit ein ziemlich eindeutiges Szenario ab, sodass man irgendwann zu wissen glaubt, was es mit der Tat auf sich hat. Dann tauchen aber wieder neue Informationen auf, die für Ungereimtheiten in der Theorie sorgen. So fragt man sich dauernd was hinter dem Selbstmord steckt und wie die ganzen Informationshappen, die man im Laufe der Geschichte aus allen Richtungen bekommt, in Zusammenhang stehen.
Erst ganz zum Schluss, wenn quasi alle Karten auf dem Tisch liegen, ist endgültig klar was passiert ist und wer wie darin verstrickt ist.
Durch diesen Aufbau hat Blackhurst einen Psychothriller geschaffen, der hochspannend ist. Man durchläuft regelrecht eine Achterbahn der Gefühle in Bezug auf die Charaktere. Mochte man eine Person gerade noch, kommt im nächsten Moment etwas ans Licht, durch die man sie komplett anders betrachtet. Man muss alles und jeden hinterfragen und die einzelnen Informationshappen sammeln und zu einem Gesamtbild zusammensetzen. Die Autorin nimmt den Leser dabei an die Hand, lässt aber auch genug Freiraum für eigene Gedanken und Ideen.
Ich kann dieses Buch allen empfehlen, die gerne selbst miträtseln und nicht einfach nur stur von A nach B geführt werden wollen. Zudem kommt das Buch absolut unblutig aus und ist dabei durchgehend spannend.

Veröffentlicht am 08.11.2019

Story tröstet über anstrengende Protagonisten hinweg

Der Präparator
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Der Präparator ist der Auftakt einer neuen Thriller-Reihe rund um die FBI-Psychologin Zoe Bentley und überzeugt mit viel Spannung und überraschenden Wendungen.

Gleich zu Beginn ist mir besonders positiv ...

Der Präparator ist der Auftakt einer neuen Thriller-Reihe rund um die FBI-Psychologin Zoe Bentley und überzeugt mit viel Spannung und überraschenden Wendungen.

Gleich zu Beginn ist mir besonders positiv aufgefallen, dass die Kapitel zusätzlich mit Ort- und Zeitangaben versehen sind, sodass man eine gute Orientierung hat. Vor allem bei Thrillern finde ich solche Infos immer spannend, da man die Ermittlungsfortschritte so viel besser einschätzen kann.
Beim Einstieg in die Geschichte geht man gleich in die Vollen, da man sich beim Täter befindet, der mit seinem aktuellen Opfer zu Gange ist. Dabei wird sofort deutlich, dass er extrem gestört und gefährlich sein muss.
Im Folgenden lernen wir dann Zoe und ihren Partner und somit ebenfalls Protagonist Tatum Gray kennen. Beide sind neu in der Einheit und sollen gemeinsam an dem Präparator-Fall arbeiten, beziehungsweise die örtliche Polizei beratend unterstützen.
Neben dem eigentlichen Fall gibt es auch immer wieder Rückblenden in Zoes Jugend. Als sie 14 war, gab es eine Mordserie in ihrer Heimatstadt, die sie bis „heute“ verfolgt. Natürlich stellt man sich ganz automatisch irgendwann die Frage, ob die beiden Fälle einen Zusammenhang haben und auch den Ermittlern, allen voran Zoe, kommt diese Idee.
Im Laufe der Geschichte entwickelt sich das Buch zu einem klassischen Thriller. Das Team ermittelt, deckt Informationen und Hinweise auf, muss Rückschläger verbuchen, etc.
Dies ist aber keineswegs negativ gemeint. Dabei ist die Spannung durchweg vorhanden und die Story hat genug Potenzial zum Miträtseln. Hier und da wird dann noch die ein oder andere überraschende Wendung eingebaut, sodass das Gesamtbild passt und überzeugt.
Einziger negativer Aspekt für mich war das Verhalten von Zoe und Tatum. Die beiden kommen vor allem am Anfang nur schwer miteinander aus. Die Gründe dafür sind jedoch absolut banal und wirken für meinen Geschmack sehr konstruiert. Zum Beispiel ist Zoe beleidigt, weil Tatum sie als Psychologin und nicht als FBI-Agentin bezeichnet. Fakt ist aber, dass Zoe keine ausgebildete FBI-Agentin ist, sondern eine zivile Beraterin. Wo ist also das Problem? Umgekehrt gab es Ähnliches auch bei Tatum. Insgesamt wirkte das alles so, als wollte der Autor mit aller Gewalt noch einen Reibungspunkt in seine Story einbauen, was ich absolut nicht nachvollziehen kann. Es ist doch nichts dabei, wenn sich zwei neue Kollegen auch einfach mal auf Anhieb gut verstehen.
Abgesehen davon hat mich das Buch wirklich sehr gut unterhalten und obwohl ich mit dem ersten Auftreten sofort wusste wer der Täter sein muss, war es durchgehend spannend. Man muss zwar auch klar sagen, dass es sich um einen absolut typischen Thriller handelt, Lesevergnügen liefert er aber trotzdem (oder gerade deswegen).

Veröffentlicht am 08.11.2019

Spannend, packend, überraschend

Das Weinen der Kinder
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Dieser Psychothriller steckt voller Überraschungen und Wendungen und liefert am Ende einen Täter, den man niemals hätte erraten können.

Das Buch beginnt mit einem Treffen zwischen einem Mann und einer ...

Dieser Psychothriller steckt voller Überraschungen und Wendungen und liefert am Ende einen Täter, den man niemals hätte erraten können.

Das Buch beginnt mit einem Treffen zwischen einem Mann und einer Frau. Schnell wird klar, der Mann will die Frau töten – aus Rache. Doch hat er wirklich die richtige erwischt?
Im Folgenden lernen wir dann zunächst Anke und ihre Lebensumstände kennen. Dabei begleiten wir sie bis zu dem Punkt an dem sie von der Stadt aufs Land zieht, um die Eröffnung des Museums zu retten. Wie der Klappentext schon verrät, gelingt ihr das nur durch die Bilder von Niels Sörensen, Bilder von weinenden Kindern.
Doch schon bevor die Bilder ausgestellt werden, geschehen einige komische Dinge. Der Autor erzählt vieles parallel, sodass man sich als Leser immer fragen muss, was wie in Zusammenhang steht. Dabei ist vieles am Ende unbedeutend, doch während dem Lesen scheint jede Kleinigkeit wichtig und genau das macht den Reiz des Buches für mich aus. Es gibt sehr viele Akteure, von jedem erfährt man ein bisschen was. Was man damit anfangen soll, tja, das überlässt Böhler dem Leser. So kommt es, dass man alles und jeden bis ins kleinste Detail analysiert. Man malt sich alle nur erdenklichen Möglichkeiten aus, will unbedingt herausfinden was es mit den Bildern und den damit in Zusammenhang stehenden Geschehnissen auf sich hat, nur um am Ende zu erfahren, dass man komplett falsch lag. Der Autor legt eine Menge falsche Fährten und ich bin wohl auf so gut wie jede reingefallen, was bei mir eigentlich eher selten passiert. Dass er das geschafft hat, sagt also schon einiges aus.
Mit seinen knackigen 350 Seiten, habe ich das Buch trotz wenig Zeit extrem schnell verschlungen. Man muss einfach wissen was hinter den Bildern steckt.
Ein absolut gelungenes Debüt, ich bin gespannt was noch kommt!

Veröffentlicht am 08.11.2019

Menschliche Abgründe

Harz
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Dieser Thriller müsste ganz klar als Psychothriller bezeichnet werden. Selten wurden die psychischen Abgründe eines Menschen so greifbar dargestellt, wie hier.

Zunächst einmal muss ich sagen, dass der ...

Dieser Thriller müsste ganz klar als Psychothriller bezeichnet werden. Selten wurden die psychischen Abgründe eines Menschen so greifbar dargestellt, wie hier.

Zunächst einmal muss ich sagen, dass der Klappentext hier sehr irreführend ist und bei mir komplett falsche Erwartungen geweckt hat. Anhand der Beschreibung wirkt es, als würde Liv in Gefangenschaft leben und dürfte den Container nie verlassen. Außerdem hörte es sich für mich so an, als würde man die Geschichte ab dem Moment des angeblichen Todes begleiten.
Tatsächlich ist es aber so, dass wir viel mehr Livs komplettes Leben kennenlernen, inklusive ihrer Kindheit bevor sie angeblich starb. Zudem lebt sie keineswegs in Gefangenschaft. Sie kann den Container verlassen, muss jedoch aufpassen, dass sie nie jemand sieht.
Liv wächst mit ihren Eltern auf einem abgeschiedenen Hof auf, auf einem Teil einer Insel, der nur über eine schmale Landzunge zu erreichen ist. Sie kennt nur das Hofleben, die Schule hat sie nie besucht. Ihr Vater ist ein notorischer Sammler, der sich wirklich von gar nichts trennt und diese „Leidenschaft“ mit seiner Tochter teilt. Dadurch, dass sie nie etwas anderes kennengelernt hat, ist dieses Verhalten für sie natürlich völlig normal und richtig. Es erscheint für das kleine Mädchen absolut logisch, dass man all diese Dinge noch für irgendetwas benutzen kann.
Dieser Aspekt ist es, der das Buch für mich so gelungen macht. Zu Beginn war ich skeptisch, war nach gut 100 Seiten noch gar nicht so viel passiert. Doch je weiter man in dem Buch kam, desto tiefer tauchte man auch in die Psyche von Liv und ihrem Vater ein. Es war klar, dass sein Verhalten falsch war. Doch man erfährt die Hintergründe und so war seine krankhafte Verlustangst am Ende nachvollziehbar. Ähnlich verhielt es sich auch mit Liv. Man hatte fast schon das Gefühl sie richtig zu kennen, das Mädchen aufwachsen gesehen zu haben.
Dieses Buch liefert kaum actiongeladene Momente und wenn man es genau betrachtet, passiert generell nicht viel. Es befasst sich auf eine ganz besondere Art mit der Psyche zweier Menschen, die in ihrer eigenen Welt leben und für die diese Welt perfekt und richtig ist. Mit dem Buch erlaubt uns die Autorin einen Blick in diese Welt, die man zwar als falsch bezeichnet, aber doch verstehen kann.
Ich habe noch kein Buch gelesen, in dem diese Abgründe so greifbar und nachvollziehbar dargestellt wurden wie hier.

Veröffentlicht am 08.11.2019

Eine weiterer gelungener Teil

R.I.P.
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Dieser Thriller begeistert nicht nur durch die Spannung, sondern beschäftigt sich gleichzeitig mit einem wichtigen Thema: Mobbing und was es aulösen kann.

Das Buch beginnt damit, dass eine Jugendliche ...

Dieser Thriller begeistert nicht nur durch die Spannung, sondern beschäftigt sich gleichzeitig mit einem wichtigen Thema: Mobbing und was es aulösen kann.

Das Buch beginnt damit, dass eine Jugendliche überfallen wird. Dabei kündigt der Täter sich ihr über Snapchat an und nutzt die App, um den Mord live an ihre Freunde zu übertragen.
Huldar und seine Kollegen nehmen die Ermittlungen auf und da es um Jugendliche geht, wird auch Freyja wieder um Hilfe gebeten. Doch schnell wird klar, dass das junge Mädchen nicht das einzige Opfer bleiben wird.
Daneben gibt es auch Kapitel aus der Sicht des Täters. Dieser wird jedoch immer nur als „Er“ bezeichnet, sodass auch der Leser keine näheren Infos zu seiner Identität bekommt. Man erfährt jedoch, dass es etwas großes geplant zu haben scheint und einen genauen Plan verfolgt.
Während den Ermittlungen kommt ans Licht, dass Mobbing eine entscheidende Rolle spielt. Doch sind die Opfer selbst Täter gewesen? Oder haben die Mobber die Grenze überschritten? In jedem Fall zeigt das Buch, was Mobbing mit einem Menschen anstellen kann, egal ob er direkt oder indirekt davon betroffen ist. Dabei will die Autorin nicht nur schocken, sondern zeigt wichtige Fakten auf, was ich sehr gelungen finde.
Ebenfalls gefällt mir, dass sehr viele falsche Fährten gelegt werden. Nahezu jedes Mal wenn jemand Neues auftaucht, könnte man sich denjenigen auch als Täter vorstellen. Es ist wirkt jeder verdächtig und so analysiert man beim Lesen jede Szene, sucht nach versteckten Hinweisen und versucht das Rätsel zu lösen. Doch als dann klar wird, wie alles zusammenhängt, musste ich einsehen, dass ich auf diese Idee niemals gekommen wäre.
Die Autorin führt die falsch gelegten Fährten geschickt zusammen und enthüllt alles in einem logischen, durchdachten und gleichermaßen überraschenden Ende.
Zu guter Letzt wären da noch die Protagonisten. Huldar und Freyja haben es mir einfach angetan. Er versucht verzweifelt eine zweite Chance bei ihm zu bekommen, doch sie macht es ihm alles andere als leicht. Das ist erfrischend anders, ist doch oft genau das Gegenteil der Fall und die Beziehungen ergeben sich viel zu schnell.
Ich freue mich schon jetzt auf Teil vier, klare Empfehlung!