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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.09.2019

emotional, leidenschaftlich, fesselnd, kraftvoll, spannend, einfach gut gemacht

Dirty Rich – Verbotenes Verlangen
1

Lori muss am Ende ihres bis dahin sehr erfolgreichen Jurastudiums in Stanford eine Pause einlegen, weil ihr Vater ihr nach seinem Tod jede Menge Schulden hinterlassen hat und ihre Mutter schwer erkrankt ...

Lori muss am Ende ihres bis dahin sehr erfolgreichen Jurastudiums in Stanford eine Pause einlegen, weil ihr Vater ihr nach seinem Tod jede Menge Schulden hinterlassen hat und ihre Mutter schwer erkrankt ist. Deswegen schlägt sie sich mit 4 Jobs durch. Ziel ist es, den Schuldenberg abzutragen und das Studium zu beenden, denn ihr großes Ziel ist es Prozeßanwältin zu werden. Als sie eines Morgens in New Yorks hektischen Straßen mit einem attraktiven Fremden zusammenstößt, fühlt sie sich sofort zu ihm hingezogen. Später begegnet sie ihm in einer Bar und folgt ihm spontan in sein Hotelzimmer, wo sie einen hammermäßigen One-night-stand hat, der sich über mehrere Kapitel zieht. Am nächsten Morgen verlässt sie heimlich das Hotelzimmer und verschwindet. Was sie nicht ahnt, ist, daß Cole sich ebenfalls sehr von ihr angezogen fühlt und sie daraufhin wochenlang in New York sucht. Als er sich dann im Verlauf als ihr neuer Chef entpuppt, nimmt die Geschichte nochmal an Fahrt auf.
Ich habe das Buch in 2 Tagen gelesen, obwohl es nicht gerade kurz ist. Zum einen waren die erotischen Szenen so dermaßen fesselnd, daß ich es nicht weglegen konnte. Ich habe ja bereits erwähnt, daß die Szene im Hotel sich über mehrere Kapitel zieht, dabei ist sie aber kein einziges Mal langweilig. Es prickelt durchgehend. Ich habe mir noch nie so viel Mal „wow!“ notiert wie hier. Die Anziehungskraft zwischen den Protagonisten ist mit Händen greifbar. Wie kann eine Autorin dieses Knistern nur ein ganzes Buch lang durchhalten, ohne daß es sich irgendwann ausreizt?
Dann sind da die wahnsinnig tollen Beschreibungen der Protagonisten. Cole wird als gefährlich attraktiv und von einer Aura der Macht umgebener starker Charakter beschrieben, ein Alpha-Mann, dabei ist er trotzdem sehr emotional, gerade gegenüber Lori, daß einem andauernd das Herz aufgeht. Lori ist eine ebenfalls wunderbar starke Persönlichkeit, die ihren Mann steht, dabei noch gut aussieht und eine knallharte schlagfertige Anwältin abgibt. Der Schlagabtausch zwischen den beiden ist zum einen herrlich erfrischend geschrieben, zum anderen aber auch sehr emotional, wo es um die eigenen Sehnsüchte geht. Sätze wie „Ich lasse zu, daß er mich berührt, ohne mich zu berühren“ oder „Manchmal begegnen sich die richtigen Menschen zum falschen Zeitpunkt“ haben mir in dem Kontext sehr gut gefallen.
Das Buch ist keinesfalls platt, nur weil es ständig knistert. Es ist emotional, leidenschaftlich, fesselnd, kraftvoll, zuweilen richtig spannend und gut gemacht.
Klare Leseempfehlung und volle Punktzahl von mir!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.09.2019

Für alle, die gern am Glück anderer teilnehmen!

Cherish Love
1


Sailor Bishop ist gerade dabei, sein eigenes Geschäft aufzubauen. Da kommt ihm seine rothaarige Traumfrau mit der Alabasterhaut unerwartet in die Quere. Bald merken die beiden, daß sie sich nicht nur ...


Sailor Bishop ist gerade dabei, sein eigenes Geschäft aufzubauen. Da kommt ihm seine rothaarige Traumfrau mit der Alabasterhaut unerwartet in die Quere. Bald merken die beiden, daß sie sich nicht nur sehr anziehend finden, sondern auch noch aus der Schule kennen. Damals hatte Isa Rain allerdings auf einer Party eine unschöne Begegnung, die sie bis ins Erwachsenenalter verfolgt und immernoch an manch einer Entscheidung hindert. Auch Sailor schleppt hartnäckigen Seelenbalast aus früher Kindheit mit sich herum. Doch die Gefühle, die beide füreinander entwickeln, sind stärker als die Vergangenheit.
Der Autorin ist es gelungen, eine wunderbare Liebesgeschichte zu verfassen, die mich kein einziges Mal gelangweilt hat. War anfangs nur heiße knisternde Erotik zwischen den beiden vorhanden, baute sich die Beziehung allmählich und unaufhörlich auf. Durch gute Dialoge und phantasievolle Szenen wirkte sie nie flach. Die Autorin webt geschickt Nebenschauplätze in die Geschichte ein.
Der Leser verfolgt Familienstreitigkeiten, fühlt bei Konflikten im Rahmen von Herkunft und Abstammung mit den Protagonisten mit, wird Zeuge von Selbstverwirklichung und leidet auf der Suche nach Zugehörigkeit mit.
Die Protagonisten lernen, daß man selbstgesteckte Ziele immer wieder neu bewerten und manchmal zugunsten höherer Güter ändern muss, ohne sich dabei selbst aufzugeben und sie lernen, sich ihren Geistern zu stellen.
Die Dialoge wirken real und ungestelzt. Die Charaktere der Protagonisten sind so, wie man sich gute Freunde wünschen würde: liebeswürdig, strebsam, ehrlich, phantasievoll und mit ausgeprägtem Familiensinn. Auch alle Nebendarsteller haben das Potential zu einer eigenen Geschichte.
Als Leser erlebt man eine liebevolle Geschichte rund um Leidenschaft, Erotik, Selbstverwirklichung und Freundschaft.
Absolute Leseempfehlung für alle, die gern am Glück anderer teilnehmen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Gefühl/Erotik
Veröffentlicht am 06.07.2019

Seichter Cozy Crime

Cherringham - Folge 34
1

Es handelt sich um Folge 34 der Cherringham-Serie aus dem Cozy Crime-Genre. Die Teile sind unabhängig von einander zu lesen. Es war mein erster Charringham-Teil, und ich habe an keiner Stelle das Gefühl ...

Es handelt sich um Folge 34 der Cherringham-Serie aus dem Cozy Crime-Genre. Die Teile sind unabhängig von einander zu lesen. Es war mein erster Charringham-Teil, und ich habe an keiner Stelle das Gefühl gehabt, Informationen aus älteren Teilen zu benötigen. Die Charaktere sind über das ganze Buch hinweg tiefgründig beschrieben.
Der ehemalige New Yorker Polizist Jack Brannon und die einheimische Hobbydetektivin und allein erziehende Mutter Sarah Edwards sollen für den Träger des Anwesens, den Conservation Trust, einen Brand in einem skurrilen Herrenhaus untersuchen. Das verwinkelte alte Haus Brimley Manor entpuppt sich aufgrund seiner verschrobenen Ausstattung und verwirrenden Zimmereinteilung als Herausforderung. Die beiden müssen zunächst in die Vergangenheit des Anwesens eintauchen, um wichtige Hintergründe zu verstehen und Verdächtige ein-und auszuschließen. Doch sie erfahren nur Feindseligkeit von den Mitarbeitern, welche zunächst alle verdächtig erscheinen. Schnell bekommen sie ein Gespür für die Geheimnisse des Anwesens und der Beteiligten. Dabei arbeiten Jack und Sarah Hand und Hand zusammen. Des einen Schwäche ist des anderen Stärke. Und so kommen die beiden dem Ziel nach und nach näher.
Ist der Wachmann Charly Barrow, der ein offensichtliches Alkoholproblem hat, der Täter? Oder hat Ben, der Hilfsgärtner, den Brand gelegt? Oder vielleicht der einzige Erbe Peregrine Brimley, der genauso verschroben erscheint wie das Anwesen, in dem er mit seinem Großvater aufgewachsen ist? Oder hat der Mitarbeiter des Conservation Trust Anton Jassip ein Interesse an der Zerstörung des Anwesens? Oder vielleicht der schmierige Gutachter Guy Gibbons, der den Trust vertritt oder seine junge Angestellte, die Kunsthistorikerin Sophie Scott? Könnte es gar der langjährige Gärtner Clifford sein?
Handelt es sich vielleicht um einen elektrischen Kurzschluß der maroden Leitungen und doch nicht um Brandstiftung?
Alle Charaktere sind alle samt fein ausgearbeitet. Sowohl diese als auch die Geschichte erscheinen realistisch. Das Buch hat zuweilen unnötige Längen, welche das Buch manchmal etwas langatmig machen. Hier hätten die Autoren noch die ein oder andere Spannung einbauen können.
Das Buch macht dem Genre Cozy Crime alle Ehre. Es ist eine leicht verständliche Geschichte um einen Brand in einem skurrilen englischen Herrenhaus. Die Geschichte ist seicht, ohne Schockmomente, aber dennoch gut geschrieben und wegen der Charaktere schön schräg. Der Leser kommt glücklicherweise nicht zu früh dahinter, wer der Täter ist und ob es überhaupt einen gibt. Er wird aufgrund logischer Schlussfolgerungen und guter Recherche der beiden Detektive zum Ziel geführt. Das Cover mit dem altehrwürdigen Haus mit umgebendem Garten und Puttenbrunnen wurde perfekt zur Beschreibung im Buch ausgesucht.
Die Stimme der Sprecherin Sabina Godec begleitet den Hörer angenehm bis zum letzten Kapitel. Sie versteht es, die weiblichen und männlichen Personen mit feinem Unterschied zu interpretieren ohne dabei übertrieben zu wirken.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Handlung
  • Stimmen
  • Spannung
Veröffentlicht am 20.05.2019

Erfrischend kurzweilig

Sommerzauber auf der kleinen Insel
1

Das Buch beginnt mit einem kurzen Prolog eine Generation zuvor.
Danach lernt man die Protagonistin Britta Hoffmann aus Frankfurt kennen. Sie arbeitet in einer Touristik-Agentur und hat, da sie sehr ehrgeizig ...

Das Buch beginnt mit einem kurzen Prolog eine Generation zuvor.
Danach lernt man die Protagonistin Britta Hoffmann aus Frankfurt kennen. Sie arbeitet in einer Touristik-Agentur und hat, da sie sehr ehrgeizig ist, wenig Freizeit. Britta ist ein sehr sympathischer Typ, mit dem man sich als Leser schnell identifizieren kann. Sie ist fleißig, geduldig, schlagfertig und diplomatisch. Sie hat Organisationstalent und kann auch mal anpacken, wenn es notwendig ist. Sie vertritt ihren Standpunkt mit guten Argumenten, lässt sich nicht so schnell unterkriegen und auch nichts vormachen. Aber sie kann auch mal weinen oder jemand anschreien.
Britta bekommt aufgrund mehrerer erfolgreich abgeschlossener Projekte ein traumhaftes Angebot: sie soll die Projektleitung für einen Freizeitpark auf einer kleinen Insel in Dänemark übernehmen. Zusammen mit ihrem unerfahrenen, aber umso großspuriger daherkommenden jungen Kollegen Daniel fährt sie für eine Woche nach Dänemark. Dort passieren zunächst merkwürdige Dinge, die sie sich anfangs nicht zusammenreinem kann. Hier baut sich nun eine Spannung auf, die in einer Art Familienzusammenführung mündet. Es folgen schön rührige Abschnitte über Brittas dänische Verwandte.
Hier habe ich zum ersten Mal gedacht, daß manche Szenen länger sein könnten. Zum Beispiel hätte man die peinlichen Szenen, in denen sich Daniel so unmöglich benimmt, noch etwas ausschlachten können, und auch die kleinen Triumphe von Britta. Ich hätte mich gerne noch etwas länger darin gesuhlt.
Im Laufe der Arbeit auf der Insel lernt Britta dann den ansässigen Schreiner Jan Ole kennen. Die Szenen, wie die beiden zueinander finden, sind schön geschrieben und romantisch. Gut hat mir auch das Bild mit dem Mond gefallen: der gleiche Mond, der im Sommer schon geleuchtet hat, aber eine andere Geschichte.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist erfrischend kurzweilig, es liest sich flüssig, die Geschichte ist stimmig, die zeitliche Abfolge passt. Die positiven Charaktere sind rührig und herzlich, die negativen sind ebenso gut gezeichnet. Wer hat schon eine Oma, die Passwörter knacken kann? Ich hatte immerwieder ein Grinsen im Gesicht, z.B. bei Worterfindungen wie „Brauseprickeln“, Ausdrucken wie „Mischung aus Ferkelgrunzen und Hustenreiz“ und Wortspielen wie Inselbegabung. Ich habe über den Seitenhieb auf ein bekanntes amerikanisches Diätprogramm mit 2 Buchstaben gekichert und mich über „Sommersonne und Inselwind“ und „Meerweh“ gefreut.
Es gibt auch traurige Abschnitte, wenn auch nur kurze, die einen über sein eigenes Leben nachdenken lassen.

Ich frage mich, warum muß in Büchern überhaupt Mord und Todschlag vorkommen? Geschichten wie diese von Barbara Erlenkamp sind doch sooo schön. Wer braucht Serienmörder und Leichensäle? Und weil das Buch so schön war, hätte es noch ein paar mehr Seiten haben können. Ich habe große Lust, weitere Bücher des Autorenduos zu lesen

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 17.04.2024

Alles für Homecoming

Café con Lychee
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Dieser Roman spielt mal nicht an einem College, sondern in der Highschool. Protagonisten sind zwei 16-jährige grundverschiedene Klassenkameraden, die sich nicht besonders gut leiden können.
Theo ist der ...

Dieser Roman spielt mal nicht an einem College, sondern in der Highschool. Protagonisten sind zwei 16-jährige grundverschiedene Klassenkameraden, die sich nicht besonders gut leiden können.
Theo ist der unnahbare schwule Fußballgott und Gabi der sensible ungeoutete Tänzer, den seine Eltern lieber auf dem Fußballplatz als im Tanzstudio sehen. Durch finanzielle Probleme der beiden Cafes beider Eltern finden die beiden unfreiwillig zusammen.
Mir hat gut gefallen, wie sich beide, vor allem Gabi entwickelt haben. Sie haben Problemlösungen erarbeitet, Schulstress und einige Nebenjobs gemeistert und sind sich dabei näher gekommen. Sie haben ganz normale Probleme ganz normaler Teenager. Das ist authentisch und gut nachvollziehbar dargestellt. Die Kapitel sind abwechselnd aus der Perspektive von Theo und Gabi geschrieben.
Die Autorin hat eine zarte Liebesgeschichte mit bezaubernden Protagonisten geschaffen: enemies to lovers, slow burn und cosy love. Ich liebe diese Geschichte.

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