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Veröffentlicht am 18.02.2024

Die liebliche Sprache der Blumen für die Stadt der Liebe

Sweet Valentine / Liebesglück und Flowerpower
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Sweet Valentine Teil 4 ist meiner Meinung nach der bisher schönste. Da stimmt einfach alles: die Stimmung, das Gefühl, die Örtlichkeit, die Blumen-Symbolik, die Rentner-Gang mit dem losen Mundwerk, die ...

Sweet Valentine Teil 4 ist meiner Meinung nach der bisher schönste. Da stimmt einfach alles: die Stimmung, das Gefühl, die Örtlichkeit, die Blumen-Symbolik, die Rentner-Gang mit dem losen Mundwerk, die slow burning Romanze.
Ich liebe die Valentine-Charaktere, die ja alle mehr oder weniger in allen Bänden vorkommen. Das gute ist, daß man alle Teile unabhängig voneinander lesen kann, weil die Charaktere immer ausreichend vorgestellt werden. Aber schöner ist es natürlich, wenn man die Personen schon liebgewonnen hat, weil man dann schon weiß, auf was man sich freuen kann.
Ethans Geschichte habe ich schon sehnsüchtig erwartet. Er ist so ein besonnener sympathischer und treuherziger Mann. Ivy kanne ich bisher noch nicht. Sie hat gerade erst Ivys Flower Power in Sweet Valentine eröffnet, aber der Blumenladen trägt sich noch nicht. Wie gut, daß Ethan ihr mit seinem Bänkerwissen weiterhelfen kann. Doch eigentlich kommt er ja nur, um regelmäßig Blumen für eine andere zu kaufen…
Mir hat diesmal besonders gut gefallen, daß ein paar der gängigsten Klischees aus Liebesromanen aufs Korn genommen werden. Ich liebe sowas! Überhaupt liest sich die Geschichte so herrlich leicht, daß ich sie in kürzester Zeit durch hatte.

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Veröffentlicht am 04.02.2024

Buchliebhaber unter sich

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
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Jeder kennt doch die Liebesromane, in denen der erfolgreiche Großstadt-Protagonist bei der vom Bankrott bedrohten Cafe-Besitzerin auf dem Land bleibt, weil er erkennt, daß dieses Leben so viel besser ...


Jeder kennt doch die Liebesromane, in denen der erfolgreiche Großstadt-Protagonist bei der vom Bankrott bedrohten Cafe-Besitzerin auf dem Land bleibt, weil er erkennt, daß dieses Leben so viel besser als das hektische Grotstadtleben ist? Die kann man getrost vergessen, denn hier kommt die Geschichte der verlassenen ehrgeizigen Großstadt-Ex-Freundin und die ist so viel besser! Hier haben Tropes und Klischees ihren Ursprung und werden gekonnt auf die Schippe genommen.
Nora Stephens ist diese ehrgeizige Protagonistin und erfolgreiche Literaturagentin aus New York. Sie hat einen dermaßen guten Riecher für hervorragende Literatur, daß ihre Klienten Bücher in Millionenauflage verkaufen. Und sie hasst Klischees, weil sie selbst schon ein paar Mal mit oben erwähnten Protagonisten liiert war. Deswegen gibt sie dem Wunsch ihrer jüngeren Schwester eher ungern nach, in einem kleinen Provinznest Urlaub zu machen. Und tatsächlich verändern diese 4 Wochen ihr Leben, aber anders als erwartet und fernab der gängigen Klischees.
Ich liebe liebe liebe diese Geschichte! Sie hat mich von der ersten Seite an eingesaugt, weshalb ich diese 430 Seiten an einem Tag gelesen habe.
Als Nora auf den aalglatten Lektor Charlie Lastra trifft, fliegen die Fetzen. Das ist enemies to lovers vom feinsten. Doch nicht nur Nora ist scharfzüngig, auch Charlie lässt sich verbal nicht die Butter vom Brot nehmen. Was habe ich mich köstlich amüsiert, als sie sich Gemeinheiten an den Kopf geworfen haben!
„Hör mal, Lastra«, sage ich. »Meine Schwester und ich sind hier, um miteinander Zeit zu verbringen. Du hast das vermutlich in dem Labor, in dem du gezeugt wurdest, nicht gelernt, aber Urlaube sind eine ziemlich gängige Methode, die Beziehung zu Menschen zu stärken, die man liebt. Und um sich zu entspannen.“
Obwohl es zwischen den beiden ständig so hin und her geht, spürt man doch sehr bald eine gewisse „metaphysische Energie“. Die Beziehung baut sich langsam und nachvollziehbar auf. Sie ist nicht romantisch, aber dennoch wunderschön und herzerweichend.
Ich habe nicht nur diese Energie zwischen den beiden geliebt, auch das vertraute Verhältniss von Nora und ihrer Schwester Libby hat mir sehr gut gefallen. So unterschiedlich die beiden Frauen auch sind, unterstützen sie sich sehr vorbildlich und aufopferungsvoll. Und gerade deshalb ist es so eine Gratwanderung, die unterschiedlichen Sichtweisen ein und der selben Situation darzustellen.
Ich liebe den Verlauf der Geschichte, die Beziehungen der Personen untereinander, die Konflikte, das Spiel mit den Klischees und das schöne Ende. Deshalb kann ich das Buch wärmstens empfehlen und vergebe eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 12.01.2024

Noch 2 Daumen bis zum Ziel

Von Indien nach Deutschland: Was uns der Weg meines Vaters über Migration und die Freundlichkeit von Fremden erzählt
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Das Buch erzählt die Reise des jungen Nordinders Bagisha nach Deutschland. Obwohl er in Indien gut ausgebildet ist und eine sichere Zukunft vor sich hat, zieht es ihn in den unbekannten Westen. Ohne Smartphone ...

Das Buch erzählt die Reise des jungen Nordinders Bagisha nach Deutschland. Obwohl er in Indien gut ausgebildet ist und eine sichere Zukunft vor sich hat, zieht es ihn in den unbekannten Westen. Ohne Smartphone und Internet, gerade mal mit einer Landkarte in der Tasche und wenigen Dollar begleiten wir ihn auf dem Landweg von Afghanistan über den Iran in die Türkei und schließlich nach Europa.
Schon im ersten Kapitel ist mir der junge Mann mit seiner ehrlichen und aufgeschlossenen Art sehr sympathisch. So ist es auch nicht verwunderlich, daß er nirgends aneckt, sondern meistens gleich Freunde findet.
Das Buch unterscheidet sich in einigen Dingen von den Reisebüchern, die ich bisher gelesen habe. Zum einen verläuft Bagishas Reise zwar nicht planmäßig, aber dennoch äußerst ruhig und komplikationslos ab. Zum anderen greift seine Tochter, die Autorin des Buches am Ende jedes Kapitels ein Thema auf und vertieft es, z.B. Migration und beleuchtet verschiedene politische Ereignisse. Anfangs hat es mich etwas irritiert, weil ich es nicht erwartet hatte, aber es passt gut und ist auf wenige Seiten begrenzt.
Insgesamt hätte ich gerne noch mehr über Bagisha und seine Reise erfahren: kleine Anekdoten, weitere Begegnungen, mehr über seine Gedanken. Auch über die Zeit in Deutschland hätte ich gerne noch mehr erfahren: Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Indien und Deutschland, Indern und Deutschen, seine erste bezahlte Arbeit, Freunde, Erlebnisse. Wie hat er seine Frau kennengelernt, usw.
Ich habe Bagisha gerne auf seiner Reise begleitet. Mir gefällt seine weltoffene Art. Die Kommentare seiner Tochter haben mir neue Erkenntnisse gebracht und mich zum Nachdenken angeregt.

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Veröffentlicht am 06.01.2024

Das Leben ist schön, man muss es nur zulassen

Dieses schöne Leben
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Kurz zusammengefasst geht es um einen kleinen Ausschnitt im Leben der Sterbebegleiterin Clover Brooks aus New York. Für die längere Fassung muss ich in die Details von Clovers Leben gehen und ihre Eigenschaften ...

Kurz zusammengefasst geht es um einen kleinen Ausschnitt im Leben der Sterbebegleiterin Clover Brooks aus New York. Für die längere Fassung muss ich in die Details von Clovers Leben gehen und ihre Eigenschaften und Lebensweise erklären.

Die 36-jährige ist immer drauf bedacht anonym zu bleiben, legt größten Wert auf Abgrenzung und Alleinsein. Das schlimmste für sie ist es, wenn jemand sie anspricht. Sie beobachtet die Welt lieber als am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Sie hatte noch nie eine partnerschaftliche Beziehung. Ich wage zu behaupten, ihre Diagnose lautet soziale Phobie.

Und so dreht sich die erste Hälfte der Geschichte fast ausschließlich um Clovers Gedankenwelt. Es ist zwar nachvollziehbar und authentisch geschrieben und birgt so viele kluge Weisheiten und schöne Metaphern, aber es ist leider sehr ausschweifend und zäh. Ich habe sehr bald bemerkt, daß Clover nicht meine beste Buchfreundin wird, obwohl sie viele gute Eigenschaften hat. Aber ihre Sozialphobie und ihre kreisenden, teils weltfremden Gedanken und skurrilen Handlungen haben mich abgeschreckt, teilweise auch traurig gemacht. Ich wollte ihr dauernd zurufen: Öffne Dich für das Leben! Dann habe ich das Buch erstmal weggelegt und zwei andere zwischenrein gelesen.

Und dann kommt nach etwa der Hälfte eine Wende, und plötzlich hat mich das Buch eingesaugt, was dazu geführt hat, daß ich es in einem Rutsch durchgelesen habe.

Die Wende ist vielschichtig und mehrzeitig. Eigentlich sind es mehrere kleine und größere Wenden, basierend auf Gesten, Begegnungen, Erkenntnissen, Verlusten und Ereignissen. Alles ist stimmig. Kreise schließen sich. Das Ende ist rund.

Wenn man das Buch liest, dann muss man damit rechnen, dem Tod auf verschiedene Arten zu begegnen. Durch Clovers Faszination vom Tod und ihren Beruf ist das Thema im vielen Facetten allgegenwärtig. Ich kann verraten, daß es mehrere sehr traurige Episoden in der Geschichte gibt, die mich zu Tränen gerührt haben. Aber Clover wächst daran, was mir sehr gut gefallen hat. Und so macht sie eine faszinierende Entwicklung durch. Und mich lehrt sie, keine Angst vor dem Tod zu haben, mein Leben zu nutzen, denn „das Geheimnis eines guten Todes ist es, ein gutes Leben zu führen.“

Und obwohl ich es anfangs nicht erwartet hätte, ist Clover doch eine Buchfreundin für mich geworden.

Nach einer zähen ersten Hälfte entpuppt sich dieses Buch als eines der besten, die ich bisher gelesen habe.

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Veröffentlicht am 06.01.2024

Ein unmagischer Niemand mischt sich ein

Drei Magier und eine Margarita
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Bisher habe ich mich noch nicht oft an Fantasy herangewagt, aber Cover und Titel haben mich neugierig gemacht, und ich muss sagen, ich habe es nicht bereut.
Ich bin leicht in die Geschichte eingestiegen, ...

Bisher habe ich mich noch nicht oft an Fantasy herangewagt, aber Cover und Titel haben mich neugierig gemacht, und ich muss sagen, ich habe es nicht bereut.
Ich bin leicht in die Geschichte eingestiegen, weil die magische Welt sehr gut erklärt wird. Sie wird aus Toris Sicht erzählt, und die hatte bisher noch weniger Berührungspunkte mit der mystischen Parallelwelt als ich.
Studentin Tori bewirbt sich ausgerechnet in einem seltsam abgelegenen Pub um die Stelle einer Barkeeperin. Wie bei ihren bisherigen Jobs eckt sie auch in dieser Bar an, was dort aber ausdrücklich erwünscht ist. Nicht nur das kommt ihr zunächst höchst skurril vor, auch geschehen Dinge, die sich Tori nicht erklären kann, doch sie braucht das Geld…
Die Kombination aus Mensch (Tori) und Magiern (Aaron, Kai und Ezra), sowie aus zahlreichen anderen Mythikern (Zauberern, Vampirjägern, Telekinetikern,Telepathen, Hellsichtigen, usw.) ist ziemlich reizvoll. Es wird nie langweilig beim Lesen, weil ständig was neues passiert. Vor allem die Kampfszenen sind der Knaller! Daß ausgerechnet Toris Bruder und Mitbewohner Polizist ist, erhöht die Brisanz so mancher Szene noch.
Ich liebe auch die Freundschaft, die sich zwischen den drei verdammt attraktiven Magiern und Tori entwickelt. Die drei begegnen ihr von Anfang an mit Sympathie, was mich sofort unumkehrbar für sie eingenommen hat, auch wenn sie freche Chaoten sind.
Am Ende angekommen wollte ich die Gilde mit ihren besonderen Mitgliedern gar nicht mehr verlassen, so wohl habe ich mich mitten unter ihnen gefühlt. Ich lechze nach dem nächsten Band.

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