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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.08.2017

Weit weg

Dream High - Dive Deep
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Bastian will weg. Am besten ganz weit weg. Und noch besser in den Süden und die Tauchschule seines Vorbilds besuchen. So weit kommt er dann aber doch nicht.


Eine Geschichte über Ideale und ungesunde ...

Bastian will weg. Am besten ganz weit weg. Und noch besser in den Süden und die Tauchschule seines Vorbilds besuchen. So weit kommt er dann aber doch nicht.


Eine Geschichte über Ideale und ungesunde Extreme, über Freundschaft und das auf der Suche sein und wie viel Zusammenhalt bewirken kann.


Ich halte prinzipiell nicht viel von Buchtrailern, weil sie für mich bisher nie die echte Stimme eines Buches übertragen konnten, das war hier anders und ich kann nur jedem empfehlen den BuchTrailer anzuschauen.


Ich mochte das Buch, die Entwicklungen darin sind vielfältig, Menschlichkeit ist eines der Hauptthemen und die Charaktere und deren Entwicklungen sind eben so interessant wie einzigartig.


Kleiner Minuspunkt aus meiner Sicht, war der ewige Konflikt mit Rechtsextremen, der sich durch das gesamte Buch zieht. Ein Thema über das ich nicht immer gern in Romanen lese und von dem ich nach dem Klappentext dachte es würde einen Teil des Buches einnehmen, das aber leider sozusagen den gesamten Inhalt ausmacht.


Nichtsdestotrotz eine Geschichte die mir vom sprachlichen Stil zugesagt hat und in der "so richtig was los" war.


Eine Empfehlung für alle kleinen und großen Abenteurer, die auch bereit sind einen Blick hinter die Großstadtfassade und deren Problemen zu werfen ( am Beispiel Köln).

Verbesserungsvorschlag: im Klappentext das Thema Rechtsextremismus deutlicher hervor heben.

Veröffentlicht am 20.08.2017

Das Déjà vu

Und du kommst auch drin vor
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Alina Bronskys neuer Roman lädt in die Welt der 15-jährigen Kim ein, ein Mädchen das in Berlin ihr durchschnittliches Dasein als Trennungskind fristet, bis sie auf einer Schullesung höchst ungewöhnliches ...

Alina Bronskys neuer Roman lädt in die Welt der 15-jährigen Kim ein, ein Mädchen das in Berlin ihr durchschnittliches Dasein als Trennungskind fristet, bis sie auf einer Schullesung höchst ungewöhnliches erlebt. Das Mädchen aus dem vorgelesenen Buch entspricht ihr und ihrem Leben haarklein.


Ich bin ein außerordentlich großer Liebhaber von Alina Bronskys Büchern und war daher sehr gespannt auf diese neue Erscheinung von ihr.

Mein Fazit: die Handlung ist verstrickt und doch so luftig leicht, dass das lesen sich wie ein Frühlingsspaziergang anfühlt.

Der Schreibstil ist kurz und knapp verfasst, ohne zu viele Worte zu vergeuden und beschreibt in Konturen ein lebendiges Leben ohne zu schwafeln. Also genau das was ich als Leser an Alina Bronski so schätze.


Die beiden Hauptfiguren Kim und Petrowna erschienen mir lebendig und lebensnah verwinkelt in ihren Eigenschaften.


An einigen Stellen musste ich in mich gehen um den tieferen Sinn hinter einem Kapitel nachvollziehen zu können, da der der Inhalt oberflächlich gesehen sehr einfach ist. Ich hatte das Gefühl dabei zu sein, teilzunehmen an der Geschichte und mit zu fiebern, da mir die Charaktere so lebensecht erschienen.

Und auch die Wendungen im Buch, haben mich inhaltlich so überrascht, das mir nie langweilig wurde.


Zusammenfassend wieder ein reiner Bücherschmaus, den ich vor allem auch jüngeren Lesen empfehlen kann, die gerne auch mal grübeln und hinter die oberflächliche Fassade schauen wollen.

Veröffentlicht am 19.08.2017

Die Tiefen der Lavant

Rachemond
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Eine Reporterin aus Wien begibt sich auf die Reise nach Kärnten um dort einen undurchsichtigen Tod zu recherchieren. Alles scheint untrennbar mit der verstorbenen Dichterin Christine Lavant zusammen zu ...

Eine Reporterin aus Wien begibt sich auf die Reise nach Kärnten um dort einen undurchsichtigen Tod zu recherchieren. Alles scheint untrennbar mit der verstorbenen Dichterin Christine Lavant zusammen zu hängen. Elvira steht vor verschlossenen Türen der Dorfbewohner und ist kurz davor aufzugeben...

Das österreichische Bundesland Kärnten steht mit seinen Künstlern und Wortflechtern im Vordergrund des Geschehens. Dabei ist viel Zusatzwissen in die Geschichte eingeflossen und ich als Leser konnte einiges dazu lernen.


Ich mochte die Geschichte an sich und auch den inhaltlichen Aufbau, der anfangs sehr langsam beginnt und erst nach der Hälfte des Buches so richtig an Fahrt gewinnt, dadurch konnte ich mich in die Situation einfinden und war selbst fest im Inhalt integriert.


Leider hat mich der Schreibstil des Buches gar nicht angesprochen, er war sehr sachlich-subtil gehalten und hat mich als Leser immer ein wenig auf Abstand gehalten, so dass ich keine Bindung zu den Hauptcharakteren finden konnte. Teilweise war er einfach zu sachlich wissenschaftlich ohne großartig Gefühle glaubhaft zu beschreiben sondern sie nur zu analysieren.


Der Fall an sich war für meine Begriffe mit vielen Sinnfäden gut verstrickt, nur die Art der Auflösung war nicht so wie ich es gewohnt war.


Ich könnte mir vorstellen dass das Buch noch ansprechender für jemanden erscheint, der sich mit Österreich als Heimat- beziehungsweise Urlaubsland identifiziert und eigene Erfahrung mit Kärnten verbindet.


Alles in allem ein Regionalkrimi, der mit Spezialwissen über die Schriftstellerin Christina Lavant auftrumpft, vor dem Buchkauf würde ich eine Leseprobe empfehlen um sicherzustellen dass einen der Schreibstil anspricht.

Veröffentlicht am 02.08.2017

Für jeden Topf einen Deckel

Der erste Satz
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Ein Buch von oben bis unten voll gestopft mit Kurzgeschichten. Das besondere daran: jede Geschichte hat ihren Ursprung in einem geschenkten Satz.

Aus diesen Sätzen hat die Autorin Sandra Schümann ein ...

Ein Buch von oben bis unten voll gestopft mit Kurzgeschichten. Das besondere daran: jede Geschichte hat ihren Ursprung in einem geschenkten Satz.

Aus diesen Sätzen hat die Autorin Sandra Schümann ein wunderbares und inhaltlich sehr vielfältiges Werk geschaffen und eine interessante Idee verwirklicht.


Der Spielraum zwischen den verschiedenen Geschichten könnte nicht größer sein. Die eine hört sich an wie ein Märchen, die nächste wie ein vergangenes Liebesdrama und die dritte wie eine Ode an das Leben. Eines vereint sie alle, hinter jeder steht eine Bedeutung, die es zu ergründen gilt.


Und auch sprachlich hat mich dieses Buch glücklich gemacht. Zum einen hört sich nicht jede Geschichte gleich an, sondern sprachlich sind deutlich Abstufung zu erkennen, zum anderen hat die Autorin wunderbar farbige (Sinn)Bilder und Metaphern entwickelt, die mich gedanklich immer auf eine kurze Reise mitgenommen haben.


Die Geschichten haben viele verschiedene Gefühle in mir angesprochen, von Trauer,Freude, Mitgefühl und Leere über Jauchzen und Liebe war alles dabei.


Ein Buch bei dem für jeden eine Geschichte enthalten ist. Wie ein Deckel passen zum Topf sind so viele Situation hier lebendig dargestellt, dass jeder Mensch sich in mehr als einer Situation wieder finden wird.

Veröffentlicht am 31.07.2017

Kunstfälscher und andere Kriminelle

Madame le Commissaire und das geheimnisvolle Bild
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In diesem Buch dreht sich alles um die Ermittlerin Isabelle Bonnet, die in der französischen Provence nach Verbrechern sucht. Im vierten Teil dieser Krimireihe dreht sich fast alles um Kunst und Verbrechen ...

In diesem Buch dreht sich alles um die Ermittlerin Isabelle Bonnet, die in der französischen Provence nach Verbrechern sucht. Im vierten Teil dieser Krimireihe dreht sich fast alles um Kunst und Verbrechen die damit einhergehen.

Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen,
es war kein Krimi mit einem Serienmörder und viel Blut und Gewalt und Aktion, aber gerade diese nicht ganz professionelle sondern eher kreative Recherche, die einen großen Teil des Buches einnahm, macht für mich einen schön-gemütlichen Sommerkrimi aus. Ich musste mich nicht fürchten oder war von zu viel Gewalt abgeschreckt, damit hat das Buch für mich aber nicht an Spannung verloren.
Ein weiteres kleines Highlight waren für mich die französischen Einschübe, die immer wieder im Buch auftauchen.

Insgesamt finde ich das Buch sprachlich top und durch die wortwitzigen Einschübe, hat sich bei mir eine große Sympathie zu den Charakteren aufgebaut, das macht das Buch für mich zu einem guten Krimi der Spannung zu bieten hat ohne das man direkt anfangen muss vor lauter Anspannung an den Nägeln zu kauen.

Und auch die Thematik der Kunstfälscherei, die für mich eine völlig neue war, wurde gut aufgegriffen und vermittelt.

Bei diesem Buch könnte ich mir auch eine Karte mit allen Orten gut vorstellen, als einzigen Verbesserungsvorschlag.

Ich würde das Buch jedem Krimiliebhaber empfehlen, der auch ohne wilde Schießereien leben kann und natürlich auch jedem der ein Interesse an Frankreich mitbringt oder sich mit dem Thema der Kunstfälscherei beschäftigen will.