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Veröffentlicht am 12.02.2023

Mordermittlung mit einer guten Prise Humor

Die Dreitagemordgesellschaft
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Im Roman "Die Dreitagemordgesellschaft" ereignet sich ein mysteriöser Mord - ausgerechnet im Herrenhaus der Krimi-Autorin Agatha Christie. Schnell ist klar: der Mörder muss unter den Gästen des Hauses ...

Im Roman "Die Dreitagemordgesellschaft" ereignet sich ein mysteriöser Mord - ausgerechnet im Herrenhaus der Krimi-Autorin Agatha Christie. Schnell ist klar: der Mörder muss unter den Gästen des Hauses zu finden sein. Die Haushälterin Phyllida Bright macht sich daran, den Mord aufzuklären und fördert dabei überraschende Erkenntnisse über die Gäste des Herrenhauses zutage.

Colleen Cambridge schreibt mit einer ordentlichen Prise Humor. Ihre Charaktere sind schrullig und sympathisch, genau wie man es auch von Agatha Christie gewöhnt wäre. Das Setting im Herrenhaus der Krimiautorin gefällt mir gut, immer wieder fließen historische Fakten und Gerüchte über Agatha Christie in den Roman ein. Gelungen finde ich auch die Andeutungen über Phyllidas Vergangenheit, ich hoffe auf weitere Bände, in denen wir mehr darüber erfahren.
Der eigentliche Mordfall scheint zunächst recht einfach und es kommen schnell Vermutungen und Ideen auf, welche Lösung wohl dahinter stecken könnte. Trotzdem ist die tatsächliche Aufklärung doch unerwartet.

Insgesamt hat mir der Roman sehr gut gefallen, vor allem für Freunde Agatha Christies aber auch allgemein für Liebhaber eines guten Krimis absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 17.10.2022

Vampire gibt es nicht! - Oder doch?

This Charming Man
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Endlich geht es weiter in der Redaktion der Zeitung „Stranger Times“. Diesmal bekommt das Team es mit Vampiren zu tun – dabei gibt es die doch gar nicht. Außerdem deckt der Chefredakteur ein Komplott gegen ...

Endlich geht es weiter in der Redaktion der Zeitung „Stranger Times“. Diesmal bekommt das Team es mit Vampiren zu tun – dabei gibt es die doch gar nicht. Außerdem deckt der Chefredakteur ein Komplott gegen eine seiner Mitarbeiterinnen auf, und das kann er nun wirklich nicht auf sich sitzen lassen.

Wie auch schon Band 1 ist die Stärke von „This Charming Man“ der trockene, schwarze Humor und die Eigenwilligkeit der dargestellten Charaktere. Banecroft besticht wieder durch abgrundtiefen Sarkasmus und eine scheinbare Unwilligkeit irgendetwas und irgendjemanden ernst zu nehmen – doch wenn „seine Leute“ bedroht werden, kann er auch anders. Hannah bleibt diesmal etwas blass im Vergleich zum Vorgänger, da hatte ich mir mehr erhofft. Ausgleichend dazu kamen aber diesmal die anderen Redaktionsmitglieder mehr zum Zug und durch die verschiedenen Ermittlungsstränge war der Band personell sehr vielfältig. Natürlich dürfen auch Hintergrundcharaktere aus den übernatürlichen Lagern nicht fehlen, wir treffen Bekannte wie Dr. Carter wieder, aber auch neue sehr amüsante Nebencharaktere.

Einen Haken hat die Aufteilung in verschiedene Handlungs- und Ermittlungsstränge allerdings auch. Teilweise ist es schwer, den Überblick zu behalten, welches Redaktionsteam denn nun gerade wo und warum unterwegs ist. Sei es die Suche nach den Vampiren (die es – da sind sich alle einig – nicht gibt!) und die Nachforschung warum ebensolche plötzlich auftauchen (denn: es gibt sie nicht!) oder eben die Beschattung eines dubiosen Bauunternehmers, der eine spezielle Sonderfunktion ins Badezimmer der Stranger Times eingebaut hat. Hier vermischt sich einiges, aber es werden dadurch auch Handlungsstränge angelegt, die im bereits angekündigten dritten Band der Reihe sicher gut aufgenommen werden können.

Inhaltlich plätschert die Hauptgeschichte zunächst etwas langsam dahin, nimmt dann deutlich an Fahrt und Spannung auf. Leider enttäuschte mich die Auflösung dann doch. Sie ist logisch und unerwartet, bleibt mir aber zu blass ausgestaltet und lässt sich zu leicht beheben. Da hätte ich mir etwas mehr Finesse gewünscht. Schön finde ich, dass genug Handlungsstränge übrig bleiben um schon jetzt auf Band 3 neugierig zu machen.

Insgesamt bleibt das Buch leicht hinter Band 1 zurück, ist aber trotzdem auf jeden Fall klar zu empfehlen für alle Fans des trockenen Humors, die eigenwillige aber im Grunde liebenswürdige Charaktere und eine gute Portion Übernatürliches lieben.

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Veröffentlicht am 10.10.2022

Zu blass und vorhersehbar

Die Kunstschätzerin
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In Sandra Byrds Roman „Die Kunstschätzerin“ lernen wir Eleanor kennen, die mehr oder weniger selbstständig, den Familienbetrieb ihres Vaters und Onkels leitet und Kunstschätzungen für private Sammler vornimmt. ...

In Sandra Byrds Roman „Die Kunstschätzerin“ lernen wir Eleanor kennen, die mehr oder weniger selbstständig, den Familienbetrieb ihres Vaters und Onkels leitet und Kunstschätzungen für private Sammler vornimmt. Nun wird sie mit der Aufgabe betraut, die Sammlung des Verstorbenen Lord Lydney zu schätzen – und zu entscheiden, ob sein Sohn Harry Lydney ihrer würdig ist. Verkompliziert wird das Ganze dadurch, dass Eleanor einst hoffte, Harry Lydney zu heiraten.

Gleich vorweg: mir ist es selten so schwergefallen, ein Buch zu beenden. Ich hatte große Schwierigkeiten mich in die Geschichte hineinzufinden und die Charaktere blieben mir durchweg zu blass. Aus der Figur einer nahezu selbstständigen Geschäftsfrau im viktorianischen England, hätte deutlich mehr gemacht werden können und auch Harry Lynley blieb mir durch den Roman hindurch zu blass.

Die historischen Gegebenheiten sind gut recherchiert, meine ursprüngliche Befürchtung, alleine die Selbstständigkeit Eleanors könnte einen Bruch mit der viktorianischen Realität darstellen, wurde gut aufgelöst, indem Eleanors Onkel nominell immer noch der Geschäftsführer ist. Gesellschaftliche Gepflogenheiten und Verwicklungen der damaligen Zeit sind gelungen dargestellt.

Trotzdem konnte der Roman mich nicht überzeugen. Es gibt einige durchaus spannende Wendungen, insgesamt plätschert die Geschichte aber sehr dahin und fast alles ist vorhersehbar. So war mir schon relativ schnell klar, was es mit diversen Ereignissen rund um das Geschäft der Sheffields auf sich hat und auch die späteren Ereignisse haben mich nicht überrascht.

Insgesamt kann ich dem Buch leider nur 2 Sterne geben, da es mich einfach absolut nicht überzeugt hat.

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Veröffentlicht am 26.09.2022

Typisch deutscher Weihnachtswahnsinn

Ein Alman feiert selten allein
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Elif stellt sich dem Weihnachtswahnsinn – gemeinsam mit ihrem Freund Jonas verbringt Elif den Heiligabend bei Jonas Familie und erlebt ein „typisch deutsches“ Weihnachtsfest.

Aylin Atmaca stellt in „Ein ...

Elif stellt sich dem Weihnachtswahnsinn – gemeinsam mit ihrem Freund Jonas verbringt Elif den Heiligabend bei Jonas Familie und erlebt ein „typisch deutsches“ Weihnachtsfest.

Aylin Atmaca stellt in „Ein Alman feiert selten allein“ den deutschen Weihnachtswahnsinn gelungen, wenn auch wirklich ins Extrem überspitzt dar. Mit viel Humor und Witz beschreibt die Autorin Situationen, die vermutlich allen Weihnachten feiernden Menschen in Deutschland zumindest in Teilen vertraut sind. Die deutliche Überspitzung ist dabei sicher beabsichtigt, ändert aber nichts am Kern der Tatsache: Traditionen an Weihnachten sind heilig und jede wenn auch unbeabsichtige Veränderung zieht Konsequenzen nach sich.

Die Stereotypen in Jonas Familie sind derart treffend dargestellt, dass ein gewisses Fremdschämen bei mir nicht ausblieb. Sicher ist es gut, ab und zu den Spiegel so vorgehalten zu bekommen.

Ich schätze an „Ein Alman feiert selten allein“ besonders den Blick auf Alltagsrassismus, wie er Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland jeden Tag begegnet. Wie sich Kleinigkeiten in Aussagen oder Fragen auf die Betroffenen auswirken ist in dieser Ehrlichkeit sicher nur Menschen bewusst, die sich regelmäßig damit konfrontiert sehen. Und damit meine ich nicht die offen rassistischen „Witze“ von Jonas Onkel Georg, sondern Kleinigkeiten, die für uns Nicht-Betroffene völlig harmlos wirken, bei Menschen, die sich jeden Tag damit konfrontiert sehen aber negative Gefühle auslösen.

Der Roman lässt sich flüssig lesen, Aylin Atmacas Schreibstil gefällt mir sehr.

Insgesamt finde ich „Ein Alman feiert selten allein“ einen gelungenen Roman, der humoristisch und in Teilen etwas sehr überspitzt den Kulturenkonflikt in Deutschland schön darstellt.

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Veröffentlicht am 23.09.2022

Originelles Kinderbuch

Schau durchs Fenster!
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„Schau ins Fenster“ ist ein interaktives Kinderbuch empfohlen für Kinder ab drei Jahren. Auf jeder Seite erwartet uns ein Fenster und eine Einführungsfrage, was sich hinter dem Fenster wohl verbergen könnte. ...

„Schau ins Fenster“ ist ein interaktives Kinderbuch empfohlen für Kinder ab drei Jahren. Auf jeder Seite erwartet uns ein Fenster und eine Einführungsfrage, was sich hinter dem Fenster wohl verbergen könnte.

Meine Kinder haben viel Spaß dabei, sich auszudenken, welche Geschichte sich hinter den Fenstern verbirgt. Auch nach mittlerweile mehrmaligem Anschauen kommen sie noch auf neue Ideen und haben Interesse an dem Buch. Positiv finde ich daher, dass die Kinder ins Erzählen kommen und ihre Kreativität angeregt wird. Sowohl für ein Kind von vier Jahren als auch für das siebenjährige Kind ist das Buch spannend und sie sind angeregt dabei.

Die Zeichnungen sind nett gemacht, auf jedem Bild gibt es viel zu entdecken, teilweise regen die Details auch zu weiteren Ausschmückungen der Geschichten an. Allerdings – und das ist der einzige Kritikpunkt den ich habe – sehen einige der Figuren für zartbesaitetere Kinder etwas gruselig aus. Auch die Auflösungen hinter den Fenstern sind teilweise eher morbid und gruselig. Meinen Kindern macht das nichts aus, ich kann mir aber gut vorstellen, dass jüngere oder empfindlichere Kinder da Schwierigkeiten haben könnten.

Insgesamt gefällt uns das Buch gut, ich würde aber dringend empfehlen, als Eltern das Buch vorher einmal selbst anzuschauen und einzuschätzen ob das eigene Kind mit den Bildern und Texten umgehen kann.

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