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Veröffentlicht am 30.12.2022

Höchst pikante Fortsetzung der Bestseller-Reihe

Sternenmeer
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Mit seinem neuen Regional-Krimi „Sternenmeer“ ist dem deutschen Autor und langjährigen Frankreichkorrespondenten Alexander Oetker erneut eine äußerst spannende Fortsetzung seiner beliebten, im schönen ...

Mit seinem neuen Regional-Krimi „Sternenmeer“ ist dem deutschen Autor und langjährigen Frankreichkorrespondenten Alexander Oetker erneut eine äußerst spannende Fortsetzung seiner beliebten, im schönen französischen Aquitaine angesiedelten Bestseller-Krimireihe gelungen. Passend zu seinem kürzlich erschienen Kochbuch und kulinarischen Roadtrip „Chez Luc“ dreht sich diesmal alles um die faszinierende Thematik französische Kulinarik und Spitzengastronomie. Für die umfangreiche Recherche zu den köstlichen Gaumenfreuden ist der Autor wirklich zu beneiden!
Dieser bereits 6. Band seiner Krimireihe rund um den charismatischen Ermittler Luc Verlain und seine sympathische Partnerin Anouk sorgt tatsächlich für besonderen Hochgenuss und ist allen Fans von Regionalkrimis mit tollem französischem Flair zu empfehlen.
Gekonnt würzt Oetker seine wendungsreiche und hochspannende Krimihandlung neben unterhaltsamen Episoden aus dem Privatleben seiner lebensechten Charaktere mit einigen unvorhersehbaren Plottwists, interessanten Einblicken in die Haute Cuisine und stimmungsvollen Landschaftsbeschreibungen. Eine gelungene Mischung, die die unverwechselbare, besondere Note seiner Aquitaine-Krimis ausmacht und für beste Unterhaltung und ein spannendes Lesevergnügen sorgt.
Der verzwickte Fall um den bekannten, in einem renommierten Drei-Sterne-Restaurant „Villa Auguste“ vergifteten Restaurantkritiker lässt uns schon bald hinter die Kulissen der gehobenen Gastronomie-Branche blicken und enthüllt eine wenig glamouröse Welt aus Missgunst, gnadenloser Konkurrenz und hartem Arbeitsalltag. Schon bald gibt es für uns mit einigen potentiellen Motiven für den hinterhältigen Giftanschlag jede Menge Stoff zum Miträtseln und Spekulieren. Eine böswillige Schädigung des guten Rufs des legendären Spitzenkochs Auguste Fontaine so kurz vor der Vergabe der Sterne des Guide Michelin liegt auf der Hand, doch neben der gesamten Küchencrew rücken auch militante Tierschützer, die mit ihren Aktionen gegen die Produktion der berühmten Entenstopfleber protestieren, ins Visier von Luc und seinem ermittelnden Team. Äußerst spannend ist es, diese während ihrer umfangreichen Nachforschungen und komplizierten Ermittlungsarbeit zu begleiten, die uns auch auf einige falsche Fährten führt. Mit psychologischem Fingerspitzengefühl und dem richtigen Riecher gelingt es ihnen allmählich, etliche Geheimnisse und erstaunliche Hintergründe aufzudecken. Geschickt zieht Oetker die Spannung bis zum fesselnden Finale immer weiter an. Nach einigen dramatischen und höchst überraschenden Entwicklungen gelingt es Luc dank seines untrüglichen Bauchgefühls schließlich, dem wahren Täter auf die Spur zu kommen und ihn zu stellen. Mit dieser grandiosen Auflösung konnte mich der Autor am Ende wirklich überraschen.
Die interessante und abwechslungsreiche Mischung aus eigenwilligen, tiefgründig angelegten Figuren hat mir hervorragend gefallen. Äußerst gelungen ist vor allem das sympathische Ermittlerteam bestehend aus dem souveränen, hochkompetenten Luc Verlain, als frisch gebackenen Vater, seiner cleveren Lebensgefährtin Anouk Filipetti nebst ihrer kleinen Tochter Aurélie, sowie Lucs patentem Assistenten Hugo Pannetier, der nicht nur als Polizist sondern auch als Babysitter unentbehrlich ist und eine gute Figur abgibt. Mit von der Partie ist auch Lucs arroganter, profilierungssüchtiger Vorgesetzter Laurent Aubry, der sich erneut in die Ermittlungen vor Ort einmischt und mit seinen voreiligen Schlussfolgerungen als wenig hilfreich erweist.
Ich freue mich schon auf die Fortsetzung dieser gelungenen Regionalkrimi-Reihe im Herbst 2023 und bin schon sehr gespannt, in welchem packenden Fall Luc unter seiner neuen Vorgesetzten ermitteln wird.

FAZIT
Ein neuer verzwickter und höchst pikanter Fall für den sympathischen Luc Verlain und sein kompetentes Ermittlerteam, bei dem sich diesmal alles um den gehobenen Gaumengenuss und die französische Sterneküche dreht!

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Veröffentlicht am 24.10.2022

Sehr unterhaltsames Debüt

Kerl aus Koks
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MEINE MEINUNG
Mit dem Debüt »Kerl aus Koks« ist dem beliebten deutschen Schauspieler Michael Brandner, vielen sicher aus der Fernsehproduktion Hubert und/ohne Staller bekannt, ein unterhaltsamer und mitreißender ...

MEINE MEINUNG
Mit dem Debüt »Kerl aus Koks« ist dem beliebten deutschen Schauspieler Michael Brandner, vielen sicher aus der Fernsehproduktion Hubert und/ohne Staller bekannt, ein unterhaltsamer und mitreißender Roman gelungen, in dessen Mittelpunkt die faszinierende Lebensgeschichte seines Alter Ego Paul Brenner steht.
Wie er in seiner Vorbemerkung unterstreicht, handelt es sich hierbei um eine fiktive Geschichte, die jedoch deutliche autobiografische Züge trägt und in die er auch viele eigene Erinnerungen hat einfließen lassen.
Michael Brandner erweist sich als ein talentierter Geschichtenerzähler, der die bewegte Lebensgeschichte seines sympathischen Protagonisten amüsant und spannend, aber auch berührend und greifbar umgesetzt hat. Sein Erzählstil ist angenehm leicht und abwechslungsreich, so dass die aus Pauls Sicht geschilderten Erlebnisse rasch vor meinem inneren Auge lebendig wurden. Obendrein ist die sehr kurzweilige Geschichte gewürzt mit einer herrlich humorvollen Note, die mich immer wieder hat schmunzeln und auflachen lassen.
Im sehr gelungenen ersten Teil nimmt uns Brandner mit auf eine faszinierende Zeitreise in die 1950er Jahre und lässt uns ins Ruhrgebiet der Nachkriegszeit eintauchen. Äußerst gelungen streut er viel Lokalkolorit ein und bringt uns die einzigartige Pott-Mentalität näher. Wir lernen den jungen Paul, der von seiner Mutter von seinen Verwandten in Bayern in den Kohlenpott nach Dortmund verfrachtet wird, kennen und erhalten sehr aufschlussreiche Einblicke in seine nicht immer unbeschwerte Kindheit. Während Paul von seinem Stiefvater, einem Bergmann mit großem Herz, liebevoll aufgenommen wird, sorgt insbesondere das schwierige Verhältnis zu seiner hartherzigen, stets unzufriedenen Mutter mit ihrem unberechenbaren Naturell für viel Ungemach. Gekonnt lässt Brandner uns an familiären Aufregungen, nachhaltig prägenden Erlebnissen und sehr witzigen Anekdoten aus Pauls Jugend teilhaben. Authentisch und anschaulich erzählt Brandner neben Pauls weiteren, faszinierenden Werdegang über so manche familiären Katastrophen und persönliche Krisen. Einem wahren Überlebenskünstler wie Paul mit seinem Schalk im Nacken, der in seinem Leben tatsächlich mehrfach dem Tod von der Schippe gesprungen ist, konnte dies alles nichts anhaben.
Im Mittelteil des Romans folgen wir ihm in verschiedensten Episoden durch sein rastloses, unstetes Leben in der Hippiezeit mit unzähligen Schauplatzwechseln inklusive seiner unbeständigen Frauengeschichten und turbulenten Liebschaften. Stets auf der Suche nach seinem neuen Herausforderungen probiert sich Paul als echter Tausendsassa auch in beruflicher Hinsicht aus. So wird er Bauzeichner, Schreiner, geht zum Bundesgrenzschutz, wird Hausbesetzer, Musiker, Puppenspieler bis er schließlich eher zufällig bei der Schauspielerei landet, wo er schließlich seine eigentliche Berufung findet. Auch privat findet Paul mit der Liebe seines Lebens sein persönliches Glück und kehrt nach Bayern zurück, auch wenn er berufsbedingt weiterhin viel unterwegs ist.
In den geschilderten Episoden eröffnet uns Brandner einen humorvollen, tiefgründigen und bisweilen auch ernüchternden Blick auf Pauls unbeständiges Leben. Uns begegnet uns ein Panoptikum höchst unterschiedlicher, bemerkenswerter wie auch liebenswerter Menschen, zudem wir erfahren auch noch ein wenig über das weitere Schicksal seines Stiefvaters, Bruders und seiner Mutter.
Für meinen Geschmack war dieser Teil allerdings mit der raschen Abfolge der Ereignisse deutlich schwächer und weniger eindrücklich als der erste.
Hervorragend hat mir das sehr mitreißende und nachdenklich stimmende Nachwort gefallen, mit dem schließlich der „Allroundstümper mit Geschmack“– wie Brandner sich selbst bezeichnet, sein gelungenes Werk grandios ausklingen lässt.
ZUM HÖRBUCH
In herrlich unterhaltsamem Tonfall breitet Schauspieler Michael Brandner einen Großteil seines faszinierenden Lebens und seiner bewegten Vergangenheit lebendig, ungeschönt und bildhaft vor uns aus.
Mit seiner unverwechselbaren Stimme und unterschwelligem Humor schafft er es hervorragend, uns mit in die Nachkriegszeit im Kohlenpott zu nehmen, uns in seine Lebenserinnerungen eintauchen und hautnah die Höhen und Tiefen seines Alter Ego Paul durchleben zu lassen. „Es wäre gut vorstellbar, dass das Hörbuch, da es in der Erzählung noch eine andere Farbe und Intensität entwickelt, gerade denen Spaß macht, die auch den Schauspieler dahinter mitbekommen wollen.“ (Zitat M. Brandner). Man spürt tatsächlich deutlich, wie emotional er mit seiner weitgehend autobiographischen Geschichte verbunden ist – und dies macht auch den besonderen Reiz dieses wundervollen Hörbuchs aus!
FAZIT
Ein faszinierender, humorvoll und kurzweilig erzählter Roman – eine gelungene Zusammenstellung von weitgehend autobiografischen Episoden aus dem bewegten, hochinteressanten Leben von Schauspieler Michael Brandner! Ein Muss für alle Brandner-Fans und alle, die es noch werden wollen!
Ein absolut empfehlenswertes Hörerlebnis!

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Veröffentlicht am 22.10.2022

Beeindruckende Roman-Biografie über Selma Lagerlöf

Selma Lagerlöf - sie lebte die Freiheit und erfand Nils Holgersson
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MEINE MEINUNG
In ihrer interessanten Romanbiografie „Selma Lagerlöf - Sie lebte die Freiheit und erfand Nils Holgersson“ zeichnet die deutsche Autorin Charlotte von Feyerabend sehr empathisch und informativ ...

MEINE MEINUNG
In ihrer interessanten Romanbiografie „Selma Lagerlöf - Sie lebte die Freiheit und erfand Nils Holgersson“ zeichnet die deutsche Autorin Charlotte von Feyerabend sehr empathisch und informativ das beeindruckende Leben und Schaffen der bekannten schwedischen Schriftstellerin und Literatur-Nobelpreisträgerin Selma Lagerlöf (1858-1940) nach.
Wer kennt ihn nicht, den sympathischen kleinen Helden Nils Holgersson aus ihrem sicherlich bekanntesten, 1906 veröffentlichten Roman „Die wundersame Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen“.
Deutlich weniger wird vielen über den Menschen Selma Lagerlöf, ihr Privatleben und die Entstehungsgeschichte ihrer Werke bekannt sein.
In ihrem Roman zeichnet Charlotte von Feyerabend ein vielschichtiges Porträt dieser faszinierenden, humorvollen Persönlichkeit, die als eine Ausnahmeerscheinung in der Literaturgeschichte jener Zeit galt, und arbeitet diese sehr eindrucksvoll mit all ihren Widersprüchen, Zweifeln und Träumen heraus. Kenntnisreich und sehr feinfühlig greift die Autorin verschiedene Episoden aus Lagerlöfs bewegtem Leben auf, schildert auch weniger bekannte Seiten ihrer Persönlichkeit und gewährt uns viele aufschlussreiche Einblicke in ihr Privatleben, ihr politisches und soziales Engagement sowie weitere Hintergründe zu ihrem eindrucksvollen Lebensweg. Mit viel Feingefühl lässt die Autorin uns auch an Selmas Gedankenwelt und ihren interessanten Ansichten teilhaben und untermalt zudem vieles mit übersetzten Originaltexten der Schriftstellerin. Wir lernen eine starke, bereits als Kind sehr selbstbewusste Frau kennen, die trotz vieler Widrigkeiten abseits der gesellschaftlichen Normen und gängigen Vorgaben lebte und dank ihrer disziplinierten, schließlich auch erfolgreichen schriftstellerischen Arbeit finanziell unabhängig sein konnte. So lebte sie privat für die damalige Zeit ungewöhnlich in einer komplizierten und aufreibenden Dreiecksbeziehung mit der kapriziösen Schriftstellerin Sophie Elkan, ihrer großen Liebe, und ihrer Sekretärin, der zuverlässigen Valborg Olander.
Höchst spannend und aufschlussreich ist es, Selma nicht nur auf ihren zahlreichen Reisen in ferne Länder zu begleiten sondern hautnah ihre große Liebe für die Natur, ihre Heimat, das Mystische und das Erzählen von fantasievollen Geschichten mitzuerleben oder auch mehr über die Inspirationen für ihre Romane und deren Entstehungsgeschichte zu erfahren.
Der sehr poetische, bildgewaltige Schreibstil der Autorin ist zwar recht anstrengend zu lesen, passt aber hervorragend zu Lagerlöfs Stil und verleiht dem Geschilderten zusätzliche Authentizität.
Der Autorin ist insgesamt eine sehr überzeugende Darstellung von Selma Lagerlöfs beeindruckender Persönlichkeit gelungen, und hat bei mir eine große Neugier auf weitere Werke dieser großartigen Schriftstellerin geweckt. Abgerundet wird diese wundervolle Romanbiographie mit einem interessanten Anhang, in dem die Autorin kurz darauf eingeht, dass sie in einigen Passagen von den wahren Begebenheiten abgewichen ist und sich zugunsten der Dramaturgie einige schriftstellerische Freiheiten genommen hat, sowie einer äußerst umfangreichen Literaturübersicht und den Copyrightvermerken der verwendeten Zitate.

FAZIT
Eine eindrucksvolle Romanbiografie über die schwedische Schriftstellerin Selma Lagerlöf – hervorragend recherchiert und mit einem einfühlsamen und facettenreichen Portrait einer starken, unkonventionellen Frau und ihrer bemerkenswerten Persönlichkeit. Sehr empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 22.10.2022

Spannender Page-Turner

Das letzte Grab
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MEINE MEINUNG
Der packende Spannungsroman » Das letzte Grab« von dem deutschen Autoren Lukas Erler ist der äußerst gelungene Auftakt einer neuen vielversprechenden Reihe, in deren Mittelpunkt die toughe ...

MEINE MEINUNG
Der packende Spannungsroman » Das letzte Grab« von dem deutschen Autoren Lukas Erler ist der äußerst gelungene Auftakt einer neuen vielversprechenden Reihe, in deren Mittelpunkt die toughe Rechtsanwältin Carla Winter aus Frankfurt steht.
Der Autor versteht es hervorragend, aus der brisanten Thematik rund um illegale Raubgräberei, internationalem Schmuggel und lukrativem Handel von antiken Kulturgütern eine rasante und sehr packende Handlung zu entwerfen, in die er zudem geschickt interessante politische, wie archäologische Hintergrundinformationen eingeflochten hat. Thematisch werden wir bereits mit einem packenden Einstieg auf die Geschichte eingestimmt.
Gleich der „erste Fall“ für die sympathische Protagonistin Carla Winter hat es in sich, steht sie doch höchstpersönlich im Zentrum der sich überstürzenden Geschehnisse, die ihr zuvor wohlgeordnetes Leben völlig aus der Bahn werfen. Quasi aus dem Nichts wird sie in ein gefährliches und erbarmungsloses Katz-und-Maus-Spiel verwickelt, das sie zu höchst ungewöhnlichen Schritten treibt. Nachdem sie vom mysteriösen Unfalltod ihres Exmanns in der Türkei erfahren hat, wird sie in ihrer völlig durchwühlten Wohnung mit der Leiche ihres OneNightStands konfrontiert und wird kurz darauf selbst von einem brutalen Killer gejagt und gerät ins Fadenkreuz der organisierten Kriminalität. Auf ihrer panischen Flucht sucht sie Hilfe bei einem kriminellen Kurden-Clan und beschließt, auf eigene Faust die mysteriösen Hintergründe rund um eine wertvolle, aus dem Irak geraubte babylonische Statue und die Rolle ihres Exmanns Felix bei den illegalen Geschäften aufzudecken.
Erlers lebendiger, mitreißender Schreibstil lässt einen schnell in die actionreiche Handlung eintauchen. Mit schnellen Perspektivwechseln, geschickt gewählten Cliffhanger und etlichen überraschenden Wendungen sorgt der Autor für reichlich Tempo und einen rasanten Spannungsaufbau. Auch wenn einige Entwicklungen vielleicht nicht immer ganz realitätsnah wirken und einiges in der Handlung vorhersehbar war, ist die vielschichtige Geschichte vom Plot her interessant und abwechslungsreich angelegt. Erler versteht es, den Spannungsbogen seines fesselnden Falls durch eine geschickte Zuspitzung der Ereignisse immer weiter anzuziehen. Erst allmählich offenbaren sich immer mehr Zusammenhänge, so dass es ausreichend Raum zum Mitspekulieren gibt.
Erler ist eine vielschichtige Zeichnung seiner interessanten, sehr unterschiedlichen Figuren gelungen. Hervorragend hat mit vor allem die clevere, sympathische Carla mit ihrer unkonventionellen, etwas eigenwilligen aber auch sehr resoluten Art gefallen. Weitere spannende Charaktere, die Carla bei ihrem Fall tatkräftig unterstützen, sind „Eine sanftmütige Schwester, ein verrückter Archäologe, eine rotzfreche Sekretärin und ein kurdischer Krimineller. Dream Team!“. Erler hat sich mit ihnen eine wundervolle Mischung an tollen, facettenreichen Figuren einfallen lassen, die für so manche Erheiterung und Überraschung sorgen.
Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse regelrecht und nach einem packenden Finale erhalten wir schließlich eine stimmige Auflösung des Falls.
Mit einem grandiosem Ausklang setzt Erler dann noch einmal einen höchst überraschenden Schlusspunkt, der uns gespannt auf eine baldige Fortsetzung der Reihe hoffen lässt!

FAZIT
Ein gelungener Auftaktband einer neuen Reihe - mit einer sympathischen Hauptfigur, interessanten Nebenfiguren, einem spannenden, vielschichtigen Fall und überraschenden Wendungen. Ein wirklich packender, lesenswerter Page-Turner!

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Veröffentlicht am 26.09.2022

Empfehlenswertes veganes Kochbuch für die Lieblingsgerichte unserer Kindheit

Omi, ich bin jetzt vegan!
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Vegane Ernährung liegt voll im Trend und inzwischen gibt es zahlreiche Kochbücher mit einer großen Vielzahl an Rezepten, die zeigen, dass auch die vegane Küche abwechslungsreich und schmackhaft ...

MEINE MEINUNG
Vegane Ernährung liegt voll im Trend und inzwischen gibt es zahlreiche Kochbücher mit einer großen Vielzahl an Rezepten, die zeigen, dass auch die vegane Küche abwechslungsreich und schmackhaft sein kann.
In dem bei Allegria erschienen Kochbuch mit dem Titel „Omi, ich bin jetzt vegan! - 74 vegane Rezepte für deine Lieblingsgerichte aus der Kindheit“ zeigt die sympathische Bloggerin Angelique Vochezer, dass man auch auf Omis traditionelle Hausmannskost und Lieblingsgerichte aus der Kindheit nicht verzichten muss und sich dies zudem problemlos mit veganer gesunder Ernährung verbinden lässt. Ein wirklich tolles und interessantes Konzept!
Gemeinsam mit ihrer pfiffigen Oma und Co-Autorin Ingeborg Teßmann tüftelte Angie an den Zutaten herum, wandelte etliche leckere Rezepte von früher so lange ab, bis schließlich leckere Kreationen dabei heraus kamen, die einfach nachzukochen und zu 100% vegan sind. Herausgekommen ist dabei nicht nur eine ansprechende und abwechslungsreiche Zusammenstellung ihrer liebsten Rezepte mit jeder Menge hilfreicher Tipps und Tricks, sondern auch ein inspirierendes Buch, das über die gemeinsame Reise der beiden erzählt.
Ob nun ein leckerer Auflauf, köstliche Kuchen und Plätzchen zum Kaffeeklatsch oder ein traditionelles Weihnachtsmenü mit Braten, Serviettenknödel und Rotkraut – Angie und ihre Omi zeigen, dass vegane Küche sehr vielfältig und schmackhaft ist und das Zubereiten der kreativen Rezepte zudem viel Spaß bereitet.
Bevor es zum eigentlichen Rezeptteil geht, erhalten wir in den einleitenden Kapiteln zunächst einige persönliche Einblicke in Angies Privatleben, erfahren über ihre ethische Überlegungen und gesundheitlichen Gründe, die sie bewogen haben, auf eine vegane Ernährung umzustellen, aber auch wie sich Familie und Freunde dabei geschickt einbinden lassen. Auch die spannende Reaktion ihrer Oma darauf, ihre Enkelin nicht mehr mit Apfelkuchen, Braten und Klößen verwöhnen zu können, wird in einem Kapitel ausführlich aus deren Sicht geschildert. Außerdem lernen wir, was zu beachten ist, um Mangelerscheinungen zu vermeiden, was es bei der Küchenplanung und dem Einkaufen alles zu beachten gibt sowie eine übersichtliche Zusammenstellung, durch welche Zutaten sich einzelne Produkte tierischen Ursprungs ersetzen lassen.
Ein Blick ins übersichtliche Inhaltsverzeichnis zeigt eine thematische Unterteilung des Rezeptteils in die Abschnitte Suppen, Basics, Salate, Einmachen, Geburtstagsfeier, Ostern und Weihnachten.
Unter den insgesamt 74 Rezeptvorschlägen gibt es interessante Anregungen für köstliche, abwechslungsreiche vegane Alltagsgerichte und unwiderstehliche „Nachspeisen“ zu entdecken, die Omas traditionell zubereiteten Klassikern in nichts nachstehen.
Ob nun die klassischen Frikadellen, fluffiger Kaiserschmarren oder köstlicher warmer Apfelstrudel– hier gibt es jede Menge sehr appetitanregende Gerichte, bei denen wirklich für jeden Geschmack von Süß bis Deftig etwas Leckeres dabei sein sollte. Alles natürlich immer streng vegan!
Die einzelnen Rezepte, die sich erfreulicherweise auch für nicht so geübte Hobbyköche recht unproblematisch nachkochen lassen, sind übersichtlich untergliedert in eine Auflistung der verwendeten Zutaten und die Zubereitung. Alle Rezepte sind meist für 4 Portionen ausgelegt, Angaben zu Vor- und Zubereitungszeit fehlen allerdings. Die Zubereitungsschritte sind verständlich und gut nachvollziehbar beschrieben. Am Ende der Rezepte finden sich noch Omas Geheimtipps oder Angies Tipps mit ergänzenden Hinweisen zu Zubereitung, Warenkunde oder Abwandlungen.
Die jedem Rezept zugeordneten appetitanregenden Bilder von den fertigen Speisen lockern den Rezeptteil auf und wecken die Lust, die Rezepte selbst auch gleich auszuprobieren. Die kulinarischen Ergebnisse der von mir nachgekochten Rezepte wurden durchweg gelobt und mit großer Begeisterung verspeist.
Hervorragend hat mir auch die gesamte originelle und sehr ansprechende optische Gestaltung des ganzen Buches gefallen, das man nicht nur wegen der interessanten Rezepte gerne in die Hand nimmt, sondern auch einfach zum Schmökern oder um in schönen Erinnerungen an Lieblingsgerichte vergangener Tage und die eigene Kindheit zu schwelgen.
Die tolle, sehr stimmungsvolle Bebilderung mit vielen natürlich wirkenden, appetitlichen Fotos und witzigen Schnappschüssen von Oma und Enkelin während ihrer Kochsessions im einleitenden Teil sind ein wirkliches Highlight, lockern das Rezeptbuch auf und vermitteln viel Spaß. Im Anhang des Buchs findet sich neben der Danksagung noch ein Überblick über die Quellen und weiterführende Literatur. Auf ein ausführliches alphabetisches Rezeptregister, das einem das Auffinden der Rezepte erleichtert wurde leider verzichtet, so dass man zum Nachschlagen der Rezepte im vorangestellten Inhaltsverzeichnis nachsehen muss.
FAZIT
Ein toll aufgemachtes, informatives und unterhaltsames Kochbuch mit einer abwechslungsreichen Rezeptsammlung für alle, die traditionelle Lieblingsgerichte lieber vegan essen, auf 100%igen Genuss aber nicht verzichten wollen. Auch weniger Geübte werden mit den leckeren, leicht nachzukochenden Rezepten bestimmt viel Erfolg und Freude haben.
Sehr empfehlenswert für alle, die sich für vegane und gesunde Ernährung interessieren!

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