Profilbild von booksandlight

booksandlight

Lesejury Profi
offline

booksandlight ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit booksandlight über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.06.2019

Leni und Matti - eine Geschichte, die Hoffnung macht

Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen.
0

Allgemeines

Titel: Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen
Autor/in: Ava Reed
ISBN: 978-3-7641-7089-9
Verlag: Ueberreuter
Genre: Jugendbuch
Seitenzahl: 320
Preis:16,95€


Klappentext

In jeder Dunkelheit ...

Allgemeines



Titel: Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen
Autor/in: Ava Reed
ISBN: 978-3-7641-7089-9
Verlag: Ueberreuter
Genre: Jugendbuch
Seitenzahl: 320
Preis:16,95€


Klappentext



In jeder Dunkelheit brennt ein Licht. Man muss es nur finden! Der Abschluss. So viele Dinge, die zu tun sind. Und danach? Ein Studium? Eine Ausbildung? Reisen? Leni ist ein normales und glückliches Mädchen voller Träume. Bis ein Moment alles verändert und etwas in ihr aus dem Gleichgewicht gerät. Es beginnt mit zu vielen Gedanken und wächst zu Übelkeit, Panikattacken, Angst vor der Angst. All das ist plötzlich da und führt zu einer Diagnose, die Leni zu zerbrechen droht. Sie weiß, sie muss Hilfe annehmen, aber sie verliert Tag um Tag mehr Hoffnung. Nichts scheint zu funktionieren, keine Therapie, keine Medikation. Bis sie Matti trifft, der ein ganz anderes Päckchen zu tragen hat, und ihn auf eine Reise begleitet, die sie nie antreten wollte…


Meine Gedanken zum Buch



Depressionen… diese Krankheit betrifft heute viel zu viele Menschen und dennoch wird sie noch immer stigmatisiert. Mentale Gesundheit sollte genauso behandelt werden, wie die körperliche Gesundheit, doch viele Menschen schweigen dennoch darüber. Nehmen keine Hilfe an, aus Scharm, aus Angst. Ich muss zugeben, dass ich nur selten zu einem Jugendbuch greife, weil sie mich nur in den seltensten Fällen erreichen, doch von Avas Büchern habe ich schon viel Positives gehört. Als sie dann ein Buch zum Thema Mental Health – Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen – veröffentlicht hat, musste ich es lesen, denn ich bin auch Betroffene der Krankheit. Mir fiel es bisher immer schwer die richtigen Worte für diese Krankheit zu finden, doch Ava Reed hat es geschafft, der Krankheit und noch viel mehr den Betroffenen und Angehörigen eine Stimme zu geben. Ich habe mich verstanden gefühlt durch dieses Buch, durch Leni, die immer ein glückliches Leben hatte und dennoch in diese Krankheit fiel. Ich konnte mich durch Lenis Kampf identifizieren, mit ihren Ängsten, Sorgen, mit ihren dunklen Gedanken und habe mit ihr gelitten. Aber ich wurde auch mit ihr wieder stärker und war nur noch sicherer, dass ich den Kampf gegen diese Krankheit antreten will.

Leni ist eine wundervolle Persönlichkeit, etwas verrückt, humorvoll, sehr greif- und nahbar und durch und durch realistisch beschrieben. So stelle ich mir eine junge Frau vor, die kurz vor ihrem Abitur steht. Doch sie verändert sich, vielmehr die Krankheit verändert sie. Sie zieht sich langsam zurück, isoliert sich von ihrer besten Freundin und ihrer Familie. Hat Angst zur Schule zu gehen, hat Angst vor dieser kräftezerrenden Angst. Sie will den Erwartungen an sie entsprechen, doch setzt sie sich viel zu viel unter Druck… bis irgendwann gar nichts mehr geht. Es entwickelt sich eine Angststörung bei ihr, aus der eine Depression erwächst. Der Krankheitsverlauf ist sehr realistisch ausgearbeitet, man findet hier sowohl Ablehnung von jeglicher Hilfe, das nicht wahrhaben wollen, bis hin zur Akzeptanz und den Kampf zurück ins Leben.

Dazu muss man natürlich sagen, dass die Handlung im größten Teil nur auf den Krankheitsverlauf von Leni beschränkt ist. Erst als Matti, der eine Empfindungsstörung hat, mit dazu kommt, bekommt man nochmal eine andere Perspektive auf die Krankheiten und auf den Verlauf der Geschichte. Doch ich muss sagen, dass dieser Fokus auf die Krankheit wichtig ist und eine große Haupthandlung nicht nötig gewesen wäre und von dem eigentlichen Thema abgelenkt hätte. Die angesprochen Krankheiten werden hier sehr verständlich und emotional dargestellt, wodurch sie nochmal umso greifbarer gemacht werden. Gerade für Angehörige stelle ich mir das gut vor, weil man so einen sehr guten Einblick in die Gefühlslage eines psychisch Erkrankten bekommt. Die selbst gestalteten Tagebucheinträge von Leni (bzw. Ava) helfen insbesondere dabei die Krankheiten zu verstehen. Man merkt dabei sehr, wie viel Herzblut Ava in dieses Projekt gesteckt hat und das auch sie Betroffene ist. Umso mehr bewundere ich ihren Mut, den Leuten eine Stimme zu geben, die sich nicht trauen darüber zu sprechen.

Einen Kritikpunkt habe ich jedoch noch. Matti und Lena befinden sich später in einer psychiatrischen Anstalt. Matti ist aber eigentlich gar nicht so krank, wie alle annehmen. Das Problem bei ihm ist, dass er keinen Schmerz spüren kann und sich deshalb !VORSICHT!SPOILER! den Arm zerschneidet. Daraufhin wird er eingewiesen, was er aber überhaupt nicht einsieht. Er plant also zu flüchten und aus den Händen sehr übervorsichtigen Mutter zu entgleiten. Das setzt er also in die Tat um und Leni beschließt kurzerhand ebenfalls zu flüchten. Sie erleben viele Dinge miteinander, viele Dinge, die Lenis Weltanschauung nochmal verändern – zum Positiven. Doch ich weiß nicht, wie realistisch so ein Ausbruch ist und ob es gut ist, sowas zu vermitteln. Was ich aber gut finde ist, dass Leni einen neuen Willen gefasst hat und in die Klinik zurückkehrt und ihre Therapie beendet. Die Therapie wird ebenfalls sehr nachdrücklich beschrieben und man erhält einen Einblick hinter dem erst angsteinflößenden Begriff „psychiatrische Anstalt“. Dennoch hätte Leni auch anders einen neuen Lebenswillen entdecken können und nicht durch die Flucht, die ein falsches Bild auf solche Anstalten lenken könnte. Das hat mich als einziges etwas gestört, der Rest hat mir sehr gut gefallen.

Das Ende macht Mut und gibt Betroffenen, wie auch Angehörigen eine Perspektive und Hoffnung. Zudem empfehle ich jedem das Nachwort zu lesen, vor allem Betroffene. Letztlich möchte ich dieser emotionalen und realen Geschichte 5/5 Sternen geben, weil ich, wie ich bereits anfangs erwähnt habe, mich als Betroffene wiedererkannt und verstanden gefühlt habe. An jeden Betroffenen, der das hier liest: Es gibt immer ein Licht am Ende des Tunnels, auch wenn es manchmal noch so schwach ist, ist es da und man sollte versuchen, danach zu greifen. Ihr seid nicht alleine! Redet darüber und sucht euch Hilfe, wenn ihr betroffen seid. Ihr seid stark und könnt diesen Weg beschreiten! Ich glaube an euch!

Veröffentlicht am 16.06.2019

David Hunters 6. Fall

Die ewigen Toten
0

Allgemeines

Titel: Die ewigen Toten
Autor/in: Simon Beckett
ISBN: 978-3-8052-5002-3
Verlag: Wunderlich/ Rowohlt
Genre: Thriller
Seitenzahl: 480
Preis: 22,95€


Klappentext

Eine mumifizierte Frauenleiche, ...

Allgemeines



Titel: Die ewigen Toten
Autor/in: Simon Beckett
ISBN: 978-3-8052-5002-3
Verlag: Wunderlich/ Rowohlt
Genre: Thriller
Seitenzahl: 480
Preis: 22,95€


Klappentext



Eine mumifizierte Frauenleiche, zwei Tote, lebendig eingemauert: Hunter ermittelt in einem verlassenen Krankenhaus mit schreckensreicher Vergangenheit. Nur Fledermäuse verirren sich noch nach St. Jude. Das stillgelegte Krankenhaus im Norden Londons, seit Jahren verlassen und heruntergekommen, soll in Kürze abgerissen werden. Doch dann wird auf dem staubigen Dachboden eine Leiche aufgefunden, eingewickelt in eine Plastikhülle. Die Leiche, das sieht Dr. David Hunter sofort, liegt schon seit langer Zeit hier. Durch das trockene und stickige Klima ist der Körper teilweise mumifiziert. Als der forensische Anthropologe den Fund näher untersucht, stellt er fest, dass es sich um eine Frau handelt. Eine schwangere Frau. Beim Versuch, die Tote zu bergen, entdeckt die Polizei ein fensterloses Krankenzimmer, das nicht auf den Plänen verzeichnet ist. Warum wusste niemand von der Existenz dieses Raumes? Und warum wurde der Eingang zugemauert, obwohl dort nach wie vor Krankenbetten stehen? Betten, in denen noch jemand liegt…


Meine Gedanken zum Buch



David Hunter ist einer der besten forensischen Anthropologen in England, deshalb war es auch klar, dass er zu diesem Fall herangezogen wurde. Es wurde eine mumifizierte Leiche auf dem Dachboden eines verlassenen Krankenhauses gefunden. David wird schnell klar, dass da etwas Großes dahintersteckt. Als plötzlich der Pathologe im Dachstuhl einstützt, hat noch keiner damit gerechnet, was sie dann finden würden: Zwei Leichen, gequält und lebendig eingemauert. David Hunter würde am liebsten sofort auch an diesem Fall arbeiten, doch eine externe Anthropologiefirma wird mit herangezogen und die zwei eingemauerten Toten und die mumifizierte Leiche werden zu zwei unterschiedlichen Fällen. Doch David wittert, dass es einen Zusammenhang geben muss und fängt an zu ermitteln – was dabei jedoch alles ans Tageslicht befördert wird, hätte David Hunter wohl selbst nicht geglaubt.

Bevor wir weiter auf das Inhaltliche zu sprechen kommen, möchte ich zunächst kurz auf den Schreibstil von Simon Beckett eingehen. Dieser ist etwas anspruchsvoller und wirkt etwas gehobener – typisch britisch würde ich sagen. Dennoch ist er sehr flüssig und sehr detailliert. Er ist an genau den richtigen Momenten spannend und die durchschnittlich längeren Kapitel fallen beim Lesen nicht auf. Außerdem möchte ich noch hinzufügen, dass man das Geschriebene häufig nicht oft zweimal lesen musste, was mir häufig passiert, wenn der Schreibstil anspruchsvoller ist. Das war hier aber nicht der Fall.

Schauen wir uns die Protagonisten an, so sticht David Hunter einfach heraus. Er ist eine starke Seele, die bereits viel miterleben musste, so !VORSICHT!SPOILER! hatte er seine Familie verloren und wurde Opfer eines Messerangriffs. Bei letzterem wittert er durchgehend Gefahr, den Grace, die ihn umbringen wollte, ist noch immer auf freiem Fuß. Trotz der vielen Schicksalsschläge bleibt David Hunter sympathisch und zuvorkommend, außerdem ist er sehr nahbar und seine Arbeit als forensischer Anthropologe wird sehr realistisch dargestellt.

Kommen wir zu der Handlung und zu dem Punkt, wo ich den größten Kritikpunkt sehe. Ihr müsst wissen, dass Simon Beckett in seinen früheren Büchern immer ein Muster verfolgt hat: Er führt den Leser zunächst in sein Buch ein, stellt ihm die Grundlage der Ermittlungsarbeit vor, ebenso wie die wichtigsten Charaktere. Das ist meistens noch nicht so spannend, bietet dem Leser aber eine ausführliche Grundlage, auf die Beckett dann seine spannende Story aufbaut, weil wir dann mit allem Wichtigen vertraut sind. Doch diesen Moment hatte ich diesmal nicht, ich hatte das Gefühl, dass wir in diesem darstellenden Teil hängen geblieben sind. So werden z.B. die Ermittlungsarbeitsszenen, wie der Suchtrupp einfach viel zu lange dargestellt, wodurch einige Längen entstanden sind. Diese Szenen hätten viel kürzer gehalten werden können und es hätte dennoch Sinn ergeben. Vergleichsweise gab es natürlich auch spannende Szenen, wie die finale Szene mit David und Lola, doch diese spannenden Szenen wurden viel zu kurz gehalten und zu schnell aufgelöst. Normalerweise hält Simon Beckett seine Spannung bis zur Zerreißprobe an, hier jedoch nicht – das hat mich am meisten gestört.

Ansonsten kann man noch sagen, dass die anthropologischen Aspekte wieder sehr gut herausgearbeitet und dargestellt wurden, man merkt einfach, wie viel Research Simon Beckett in seine Bücher steckt. Die Fakten waren zwar sehr detailliert und teils auch sehr umfangreich, dennoch blieben sie häufig spannend und interessant. Dieser ganze anthropologische Block wurde immer wieder mit spannenden Szenen durchzogen, so nenne ich als Beispiel mal den Unfall, ich will aber nicht mehr verraten. Jedoch wurden diese auch zu kurz gehalten.

Das Ende war nur kurz zuvor vorhersehbar, letztlich aber spannend und die perfekte Eskalation dieser Situation, die sich seit drei Büchern angebahnt hat. Auch die Auflösung der Morde hätte ich so nicht mit gerechnet, da die Täterin schon früh in Erscheinung tritt und trotzdem unter dem Radar bleibt. Bisher haben alle Simon Beckett Bücher von mir 5/5 Sternen bekommen. Doch die Probleme, die ich mit der Handlung hatte gebe ich diesem Buch „nur“ 4/5 Sternen, weshalb es für mich auch das schwächste Buch der gesamten Reihe ist. Versteht mich aber nicht falsch, es ist dennoch absolut lesenswert – und Fans der Reihe können wieder ein wenig Zeit mit David verbringen, was ich ebenfalls sehr genossen habe.

Veröffentlicht am 09.06.2019

Annie und Dylan

Broken Darkness: So vollkommen
0

Allgemeines

Titel: Broken Darkness: So vollkommen
Autor/in: M. O’Keefe
ISBN: 978-3-499-27522-7
Verlag: Rowohlt/ endlichkyss
Genre: Erotik
Seitenzahl: 432
Preis: 12,99€


Klappentext

Dylan und Annie. ...

Allgemeines



Titel: Broken Darkness: So vollkommen
Autor/in: M. O’Keefe
ISBN: 978-3-499-27522-7
Verlag: Rowohlt/ endlichkyss
Genre: Erotik
Seitenzahl: 432
Preis: 12,99€


Klappentext



Dylan und Annie. Ihre Beziehung begann mit geflüsterten Gesprächen im Dunkeln, ein Telefon die einzige Verbindung zwischen ihnen. Zärtliche Worte, sündige Versprechen. Zu viel, und doch zu wenig. Angst und Begehren. Ihre Beziehung wurde echt mit dem ersten Treffen. Die gemeinsame Nacht war unvermeidbar. Verbunden durch unendliche Leidenschaft, getrennt durch gefährliche Geheimnisse. Licht und Dunkel. Ihre Beziehung steht am Scheideweg. Alle Masken sind gefallen. Doch ist das eine Befreiung? Oder nur ein kurzer Moment im Licht, bevor ihre Vergangenheit sie wieder in die Dunkelheit zerrt?


Meine Gedanken zum Buch



Annie McKay ist schon viel zu lange vor ihrem Leben weggelaufen. Vor allem aber schaffte sie es, vor ihrem gewalttätigen Mann zu fliehen. Nun lebt sie in einem Trailerpark und könnte nicht glücklicher sein, da sie dort auch einen Mann namens Dylan kennengelernt hat, mit dem es erst nur Telefongespräche gab, doch am Ende von Buch 1 lernen sie sich auch endlich persönlich kennen. Annie hat einen Entschluss gepackt – sie will sich von ihrem Mann trennen und einen Neuanfang wagen, doch als sie nach Hause in den Trailerpark zurückkehrt, nachdem sie zuvor bei Dylan war, erwartet sie !VORSICHT!SPOILER! ihr gewalttätiger Mann und will sie wieder mit nach Hause nehmen.

Ich muss zugeben, dass war einer der gelungensten und gemeinsten Cliffhanger überhaupt. Annie hat ihr Glück gefunden und plötzlich taucht dieses Monster von einem Ehemann wieder auf und richtet Annie auch gleich massiv wieder zu. Doch sie kämpft und versucht die Abfahrt zu verzögern. Im selben Moment !VORSICHT!WEITERE SPOILER! erfährt Dylan von seinem Vater Ben, dass Annie in Gefahr steckt. Ein Spiel auf Zeit beginnt, kann Dylan Annie noch rechtzeitig retten? Ben, Dylans verhasster Vater, kann nichts tun, da er zu schwach und zu alt ist und so muss auch er die ganze Situation abwarten. Als Leser bist du in diesen ersten 100 Seiten extrem angespannt und absolut gefesselt, so eine tolle und spannende Eröffnungsszene hatte ich schon lange nicht mehr gelesen. Man merkt in diesem Band besonders zu Anfang, wie stark Annie geworden ist und wie toll sie sich entwickelt hat, unter anderem mit der Hilfe von Dylan, aber besonders auch durch ihren eigenen starken Willen. Nun steckt sie in Gefahr und es kommt zum Showdown zwischen Hoyt, ihrem Ehemann und Dylan, ihrer neuen Liebe. Die Situation explodiert förmlich und dann? Dann passiert erstmal nichts mehr. Versteht mich nicht falsch, ich hatte gedacht, dass die angedeutete Entführung von Annie im ersten Band der Bestandteil des gesamten zweiten Bandes wird. Doch die Problematik mit Hoyt erstreckt sich nur über 100 Seiten – sehr spannenden Seiten und kommt dann zu einem Showdown, der sehr schnell gelöst wird. Danach geht es einzig und allein um die Beziehung zwischen Dylan und Annie und um die Entwicklungen der Charaktere selbst. Doch da macht die Geschichte Einbußen und nach diesem extrem spannenden Teil wird es zunehmend langatmiger und mühseliger zu lesen – leider.

Gerade Dylan hat mich in vielen Situationen gestört, denn er blockt Annies Liebe aus eigener Unsicherheit ab und bemitleidet sich in einer Tour. Gerade im Vergleich zu der sehr stark gewordenen Annie ist das sehr schade anzusehen und ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wo eigentlich sein Problem liegt?

Wie ich bereits gesagt habe, finde ich die extrem rasante Anfangsszene sehr gelungen, doch das Pulver für die Story wurde dann zu schnell verschossen. Danach versuchen die Protagonisten zusammenzufinden, schaffen es aber nur mühsam und treten auf einer Stelle herum. Erst die letzten ca. 200 Seiten wurden wieder etwas spannender, als Dylans Bruder Max mit in die Handlung eingestiegen ist, was im dritten Band der Reihe noch näher beleuchtet wird. Aber bis dahin hing man ziemlich durch im Buch, was nach dieser Anfangsszene, ich betone sie nochmal, wirklich schade war!

Bevor wir zum Ende kommen, will ich noch ein paar Worte zum Schreibstil der Autorin verlieren, der mir sehr gut gefallen hat. Er war dynamisch, flüssig, schnell und teilweise sehr spannend, was über die längeren Kapitel hinweggeholfen hat.

Das Ende war emotional und rundete die Geschichte, und vor allem Annies Entwicklung, perfekt ab. Ich mochte es, wie sie zu einer starken und emanzipierten Frau geworden ist. Gegen Ende ist auch noch etwas mit Ben und dem Motorclub passiert, was ich unheimlich spannend gefunden habe, jedoch werden spannende Szenen in dieser Reihe, und da greife ich schon etwas vor, immer sehr schnell aufgelöst, was einfach schade ist.

Ihr merkt schon, ich hatte einiges zu meckern bzw. finde einige Umsetzungen einfach schade, weil man sehr viel aus der Geschichte hätte herausholen können. Deshalb bekommt dieses Buch auch nur wieder 3,5 Sterne, wie ich es bereits dem Vorgänger, die Rezension könnt ihr hier finden, gegeben habe. Wie ich die anderen Bände der Reihe gefunden habe, könnt ihr in näherer Zeit auch auf unserem Blog finden!

Veröffentlicht am 09.06.2019

Den Hype wert?

Someone New
0

Allgemeines

Titel: Someone New
Autor/in: Laura Kneidl
ISBN: 978-3-7363-0829-9
Verlag: LYX
Genre: New Adult
Seitenzahl: 544
Preis: 12,90€


Klappentext

Ich mache mir ständig Gedanken darum, was andere ...

Allgemeines



Titel: Someone New
Autor/in: Laura Kneidl
ISBN: 978-3-7363-0829-9
Verlag: LYX
Genre: New Adult
Seitenzahl: 544
Preis: 12,90€


Klappentext



Ich mache mir ständig Gedanken darum, was andere Menschen von mir denken. Wen sie in mir sehen. Aber nicht bei dir. Bei dir kann ich ganz ich selbst sein. Als Micah auf ihren neuen Nachbarn trifft, kann sie es nicht glauben: Es ist ausgerechnet Julian, der wenige Wochen zuvor ihretwegen seinen Job verloren hat. Micah fühlt sich schrecklich, vor allem, weil Julian kühl und abweisend zu ihr ist und ihr nicht mal die Gelegenheit gibt, sich zu entschuldigen. Doch gleichzeitig fasziniert Micah seine undurchdringliche Art, und sie will ihn unbedingt näher kennenlernen. Dabei findet sie heraus, dass Julian nicht nur sie, sondern alle Menschen auf Abstand hält. Denn er hat ein Geheimnis, das die Art, wie sie ihn sieht, für immer verändern könnte…


Meine Gedanken zum Buch



So recht weiß ich nicht, wo ich anfangen soll. Aber ich denke ein guter Punkt, an dem ich ansetzen kann, sind die Charaktere. Nur habe ich persönlich auch ein Problem beim beurteilen dieser, da ich diese Geschichte irgendwie mit den Charakteren aus „Berühre mich. Nicht“ vergleiche. Zwar haben die Storys gemein, dass sie im New Adult angesiedelt sind, thematisch aber in unterschiedliche Richtungen gehen. Trotz dieser Differenzen mochte ich insgesamt gesehen die Charaktere aus „Berühre mich. Nicht“ lieber. Ich habe Sage lieb gewonnen, trotz ihrer zurückhaltenden Persönlichkeit und ihrer traurigen Vergangenheit. Und auch Luca fand ich größtenteils toll. Nun haben wir hier Micah und Julian. Und Micah ist so ziemlich das genaue Gegenteil zu Sage: sie ist extrovertiert, lebt einen alternativen Lebensstil, hat reiche Eltern und geht offen auf Personen zu. Trotzdem (oder gerade deshalb) fand ich sie stellenweise nervig, aufdringlich und penetrant. Zum Beispiel hat sie Auri und Cassie zu einen Date gezwungen, nur weil sie der Meinung ist, dass sie ein gutes Paar abgeben. Das fand ich übertrieben von ihr. Auch Julian ist mir nicht so stark in Erinnerung geblieben, wie es zum Beispiel Luca getan hat, und das, obwohl sich ja um Julian dieses eine GROßE Geheimnis rankt. Auch ist mir aufgefallen, dass häufig die Erwachsenen, bzw. die Eltern, als die „Bösen“ dargestellt werden. Ich empfand dies als relativ eindimensional und realitätsfern. Nicht alle Erwachsenen reagieren so und ich hatte eher das Gefühl, dass die Erwachsenen so dargestellt werden mussten, da ansonsten die Dramaturgie nicht so wirkungsvoll wäre.

Wo die Charaktere nicht glänzen konnten, kann es der Schreibstil, denn – und das muss ich immer wieder betonen – Laura Kneidl hat einen sehr eigenen Schreibstil. Sie schreibt sehr bildlich und die Szenen haben in manchen Momenten eine ganz besondere Magie inne. Auffällig ist auch, dass es viele popkulturelle Referenzen (wie DC-Comics oder Game of Thrones) gibt. Dies könnte unter anderem einer der Gründe sein, warum Laura Kneidls Bücher so beliebt bei jungen Erwachsenen sind, da die Generation Netflix (zu der ich mich auch zähle) sich mit diesen popkulturellen Referenzen und den Verhaltensweisen (z.B. die Dialoge, die Hobbies, die Sexualität und die alltäglichen Probleme) der Charaktere identifiziert.

Denke ich nun aber an die Story, dann ist es so, dass sich in den ersten 300 Seiten des Buches das Gefühl breit macht, dass nichts passiert. Die Geschichte plätschert so vor sich hin und baut kaum Spannung auf. Ab und zu ist man genervt von einigen Entscheidungen Micahs, aber das war es dann auch schon. Trotz dessen werden viele wichtige Themen angeschnitten, wie Rassismus, Intoleranz, Freundschaft und das „sich-zu-dick-fühlen“, usw. Das Problem was ich habe, ist nicht, dass diese Themen angesprochen worden, sondern, dass diese nur am Rande erwähnt wurden. Es wirkt wie eine Abharkliste, bei der möglichst viele aktuelle Themen abgeharkt wurden. Aber dadurch konnte man auch nicht in die Tiefe gehen. Auch eines der Kernthemen des Buches wurde relativ zum Schluss preisgegeben und so war auch kaum Platz für eine Auseinandersetzung mit diesem Thema. Lediglich das Nachwort bietet eine Aufarbeitung und Auseinandersetzung mit der Thematik, was ich aber schade finde, da ich das viel lieber in der Geschichte gelesen hätte.

Zum Schluss kann ich sagen, dass retrospektiv gesehen sich der Hype um das Buch nicht gelohnt hat. Ja, die Thematik ist wirklich wichtig und ja, die letzen 200 Seiten fand ich auch toll. Aber der Großteil der Geschichte ist nun mal sehr langwierig, die Charaktere haben mir nicht so gut gefallen, es werden zu viele wichtige Thematiken nur oberflächlich erwähnt und die „Hauptthematik“ wurde nicht befriedigend ausgearbeitet. Alles in allem wird das Buch seinen Hype nicht gerecht, trotzdem war es kein kompletter Reinfall, es gab auch einige positive Seiten, so dass ich das Buch im guten Mittelfeld einordnen würde.

Veröffentlicht am 09.06.2019

Eine skandalöse Liebe?

Scandal Love
0

Allgemeines

Titel: Scandal Love
Autor/in: L. J. Shen
ISBN: 978-3-7363-0805-3
Verlag: LYX
Genre: Erotik
Seitenzahl: 424
Preis: 12,90€


Klappentext

Trent Rexroth ist kalkuliert und skrupellos. Einzig ...

Allgemeines



Titel: Scandal Love
Autor/in: L. J. Shen
ISBN: 978-3-7363-0805-3
Verlag: LYX
Genre: Erotik
Seitenzahl: 424
Preis: 12,90€


Klappentext



Trent Rexroth ist kalkuliert und skrupellos. Einzig seine vierjährige Tochter Luna erwärmt sein kaltes Herz. Doch seit ihre Mutter vor drei Jahren sang- und klanglos aus ihrem Leben verschwand, spricht Luna nicht mehr. Egal, was Trent versucht – seine Tochter scheint sich völlig von der Welt zurückgezogen zu haben. Das Letzte, was Trent nun braucht, ist ein verwöhntes, reiches Mädchen wie Edie Van Der Zee als Praktikantin. Doch Edie wirbelt nicht nur seine Multi-Milliarden-Dollar-Firma durcheinander, sie baut als Einzige auch eine Verbindung zu Luna auf – und weckt Gefühle in Trent, von denen er glaubte, sie nie wieder spüren zu können.


Meine Gedanken zum Buch



Edie ist ein Mädchen mit reichen Eltern, die sich aber nicht um sie kümmern. Ihren Vater verachtet sie, weil er ihre Mutter schlecht behandelt und ihre Mutter ist abhängig von Antidepressiva. Doch nach außen soll der Schein bewahrt werden. So sieht auch Trent Rexroth zunächst nicht hinter die Fassade von Edie, die künftig in seiner Firma arbeiten soll, denn ausgerechnet ihr Vater arbeitet mit Trent und den anderes Hot Holes zusammen. Zunehmend verspüren Edie und Trent eine Verbindung zwischen ihnen, doch dürfen sie diese ausleben? Für Trent ist Edie fast noch ein Kind und er hat selbst eigene Probleme, denn seine Tochter Luna spricht nicht mehr, seitdem ihre Mutter verschwunden ist. Doch gerade Edie kann eine Beziehung zu Luna aufbauen, was sie noch attraktiver für Trent macht. Doch hat ihre Liebe überhaupt eine Chance? Und kann man da wirklich von Liebe sprechen?

Wie ihr vielleicht wisst, bin ich ein großer Fan von L. J. Shens Büchern. Bis auf einen Flop, konnte sie mich immer überzeugen. Das liegt unter anderem auch an ihrem wunderbaren Schreibstil. Denn dieser ist schnell und flüssig zu lesen und wird zum Ende hin immer spannungsgeladener. Dadurch sind auch die etwas längeren Kapitel kaum aufgefallen.

Bei den Protagonisten haben wir, wie gewohnt bei Shens Büchern, zwei Perspektiven: Die von Edie und die von Trent. Dadurch erhält man eine tiefe Innenansicht, wodurch man Handlungen und Motive der Protagonisten besser verstehen kann. Außerdem wird dadurch der Zwiespalt von Trent sehr deutlich, wie schwierig es für ihn ist, den Altersunterschied zu ignorieren. Apropos Altersunterschied: Edie ist 18 Jahre alt und sehr interessant, was vermutlich auch an ihren vielen familiären Problemen liegt, dennoch oder gerade deswegen tritt sie sehr erwachsen auf, weshalb mich der Altersunterschied zwischen den beiden fast nicht gestört hat. Insgesamt sind die beiden Protagonisten sehr nahbar und realistisch und man konnte sich gut in deren Gefühlswelt einordnen.

Kommen wir nun zu der Handlung, da muss ich kritisieren, dass es viel zu lange gedauert hat, bis sich etwas in der Geschichte entwickelt hat. Knapp 200 Seiten standen wir von der Handlung her am selben Fleck, was ich etwas schade gefunden habe. Danach wurde es dann aber sehr erotisch und total spannend, gerade was die unerwartete Wendung am Ende betrifft – mit der hätte ich so nicht gerechnet und die hat das Buch nochmal richtig aufgewertet und interessant gemacht. Insgesamt muss ich aber sagen, dass man hier mehr auf emotionale Tiefe gesetzt hat, z.B. bei Trent mit seiner Tochter Luna oder Edies familiären Probleme. Die vorherigen Teile waren da deutlich mehr auf Erotik ausgerichtet. Insgesamt unterscheidet sich der dritte Band der Reihe doch deutlich von den sich sehr ähnelnden Vorgänger, da es hier nicht darum geht, eine Beziehung zu jemanden aufzubauen, denn man in der Jugendzeit verschmäht hat. Man merkt hier ein deutlich andere Herangehensweise der Autorin, die mir aber sehr gut gefallen hätten, wären da nicht die Längen im Hauptteil.

Das Ende macht den Leser einfach glücklich und es passt wirklich gut zu dem Buch, weshalb es da nochmal richtig abgerundet wird. Insgesamt gebe ich dem Buch 4/5 Sterne, da mir die Längen im Hauptteil einfach zu viel waren. Dennoch habe ich die Geschichte zwischen Edie und Trent sehr gerne verfolgt und es hat Spaß gemacht, mal eine andere Story von Shen zu lesen. Jetzt freue ich mich auf den letzten Band der Reihe, „Broken Love“, der bereits auf meinem SuB liegt.