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Veröffentlicht am 31.10.2018

Emery und Dylan

Der letzte erste Blick
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Allgemeines

Titel: Der letzte erste Blick
Autor/in: Bianca Iosivoni
ISBN: 978-3-7363-0412-3
Verlag: LYX
Genre: New Adult
Seitenzahl: 464
Preis: 10,00€


Klappentext

Das Einzige, was Emery Lance sich ...

Allgemeines



Titel: Der letzte erste Blick
Autor/in: Bianca Iosivoni
ISBN: 978-3-7363-0412-3
Verlag: LYX
Genre: New Adult
Seitenzahl: 464
Preis: 10,00€


Klappentext



Das Einzige, was Emery Lance sich wünscht, als sie ihr Studium in West Virginia beginnt, ist ein Neuanfang. Sie möchte studieren, und zwar ohne das Gerede, das Getuschel und die verurteilenden Blicke der Leute zu Hause. Dafür nimmt sie sogar in Kauf, dass sie mit dem nervigsten Kerl aller Zeiten in einer WG landet. Doch es kommt schlimmer: Dessen bester Freund Dylan Westbrook bringt ihr Herz mit einem einzigen Blick zum Rasen. Dabei gehört er zu der Sorte Mann, von der Emery sich unbedingt fernhalten wollte: zu gut aussehend, zu nett, zu lustig. Und eine große Gefahr für ihr ohnehin schon zerbrechliches Herz…


Meine Gedanken zum Buch



Hätte mir jemand vor einem halben Jahr gesagt, dass ich mal ein New-Adult-Buch lese, hätte ich das der Person wohl nicht geglaubt. Doch ich habe gefallen an diesem Genre gefunden und habe mir daher den ersten Band der sehr gehypten Firsts-Reihe angesehen und durchgelesen. In diesem Buch geht es um Emery, die etwas erlebt hat, von dem niemand in ihrem neuen Zuhause, am College, erfahren darf und Dylan, der nette Junge von nebenan, der schon bald ihr Herz stehlen wird.

Kommen wir damit auch zu meinem ersten kleinen Kritikpunkt, der die Handlung betrifft. Denn es erwartet einem nichts besonders Neues in diesem Buch. Häufig geht es um ein Mädchen, dass etwas verbirgt und einen Jungen, der hinter die Fassade des Mädchens blickt. So auch hier. Zudem ist dieses Buch wirklich sehr vorhersehbar. Man musste nicht lange rätseln bis man wusste, was Emerys Geheimnis war: !Achtung!SPOILER! Es war ein Sextape. Dennoch hat Bianca Iosivoni etwas an sich, wodurch mir die Story nicht langweilig vorkam. Vielmehr finde ich es sehr interessant, wie viel Zeit sich Iosivoni nimmt, um die Geschichte aufzubauen, damit auch die Charaktere Zeit haben, sich zu entwickeln. So hüpfen die beiden nicht schon nach 20 Seiten ins Bett – nein, hier wird aus Zuneigung Liebe. Die Charaktere wachsen an ihren Herausforderungen, so war Emery z.B. anfangs sehr unreif, entwickelt sich in der Geschichte aber zunehmends zu einer reifen jungen Frau. Wodurch das Geschehene im Buch, die Liebesgeschichte, die Freundschaften einfach realistisch und wohl überlegt wirken. So zeigt auch das Ende des Buches, wie sehr die Protagonisten gereift sind. Außerdem finde ich gut, dass Bianca hier auch die Gefahren des Internets aufgreift und wie gravierend dabei die Folgen sein können. Gerade für jüngere Leser ist das sehr edukativ.

Kommen wir nochmal kurz zu den Protagonisten. Denn man kann die Entwicklung der beiden Protagonisten Emery und Dylan wunderbar dadurch verfolgen, da es hier Kapitel aus beiden Perspektiven gibt. So kommt man näher an die Personen heran, was ich gerade bei Emery wichtig finde, die anfangs sehr aggressiv auf den Leser gewirkt hat, sich das aber gebessert hat, durch die Innenansicht.

Zuletzt komme ich heute noch kurz zu dem wunderbaren Schreibstil von Bianca Iosivoni. Denn er ist zwar einfach und leicht, wodurch er sich enorm schnell und flüssig lesen lässt, aber er ist gleichermaßen emotional, wodurch man noch näher an das Geschehene und an die Protagonisten heranrückt.

Trotz der einigen Kritikpunkte würde ich dem Buch 4 Sterne geben, weil es mir sehr gut unterhalten und sich vor allem durch seine Reife von anderen New Adult Büchern abgegrenzt hat.

Veröffentlicht am 22.10.2018

Flynn und Gabby - ein gelungener zweiter Teil

Redwood Love – Es beginnt mit einem Kuss
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Allgemeines

Titel: Redwood Love: Es beginnt mit einem Kuss
Autor/in: Kelly Moran
ISBN: 978-3-499-27539-5
Verlag: Rowohlt/ endlichkyss
Genre: Liebesroman
Seitenzahl: 368
Preis: 12,99€


Klappentext

Alte ...

Allgemeines



Titel: Redwood Love: Es beginnt mit einem Kuss
Autor/in: Kelly Moran
ISBN: 978-3-499-27539-5
Verlag: Rowohlt/ endlichkyss
Genre: Liebesroman
Seitenzahl: 368
Preis: 12,99€


Klappentext



Alte Freunde, neue Liebe? Redwood, Oregon. Eine kleine Stadt zwischen Bergen und Meer. Hier betreibt Flynn O’Grady gemeinsam mit seinen beiden Brüdern eine Tierarztpraxis. Da er von Geburt an taub ist, muss Flynn sich bei der Arbeit mit den Tieren auf seine anderen Sinne verlassen. Und auf Gabby, seine Assistentin. Die beiden sind ein perfekt eingespieltes Team und auch privat beste Freunde. Deshalb ignoriert Flynn sein Herzklopfen, wann immer er sie zu lange ansieht. Nur lassen sich manche Dinge nicht für immer ignorieren. Vor allem, wenn man in einer Kleinstadt voller schamloser Kuppler wohnt…


Meine Gedanken zum Buch



Ihr Lieben, wie ihr wisst, war ich total beeindruckt von dem ersten Band dieser Trilogie. Doch ich muss sagen, dass mich Flynns und Gabbys Geschichte noch mehr verzaubern konnte. Flynn ist der mittlere der O’Grady Brüder. Das Besondere an ihm ist, dass er taub geboren wurde und so seine anderen Sinne als Tierarzt nutzen muss. Seine Tierarzthelferin und beste Freundin Gabby steht dabei stets an seiner Seite und die beiden verbringen jede freie Sekunde miteinander. Bis sie sich irgendwann anders wahrnehmen und es zwischen ihnen knistert. Das stellt Flynn vor ungeahnte Ängste, ist er gut genug für sie? Könnte das ihre jahrelange Freundschaft zerstören? Beide sehnen sich nach einander – doch hat ihre Liebe eine Chance?

Kommen wir aber zunächst einmal zu dem Schreibstil von Kelly Moran, den ich bereits in der Rezension zum ersten Band sehr gelobt habe. Denn er ist einfach und sehr flüssig zu lesen und dabei gleichzeitig total gefühlvoll. Die Seiten fliegen nur so an einem vorbei, wodurch die etwas längeren Kapitel (im Durchschnitt 10 Seiten) kaum auffallen.

Zu den Protagonisten Gabby und Flynn kann ich nur sagen, dass ich ein riesiger Fan von den beiden sind, einfach weil sie so sehr miteinander harmonieren und super sympathisch sind. Jedenfalls muss ich zu ihnen sagen, dass man stets sehr nah bei ihnen ist. Durch zwei Perspektiven, die von Gabby und die von Flynn, wird ein tiefer Einblick in die beiden ermöglicht. Dadurch erlebt der Leser hautnah mit, was die beiden in dem Moment beschäftigt, was sie füreinander fühlen. Zudem sind die Protagonisten beide 30 Jahre alt und somit erscheint ihr ganzes Auftreten und die Entscheidungen, die sie treffen, nochmal realistischer und reifer. Gerade Flynn durchlebt viele Unsicherheiten, was der Leser nicht nur wundervoll mitverfolgen konnte, nein, man hat mit den beiden richtig mitgefiebert. Zu den Nebencharakteren möchte ich auch ein kurzes Wort verlieren. Denn in diesem Buch hat man wirklich auch gesehen, wie viel Zeit sich Moran für die Entwicklung der Charaktere genommen hat. So treffen wir zum einen auf Cade, Avery und Hailey, aber auch auf Zoe und Drake, wodurch man schon einen kleinen Anreiz auf den dritten Band erhält.

Zu der Handlung muss ich sagen, dass sie insgesamt eher platt ist. Damit meine ich, dass es hier wirklich hauptsächlich nur um die Liebesgeschichte zwischen Gabby und Flynn geht. Dadurch wird die Liebesgeschichte allerdings sehr stark vertieft, was wirklich gelungen war und mir dadurch auch nichts gefehlt hat. Das schöne hier ist einfach auch, dass nichts idealisiert wird. Wir haben hier zwar einen wunderschönen Mann, der hat aber allerdings einige Fehler, genauso wie Gabby – dadurch erhält dieses Buch einen gewissen Charme. Ansonsten gibt es noch zwei weitere kleine Handlungsstränge, für die man sich ruhig auch noch etwas Zeit hätte nehmen können.

Zum Ende will ich nur sagen, dass es einfach zum dahinschmelzen und unglaublich herzzerreißend war. Dadurch wurde die Liebesgeschichte perfekt abgerundet. Deshalb gebe ich dem Buch auch insgesamt 5 von 5 Sternen, weil es rundum perfekt war. Nun freue ich mich schon auf den dritten Band der Redwood-Love-Trilogie, wo sich alles um den dritten und ältesten Bruder der O’Gradys, Drake, dreht. Dieser erscheint am 23.10.2018 erscheinen wird.

Veröffentlicht am 10.10.2018

Fantastischer Einstieg in eine fantasievolle Welt

Throne of Glass – Die Erwählte
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Allgemeines

Titel: Throne of Glass: Die Erwählte
Autor/in: Sarah J. Maas
ISBN: 978-3-423-71651-2
Verlag: dtv
Genre: Fantasy
Seitenzahl: 512
Preis: 10,95€


Klappentext

Celaena Sardothien ist jung, schön ...

Allgemeines



Titel: Throne of Glass: Die Erwählte
Autor/in: Sarah J. Maas
ISBN: 978-3-423-71651-2
Verlag: dtv
Genre: Fantasy
Seitenzahl: 512
Preis: 10,95€


Klappentext



Celaena Sardothien ist jung, schön und zum Tode verurteilt. Doch dann taucht Chaol Westfall, Captain der Leibgarde, auf und bietet ihr eine einzige Chance zum Überleben. Kronprinz Dorian hat sie dazu ausersehen, einen tödlichen Wettkampf zu bestreiten: Wenn es ihr gelingt, für ihn 23 kampferprobte Männer zu besiegen, wird sie ihre Freiheit wiedererlangen. Beim gemeinsamen Training mit Captain Westfall findet sie immer mehr Gefallen an dem jungen, geheimnisvollen Mann. Und auch der Kronprinz lässt sie nicht kalt. Zeit, über ihre Gefühle nachzudenken, bleibt ihr allerdings nicht. Denn etwas abgrundtief Böses lauert im Dunkeln des Schlosses – und es ist da, um zu töten.


Meine Gedanken zum Buch



„Throne of Glass“ beginnt bereits sehr spannend: Celaena ist schon seit einem Jahr in der Salzmine von Endovier, als sie vom Kronprinzen von Adarlan auserkoren wird, für ihn als sein Champion an einem tödlichen Wettstreit teilzunehmen. Sollte sie gewinnen, erlangt sie – nach vier Jahren Dienst als persönlicher Assassin des Königs – die Freiheit. Celaena reist mit dem Kronprinzen Dorian nach Rifthold, wo sie dann am Wettstreit teilnimmt, aber auch in die Intrigen und Machtspiele des Hofes involviert wird. Ob Celaena der Champion des Königs wird und was dazwischen passiert (und ich verspreche euch, es passiert so einiges), das müsst ihr selbst herausfinden.

Endlich habe ich wieder ein Sarah J. Maas Buch lesen können und es hat sich gezeigt, warum sie eine meiner Lieblingsautorinnen ist. Mit ihrer speziellen Schreibweise, aber auch wie sie die Geschichte und die Charaktere aufbaut, begeistert sie mich jedes mal. Ihre Charaktere sind niemals flach gestrickt, sondern bieten verschiedene Ebenen und Züge, die sie so menschlich machen. Nehmen wir zum Beispiel unsere Protagonistin Celaena: Auf der einen Seite ist sie mit ihren 18 Jahren eine brutale und gnadenlose Assassinin, die im ganzen Land gefürchtet ist. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und benimmt sich im­per­ti­nent und ungehörig gegenüber Adligen und Höhergestellten. Auf der anderen Seite ist sie ein Mädchen mit einer schweren Vergangenheit, die in stillen Nächten sich am Klavier mit melancholischen Tönen in eine andere Welt versetzt. Sie ist stark, gerissen, intelligent, aber auch vorlaut, setzt ihren eigenen Kopf durch, doch sie ist auch verletzlich und sie hat noch immer mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen.

Auch die Geschichte ist wirklich Maas-typisch, einfach und doch durchaus komplex gestrickt, weil die Story sich „lediglich“ um den Wettstreit dreht, bei dem Celaena teilnimmt. Komplex, weil so viele Charaktere im Hintergrund ihre Finger im Spiel haben (sie einigen auch näher kommt) und die Welt so viel zu bieten hat, was das Geschehen beeinflusst. Am Anfang dachte ich, dass jetzt einfach über den Wettkampf geschrieben wird und am Ende steht ein Gewinner fest. Doch die Geschichte bringt viel mehr Elemente mit herein, die die Story interessant wirken lassen: Champions sterben und es gilt herauszufinden, wer der Mörder ist; der Kronprinz und Celaena verbringen viel Zeit miteinander, aber auch Chaol, der Hauptmann der Leibgarde, empfindet mehr für sie, als er gestehen möchte; Celaena kommt mit sogenannten Wyrd-Zeichen in Kontakt, welche magische, rituelle Symbole sind und verbindet diese mit den Morden.

Man merkt schnell, dass die Welt, in der „Throne of Glass“ spielt, einen wirklich faszinieren und interessanten Hintergrund hat. Zwar werden die unterschiedlichen Reiche und Kulturen, wie auch die Geschichte und Vergangenheit des Kontinenten Erilea nur kurz erwähnt. Trotzdem war ich wirklich fasziniert von dem, was mir kurz präsentiert wurde. Ich hoffe, dass ich in den nächsten Teilen mehr von der Welt erfahren werde.

Auch der Schreibstil von Sarah J. Maas ist wie gewohnt sensationell. Ich frage mich noch immer, wie man es schafft, so emotional zu schreiben, ohne dass es kitschig wird. Wenn sie zum Beispiel über den Wald schreibt, an dem Celaena vorbeikommt auf dem Weg nach Rifthold, dann bekomme ich das Gefühl, dass er lebendig wird und eine ganz spezielle Kraft inne hat. So ist es auch mit vielen anderen Situationen, die sie beschreibt. Zum Beispiel findet Celaena in ihrem Zimmer einen Geheimgang. Als Maas beschreibt, wie sich unsere Protagonistin fühlt, bekommt man auf einmal ein ganz mulmiges, fast schon unheimliches Gefühl. Dabei erzählt sie die Situationen so, dass man sich stets bildlich und lebendig die Szene im Kopf vorstellen kann.

Es ist mal wieder so, dass Sarah J. Maas alles in ihrem Buch richtig macht: Die Story, die Charaktere, die erfundene Welt, die Chemie zwischen den Figuren und die Emotionalität und Bildlichkeit des Schreibstils harmonieren perfekt miteinander. So bin ich wirklich sehnsüchtig gespannt auf den zweiten Band. Ich kann „Throne of Glass“ jedem Leser, der Fantasy, Action und Liebe etwas abgewinnen kann, wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 06.10.2018

Was wäre Digitalisierung in den falschen Händen?

NSA - Nationales Sicherheits-Amt
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Titel: NSA
Autor/in: Andreas Eschbach
ISBN: 978-3-7857-2625-9
Verlag: Bastei Lübbe
Genre: Historischer Roman/ Dystopie
Seitenzahl:800
Preis: 22,90€


Klappentext

Weimar 1942: Die Programmiererin ...

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Titel: NSA
Autor/in: Andreas Eschbach
ISBN: 978-3-7857-2625-9
Verlag: Bastei Lübbe
Genre: Historischer Roman/ Dystopie
Seitenzahl:800
Preis: 22,90€


Klappentext



Weimar 1942: Die Programmiererin Helene arbeitet im Nationalen Sicherheits-Amt und entwickelt dort Programme, mit deren Hilfe alle Bürger des Reichs überwacht werden. Erst als die Liebe ihres Lebens Fahnenflucht begeht und untertauchen muss, regen sich Zweifel in ihr. Mit ihren Versuchen, ihm zu helfen, gerät sie nicht nur in Konflikt mit dem Regime, sondern wird auch in die Machtspiele ihres Vorgesetzten Lettke verwickelt, der die perfekte Überwachungstechnik des Staates für ganz eigene Zwecke benutzt und dabei zunehmend jede Grenze überschreitet. Was wäre, wenn es im Dritten Reich schon Computer gegeben hätte, das Internet, E-Mails, Mobiltelefone und soziale Medien – und deren totale Überwachung?


Meine Gedanken zum Buch



Jeder von uns ist mit der Geschichte des Nationalsozialismus‘ vertraut und es gab bereits vor Andreas Eschbach die Fragen, was wäre wenn, z.B. die Nazis den Krieg gewonnen hätten. Doch zuvor wurde weniger nachdem gefragt, was wäre gewesen, wenn die Nazis bereits digitalisiert gewesen wären – wie wir heute. In diesem Roman lernen wir die junge Programmiererin Helene Bodenkamp kennen, sowie den Analyst Eugen Lettke, die uns in diese neue Welt bringen werden, wo es bereits Handys und Computer gibt. Sie zeigen uns die Möglichkeiten und Gefahren auf, die durch die digitale Datennutzung aufgekommen sind. In Verbindung mit einer Liebesgeschichte zeigt uns Eschbach Abgründe auf, die die Digitalisierung betreffen und es bleibt auch die Frage offen, ob dieses Buch nicht viel eher ein Zukunftsroman, als ein historischer Roman ist.

Aber kommen wir zunächst einmal zu dem Schreibstil von Andreas Eschbach. Denn dieser ist sehr flüssig und auch schnell und lässt sich sehr angenehm lesen. Trotz alle dem ist der Schreibstil eloquent, komplex und intelligent. Natürlich ist die Wortwahl an die Zeit um 1933-1945 angepasst und wirkt an manchen Stellen etwas altmodisch, was aber nur dem Feeling des Buches zugute kommt. Außerdem haben wir hier viele technische Fachbegriffe, die natürlich ins Deutsche übersetzt wurden, so haben wir Komputer, Elektropost, statt Emails und das Programmieren wird als Programm stricken bezeichnet.

Was ich auch anmerken muss, ist, dass es in diesem Buch wieder etwas längere Kapitel gab (ca. 10 Seiten im Durchschnitt pro Kapitel), die teilweise nicht aufgefallen sind. Denn die Handlung war so interessant und vor allem spannend, dass zum Teil die Seiten nur so an einem vorbei geflogen sind. Das lag besonders daran, dass Eschbach es geschafft hat die Fiktion, dass die Nazis digitalisiert sind, nahtlos in die tatsächlichen historischen Fakten übergegangen sind. Aber ich betone das teilweise, denn es gab auch Stellen im Buch, die sich durchaus gezogen haben. Denn der Autor erzählt sehr ausführlich und neben der Haupthandlung, so dachte ich, geht es direkt um die Liebesgeschichte zwischen Helene und ihrem Liebhaber, stattdessen wird aber erst die gesamte Jugend von Eugen Lettke und Helene erzählt, was aber im Nachhinein sehr gut gepasst hat. Auch das Programmieren wird in aller Ausführlichkeit behandelt, worüber man häufig nachdenken musste, da dies nicht immer so leicht zu verstehen war. Dadurch erhielt der Leser allerdings das Gefühl, dass dieses Buch nicht nur Fiktion ist.

Im Vorfeld habe ich mir natürlich auch schon ein paar andere Rezensionen durchgelesen und was mir besonders ausgefallen ist, ist der Punkt, dass Helene als Frau kritisiert wurde. Sie sei zu naiv, zu folgsam usw. Hier muss ich sagen, dass mich das in diesem Fall nicht gestört hat, denn Andreas Eschbach hat so nur die tatsächlichen Gegebenheiten im dritten Reich reflektiert. Außerdem hat Helene vieles aufs Spiel gesetzt, um ihre große Liebe, einen Deserteur zu retten. Allgemein waren die Protagonisten Lettke und Helene kritischer mit dem Regime, was mir sehr gut gefallen hat.

Zum Ende will ich eigentlich gar nicht viel verraten, denn das wäre ein zu großer Spoiler. Ich will nur sagen, dass es zum Buch gepasst hat und trotzdem hat es mein Herz zerbrochen und nicht wieder zusammengesetzt.

Gestern, am 05.10.2018 waren mein Freund und ich auf einer Lesung von Andreas Eschbach in Hannover. Am Rande will ich anmerken, dass Andreas Eschbach wirklich sehr sympathisch und humorvoll ist. Jedenfalls hat er etwas angemerkt, was ich mich auch gefragt habe, als es um das Genre dieses Buches ging. Aufgrund der Zeit würde dieses Buch für mich in das Genre Historisch oder auch Dystopie fallen, doch Eschbach hat angemerkt, ob es nicht auch ein Zukunftsroman ist, wenn man sich unsere heutige Zeit anschaut und wie mit unseren Daten umgegangen wird. Diesen Einwurf wollte ich hier noch mit einbringen, denn er ist es wirklich wert gerade in Zeiten von Big Data, Facebook, Google und medialem Wahl- und Machtkampf beachtet und überlegt zu werden.

Letztlich hat mir das Buch sehr gefallen und würde von mir 4 Sterne bekommen, da es eben hier und da diese Längen gab. Dennoch kann ich es nur weiterempfehlen, vor allem wenn man sich für die Digitalisierung und für Selbstbestimmung interessiert, denn dieses beiden Punkte werden häufig aufgegriffen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Thema
  • Geschichte
  • Charaktere
  • Spannung
Veröffentlicht am 04.10.2018

Gelungener Abschluss der Maxton-Hall-Reihe!

Save Us
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Allgemeines

Titel: Save Us
Autor/in: Mona Kasten
ISBN: 978-3-7363-0671-4
Verlag: LYX
Genre: New Adult
Seitenzahl: 384
Preis: 12,90€


Klappentext

Können sie sich retten? Oder werden sie sich gegenseitig ...

Allgemeines



Titel: Save Us
Autor/in: Mona Kasten
ISBN: 978-3-7363-0671-4
Verlag: LYX
Genre: New Adult
Seitenzahl: 384
Preis: 12,90€


Klappentext



Können sie sich retten? Oder werden sie sich gegenseitig zerstören? Ruby steht unter Schock: Sie wurde vom Maxton-Hall-College suspendiert. Und das Schlimmste: Alles deutet darauf hin, dass niemand anders als James dafür verantwortlich ist. Ruby kann es nicht glauben – nicht nach allem, was sie gemeinsam durchgestanden haben. Sie dachte, dass sie den wahren James kennengelernt hat: den, der Träume hat, den, der sie zum Lachen bringt und ihr Herz mit einem einzigen Blick schneller schlagen lässt. Doch während Ruby dafür kämpft, trotz allem ihren Abschluss machen zu können, droht James einmal mehr unter den Verpflichtungen gegenüber seiner Familie zu zerbrechen. Und die beiden müssen sich fragen, ob die Welten, in denen sie leben, nicht vielleicht doch zu verschieden sind.


Meine Gedanken zum Buch



Ruby wurde von der Schule geworfen und ist gerade dabei etwas zu verlieren, was ihr besonders am Herzen liegt: die Zukunft in Oxford. Und was vielleicht noch viel schlimmer ist: James könnte an all dem Schuld sein. Doch Ruby verliert ihren Mut nicht, sie gibt alles dafür, dass sie wieder auf die Schule darf, um ihren Abschluss zu schaffen. Doch wie sieht es mit der Beziehung zu James aus? Haben sie noch eine Chance oder droht gerade alles zu zerbrechen, was sie sich aufgebaut haben?

!SPOILER!WARNUNG! Wie auch schon im ersten Band war das Ende im zweiten Teil (hier kommt ihr zu der Rezension) ein dramatischer Cliffhanger. Dem Direktor der Maxton-Hall-Schule wurden Fotos zugespielt, auf denen es so aussieht, als ob Ruby und ihr Geschichtslehrer Mr. Sutton sich küssen. Als Reaktion darauf hat der Direktor sowohl Ruby, als auch Graham Sutton von der Schule verwiesen. Und es sieht sogar so aus, als ob James die Fotos gemacht und dem Schulleiter zugespielt hat. Das zerstört Ruby. Doch im dritten Teil kommt James auf Ruby zu und macht ihr deutlich, dass er zwar die Fotos gemacht, er diese aber nicht zum Direktor geschickt hat. Darauf aufbauend entwickelt sich die Geschichte weiter.

Auffallend ist, dass im letzten Teil noch mehr Perspektiven vertreten sind, als noch im ersten und zweiten Teil. In „Save Me“ gab es lediglich die Perspektiven von Ruby und James. In „Save You“ gab es dann noch die Perspektiven von Ember und Lydia dazu. In „Save Us“ sind dann auch noch Allister und Graham dazugekommen. So ist es dann nicht nur die Geschichte von Ruby und James, sondern von der halben Schule, so dass ich nun verstehe, warum die Reihe „Maxton-Hall-Reihe“ heißt. Zwar liegt die Aufmerksamkeit immer noch auf dem Schicksal von den beiden Protagonisten, aber wir finden auch andere Handlungsstränge wieder, die zum Beispiel die Geschichte von Allister & Kesh, Lydia & Graham, sowie Ember & Wren erzählen. Beim Lesen entwickelt sich auch das Gefühl, dass sich eine große Familie bildet, bei der zwar nicht alles perfekt ist, aber am Ende wieder zusammenfindet. Sie stehen sogar für die Person ein, die diese „Familie“ belogen und großen Schaden angerichtet hat. Ich habe dieses Gefühl der Verbundenheit und der Loyalität sehr genossen. Auch James „Aufopferung“ gegen Ende der Geschichte rechne ich ihm hoch an, wobei ich es nur stringent finde, dass er so gehandelt hat, wie er es getan hat. Er hätte sich auch für sein Wohl einsetzen können, aber er hat an das Wohl von seinen Mitmenschen gedacht. Das zeigt mir, dass Mona Kasten das Thema Verbundenheit und Loyalität konsequent durchgezogen hat.

Wo wir bei den Charakteren sind. So muss ich sagen, dass alle Charaktere aus sich herausgekommen sind und sich weiterentwickelt haben. Sie stehen für ihre eigenen Ziele ein, doch sie bleiben stets ihren Freunden und Familien loyal gegenüber. Okay, Cyril hat Mist gebaut und trägt viel Schuld. Aber a) hat er es getan, weil er dachte, er erhält so seine alten Freundschaften, b) tut es ihm unglaublich leid und c) kümmerten sich seine Freunde um ihn, als es ihm am schlechtesten ging. Gerade der letzte Punkt hat mir gezeigt, wie stark die Solidarität unter den Freunden ist und das schätze ich wert.

Zum Schreibstil kann ich nur wieder sagen, dass Mona Kasten einen sehr lockeren und schnell zu lesenden Stil hat, bei dem es wirklich Spaß macht zu lesen. Die Kapitel lesen sich sehr flüssig und auch die Wortwahl ist an den passenden Stellen emotional, humorvoll und/oder spannend gewählt.

Alles in allem kann ich jedem „Save Us“ empfehlen, der eine schöne Geschichte über Liebe, Freundschaft, Zusammenhalt und das Verwirklichen von eigenen Zielen lesen möchte und Spaß am Genre Young/New Adult hat. Die Geschichte kommt zwar nicht ganz ohne Genre-typischen Klischees aus, aber am Ende hat es mir wirklich sehr gut gefallen und alles hat sich zu einer passenden Story zusammengefügt.