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Veröffentlicht am 27.10.2019

Zwei Liebende im Schatten des Turms

Im Schatten des Turms
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Ich bin ein großer Fan von der Kulisse Wiens und historischen Romanen. „Im Schatten des Turms“ ist eine perfekte Mischung aus beidem – es hat mein Wienfanherz höherschlagen lassen und mich mit historischem ...

Ich bin ein großer Fan von der Kulisse Wiens und historischen Romanen. „Im Schatten des Turms“ ist eine perfekte Mischung aus beidem – es hat mein Wienfanherz höherschlagen lassen und mich mit historischem Kontext gefüttert. Die Sprache ist leicht und fließend und der damaligen Zeit angemessen. Den österreichischen Dialekt den der Autor einfließen lässt, lässt den Leser noch mehr in die Geschichte eintauchen.
René Anour entführt uns ins das Jahr 1787. Alfred ist angehender Medizinstudent und fasziniert vom sogenannten Narrenturm – der ersten „Irrenanstalt“ der Welt. Was er dort sieht lässt ihn nicht los. Auf der anderen Seite Helene, eine junge Frau aus adeligem Hause, die von ihrem Vater vor der „Schlangengrube“ Schönbrunn beschützt wird. Die beiden begegnen sich – und wie es das Schicksal so will, verlieben sie sich. Doch sie werden beide einen hohen Preis für ihr junges Glück zahlen müssen.
Beide Charaktere wirken authentisch gezeichnet und ihre Handlungen sind ehrlich. Auch Nebencharaktere wie beispielsweise den Kaiser Joseph, bekommen ausreichend Spielraum, drängen sich dabei aber nicht so sehr in den Vordergrund. Gerade nur so, dass man den ein oder anderen von ihnen in sein Herz schließt. Die Geschichte nimmt Fahrt auf und die Ereignisse überschlagen sich. Unterschwellig bekommt man mit, dass Krieg aufzieht und sich etwas Dunkles im Hintergrund zusammenbraut. Stück für Stück steigert sich die Spannung und die Liebe der beiden wird auf eine harte Probe gestellt. Durch die Perspektivwechsel fiebert man noch ein bisschen mehr mit und bekommt mehr und mehr Einblick in das Innenleben der Protagonistin. Helene entwickelt sich teilweise in eine Richtung die einen nichts Gutes ahnen lässt und geht ihren eigenen Weg. Die Verstrickungen sind wenig vorhersehbar und man erlebt als Leser die ein oder andere Positive als auch negative Überraschung. Der Autor hatte definitiv ein Händchen dafür den Leser auf die falsche Fährte zu leiten und die Gedanken in eine bestimmte Richtung zu lenken. Doch gerade das macht eine gute Geschichte, in meinen Augen ein Stück weit aus. Im Schatten der Ereignisse ragt stetig der Narrenturm auf und wirft einen bedrohlichen Beigeschmack auf die Szenerie. An dieser Stelle hätte ich mir tatsächlich ein wenig mehr Input über die damaligen medizinischen Vorgehensweisen gewünscht.

René Anour schafft einen opulenten historischen Roman vor der fantastischen Kulisse Wiens. Die knapp über 650 Seiten mögen am Anfang etwas viel erscheinen, doch keine Seite ist ohne relevanten Inhalt für die Geschichte. Für mich ein großer Lesegenuss und eine Empfehlung für jeden der Wien liebt und an geschichtlichen Kontexten Interesse hat.

Veröffentlicht am 18.10.2019

Ein schönes Finale

Hardlove – verliebt
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Endlich das große Finale um Blake und Erica!
Durch Höhen und Tiefen mussten die beiden gehen – nun steht endlich das Happy End vor der Türe. Oder doch nicht? In einem letzten Band schickt Meredith Wild ...

Endlich das große Finale um Blake und Erica!
Durch Höhen und Tiefen mussten die beiden gehen – nun steht endlich das Happy End vor der Türe. Oder doch nicht? In einem letzten Band schickt Meredith Wild ihre beiden Charaktere noch einmal auf eine Achterbahn der Gefühle. Der Schreibstil ist dabei wie gewohnt locker und verspricht leichte Lektüre. Die Momente zwischen Erica und Blake treffen einen ins Herz und lassen selbst von einer romantischen Zukunft träumen. In diesem Band bekommt man die Geschichte auch aus Blakes Perspektive erzählt. Es war durchaus sehr spannend auch einmal seinen Blick auf die Dinge und die Beziehung zu Erica zu sehen. Insgesamt verspricht auch dieses Buch ein spannendes Setting, war dann aber doch an einigen Stellen etwas zu sehr gewollt und abgehoben. Jedoch hat es der Gesamtqualität der Geschichte keinen Abbruch getan. Man wird auch hier wieder gut unterhalten, mitgerissen und in die erotischen Erlebnisse der beiden voll eingespannt. Blake scheint in diesem Teil seinen Kontrollzwang etwas mehr in den Griff zu bekommen als in den letzten Teilen, was ihn aber nicht davon abhält den großen, zähen Beschützer zu spielen. Die Momente in denen er sich weich und verletzlich zeigt, gibt es in diesem Band häufiger, was ihn ein Ticken mehr menschlich erscheinen lässt.
In meinen Augen ein schöner Abschluss der Reihe. In die Welt rund um Erica und Blake bin ich immer sehr gerne abgetaucht und die Reihe als Ganzes hat mir sehr gut gefallen. Gerade weil die Charaktere zwar teilweise überspitzt übermenschlich dargestellt werden, aber dann doch wieder ihre zarten, authentischen Momente haben. Für alle Fans des Erotikgenres ist die Reihe absolut lesenswert und wie ich schon bei den Rezensionen der letzten Teile immer wieder betone – es ist keine tiefsinnige, anspruchsvolle Kost. Man hat Spaß mit den Büchern – und das darf beim Lesen manchmal auch nicht zu kurz kommen!

Veröffentlicht am 14.10.2019

Wieder besser als der 3.Teil

Hardlimit - vereint
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Nach dem mich der dritte Teil der Reihe etwas enttäuscht hatte, hatte ich nun hohe Erwartungen an diesen.

Meredith Wild wartet wie immer mit einer leichten, flüssigen und fesselnden Sprache auf. So fliegt ...

Nach dem mich der dritte Teil der Reihe etwas enttäuscht hatte, hatte ich nun hohe Erwartungen an diesen.

Meredith Wild wartet wie immer mit einer leichten, flüssigen und fesselnden Sprache auf. So fliegt man auch in diesem Buch durch die Seiten. Wie auch die letzten Teile ist dieser leichten Kost und wenn man mit den richtigen Erwartungen heran geht, eine schöne, lockere Lektüre. Blake hat im letzten Teil einiges an Sympathie bei mir verloren, konnte diese im Verlauf von Hardlimit teilweise aber wieder zurückgewinnen. Jedoch ist mir sein zwanghaftes Kontrollverhalten immer noch sehr zuwider. Erica zeigt sich wieder mehr von ihrer toughen Seite und so kam es zu einigen Konflikten zwischen den beiden, welche in meinen Augen der Beziehung aber definitiv guttaten. Auch in diesem vierten Band der Reihe gab es viele liebevolle Szenen, die die beiden zu einem schlichtweg romantischen und süßen Paar machten. Die Sexszenen waren wie immer stilvoll und nicht zu billig, auch wenn ich mich immer wieder an Shades of Grey erinnert fühlte. Mein größter Kritikpunkt an diesem Band ist jedoch, dass der Klappentext mehr verspricht als der eigentliche Inhalt hergibt. Das Thema welches angeteasert wurde kam für meinen Geschmack etwas zu kurz und andere, nichtsdestotrotz spannende Handlungsstränge standen im Vordergrund wie beispielsweise die Auseinandersetzung von Erica mit den Querelen ihrer Vergangenheit.
Insgesamt konnte mich Hardlimit wieder gut unterhalten und war ein absoluter Pageturner. Die Geschichte von Erica und Blake gefällt mir nach wie vor sehr gut und ich freue mich jetzt den finalen Band der Reihe zu lesen um zu erfahren wie die beiden ihr Glück endgültig besiegeln.

Veröffentlicht am 13.10.2019

Fantastische High-Fantasy

Der Untergang der Könige
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Das Cover ist sehr gelungen und der Umfang des Buches eine absolute Wucht. Hilfreich fand ich die Anhänge am Ende des Buches, da es im Laufe der Geschichte mit Namen und Abstammungen dann schon etwas kompliziert ...

Das Cover ist sehr gelungen und der Umfang des Buches eine absolute Wucht. Hilfreich fand ich die Anhänge am Ende des Buches, da es im Laufe der Geschichte mit Namen und Abstammungen dann schon etwas kompliziert werden kann. So konnte man immer wieder nachschauen und sich einen Überblick verschaffen.
Der Schreibstil ist absolut fesselnd und mitreißend. Durch die wechselnden Erzählperspektiven, in denen es aber immer um den jungen Kihrin geht, baut die Geschichte konstant Spannung und Tempo auf. Kihirn ist ein authentischer und durchdachter Charakter. Besonders seine aufmüpfige, vorlaute Seite hat mir sehr gut gefallen. Und nicht nur Kihirn, sondern auch die anderen auftretenden Charaktere bringen einiges an Humor und Sarkasmus mit, so dass man doch das ein oder andere Mal schmunzeln muss. Der Untergang der Könige bringt alles mit was man von einem High-Fantasy Roman erwartet. Viele verschiedene Namen, Familienstammbäume, Länder und Sitten sowie verschiedene Arten der Magie und der magischen Wesen schaffen ein komplexes und doch schlüssiges Weltbild. Gerade die Fußzeilen die auf einigen Seiten auftauchen, intensivieren die Geschichte noch um einiges und geben dem Leser noch mehr Hintergrundinformationen zur „Bekannten Welt“. Dadurch muss man das Buch sehr aufmerksam und konzentriert lesen. Denn wann man eine Information überliest kann es später schnell passieren, dass es verwirrend wird. Deswegen sollte man sich mit diesem Buch viel Zeit lassen. Hat man die Ruhe kann man vollkommen in diese fantastische Welt mit seinen Bewohnern eintauchen.
Jenn Lyons hat einen hochkomplexen High Fantasy Roman geschaffen. Die Welt ist vielseitig, umfassend und unglaublich fantasiereich. Und bietet somit noch einiges an Potential für weitere Geschichten. Das knapp über 800 Seiten starke Werk mag durch seine Wucht zunächst abschreckend wirken, doch entführt es einen in eine Welt voller Magie, machthungriger Wesen und erzählt über Familie und Zugehörigkeit in einer Welt die aus dem Gleichgewicht zu geraten scheint.

Veröffentlicht am 22.08.2019

Mittwoch also...

Mittwoch also
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Ein Cover das verrückt machen kann, wenn man zu lange darauf schaut und eine Story die überaus kontrovers daher kommt. Eine Mischung die nicht zusammenpasst? Ganz im Gegenteil.
Hedda/33 wird von einem ...

Ein Cover das verrückt machen kann, wenn man zu lange darauf schaut und eine Story die überaus kontrovers daher kommt. Eine Mischung die nicht zusammenpasst? Ganz im Gegenteil.
Hedda/33 wird von einem One Night Stand (ONS) ungewollt schwanger und möchte abtreiben. Der Arzt gibt ihr jedoch, wie es in Norwegen Gesetz ist, noch einmal drei Tage Bedenkzeit vor ihrer endgültigen Entscheidung. Und Hedda kommt wider Willen mit ihren Gedanken ins Schleudern. Ihr Lebensstil der sowieso schon aus den Fugen gerät – passt da ein Baby überhaupt hinein? Und das von Milo – ihrem Wohnwagenfahrenden, Kaninchenliebenden ONS aus Berlin? Oder doch von ihrem Ex-Freund? Und so nimmt die Geschichte Fahrt auf. Kurze knackige Kapitel und eine herrlich freche, bissige Protagonistin sorgen für ein rasantes Tempo. So kommt man rasch durch die Seiten und die politischen Themen die nebenher eingestreut werden, geben dem frechen Werk noch mal eine besondere Würze. Das Thema ist heutzutage sehr heikel – doch die Autorin schafft es auf ernste aber auch humorvolle Weise dieses umzusetzen und gleichzeitig ein feministisches Statement zu setzen. Die Geschichte kommt teilweise unglaublich komisch und skurril daher und bringt den Leser nicht nur einmal zum Schmunzeln. Wie sich Hedda durchschlägt und versucht die rechte Entscheidung für sich zu treffen macht unglaublich Spaß. Das Ende kommt für manchen vielleicht nicht unbedingt wie gedacht. Ich jedoch war nur sehr traurig darüber, dass ich die letzten Seiten dieses wunderbaren Büchleins erreicht hatte.
Ein hervorragender Unterhaltungsroman voller Witz und Brisanz. Das Thema Recht auf Abtreibung ist grandios aber auch sehr umsichtig umgesetzt. Ein Roman der Spaß macht und bildet. Eine großartige Mischung! Es braucht mehr davon!