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Veröffentlicht am 03.01.2021

Eine wundervolle Fortsetzung mit der perfekten Mischung aus spannenden, humorvollen und tiefgründigen Momenten !

Don't HATE me
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Inhalt/Klappentext:
KENZIE hat sich geschworen: nie wieder Kontakt mit dem Henderson-Clan. Nachdem Lyall ihr Herz gebrochen hat, will sie sich nur noch auf ihr Studium konzentrieren. Doch dann erhält sie ...

Inhalt/Klappentext:
KENZIE hat sich geschworen: nie wieder Kontakt mit dem Henderson-Clan. Nachdem Lyall ihr Herz gebrochen hat, will sie sich nur noch auf ihr Studium konzentrieren. Doch dann erhält sie von Theodora Henderson das verlockende Angebot, ein Resort auf Korfu mitzugestalten. Kenzie ergreift die Chance – ohne zu wissen, was sie dort erwartet.
LYALL versucht alles, um Kenzie zu vergessen, nachdem sie ihn als Lügner entlarvt und verlassen hat. Die Pläne für den Familienkonzern stehen für ihn nun an erster Stelle. Als seine Mutter Hilfe bei ihrem Hotel-Projekt in Griechenland benötigt, überlegt er nicht lange. Er ahnt jedoch nicht, wie sehr sein Herz dort auf die Probe gestellt werden wird ….

Eindruck:
Nach dem wirklich bösen Cliffhanger des Reihenauftakts „Don‘t love me“ konnte ich es kaum abwarten die Fortsetzung endlich in den Händen zu halten und habe dieser sehnsüchtig entgegengefiebert. Wie wird es mit Lyall und Kenzie weitergehen? Wird Lyalls Vergangenheit eine Beziehung unmöglich machen? Welche Hürden warten noch auf unsere beiden Protagonisten? Diese Fragen und noch viele mehr schwirrten mir einen endlosen Monat lang im Kopf herum, bis dieser grandiose Band 2 erschienen ist. Doch bevor ich euch erzähle, warum Lena Kiefer mich restlos überzeugen konnte, muss ich nochmal ein paar Worte zu der Gestaltung des Buches verlieren. Wie auch schon beim Vorgänger, bin ich leider nicht der größte Fan des Covers, was dem Inhalt der Geschichte aber keinen Abbruch macht. Woran es liegt kann ich nicht genau sagen, trotzdem finde ich auf paradoxe Art und Weise, dass es die Henderson Familie und deren Reichtum fantastisch widerspiegelt. Bevor ich mich aber in den Äußerlichkeiten des Buches verliere, ist es nun an der Zeit euch etwas über den wundervollen Inhalt zu erzählen... Aber lest selbst !

Lena Kiefers Schreibstil schafft es nach wie vor, mich auf vielen verschiedenen Ebenen zu begeistern und kontinuierlich mitzureißen. Nicht nur schreibt die Autorin wunderbar flüssig und locker, so dass ich auf Anhieb tief in der Geschichte versunken bin... Sie legt auch wahnsinnig viele Emotionen an den Tag, die mich abwechselnd glücklich und verzweifelt zurückgelassen haben. So gingen Lenas Worte tief unter die Haut und gestalten die Handlung zu einer reinen Achterbahnfahrt der Gefühle. Neben diesen wunderschönen Gänsehaut Momenten, beschert uns die Autorin aber auch tolle, unvergessliche und erfrischende Augenblicke auf Korfu, einer griechischen Insel, die sowohl atemberaubend schön beschrieben wurde, als auch ein wenig Wärme in die kalten Wintermonate Deutschlands bringt. Mein Highlight ist aber wie immer die gute Portion Humor, die Lena Kiefer zusätzlich in die Geschichte integriert und die das Lesen wunderbar angenehm für den Leser gestaltet. Hier stechen insbesondere die unbefangenen und gelassenen Gespräche zwischen Lyall und Kenzie hervor, die der gesamten Handlung ihr gewisses Etwas verleihen. Ich persönlich liebe ja neckische Auseinandersetzungen zwischen den Protagonisten und genau das ist hier nicht lange zu suchen !

Kenzie, die Protagonistin, konnte mein Herz schon in “Don’t love me” im Sturm erobern, weshalb ich mich auch hier wieder problemlos in ihren wahnsinnig sympathischen, motivierten und hilfsbereiten Charakter hineinversetzen konnte. Besonders faszinierend finde ich insbesondere ihre schlagfertige und starke Art, die Tatsache, dass sie kein Blatt vor den Mund nimmt und sich nicht auf Anhieb von Lyalls Charme rumkriegen lässt. Andererseits liebe ich aber auch ihre verletzliche Seite, die sie zwischenzeitlich zeigt und der Geschichte damit den gewissen und von mir gewünschten Tiefgrund verleiht. So verdeutlicht Kenzie gegenüber Lyall, dass er sie mit seinen Lügen tief verletzt hat, leugnet gleichzeitig aber auch nicht, dass sie noch wahre Gefühle für ihn zeigt. Ihre Gedanken und die Emotionen gingen mir tief unter die Haut und ihre innere Zerrissenheit hat sogar mich als Leserin mitfühlen lassen.

Auch Lyall ist ein wundervoller Protagonist, der mich trotz und vielleicht auch genau wegen seiner düsteren Vergangenheit magisch anzuziehen scheint. Vor allem nachdem man im Reihenauftakt nur kleine Andeutungen seiner Geschichte erfährt, war meine Neugierde umso größer welche Geheimnisse noch hinter seinem anfangs sehr mysteriösen Charakter stecken. So taucht man als Leser mit der Zeit also tiefer in die Handlung ein, deckt zusammen mit Kenzie und Lyall Lügen und Wahrheiten auf und lernt ihre wahren Personen kennen. Ich bin unglaublich überrascht, was im Laufe der Geschichte alles ans Licht kommt und konnte Lyalls Leiden durchgängig und nahezu am eigenen Körper spüren. Man merkt, dass er Kenzie wirklich unendlich liebt und schwer damit zu kämpfen hat, dass diese Gefühle nicht erwidert werden. Trotzdem hat mich der eigentlich charmante, hilfsbereite, selbstlose und liebevolle Lyall am Ende überzeugt, indem er eine große und wichtige Entscheidung für seine und Kenzies Zukunft trifft. Warum das Buch dann trotzdem mit einem wahnsinnig fiesen Cliffhanger endet ? Das müsst ihr selbst lesen !

Zu den Nebencharakteren muss ich unbedingt auch noch ein paar Worte verlieren, denn insbesondere Finlay und Edina haben sich in Lichtgeschwindigkeit in mein Herz geschlichen. Schon in “Don’t love me” sind mir die beiden, zusammen mit ihrer verbotenen Liebe, aufgefallen und auch in dieser Fortsetzung hat mir ihr Schicksal das Herz in tausend Stücke zerbrochen und bislang noch nicht wieder zusammengesetzt. Ich liebe Edina, ihre unverwechselbare Gabe aufzufallen und anderen den Rücken zu stärken. Ich liebe auch Finlay, der es schafft die kuriosesten Momente mit seinem unvergleichlichen Humor aufzulockern; wenn jemand für einen lustigen Moment gut ist, dann er. Die Tatsache, dass die beiden sich krampfhaft versuchen voneinander fernzuhalten und trotzdem die tiefsten Gefühle füreinander verspüren, berührt mich zutiefst. Auch die neuen Nebencharaktere wie Bella, Elliot, Martha und Dionys haben die Geschichte um einiges abwechslungsreicher gemacht und mich mit ihren durchgängigen Kabbeleien wunderbar unterhalten.

Die Liebesgeschichte zwischen Lyall und Kenzie beginnt genau so wie sie in Band 1 endet... schmerzhaft, gebrochen und nahezu zerstört. Doch trotz der anfänglichen Versuche der beiden, ihre Gefühle für den jeweils anderen auf krampfhafte Art und Weise zu unterdrücken, spürt man als Leser eine unendliche Anziehungskraft, die mir stellenweise den Atem geraubt hat !
Ihr glaubt nicht wie stark die innere Zerrissenheit der beiden ist, wie sehr sich die beiden vermissen und ihre Liebe aber gleichzeitig verfluchen. Mein Leserherz hat sich bei den ersten Begegnungen der beiden ganz schmerzhaft zusammengezogen, da ihre Verletzlichkeit unübersehbar ist. Ob die beiden sich im Endeffekt wieder vertrauen können, das müsst ihr selbst lesen, aber macht euch auf atemberaubende Momente, heiße Küsse und knisternde Augenblicke gefasst, die mich wirklich überzeugt haben. Schlussendlich hat mir zwar der letzte Funke zum Highlight gefehlt, doch ich bin sicher, dass das spannende Finale noch einmal alles rausholen wird !

Über die allgemeine Handlung habe ich zwar schon in meiner Rezension zu Band 1 gesprochen, trotzdem möchte ich diesen Punkt auch hier nochmal aufgreifen. Ich muss einfach wieder sagen, dass ich absolut begeistert von der Innenarchitekten-Thematik bin, über die ich in diesem Maße noch nie etwas gelesen habe. Die Idee der Renovierung eines Hotels, bei der Kenzie mitwirken darf, ist grandios und zusammen mit zahlreichen Intrigen und Machenschaften, die sich dahinter verbergen, hat mir das Buch stets den Atem geraubt. Auch die hinterhältigen Spielchen der Henderson-Group, sind fabelhaft mit der restlichen Handlung verwoben und sorgen damit für einen extra Kick Spannung. Von Seite zu Seite hat mich die Geschichte mehr in ihren Bann gezogen, so dass der Cliffhanger am Ende die Kirsche auf der Sahne war. Hier wurde mir erneut das Herz aus der Brust gerissen, weshalb ich nun ganz ungeduldig auf das Finale der Trilogie hinfiebere, das zum Glück schon ganz bald erscheint !

Fazit:
Spannung, Humor und tiefe Gefühle... All das verpackt Lena Kiefer in einer grandiosen Geschichte, die mich mehr als nur überzeugen konnte !
4.5/5🌟

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.01.2021

Magisch, atmosphärisch und faszinierend - Ein wundervoller Reihenauftakt !

Die Tiermagierin – Schattentanz
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Inhalt/Klappentext:
Leena ist eine Tiermagierin. Mit ihren Kräften kann sie eine einzigartige, tiefe Verbindung zu magischen Wesen herstellen. Doch der Prozess birgt Gefahren. Ist das Tierwesen zu mächtig, ...

Inhalt/Klappentext:
Leena ist eine Tiermagierin. Mit ihren Kräften kann sie eine einzigartige, tiefe Verbindung zu magischen Wesen herstellen. Doch der Prozess birgt Gefahren. Ist das Tierwesen zu mächtig, endet er meist mit dem Tod des Tiermagiers.
Noc ist ein Assassine. Seine Welt sind die Schatten. Liebe darf er sich nicht erlauben, ebenso wenig wie Gnade. Denn hat er erst mal einen Auftrag angenommen, zwingt ihn die dunkle Magie seiner Gilde, ihn auszuführen. Oder selbst zu sterben.
Leena und Noc. Magierin und Mörder. Er soll sie töten, sie macht ihm ein Angebot, das er nicht ausschlagen kann. Es ist undenkbar, dass sie Gefühle füreinander entwickeln. Unmöglich. Und doch geschieht genau das …

Eindruck:
Schon als die Kyss Vorschau eine New Adult Geschichte mit Fantasy Elementen angekündigt hat, war es um mich geschehen, und ich konnte es kaum abwarten von fantastischen Tierwesen und einem gefährlichen Assassinen verzaubert zu werden. Doch nicht nur der Klappentext klingt wahnsinnig vielversprechend; auch das atemberaubend schöne Cover konnte mich auf Anhieb in seinen Bann ziehen. Mit den bräunlichen Farben, die wunderbar mit den hervorgehobenen, goldenen Extras harmonieren und dem Leser damit direkt einen kleinen Einblick in den Inhalt der Geschichte geben, ist das Cover zu „Schattentanz“ mein absoluter Favorit aller von Kyss gestalteten Büchern. Und wenn dann auch noch der Inhalt überzeugt, wie es hier der Fall ist, steht einem grandiosen Buch wohl nichts mehr im Weg... Aber lest selbst !

Zunächst muss ich allerdings zugeben, dass mir der Einstieg in das Geschehen unerwartet schwer gefallen ist. Die komplette Handlung hat sich ziemlich in die Länge gezogen, was aber wohl daran liegt, dass dem Leser eine neue, unbekannte und weitläufige Welt gegenübersteht, die es erstmal zu erforschen gilt. Glücklicherweise hat mein Einstiegsproblem von Seite zu Seite immer mehr an Bedeutung verloren und mit der Zeit konnte ich problemlos vollständig in die wundervolle Geschichte eintauchen. Besonders aufgefallen ist mir hierbei Maxym M. Martineau‘s Schreibstil, der nicht nur erfrischend flüssig und locker, sondern auch faszinierend malerisch und bildhaft ist. Es ist kaum zu überlesen mit wie viel Liebe im Detail die Autorin hier arbeitet und was für eine gigantische Welt sie damit erschafft. So wurde Cruor mit der Zeit nicht nur zu Noc‘s, sondern auch zu meinem absoluten Wohlfühlort, den ich nur schweren Herzens wieder verlassen konnte. Auch mit dem atemberaubenden Wordbuilding hat Maxym meinen Geschmack getroffen, so dass mich vor allem die Tierwesen absolut in ihren Bann ziehen konnten. Doch nicht nur ein märchenhaftes und atmosphärisches Setting voller Magie ist in Hülle und Fülle vorhanden, auch Emotionen, Tiefgrund und eine gute Prise Humor sind nicht lange zu suchen. Zudem gestaltet die Autorin wahnsinnig greifbare und schlichtweg begeisternde Charaktere, die ich euch nun näher vorstellen möchte.

Leena ist eine wahnsinnig sympathische und furchtlose Protagonistin, die mein Herz im Sturm erobern konnte. Ich für meinen Teil liebe starke und kämpferische weibliche Hauptcharaktere, weshalb Leena in diesem Fall kein Wunsch offen lässt. Mutig, selbstbewusst und furchtlos scheut sie keine Herausforderung und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. Sie weiß sich zudem zu wehren, ist tapfer und strahlt dabei eine faszinierende Gelassenheit aus, die sich automatisch auch auf den Leser überträgt. Trotzdem, und das macht sie so wunderbar authentisch und greifbar, zeigt sie zwischenzeitlich auch eine verletzliche und sensible Seite, die der Geschichte das gewisse Etwas und damit den von mir gewünschten Tiefgrund verleiht. Man kann also gar nicht anders als mit Leena ununterbrochen mitzufiebern, mitzuleiden und sich vor ihrem unendlichen Mut zu verneigen.

Mit Noc hingegen konnte ich zunächst nicht wirklich umgehen, da ich ihn ziemlich schlecht einzuschätzen wusste. Grund dafür ist insbesondere, dass er auf den ersten Blick kalt und distanziert wirkt und sich dem Leser und auch Leena erst gegen Ende des Buches öffnet. Für mich war er deshalb eher der kaltblütige Assassine, als der warmherzige und charmante Bookboyfriend. Besonders toll finde ich deshalb, auf welche Art und Weise man von seinen Beweggründen und den Auslösern seiner starken Distanziertheit erfährt. Ich würde es als eine Mischung von spannenden und intensiven Momenten beschreiben, die mich abwechselnd mit offenstehendem Mund oder einem gerührten und teils auch gebrochenem Herzen zurückgelassen haben. So habe ich mich von Seite zu Seite und von Wort zu Wort immer mehr in ihn verliebt und musste gegen Ende sogar überraschend ein paar Tränchen bezüglich seines Schicksals verdrücken.

Zu den Nebencharakteren muss ich unbedingt auch ein paar Worte verlieren, denn insbesondere Noc‘s und später auch Leenas Assassinen-Freunde, haben es mir angetan. Sowohl Calem, als auch Ozias und sogar Kost sind mir mit der Zeit unerwartet stark ans Herz gewachsen, so dass mir vor allem Calems Schicksal tief unter die Haut gegangen ist. Außerdem muss ich davon schwärmen wie toll ich es finde, dass jeder seine eigene kleine Geschichte erzählt, die jedem Charakter seine eigenen Züge verleiht. Ich bin einfach begeistert !

Auch die Tierwesen konnten mein Herz erobern und haben mich mit ihrem Konzept zugegebenermaßen ziemlich stark an Harry Potter erinnert. Trotzdem unterscheidet sich die Umsetzung glücklicherweise stark davon, da jedes der unzähligen Tierwesen detailreich und auf seine eigene Art und Weise ausgearbeitet wurde. Mein Highlight dabei war tatsächlich das Bestiarium, das nicht nur wundervoll und atmosphärisch mit in der Geschichte verwoben, sondern auch noch einmal gesondert, am Ende des Buches, nachzulesen ist. Zwischen den Seiten hat es mir deshalb unfassbar großen Spaß gemacht, immer mal wieder darin zu lesen, was mich nur noch mal tiefer in die einzigartige Welt gezogen hat.

In Bezug auf die Liebesgeschichte zwischen Noc und Leena kann ich sagen, dass mich auch diese nicht enttäuscht hat. Sie wurde nicht nur gelungen mit in den Plot integriert, sondern hat der Geschichte im gleichen Zug auch noch die nötige Tiefe und die Gefühle verliehen, die ich mir gewünscht habe. Hier hat mich besonders der Aspekt der verbotenen und gefährlichen Liebe angesprochen, der in meinen Augen hervorragend umgesetzt wurde. Es war einfach wunderschön mit anzusehen wie intensiv und tief sich Noc und Leena ineinander verlieben. Trotzdem verläuft im Laufe der Geschichte nicht alles perfekt und klischeehaft. Die beiden Protagonisten erleben Höhen und Tiefen miteinander, sie bezwingen zahlreiche Hürden und gehen einen steinigen Weg, der eine Achterbahnfahrt der Gefühle mit sich bringt. Wie ihr merkt konnten mich die beiden ziemlich begeistern und mitreißen.

Zum Schluss möchte ich noch kurz auf die allgemeine Handlung eingehen. Wie schon erwähnt ist mir der Einstieg in die Geschichte ein wenig schwergefallen, aber dennoch ist der Plot durchaus gelungen. Es wurde zu passenden Zeitpunkten nahezu unerträgliche Spannung aufgebaut und einige überraschende Plottwists konnten mich als Leserin in den unerwartetsten Augenblicken umhauen. Zudem hat Maxym M. Martineau ihr tolles Wordbuilding fantastisch umgesetzt und mich damit wie ein Teil der dargestellten Welt fühlen lassen. Insgesamt konnte „Schattentanz“ meine Erwartungen also erfüllen und mich trotz einem letzten Fünkchen, das im Endeffekt gefehlt hat, absolut begeistern
!

Fazit:
Maxym M. Martineau schafft mit “Schattentanz“ eine magische, einzigartige und atmosphärische Welt, die mich wirklich begeistern konnte.
4.5/5🌟

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.12.2020

Ein absolutes Lesehighlight 2020 !

One Last Song
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Eindruck:
Die Autorin Nicole Böhm war mir bisher unbekannt, weshalb ich auch auf „One last song“ mehr oder weniger zufällig und durch begeisterte Blogger gestoßen bin. Dementsprechend bin ich mit keiner ...


Eindruck:
Die Autorin Nicole Böhm war mir bisher unbekannt, weshalb ich auch auf „One last song“ mehr oder weniger zufällig und durch begeisterte Blogger gestoßen bin. Dementsprechend bin ich mit keiner wirklichen Erwartung an Rileys und Julians Geschichte herangegangen und wurde deshalb umso mehr von diesem wundervollen Buch überrascht. Bevor ich euch aber verrate, warum die Geschichte zu meinen absoluten Lesehighlights 2020 zählt, muss ich unbedingt noch von der zauberhaften Aufmachung des Buches schwärmen... Das gold-braune Cover mit den vielen kleinen Details konnte mein Interesse nicht nur auf Anhieb wecken, sondern spiegelt die Musikwelt auch wunderbar wieder. Doch nicht nur das, denn auch die Portraits der Sängerinnen und Sänger, die dem Buch ihren Teil beigetragen haben, waren am Ende noch einmal ein wunderbares Extra für mich. Bessere Vorraussetzungen kann es für eine überzeugende Geschichte doch gar nicht geben und wenn auch noch der Inhalt so unglaublich schön, musikalisch und gefühlvoll ist, steht einem Lesehighlight wohl nichts mehr im Weg... Aber lest selbst !

Der Schreibstil der Autorin konnte mich auf Anhieb in seinen Bann ziehen. Nicole Böhm erschafft mit der perfekten Mischung aus lockeren und humorvollen Szenen und intensiven und emotionalen Momenten ein einzigartiges Leseerlebnis, das ich so schnell nicht mehr vergessen werde. Die Art wie sie mit Worten umgeht und diese mit so unfassbar viel Gefühl auf den Leser überträgt, ist schlichtweg großes Kino. Zudem bin ich wirklich begeistert, mit welcher Leichtigkeit Nicole Böhm uns hier durch die Seiten fliegen lässt sodass es nahezu unmöglich für mich war, meine Augen auch nur einmal vom Papier zu lösen. Sie schafft es einfach, den Leser ohne großes Drama, mit puren Emotionen, viel Gefühl und einer guten Portion Humor in den Bann zu ziehen und sorgt somit mit viel Authentizität für eine außergewöhnliche Liebesgeschichte.

Auch die Ausarbeitung der Charaktere lässt keine Wünsche offen, da Nicole Böhm ihr großes Talent auch zeigt, indem sie facettenreiche und wahnsinnig vielschichtige Bilder unserer Protagonisten zeichnet. So habe ich beispielsweise Riley schon auf den ersten Seiten der Geschichte in mein Herz geschlossen und konnte mich mit ihrer herzlichen, liebevollen und gutmütigen Art sofort identifizieren. Ihr Traum auf der Bühne zu stehen, Menschen mit ihrer Musik zu begeistern und die Leidenschaft zum Beruf zu machen, ist unheimlich authentisch dargestellt und konnte mich auf vielen verschiedenen Ebenen tief berühren. Man merkt als Leser einfach, wie stark Riley für die Musik brennt und wie ausgeprägt ihr Ehrgeiz und Kampfgeist in Bezug darauf eigentlich ist. Hier erkennt man auch schön, dass Riley weder das unscheinbare Mauerblümchen, das im Schatten des erfolgreichen Künstlers steht, noch eine künstliche und unsympathische Schauspielerin, die nur nach Geld und Aufmerksamkeit hechelt, ist. Riley ist natürlich. Sie ist greifbar, authentisch, hat ihre Ecken und Kanten, ihre Höhen und Tiefen im Leben und genau das finde ich so toll... Die Realität, die viele gescheiterte Versuche und falsche Entscheidungen fordert, bis man seinen Traum endlich leben kann. Es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht, Riley auf ihrem Weg zu begleiten, besagte Höhen und Tiefen mit ihr zusammen zu erleben und gemeinsam mit ihr neue Menschen kennenzulernen, die später zu einer zweiten Familie geworden sind. Wie ihr seht bin ich unheimlich begeistert von Rileys Charaktertiefe, die es mir leicht gemacht hat, mich in ihre Person hineinzuversetzen.

Genau wie Riley, konnte auch Julian mein Herz im Sturm erobern, obwohl es bei ihm seine Zeit gebraucht hat, bis er sich dem Leser und auch Riley gegenüber geöffnet hat. Man lernt ihn als erfolgreichen Sänger und Star kennen, der den Weg, den Riley einschlagen möchte, seine Leidenschaft als Sänger zum Beruf zu machen, bereits gegangen ist. Trotzdem ist sein Leben alles andere als perfekt, denn sowohl der Druck, der als weltbekannter Sänger auf ihm lastet, als auch ein prägendes Ereignis der Vergangenheit, das ihn immer wieder einholt, legen ihm viele Steine in den Weg. Die Einblicke, die Nicole Böhm uns in das Leben eines Stars gewährt, sind wahnsinnig vielseitig und nicht nur das Positive, sondern auch die dunklen Schattenseiten werden wunderbar hervorgehoben. Hierbei stehen vor allem unendlicher Stress, der Druck, neue Songs zu schreiben und die hinterlistigen Medien, die für schlimme Skandale sorgen, im Vordergrund und machen die Geschichte um einiges interessanter. Besonders toll finde ich aber, dass Julian trotz der genannten Aspekte ein so unheimlich bodenständiger, hilfsbereiter und selbstloser Mensch bleibt. Er ist - anders, als ich jemals erwartet hätte - alles andere als arrogant und für ihn steht in Bezug auf Berühmtheit nicht das Geld oder die Aufmerksamkeit der Medien im Vordergrund. Ihm geht es vielmehr um den Spaß, die Tatsache, Menschen mit seiner Musik zu berühren und seine Gefühle und Gedanken in Form eines Liedtextes auf Blatt Papier zu bringen. Das ganze ist pure Leidenschaft, die ich absolut geliebt habe !

Auch die Nebencharaktere sind schlichtweg wundervoll und es gab keinen, der nicht seine eigene, wenn auch nur kleine Geschichte erzählt hat. Ob es Amy, die neue beste Freundin von Riley ist, die uns einen kleinen und in ihrer eigenen Geschichte hoffentlich einen größeren Einblick in das Leben der NYMSA gewährt. Oder alle Bandmitglieder von Beyond Sanity, die uns das Leben als Musiker etwas näher bringen. Allesamt sind ganz wunderbar, weshalb ich es kaum erwarten kann, endlich die beiden Fortsetzungen der Reihe in den Händen zu halten.

Zur Liebesgeschichte muss ich unbedingt auch noch ein paar Worte verlieren, da wie alles andere, auch diese schlichtweg gelungen ist. Vom Anfang bis zum Ende konnte mich die Entwicklung der Beziehung zwischen Julian und Riley begeistern, da alles weder zu übereilt, noch zu langsam oder zäh wirkte. Das Tempo ist perfekt, weshalb auch die Gefühle ohne Umwege, direkt mein Herz erreichen konnten. Zudem herrscht seit der ersten Begegnung, die mit ihrem Humor, den gesamten Fortgang der Geschichte prägt, eine gewisse Anziehungskraft und ein stetig zunehmendes Knistern zwischen Julian und Riley. So erkennt Letztere sofort, dass Julian kein eingebildeter und hochnäsiger Star ist, sondern tief in seinem Inneren anders ist, als alle anderen. Trotzdem verläuft nicht alles rosig, da von beiden Seiten Probleme und Sorgen auftauchen. Der Weg zusammenzufinden ist holprig, steinig und beinhaltet viele Hürden, die es zu überwinden gilt. Dennoch ist jeder Moment, jeder noch so kleine Augenblick zwischen den beiden etwas ganz besonderes, wobei es mir vor allem der musikalische Aspekt sehr angetan hat. Für Julian und Riley ist die Musik nicht nur aneinandergereihte Töne und Noten... Sie ist Rückzugsort, Mittel zum Ausdruck von Gefühlen und genau das, was die beiden anzieht. Die Gefühle, die in ihren Liedern stecken, mit denen sie sich untereinander geben, was sie brauchen, gingen auch mir tief unter die Haut. Die beiden passen zusammen wie Topf und Deckel, Ying und Yang oder der Mond und die Sterne und bilden somit ein wunderbar echtes Paar !

Ganz allgemein ist die Rockstar Thematik zwar nichts besonderes mehr in der Welt der Bücher, allerdings schafft Nicole Böhm es, sie in ganz neuem Glanz wiederaufleben zu lassen. Besonders gut gefallen hat mir hier vor allem die NYMSA - kurz für „New York Musik & Stage Academy“ - die mir unheimlich viel gegeben hat. Ich persönlich liebe Musik, egal zu welchem Zeitpunkt. Vergöttere auch attraktive Sänger, die es mit der Zeit an die Spitze der Weltstars geschafft haben. Und doch wusste ich nicht, wie hart der Weg, den diese Menschen gehen mussten, wirklich ist. Genau das hat mir „One last song“ gezeigt. Die Erfahrungen mit Castings, die wirkliche Härte der Schule der Musik, des Theaters und des Tanzes und die traurigen und herzzerreißenden Momente, die damit einhergehen, konnten mich absolut erreichen. So hat mich das gesamte Setting sowie die Atmosphäre dieses Buches einfach nur fasziniert und wirklich begeistert.

Insgesamt hat sich „One last song“ also ohne jegliche Erwartungen zu einem absoluten Lesehighlight entwickelt, da ich das Buch mit seinen zauberhaften Charakteren, dem wahnsinnig tollen Setting und der wundervollen Thematik, die mich tief berühren konnte, einfach nur liebe. Ich fiebere nun ganz gespannt auf die Fortsetzungen hin und freue mich sehr darauf, noch weitere Male in die aufregende und faszinierende Welt der Musik eintauchen zu können !

Fazit:
Eine große Leseempfehlung und ein überraschendes Highlight 2020 !
5/5🌟

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Veröffentlicht am 17.12.2020

Eine Geschichte, die ihr Potential leider nicht ausgeschöpft hat !

Wild like a River
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Inhalt/Klappentext:
Haven lebt als Tochter eines Rangers in einem von Kanadas Nationalparks. Nirgends fühlt sie sich so wohl wie in der wilden Natur. Menschen hingegen verunsichern sie. Sie weiß nie, was ...

Inhalt/Klappentext:
Haven lebt als Tochter eines Rangers in einem von Kanadas Nationalparks. Nirgends fühlt sie sich so wohl wie in der wilden Natur. Menschen hingegen verunsichern sie. Sie weiß nie, was sie sagen, wie sie sich verhalten soll. Die meisten Leute finden sie seltsam. Doch dann begegnet sie Jackson, einem Studenten aus der Stadt. Er bittet sie, ihm ihre Welt zu zeigen. Und plötzlich ist da jemand, der all das, was sie bisher allein erlebt hat, mit ihr teilt. Ein verwirrend schönes, aber auch schmerzhaftes Gefühl. Denn Jackson muss bald wieder zurück in seine eigene Welt …

Eindruck:
Die “Leuchtturm” Trilogie von Kira Mohn zählt zu meinen Jahresfavoriten 2019, weshalb meine Vorfreude auf “Wild like a river” nicht größer hätte sein können. Doch nicht nur der wahnsinnig vielversprechende Klappentext konnte mein Interesse auf Anhieb wecken, auch das wundervolle, naturverbundene Cover hat meine Neugierde ins unermessliche steigen lassen. Ob es die harmonischen lila-blauen Farben, die atemberaubende Landschaft oder das dominierende Ahornblatt, das das Setting perfekt widerspiegelt, sind... Aufgrund der wunderschönen Umschlaggestaltung konnte ich das Treiben der Natur, das Rauschen des Flusses und das Flüstern des Windes schon vor dem Aufschlagen der ersten Seite spüren. Bessere Voraussetzungen für eine überzeugende Geschichte kann es also nicht geben, wäre da nicht der Inhalt, mit dem ich noch immer etwas im Zwiespalt stehe... Aber lest selbst !

Der Schreibstil von Kira Mohn lässt sich ganz einfach mit den Worten atmosphärisch, malerisch und bildhaft beschreiben, denn wie alle Bücher aus Kiras Feder, dominiert die Verbundenheit zur Natur auch hier wieder stark. Genau aus diesem Grund war ich auch diesmal wieder unheimlich fasziniert wie wunderschön man einen einzelnen Fleck der Erde allein mit einfachen Worten, zu etwas so Großem gestalten kann. Durch die einzigartigen Beschreibungen der Autorin konnte ich die großen Tannen, die atemberaubenden, kristallklaren Seen und die faszinierenden Klippen Kanadas nicht nur vor eigenen Augen sehen, sondern gleichzeitig auch alles drum herum haargenau spüren. Es hat sich als Leser einfach großartig angefühlt, auf diese besondere Art und Weise in die Geschichte einzutauchen, so dass ich die chaotische Welt um mich herum wenigstens kurzzeitig einfach mal vergessen konnte. Trotzdem muss ich sagen, dass mir diesmal an einigen Stellen die Gefühle gefehlt haben, die ich von Kira Mohn eigentlich gewohnt bin. So hatte ich zeitweise ziemliche Schwierigkeiten mich in die Charaktere einzufühlen und ihr Handeln und Denken zu verstehen.

Haven zum Beispiel war mir anfangs wirklich sympathisch. Ihre außergewöhnliche Verbundenheit zur Natur, ihre unendliche Liebe zu den Tieren des Waldes und ihre faszinierende Lebenseinstellung konnten mich zunächst wirklich berühren. Nicht nur weil ihre Geschichte einzigartig und selten ist, sondern auch weil ihre Gefühle zu Beginn der Geschichte noch real und deutlich spürbar sind. Mit fortlaufender Zeit sind mir als Leserin aber ein paar seltsame und suspekte Eigenschaften an der Protagonistin aufgefallen, weshalb ich nicht wirklich warm mit ihr werden konnte. So dominieren vor allem ihre Naivität, ihre extrem sonderbaren und nicht nachvollziehbaren Handlungen und die Tatsache, dass ihre Unerfahrenheit fast schon an den Haaren herbeigezogen und ziemlich unnatürlich gewirkt hat. Ab diesem Zeitpunkt wurde Havens Charakter leider immer oberflächlicher, unverständlicher und somit wenig authentisch. Mal abgesehen davon, dass ich sie zeitweise wirklich gerne einmal durchgeschüttelt hätte, mochte ich aber die Message, die Kira Mohn mit ihrem Charakter versucht hat zu übermitteln. Auch ich bin nämlich der Meinung, dass Gruppenzwang, der eigentlich ungewollte Wille dazuzugehören und das “cool sein”, obwohl man das im tiefsten Inneren eigentlich gar nicht möchte, viel zu präsent in der Gesellschaft sind. Dieser Handlungsstrang hat mir in der Theorie gut gefallen, in der Umsetzung bleibt aber noch etwas Luft nach oben !

Auch mit Jackson stehe ich nach wie vor etwas im Zwiespalt, denn obwohl ich anfangs nicht wirklich etwas mit seiner Person anzufangen wusste, wurde er mir mit der Zeit immer sympathischer und ich konnte zunehmend besser mit ihm warm werden. Trotz seiner hilfsbereiten, fürsorglichen, liebevollen und gleichzeitig charmanten Art, die ich wirklich gerne mochte, wurde mir stellenweise aber alles zu viel und ziemlich übertrieben. Es war zwar wundervoll mit anzusehen wie Jackson mit Haven umgeht, sie verteidigt und in allen Schritten und Lebenslagen unterstützt, doch sein zu großer Beschützerinstinkt wurde mir schnell zu nervig und hat nicht nur Haven, sondern auch mir als Leserin die Luft zum Atmen genommen. Auch die Tatsache, dass er sich in diesem starken Ausmaß von seinen einstigen Freunden abwendet, wirkte auf mich etwas unverständlich und seltsam. Was ich aber unbedingt noch loben muss ist die Entwicklung von Jacksons Lebenseinstellung, die man als Leser im Laufe der Geschichte mitverfolgen darf. Jax findet in “Wild like a river” zu sich selbst, reißt sich aus den Klauen seiner Eltern und schlägt einen eigenen, gut durchdachten Weg ein, was ich wirklich bewundere.

Zu meinem Bedauern kann ich auch zu den Nebencharakteren nicht viel positives sagen. Anders als in der “Leuchtturm” Trilogie konnte ich nicht einen einzelnen Charakter ins Herz schließen oder mich mit ihm identifizieren, denn weder Caydens unpassende Sprüche, Dylans und Jons falsches Handeln oder Stellas manipulative Art konnten in irgend einer Weise etwas positives in mir auslösen. Einzig Rae hätte Potential gehabt, das allerdings nicht ausgeschöpft wurde. Dafür hat man sie schlichtweg nicht gut genug kennengelernt und sie blieb ziemlich im Hintergrund, was sich im abschließenden Teil der Reihe hoffentlich ändert. Insgesamt hat mir in Bezug auf die Nebencharaktere einfach die Vertrautheit, die Nähe und die Sympathie gefehlt, die ich sonst von Kira Mohns Charakteren gewohnt bin.

Zur Liebesgeschichte möchte ich auch noch ein paar Worte verlieren, da diese mich auch irgendwie enttäuscht zurückgelassen hat. Obwohl Havens und Jacksons Beziehung sich in einem angenehmen und realistischen Tempo entwickelt, konnte ich wenig sprühende Funken oder eine faszinierende Anziehungskraft spüren. So konnte das Buch mich auch auf emotionaler Ebene wenig abholen, da Gefühle zwar präsent waren, aber nie wirklich in meinem Herzen angekommen sind. Dadurch wirkte alles ziemlich oberflächlich, die Charaktere wenig greifbar und flach auf mich, da es mir generell schwer fällt, in einer Geschichte mit fehlendem Tiefgrund mitzufühlen. Die Handlung hätte einfach mehr Raum gebraucht, um sich zu entfalten, da das Potential dafür eindeutig gegeben ist.

Im Allgemeinen mochte ich die Szenen in Havens Heimat, einem Nationalpark in Kanada, wirklich gerne. Wie vorhin schon erwähnt, konnte ich in Bezug auf diese Stellen der Handlung auch noch mit Haven mitfühlen und sie mit ihren Gedanken und Gefühlen eindeutig verstehen. Währenddessen wurden die Handlungsstränge in Edmonton leider immer diffuser, verwirrender und schlichtweg unrealistisch, so dass mich die Geschichte eher wenig packen konnte. Zu diesem Zeitpunkt war auch das Verhalten der Charaktere leider undurchdacht und naiv. Trotzdem muss ich an dem festhalten, was ich im Vorfeld schon erwähnt habe: Ich sehe in der Geschichte wirklich Potential und möchte trotz der vielen Kritik nicht sagen, dass das Buch oder die Message, die dahinter steckt, schlecht ist ! Es geht vielmehr um Feinheiten, die mich einfach nicht überzeugen konnten und die ich mir im Folgeband anders wünsche.

Insgesamt ist “Wild like a river” also eine süße und zurückhaltende Liebesgeschichte, die dennoch mehr Potential hat. Insbesondere in Bezug auf die Charaktertiefe und die generelle Charakterausarbeitung sehe ich noch Luft nach oben, da in vielen Momenten der Tiefgrund und die Emotionen fehlen. Der Abschluss der Geschichte konnte mich trotz allem zufrieden und ohne offen gebliebene Fragen zurücklassen, weshalb ich nun neugierig auf “Free like the Wind” bin !

Fazit:
Eine schöne Lektüre für zwischendurch, die allerdings an einigen Stellen ihre Schwächen zeigt. Trotzdem konnten mich vor allem die wunderschönen Landschaftsbeschreibungen und Kira Mohns Schreibstil überzeugen und mich die allgemeine Handlung gut unterhalten.
3.5/5🌟

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.12.2020

Herzzerreißend, emotional und wahnsinnig gefühlvoll - Eine außergewöhnliche Geschichte !

All das Ungesagte zwischen uns
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Inhalt/Klappentext:
Ein tragischer Unfall verändert von einer Sekunde auf die andere Morgans Leben und entlarvt, dass ihr bisheriges Leben auf Lügen basierte. Gleichzeitig entgleitet ihr ihre Tochter Clara ...

Inhalt/Klappentext:
Ein tragischer Unfall verändert von einer Sekunde auf die andere Morgans Leben und entlarvt, dass ihr bisheriges Leben auf Lügen basierte. Gleichzeitig entgleitet ihr ihre Tochter Clara immer mehr: Sie trifft sich heimlich mit einem Jungen, von dem sie weiß, dass ihre Mutter ihn nicht an ihrer Seite sehen möchte. Halt findet Morgan in dieser schweren Zeit ausgerechnet bei dem einen Menschen, bei dem sie keinen Trost suchen sollte ...

Eindruck:
Ich bin großer Fan von Colleen Hoover, weshalb auch ihre Neuerscheinung “All das Ungesagte zwischen uns” direkt zum Erscheinen bei mir einziehen musste. Bevor ich euch aber nahebringe, warum die Autorin mich auch mit ihrem neusten Werk restlos überzeugen konnte, muss ich unbedingt noch von dem wundervollen Cover schwärmen ! Ich liebe den zartrosa Hintergrund, der zusammen mit den gold-schwarzen Schriftzügen wahnsinnig gut harmoniert und zugleich unheimlich edel wirkt. Zudem assoziiere ich mit den roten Blütenblättern eine traurige und emotional mitreißende Handlung, die uns so auch in Morgans und Claras Geschichte erwartet...Aber lest selbst !

Zu Colleen Hoovers Schreibstil muss ich wohl nicht mehr viel sagen, oder ? Die Worte meisterhaft, gefühlvoll, tragisch und emotionsgeladen reichen wohl aus, um euch von ihrer wundervollen Art zu schreiben zu überzeugen. Ich finde es wirklich jedes Mal aufs Neue unglaublich faszinierend, was Colleen Hoover schafft mit einzelnen Worten auf ein Blatt Papier zu bringen. Sie drückt Großes mit einzelnen Wörtern aus, bringt wundervolle Zitate und Messages mit ein, und sorgt damit für eine unheimlich große Bandbreite an Emotionen und Gefühlen, wie es kein anderer Autor schafft, sie auf den Leser zu übertragen... Wie ihr merkt bin ich wie immer sprachlos, wenn ich ein CoHo Buch beendet habe und glaube alleine das ist schon Grund genug, sofort in die Buchhandlung zu sprinten, und “All das Ungesagte zwischen uns”, wie ich, an einem Abend auszulesen.

Auch die Charaktere habe ich fest in mein Herz geschlossen, so hat mich vor allem Morgans Schicksal wahnsinnig berührt. Zunächst lernt man sie als begeisterte Mutter, Hausfrau und Ehefrau kennen, die bereits in jungen Jahren ihre Tochter Clara zur Welt gebracht hat. Äußerlich gesehen scheint Morgans Leben also perfekt zu sein... Ein wundervoller Mann, eine liebevolle Tochter, zu der sie eine wahnsinnig innige Beziehung hegt, ein großes Haus und eine bezaubernde Schwester, die gleichzeitig beste Freundin und Seelenverwandte für sie zu scheinen ist. Was braucht ein Mensch also mehr, um im Leben anzukommen? Doch dann kommt es zu dem einen Tag, dem Moment, der Morgans komplettes Leben auf den Kopf stellt. Ein schrecklicher Unfall, der ihr alles wichtige entreißt, das sie besitzt, bis auf ihre Tochter. Doch auch diese entgleitet ihr von Zeit zu Zeit immer mehr und verliebt sich Hals über Kopf in einen Jungen, von dem Morgan so gar nicht begeistert ist. Zudem empfindet die junge Mutter eine immer stärker werdende, klaffende Leere in ihrem Inneren und die Frage, für was im Leben sie eigentlich so richtig brennt wirft immer mehr Fragezeichen in ihren Kopf. Nun dürfen wir sie und ihre Tochter also dabei begleiten, wie beide wieder zu sich selbst finden...

Zu Morgan kann ich sagen, dass ich sie auf Anhieb in mein Herz geschlossen habe, da sie schlichtweg unheimlich sympathisch ist. Sie ist liebevoll, gutmütig und möchte nur das Beste für ihre Liebsten. Ihre Probleme, die sich im Laufe der Geschichte herauskristallisiert haben, waren nachvollziehbar und haben mich zudem tief berührt. Ich bewundere Colleen Hoover wirklich sehr dafür wie sie jedes Mal aufs Neue facettenreiche, wahnsinnig authentische und greifbare Charaktere erschafft. So konnte mir auch Morgans Geschichte einige Tränchen entlocken und mich auf vielen verschiedenen Ebenen total faszinieren. Was ich unbedingt auch noch betonen muss, ist, dass ich es sehr bewundernswert finde, wie Morgan sich gegenüber ihrer Tochter selbst angreifbar macht, nur um Clara damit zu schützen. Sie ist eine ganz wundervolle Mutter !

Auch Clara konnte mein Leserherz schon auf den ersten Seiten der Geschichte erobern, da ich ihre Art unglaublich toll finde. Besonders da sie genau wie ich jung und frische siebzehn Jahre alt ist, konnte ich mich problemlos in ihre Gedanken- und Gefühlswelt hineinversetzen und ihre Probleme nahezu am eigenen Körper spüren. Zudem vereint Claras Charakter zwei wahnsinnig tolle Eigenschaften, die mir im Laufe des Buches besonders aufgefallen sind. Einerseits ist das junge Mädchen schlagfertig und nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn ihr etwas nicht passt, doch andererseits zeigt sie auch ihre emotionale, zerbrechliche Seite, was sie sehr zu einer sehr vielfältigen Person macht. Als Leser bekommt man diese Achterbahnfahrt der Gefühle deutlich zu spüren und die Emotionen überrollen einen im Endeffekt wie eine Welle, die sich mit der Zeit angehäuft hat und nun schlagartig ausbricht.

Über die Nebencharaktere muss ich auch unbedingt noch ein paar Worte verlieren, denn insbesondere Miller und Jonah sind zwei wundervolle Menschen, die die Geschichte zu etwas ganz Besonderem gemacht haben. Miller in Bezug auf Clara, die in ihm ihre erste große Liebe gefunden hat, welche zauberhaft und wahnsinnig authentisch von Colleen Hoover ausgearbeitet wurde. Es hat unheimlich viel Spaß gemacht, die beiden mitzuverfolgen und die Höhen und Tiefen ihrer Beziehung mit ihnen zusammen zu erleben. Insbesondere die nahezu gemeinsamen Hobbys der beiden, die wunderschönen und herzerwärmenden Momente zusammen und das Kennenlernen mit Millers Großvater, der sich mit seinem einzigartigen Humor direkt in mein Herz schleichen konnte, konnten mich absolut begeistern. Auch Jonah spielt eine ziemlich große Rolle in “All das Ungesagte zwischen uns”. Um nicht zu spoilern, kann ich leider nicht näher auf ihn eingehen, muss aber unbedingt schon mal vorwegnehmen, dass er ein unglaublich bodenständiger und liebevoller Mensch ist, der mit seinen Ecken und Kanten nicht nur authentisch ist, sondern dessen Gedanken und Gefühle man als Leser 1:1 nachempfinden kann !

Um noch einmal kurz auf allgemeine Handlung einzugehen, muss ich sagen, dass diese wie von Colleen Hoover nicht anders zu erwarten, einzigartig und unheimlich berührend zugleich ist. Es geht um Trauer, Verluste, die erste große Liebe, den steinigen Weg zu sich selbst zu finden, tief schmerzende Familienangelegenheiten und vieles mehr. Die Bandbreite der Themen ist zwar groß, allerdings schafft die Autorin es wie gewohnt, allen samt gerecht zu werden und sie auf unglaublich tolle Art und Weise zu behandeln. Vor allem die besondere Atmosphäre, die auf jeden einzelnen Augenblick perfekt abgestimmt ist, ist so real dargestellt, dass ich mich mit der Zeit ganz tief in der Geschichte verloren habe. Zudem sind Emotionen und realistische Gefühle nicht lange zu suchen und Morgans und Claras Geschichte geht stellenweise tief unter die Haut.

Einzig das Ende wurde mir ein wenig zu schnell abgehandelt und ist stellenweise auch ziemlich vorhersehbar. So hätte ich mir nach den emotionalen und herzzerreißenden Momenten etwas mehr Liebe im Detail und eine ausführlicher zu Ende erzählte Handlung gewünscht. Nichts desto trotz bin ich aber wahnsinnig begeistert, was Colleen Hoover uns Leserinnen und Lesern mal wieder gezaubert hat und kann es kaum erwarten, weitere Geschichten aus ihrer Feder zu lesen !

Fazit:
Eine wunderschöne, herzzerreißende und einzigartige Geschichte, die mich auf Anhieb in ihren Bann ziehen konnte. Eine absolute Leseempfehlung und bis auf kleine Details, ein weiteres Highlight in meinem Bücherregal !
4.5/5🌟

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