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Veröffentlicht am 07.09.2020

Konnte meine Erwartungen leider nicht erfüllen...

An Ocean Between Us
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Inhalt/Klappentext:
Avery Cole will nichts anderes als Ballett tanzen, doch dann zerstört ein schwerer Autounfall ihren Lebenstraum. Sie wird nie wieder tanzen können.
Am Boden zerstört beginnt Avery ein ...

Inhalt/Klappentext:
Avery Cole will nichts anderes als Ballett tanzen, doch dann zerstört ein schwerer Autounfall ihren Lebenstraum. Sie wird nie wieder tanzen können.
Am Boden zerstört beginnt Avery ein Studium am LaGuardia Community College – obwohl sie eigentlich gar nicht weiß, was sie mit ihrem Leben anfangen soll. Und dann begegnet sie in ihrer ersten Vorlesung auch noch einem Typen, der arrogante Kommentare über ihre Verletzung ablässt: Theo Jemison, dem gefeierten Star-Schwimmer des Colleges. Nur dumm, dass Schwimmen eine der wenigen Sportarten ist, die Avery mit ihrem kaputten Rücken noch bleiben. Und natürlich ist es ausgerechnet Theo, der ihren Kurs trainiert. Wohl oder übel verbringt sie mehr Zeit mit ihm und lernt eine völlig andere und viel nettere Seite von ihm kennen, die er sorgsam hinter der arroganten Fassade verbirgt. Doch als er sie plötzlich wieder von sich stößt, muss sich Avery fragen, wer der wahre Theo ist ...

Eindruck:
Ich als großer College Geschichten Liebhaber konnte natürlich nicht an der Neuerscheinung “An ocean between us” vorbei gehen und wurde schon lange vor dem eigentlichen Erscheinungstermin auf das Buch aufmerksam. Nicht nur der spannende Klappentext rief das typische “Das Buch musst du unbedingt lesen !” in meinem Kopf hervor, sondern auch das wunderschöne Cover konnte mich auf Anhieb in seinen Bann ziehen. Ich liebe einfach den Verlauf der verschiedenen Blautöne, sowie die optisch ansprechenden Regentropfen und vor allem die Glitzerschrift ist ein absoluter Hingucker. Aus all diesen Gründen hatte ich ziemlich hohe Erwartungen an die Geschichte, die im Endeffekt leider nicht wirklich erfüllt werden konnten.

Der Schreibstil der Autorin konnte mich direkt zu Beginn positiv überraschen. Nina Bilinszki schreibt zwar recht einfach, aber dennoch wunderbar locker und flüssig, sodass die Seiten nur so dahin geflogen sind. Ich habe die Avery’s und Theo’s Geschichte in einem Rutsch durchgelesen und konnte meinen angenehmen Lesefluss nur schwer stoppen. “An ocean between us” - im Übrigen mein erstes Buch der Autorin - beinhaltet zudem einige humorvolle Szenen und eine Vielzahl großartiger Wortgefechte, die für viel Unterhaltung und Lesespaß meinerseits sorgten. Einzig die Emotionen und der Tiefgrund kamen für mich an einigen Stellen etwas zu kurz, wodurch die Handlung teilweise ziemlich oberflächlich dahinplätscherte. Alles in allem konnte mich Nina Bilinszkis Art zu schreiben aber definitiv mitreißen und ich bin nicht davon abgeneigt weitere Bücher von ihr zu lesen.

Erzählt ist die Geschichte abwechselnd aus der Sicht unserer Protagonisten Theo und Avery in Ich-Perspektive, was mir in New Adult Büchern generell immer zusagt. Ich konnte somit einen angenehmen Einblick in beide Gedanken- und Gefühlswelten bekommen und mich problemlos in die Lage der Charaktere hineinversetzen. Leider war dieser eigentlich positive Einblick stellenweise sogar zu groß, denn schon in den ersten Zügen der Geschichte konnte ich den Plot grob voraussehen und den Ausgang des Ganzen erahnen - dazu aber später mehr.

Averys Leben wendete sich nach einem schrecklichen Unfall um 180 Grad und auch ihr großer Traum eine Karriere als Profitänzerin zu starten, verpuffte damit schlagartig. Zurück bleiben nur eine schmerzhafte Verletzung, ein geplatzter Traum, sowie ein Leben ohne Zukunft, das sie nun, am Boden zerstört, am La Guardia Community College beginnt. Hier dürfen wir sie als LeserInnen nun begleiten und ihre Schritte zurück ins Leben verfolgen. Schon an dieser Stelle muss ich sagen, dass ich es wirklich schade finde, sie nicht direkt nach dem Unfall begleitet zu haben. Ich glaube ich hätte mich so um einiges besser mit ihr identifizieren und insbesondere mit ihr mitfühlen können. Abgesehen davon erschien mir Avery zunächst recht sympathisch, wobei ich stellenweise trotzdem stark mit ihr zu kämpfen hatte. Sie ist schlagfertig, durchsetzungsfähig und fest entschlossen, das kann ich nicht abstreiten, doch sowohl die vielen Vorurteile, als auch ihre trotzige Art, lassen ihre Antipathie schnell hervorblitzen. Des Weiteren habe ich nichts greifbares an ihrem Charakter gefunden und konnte ihre zwar vorhandene Entwicklung, leider nicht nachvollziehen. Hier hätte ich mir eine deutlich intensivere Beziehung zu ihr gewünscht !

Auch Theo konnte nicht wirklich zu mir durchdringen, da es auch seinem Charakter deutlich an Tiefe fehlt. Während er oftmals ziemlich egoistisch und arrogant rüberkommt, zeigt er in intensiveren Momenten auch seine verletzliche und sympathische Seite, weshalb ich ihn einfach nicht einzuschätzen wusste. Seine anfangs wahnsinnig dummen Sprüche gingen mir deutlich zu weit unter die Gürtellinie und ich konnte mir dabei keine zukünftige Beziehung mit Avery vorstellen. Urplötzlich - und ich kann mir bis heute nicht erklären warum - behandelt er sie wie zerbrechliches Glas und bietet ihr dauerhaft seine Hilfe an. Das macht ihn mir noch undurchschaubarer als zuvor und genau wie bei Avery, konnte ich auch zu ihm keine brauchbare Beziehung aufbauen. Hinzu kommt noch, dass sein Charakter austauschbar, nichtssagend und flach wie das Papier ist, auf dem geschrieben wurde und Theo als Person anscheinend nichts, außer seinem Sport ausmacht.

Von den Nebencharakteren kann ich zur Abwechslung mal wirklich schwärmen, denn mit Lizzy, Virginia, Kayson und Noah, zeichnet die Autorin abwechslungsreiche und interessante Persönlichkeiten, die mich definitiv zum Weiterlesen anregen. Die Freundschaft der Sechs war eindeutig mein Highlight der Geschichte und sorgt für herzerwärmende, unterhaltsame Momente, die ich wirklich genossen habe. Genau das wünsche ich mir auch für die Fortsetzung der Reihe, mit Izzy und Kayson !

Die Liebesgeschichte entpuppte sich für mich als die größte Schwachstelle der Geschichte. Es liegt bei Weitem nicht nur daran, dass ich den Handlungsverlauf und insbesondere den Plot-Twist schon zu Beginn des Buches voraussehen konnte, denn auch alle weiteren Knackpunkte einer guten Liebesgeschichte, konnten in meinen Augen nicht erfüllt werden. Als Leserin möchte ich abgeholt werden, abgeholt, um mit den Protagonisten mitzufiebern und die Entwicklung ihrer Beziehung, bei vorhandenem Spannungsbogen zu verfolgen. Es geht mir darum, die Steine, die ihnen in den Weg gelegt werden, mit ihnen zusammen zu überwinden, was mir hier leider nicht möglich war. Einerseits sind die mangelnde Tiefe und die nur sporadisch vorhandenen Gefühle ein ausschlaggebender Grund. Andererseits konnte mich die sprunghafte und nicht nachvollziehbare Handlung nicht wie gewollt abholen. Während Avery und Theo sich zunächst überhaupt nicht leiden können, fallen sie im nächsten Moment gefühlt übereinander her und zeigen plötzliches Interesse. Als Leser frage ich mich einfach nur: “Wo kommt das denn plötzlich her ?” Des Weiteren gab es zwar einige vermeintlich berührende Szenen, die allerdings keinerlei Gefühle in mir auslösen konnten. Um es auf den Punkt zu bringen, hat mich das unnötige und nicht nachvollziehbare hin und her ab einem gewissen Punkt einfach nur genervt und die Liebesgeschichte konnte meine Erwartungen nicht erfüllen.

Abschließend möchte ich noch einmal betonen, dass das Buch, trotz der aufgeführten Kritikpunkte, kein kompletter Flop für mich war. Die Geschichte hat eindeutiges Potential, weshalb ich sicher bin, dass sich in der Fortsetzung mit mehr Tiefgang, greifbareren Charakteren und bedeutungsvolleren Momenten, noch einiges entwickeln kann. Zudem würde ich mir mehr Authentizität und eine realistischere Handlung wünschen, die das Buch zu mehr als zur einer Zwischendurchlektüre machen.

Fazit:
Eine nette Geschichte, die meine Erwartungen aber leider nicht erfüllen konnte. Auf der Suche nach einer angenehmen Lektüre für zwischendurch, wird man hier definitiv fündig. Wer allerdings nach einer tiefgründigen, unvorhersehbaren und ergreifenden New Adult Geschichte sucht, sollte hiervon lieber die Finger lassen.
3/5🌟

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.09.2020

Gelungener Auftakt einer High Fantasy Dilogie !

Chroniken der Dämmerung, Band 1: Moonlight Touch
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Inhalt/Klappentext:
Als Sheera festgenommen und in den Palast der Hochalben gebracht wird, fürchtet sie um ihr Leben. Denn sie ist nicht nur eine gesuchte Diebin, sondern auch eine Nachtalbe – ein geächtetes ...

Inhalt/Klappentext:
Als Sheera festgenommen und in den Palast der Hochalben gebracht wird, fürchtet sie um ihr Leben. Denn sie ist nicht nur eine gesuchte Diebin, sondern auch eine Nachtalbe – ein geächtetes Wesen der Dunkelheit. Ihre Festnahme hat allerdings einen anderen Grund: Sheera soll an einem Wettstreit um den Königsthron teilnehmen. Wenn sie das tödliche Spiel überleben will, darf sie niemandem vertrauen – weder ihren adeligen Konkurrentinnen noch dem jungen Kommandanten der Armee. Doch Sheera wird schon bald einem weitaus gefährlicheren Feind gegenüberstehen: dem Kronprinzen des Menschenreichs …

Eindruck:
Den Titel „Moonlight Touch“ hatte ich zunächst nicht auf dem Schirm und auch der Name der Autorin war für mich bislang unbekannt. Nachdem ich dann aber auf das Buch gestoßen bin, konnte der Klappentext mich sofort überzeugen und ich war unheimlich neugierig, endlich in die Welt der Alben und Menschen abzutauchen. Obwohl ich die Farbgebung, als auch die schimmernden Tropfen auf den Cover toll gelungen finde, bleibt mir die Person im Vordergrund leider ein Dorn im Auge. Die Innengestaltung gefällt mir dafür aber umso besser und hält mich nicht davon ab vorwegzunehmen: Es ist zwar mein erstes, aber definitiv nicht letztes Buch der Autorin !

Jennifer Alice Jager schreibt unheimlich flüssig, locker leicht und führt den Leser wunderbar durch die vorerst noch unbekannte, magische Welt. Es fiel mir wirklich schwer meinen angenehmen Lesefluss zu stoppen, sodass die Seiten nur so an mir vorbei geflogen sind. Auch das Wordbuilding ist schlichtweg faszinierend und konnte mich auf Anhieb in seinen Bann ziehen. Aufgrund der bildhaften Beschreibungen, die mit viel Liebe im Detail ausgearbeitet wurden, hat es mir großen Spaß bereitet Amberan und Fahir zu erkunden und ich bin zudem großer Fan des mittelalterlichen Touches, der den Leser durch die Geschichte begleitet. Zusammen mit der mystischen und geheimnisvollen Atmosphäre entstehen also ein grandioses Setting, sowie eine Welt, die einen so schnell nicht mehr loslässt.

Erzählt ist die Geschichte einerseits aus der Sicht unserer Protagonistin Sheera in Ich-Perspektive und andererseits aus Lysanders Sicht aus der 3. Person. Einen Perspektivwechsel auf diese Art, habe ich bisher noch nie gesehen und bin deshalb nach wie vor fasziniert von diesem Einfall der Autorin. Man konnte so definitiv einen weitläufigen Einblick in Sheeras Gedanken- und Gefühlswelt bekommen und in diesem Zuge auch einen Eindruck aus dem Leben der Alben. Zu ihr konnte ich sofort einen Bezug herstellen, was sich bei Lysander zunächst ziemlich schwierig gestaltet. Er wirkte auf mich leider zu undurchsichtig, unnahbar und schlichtweg nicht greifbar, was sich im Laufe der Geschichte auch nicht wirklich besserte - dazu aber später mehr.

Die Protagonistin Sheera konnte mich schon in den ersten Zügen der Geschichte von sich überzeugen. Man lernt sie als gefürchtete und geächtete Nachtalbe kennen, die es als Vollwaise nicht leicht im Leben hat und sich somit als Diebin über Wasser hält. Eines Tages wird sie allerdings unerwartet von der Armee der Königin gefasst und muss sich schlussendlich in einem Wettbewerb um die Krone Fahirs behaupten. Verzweifelt versucht sie an diesem Ort voller Intrigen am Leben zu bleiben und ihr Schicksal führt sie eines Tages ins Menschenreich, wo sie dem Kronprinzen Lysander über den Weg läuft... Sofort war ich begeistert von Sheeras kämpferischen und schlagfertigen Art, mit der sie durchs Leben geht. Sie ist taff, lässt sich nichts gefallen und sorgt in einigen Momenten für ordentlich Zündstoff. Zudem ist sie facettenreich, authentisch und mit ihren Ecken und Kanten gezeichnet, was sie zu einer gelungenen Protagonistin macht.

Mit dem Menschenprinz Lysander hatte ich lange meine Probleme und konnte auch im Laufe der Geschichte einfach nicht richtig zu ihm durchdringen. Er blieb in meinen Augen durchgängig blass, unsichtbar und unantastbar, sodass ich keine wirkliche Beziehung zu ihm aufbauen konnte. Trotzdem hat sich seine anfangs noch ziemlich oberflächliche Person definitiv entwickelt, weshalb ich für den weiteren Verlauf der Geschichte deutliches Potential in ihm sehe. Was ich allerdings loben muss, sind die großartigen und wunderbar unterhaltsamen Schlagabtausche zwischen den beiden Protagonisten. Es war ein herrlicher Genuss, das erste Aufeinandertreffen der Beiden mitzuverfolgen und man hat sich oft gefragt, wer hier wem zuerst den “Kopf abreißen“ wird !

Eine Liebesgeschichte ist in diesem Auftakt leider noch nicht wirklich präsent, wobei ich es ehrlich gesagt ziemlich erfrischend finde, dass die eigentliche Handlung in diesem Fall erstmal im Vordergrund steht. Ich stelle jetzt einfach trotzdem einmal die Vermutung auf, dass sich zwischen Lysander und Sheera noch etwas anbahnen wird, denn erste Anzeichen dafür sind hier eindeutig zu erkennen. Zwar fehlt es bislang noch an Leidenschaft, Tiefgrund und Gefühlen, doch ich wage zu behaupten, dass eine gewisse Anziehungskraft, sowie ein leichtes Knistern schon zu spüren sind. Ich bin auf jeden Fall gespannt, was die Fortsetzung in Bezug auf die Liebesgeschichte so zu bieten hat.

Der Plot an sich ist aber einfach nur großartig und total mitreißend. Hier hat die Autorin ganze Arbeit geleistet und mich stellenweise mit offenstehendem Mund zurückgelassen ! Die verschiedenen Handlungsstränge halten den Spannungsbogen konstant oben, sodass ich im Laufe der Geschichte nur minimale Längen erkennen konnte und es mir unmöglich erschien, das Buch wieder aus den Händen zu legen. Ich würde es trotz mangelndem Tiefgang als Achterbahnfahrt der Gefühle bezeichnen, da ich im einen Moment schockiert, im Anderen hoffnungsvoll und im Nächsten schon wieder überrascht und erleichtert darüber war, dass die Charaktere sich wieder einmal retten konnten. Vor allem im letzten Drittel des Buches jagt eine unerwartete Wendung die Nächste, was das Leseerlebnis einfach großartig gestaltet. Zudem wusste ich im Verlauf der Geschichte irgendwann nicht mehr, wem ich während dieses spannenden Wettstreits um die Krone überhaupt noch trauen kann. So erwarten den Leser dauerhaft Intrigen und Machtspiele, die einen stets an der Nase herumführen. Nachdem das Ende mit einem Cliffhanger kulminiert, kann ich es kaum abwarten, die Fortsetzung endlich in den Händen zu halten und erneut in die Welt der Alben abzutauchen.

Fazit:
Trotz der bisher mangelnden Liebesgeschichte und einem ziemlich blassen, unsichtbaren Protagonisten, eine eindeutige Leseempfehlung, sowie ein echter High-Fantasy Geheimtipp. Neben unerwarteten Wendungen, einigen Intrigen und einem fiesen Cliffhanger erwartet den Leser in “Moonlight Touch” ein grandioses Wordbuilding, das mich auf Anhieb in seinen Bann ziehen konnte !
4/5🌟

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.09.2020

Humorvolle Charaktere, freche Dialoge und ein überraschend ernstes Thema !

The Secret Book Club – Die Liebesroman-Mission
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Inhalt/Klappentext:
Echte Männer lesen Liebesromane. Findet zumindest Geschäftsmann Braden Mack. Er gehört einem geheimen Buchclub an, in dem Männer über Romances diskutieren, um Frauen und deren Wünsche ...

Inhalt/Klappentext:
Echte Männer lesen Liebesromane. Findet zumindest Geschäftsmann Braden Mack. Er gehört einem geheimen Buchclub an, in dem Männer über Romances diskutieren, um Frauen und deren Wünsche besser zu verstehen. Theoretisch klappt das bestens, praktisch stellt ihn Liv, die kratzbürstige Schwägerin seines Freundes Gavin, vor ein Rätsel. Für sie sind Liebesromane nichts als Zeitverschwendung. Als sie ihren Job verliert, weil ihr Chef sexuelle Belästigung für ein Berufsrisiko hält, ist das die perfekte Mission für Mack: Er hilft Liv, diesen widerlichen Mistkerl zu ruinieren, und beweist ihr nebenbei, dass es auch im echten Leben Happy Ends gibt …

Eindruck:
Nachdem mir das Thema eines reinen Männer-Buchclubs schon im ersten Teil zu „The secret bookclub“ unheimlich gut gefallen hat, konnte ich es kaum erwarten, die Verkupplungsversuche der Jungs in der Fortsetzung erneut zu verfolgen. Auch in diesem Fall gefällt mir die Ausarbeitung des Covers und insbesondere dessen Farbgestaltung wieder unheimlich gut. Es harmoniert nicht nur hervorragend mit dem Vorgänger der Reihe, sondern lässt zudem auch hier wieder auf eine einzigartige und spannende Liebesgeschichte hoffen.

Der Schreibstil der Autorin konnte mich wieder sofort in seinen Bann ziehen. Flüssig und locker leicht erzählt Lyssa Kay Adams auch in diesem Buch eine einzigartige Geschichte, die mich so schnell nicht mehr los lies. Die Seiten sind nur so dahin geflogen und ich konnte meinen wirklich angenehmen Lesefluss kaum stoppen, was wohl verstärkt dem grandiosen Humor zu verdanken ist, den die Autorin an den Tag legt. Die amüsanten Einschübe, sowie die unterhaltsamen und spritzigen Schlagabtausche der Protagonisten haben mir einen riesengroßen Lesespaß beschert und im Laufe der Geschichte für das ein oder andere Schmunzeln bei mir gesorgt. Toll finde ich auch, dass Lyssa Kay Adams in dieser Fortsetzung auf einige ernste Themen setzt, die für Tiefgang, Emotionen und mehr Authentizität sorgen. Ich bin begeistert !

Ein kleiner Dorn im Auge ist mir auch in diesem Fall wieder die Erzählperspektive, mit der ich mich wohl nie wirklich anfreunden werde. Wie in Teil 1, darf man auch Braden‘s und Liv‘s Geschichte in der 3. Person verfolgen und beide auf ihrem Weg begleiten. Zwar ist es der Autorin in diesem Fall deutlich besser gelungen, dem Leser die Gefühle und Gedanken der Protagonisten nahezubringen und in meinen Augen wirken die Charaktere hier um einiges greifbarer, allerdings hat mir erneut die enge und intensive Verbindung zu ihnen gefehlt. Das ist und bleibt aber Geschmacksache, weshalb es die meisten Leser wohl nicht stören wird.

Meine Erwartungen an die Geschichte hielt sich diesmal in Grenzen, da mir Liv als Nebencharakterin in Teil 1 einfach unheimlich unsympathisch war. Ich konnte mir bei bestem Willen nicht vorstellen, wie das einst nervige und naive Mädchen in einer Liebesgeschichte harmonieren soll und doch hat Liv es geschafft, mich schon auf den ersten Seiten von sich zu überzeugen. Man lernt sie zunächst als Konditorin im Savoy kennen, als sie ihren heuchlerischen Chef dabei erwischt, eine Kollegin sexuell zu belästigen. Im Zuge dessen wird sie bedroht, anschließend gekündigt und setzt es sich fest in den Kopf, diesem Unfug ein Ende zu setzen. Dabei bekommt sie Unterstützung von Braden Mack und seinem Buchclub, wodurch eine impulsive Zusammenarbeit beginnt. Ich liebe die kämpferische, taffe und vor allem freche Liv, die definitiv kein Blatt vor den Mund nimmt. Noch besser gefallen hat mir allerdings, dass sie im Laufe der Geschichte auch etwas von ihrer verletzlichen und liebenswerten Art zeigt, die ihre Person noch authentischer und realistischer macht. Es hat lange gebraucht, bis sie sich dem Leser gegenüber geöffnet hat, doch im Endeffekt war es wundervoll eine weitere Seite der schlagfertigen Protagonistin kennenzulernen.

In Braden Mack habe ich mich direkt auf Anhieb verliebt und ihn auch schon im Vorgänger in mein Herz geschlossen. Er ist charmant, gutaussehend und wirft mit seinen sarkastischen Bemerkungen nur so um sich. In diesem Zusammenhang haben mir insbesondere die wahnsinnig tollen Wortgefechte zwischen ihm und Liv gefallen, die der Geschichte das gewisse Etwas verliehen haben. Positiv hat mich bei ihm, aber auch seine weitere Seite überrascht, die ich so nicht erwartet hätte. Hinter dem einstigen Macho steckt tatsächlich ein fürsorglicher, liebevoller und ziemlich tollpatschiger junger Mann, der nach einer festen Beziehung sucht. Zwar übertreibt Mack es manchmal mit seinen romantischen Gesten und schießt über das Ziel hinaus, doch insgesamt bin ich ihm und seinem unvergleichlichem Humor einfach hoffnungslos verfallen.

Die Nebencharaktere sind auch in Band 2 wieder toll gelungen, doch vor allem Rosie und Hop sind mir sehr ans Herz gewachsen. Die Beiden unterstützen Liv auf vielen Ebenen und erzählen mehr oder weniger ihre eigene Geschichte, was mir wahnsinnig gut gefallen hat. Die Jungs des Buchclubs konnten mich erneut gelungen unterhalten, wobei sie mir hier, genau wie Liv‘s Schwester Thea, etwas zu sehr in den Hintergrund gerückt sind. Insgesamt sind aber alle Charaktere facettenreich und toll ausgearbeitet, worauf ich auch in Band 3 wieder hoffe.

Die Handlung und das Thema „sexuelle Belästigung“ im generellen, hat mich wirklich überrascht. Dadurch, dass mir im Vorgänger die Tiefe und mehr oder weniger auch die Ernsthaftigkeit gefehlt hat, konnte die Fortsetzung definitiv genau damit punkten. Meine Sorge, dass das sozialkritische Thema zu plump und langweilig umgesetzt wird, ist schlagartig verpufft, denn auch in diesem Buch legt die Autorin wieder einen fabelhaften Humor an den Tag. Spritzige Dialoge und unterhaltsame Momente, sorgten für ein breites Grinsen auf meinem Gesicht, doch auch die Spannung kam in diesem Fall nicht zu kurz. Es gibt einige unerwartete Wendungen, die den Spannungsbogen aufrecht erhalten und für einen brisanten Plot sorgen. Tiefgang und intensive Gespräche sind dem Leser ebenfalls geboten, wodurch es keinerlei Längen in der Geschichte gibt.

Das Buchclub Thema hätte in meinen Augen stärker dominieren können, da es genau darum ja eigentlich gegen soll. Es ist mir im Laufe des Buches einfach zu stark in den Hintergrund gerutscht und hatte wie auch schon in Band 1 nur einen kleinen Anteil an der Geschichte. Nichts desto trotz spürt man ein gewaltiges Knistern, sowie eine unverwechselbare Anziehungskraft zwischen den Charakteren, welche die Liebesgeschichte an sich in jedem Fall aufrecht erhalten. Auch das Ende des Buches verlief in einem angenehmen Tempo, sodass nichts zu überstürzt oder gewollt wirkte. Alles in allem bin ich wirklich begeistert und hoffe auf einen mindestens genau so tollen Band 3 !

Fazit:
Eine wundervolle Geschichte, die mich auf vielen Ebenen begeistern konnte. Den Leser erwarten authentische Charaktere, witzige Gespräche, freche Wortgefechte, sowie eine spannende und überraschend ernste Handlung. Einzig das Buchclub Thema kam mir etwas zu kurz, was mich aber nicht davon abhält, eine Leseempfehlung auszusprechen !
4.5/5🌟

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.09.2020

dramatisch, königlich und hochspannend - Ein grandioser Reihenauftakt !

Silver Crown - Forbidden Royals
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Inhalt/Klappentext:
Emilia Lancaster hätte nie gedacht, dass sie eines Tages Kronprinzessin sein würde – eine Rolle, die sie niemals wollte und auf die sie nie vorbereitet wurde. Ihr neues Leben im Palast ...

Inhalt/Klappentext:
Emilia Lancaster hätte nie gedacht, dass sie eines Tages Kronprinzessin sein würde – eine Rolle, die sie niemals wollte und auf die sie nie vorbereitet wurde. Ihr neues Leben im Palast könnte der Anfang eines Märchens sein, doch Emilia merkt schnell, dass sie von Intrigen und Machtspielen umgeben ist. Ganz besonders Carter Thorne scheint ihre bloße Anwesenheit als Provokation zu empfinden. Anders kann sich Emilia seine dunklen Blicke, die sie beinahe körperlich spüren kann, nicht erklären ...

Eindruck:
Ich, als großer Fan von Royal-Geschichten, habe mich schon sehr auf die Neuerscheinung von Julie Johnson gefreut, um nach längerer Zeit endlich wieder in eine Welt voller Machtspiele, Intrigen und Drama eintauchen zu können. Zu dieser Vorfreude trug aber nicht nur der spannende Klappentext bei, denn auch das majestätische Cover verzaubert den Leser schon vorab und versprüht einen wunderbar königlichen Charme. Es ist also nicht nur ein wahrer Hingucker im Bücherregal, sondern auch perfekt abgestimmt auf Emilias Geschichte.

Der flüssige und locker leichte Schreibstil der Autorin konnte mich auf Anhieb in seinen Bann ziehen. Ich bin wahrhaftig durch die Seiten geflogen und konnte meinen angenehmen Lesefluss nur schwer stoppen. Julie Johnson entführt den Leser ohne Mühen in die Welt von Caerleon und sorgt für viel Spannung, einer guten Portion Drama und einem Hauch von Emotionen, die mich mit sich reißen konnten. Auch der in diesem Fall leicht provokative, sarkastische Humor kam definitiv nicht zu kurz, so hat sich während des Lesens oftmals ein grinsen auf mein Gesicht geschlichen. Diese amüsanten Einschübe, sowie die unzähligen neckischen und frechen Wortgefechte zwischen den Charakteren, haben sich zu meinem Highlight der Geschichte entpuppt.

Erzählt ist das gesamte Buch ausschließlich aus der Sicht unserer Protagonistin Emilia, was mir wirklich gut gefallen hat. Ich als Leserin habe einen angenehmen und weitläufigen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt bekommen und konnte mich wunderbar mit ihrer Person identifizieren. Carters Perspektive hat mir überraschenderweise nicht gefehlt, denn seine noch immer geheimnisvollen unergründlichen Charakterzüge sorgen bisher für viel Spannung, die mich zum Weiterlesen anregt. Trotzdem erhoffe ich mir bald einen detaillierten Blick hinter seine Fassade, um seine Gedankenzüge ebenfalls besser nachvollziehen zu können.

Die Protagonistin Emilia konnte mich schon auf den ersten Seiten von sich überzeugen. Man lernt sie zunächst als eine ganz gewöhnliche Studentin kennen, die allen verschweigt, dass sie die Tochter Linus Lancasters - dem Bruder des Königs - ist. Nach dessen Tod, wird er als Nachfolger antreten, sodass auch Emilia von der einen auf die nächste Sekunde auf ihr Amt als Kronprinzessin vorbereitet werden soll. Der eigentliche Traum eines Mädchens entpuppt sich für sie als der Albtraum schlechthin, gepaart mit Prinzessinnenunterricht, hohen Erwartungen und Intrigen, die nichts mit ihrem bisherigen Leben gemeinsam haben. Neben ihrer liebevollen Art, die in einigen Situationen zum Vorschein kommt, zeigt sie vor allem in Bezug auf die Königsfamilie, das richtige Maß an Durchsetzungsvermögen, Entschlossenheit und Schlagfertigkeit und überzeugt den Leser mit frechen Erwiderungen, sowie einer guten Portion Humor. Trotz dieses vermeintlich unsittigen Verhaltens, für das sie im Laufe der Geschichte aber auch einige gute Gründe hat, habe ich sie auf Anhieb in mein Herz geschlossen !

Mit Carter wusste ich auf den ersten Zügen der Geschichte nicht wirklich etwas anzufangen. Er wirkte mysteriös, geheimnisvoll, wie ein typischer Badboy eben. Zudem versprühte er eine gewisse Arroganz, gepaart mit einem unvergleichlichen Charme, der es mir schwer machte, ihn auf irgend eine Weise einzuschätzen. Trotzdem übt er nicht nur auf Emilia, sondern auch auf mich als Leserin eine spezielle Anziehungskraft aus, die mein Herz höher schlagen lies. Zwischenzeitlich, und das macht ihn in meinen Augen auch so besonders, lässt er eine fürsorgliche und liebevolle Seite durchblitzen, sodass er Emilia genau in den richtigen Momenten zur Seite steht. Im Endeffekt bin ich Carter hoffnungslos verfallen und konnte während der amüsanten, aber vor allem authentischen Schlagabtausche zwischen ihm und Emilia, ein Schmunzeln nicht unterdrücken.

Mit Chloe als Nebencharakterin hat Julie Johnson definitiv etwas frischen Wind in den Palast gebracht. Ich finde ihre freche Art einfach großartig, so hat sie es geschafft, mich grandios zu unterhalten. Besonders toll finde ich, dass sie sich so gut mit Emilia ergänzt und ihr als sehr spezielle Freundin immer mit Rat und Tat zur Seite steht. Genau das hätte ich mir auch von Emilias Vater Linus gewünscht, der zwar einige schöne Momente hatte, seine kalte Seite aber leider ziemlich häufig zum Vorschein bringt. Auch Owen ist mir von Seite zu Seite unsympathischer geworden, vor allem nach seiner Verurteilung und Unehrlichkeit gegen Emilia. Das Sahnehäubchen setzt allerdings Octavia auf die Spitze, die mit ihrer intriganten, hochnäsigen und falschen Art das Bild der perfekten, bösen Stiefmutter erfüllt.
Insgesamt muss ich aber sagen, dass alle Charaktere detailliert und facettenreich ausgearbeitet wurden, sodass jeder seinen Platz in der Geschichte findet.

Die Liebesgeschichte zwischen Emilia und Carter steht in “Silver Crown” noch ziemlich im Hintergrund, was mich allerdings nicht wirklich gestört hat. Der Fokus liegt in diesem Fall eher auf dem Aufbau von Spannung und Drama, sodass die Beziehung der Beiden durch die Einführung vieler Nebenhandlungssträngen eher wenig Platz einnimmt. Trotzdem war durchgängig eine gewisse Anziehungskraft, sowie ein spürbares Knistern zwischen Emilia und Carter zu spüren und auch die wenigen emotionalen Momente wurden von Mal zu Mal intensiver. Insbesondere meine Sorgen, das ganze Buch könnte nur aus unpassenden Sex- und Erotikszenen bestehen, hat sich durch die dezente Liebesgeschichte sofort verflüchtigt, wobei ich trotzdem hoffe, dass die Beziehung von Carter und Emilia in den Folgebänden noch etwas dominiert.

Generell konnte mich die gesamte Handlung einfach restlos überzeugen. Bereits der Einstieg in die Geschichte beginnt mitreißend, rätselhaft und steht in Verbindung mit konstanter Spannung, die sich zu meiner Freude durch das ganze Buch zieht. In “Silver Crown” haben wir es zudem mit einigen Machtspielen, Intrigen und Geheimnissen zu tun, die nicht nur das ganze Land, sondern auch den Leser vor ein großes Fragezeichen stellen. Oft habe ich mich in Charakteren getäuscht, selbst mitgerätselt und wie Emilia versucht mit einigen Hintergrundinformationen auf die Lösung zu stoßen. Es kam zu einigen unerwarteten, schockierenden Momenten, die mich mit offenstehendem Mund zurückgelassen haben. Es hat unheimlich großen Spaß gemacht, die Protagonistin auf ihrem Weg zu begleiten, mit ihr zusammen das Palastleben kennenzulernen und auf einige Schattenseiten des royalen Lebens zu stolpern. Vor allem die letzten Seiten hatten es noch einmal in sich, sodass die Geschichte im Endeffekt mit einem fiesen und hochspannenden Cliffhanger kulminiert !
Ich kann es kaum erwarten die Folgebände in den Händen zu halten und Emilia´s Leben weiterhin zu verfolgen.

Fazit:
Eine großartige, hochspannende Royalgeschichte, die mich auf vielen Ebenen überrascht hat. Neben Machtkämpfen und Intrigen verfolgt man eine dezente, aber intensive Liebesgeschichte der Protagonisten, gepaart mit neckischen Wortgefechten, die mich wunderbar unterhalten konnten. Ich kann die Fortsetzung gar nicht mehr abwarten und hiermit eine klare Leseempfehlung aussprechen !
4.5/5🌟

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 31.08.2020

Humorvoll, spritzig und unterhaltsam - Eine perfekte Sommerlektüre !

Beat it up
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Inhalt/Klappentext:
Summer Price ist wegen ihres absoluten Gehörs als Klavier-Wunderkind bekannt und steht kurz vor der Aufnahme ins New York-Orchestra. Niemand ahnt, dass sie heimlich Melodien für die ...

Inhalt/Klappentext:
Summer Price ist wegen ihres absoluten Gehörs als Klavier-Wunderkind bekannt und steht kurz vor der Aufnahme ins New York-Orchestra. Niemand ahnt, dass sie heimlich Melodien für die Songs ihres Zwillingsbruders Xander schreibt, einen skandalumwitterten DJ. Eher unfreiwillig begleitet sie ihn auf das Beat it up-Festival. Doch nicht nur der Lärm und Trubel machen Summer zu schaffen, auch Xanders ärgster Konkurrent Gabriel wirbelt mit seinem Charme und seiner Unverschämtheit ihr Leben gehörig durcheinander. Gegen jede Wahrscheinlichkeit kommen sich die beiden näher – doch kann Summer Gabriel wirklich trauen?

Eindruck:
Ob im Fantasy, Young Adult oder New Adult Bereich, Stella Tack konnte mich mit ihren bereits erschienenen Büchern bisher immer begeistern. So konnte ich es kaum erwarten endlich auch ihre Neuerscheinung „Beat it up“ in den Händen zu halten und meine Vorfreude auf die Geschichte war wieder einmal riesengroß ! Dazu hat nicht nur das großartige, farbenfroh gestaltete Cover beigetragen, sondern auch der Klappentext verspricht ein spritzig heißes und sommerliches gute Laune Buch mit dem typischen Tack-Humor.

Stella Tacks Schreibstil ist einfach nur genial, anders kann ich es gar nicht beschreiben ! Sie schreibt wie gewohnt locker leicht und flüssig, sodass die Seiten nur so dahin geflogen sind. Auch ihr unverwechselbarer Humor war schon in den ersten Zügen der Geschichte erkennbar und ich kann wieder einmal nicht anders, als über die wunderbar amüsanten Einschübe und Wortgefechte der Charaktere zu schwärmen. Wenn „Beat it up“ eines geschafft hat, dann ist es mich zu unterhalten ! Während des Lesens schlich sich wie nicht anders zu erwarten ein Dauergrinsen auf mein Gesicht, was das Buch zu einer erfrischenden Urlaubslektüre für mich machte. Etwas gefehlt hat mir hingegen die Tiefe, sowie ein paar mehr Emotionen in manchen Situationen. Vor allem in Bezug auf die Liebesgeschichte fehlte mir teilweise das gewisse Etwas.

Erzählt ist die Geschichte durchgehend aus der Sicht unserer Protagonistin Summer, was mir stellenweise sehr gut gefallen hat. Durch die Ich-Perspektive bekommt man den größtmöglichen und umfassenden Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Zudem hatte ich unheimlichen Spaß dabei, Summer auf ihrem Weg zu begleiten und konnte einige Informationen über ihr übernatürliches Gehör auffangen. Gewünscht hätte ich mir allerdings, vor allem zu Beginn der Geschichte, ein paar Kapitel aus Gabriels Sicht. Mit ihm habe ich mir Anfangs ziemlich schwer getan, weshalb ich denke, dass ein Blick hinter seine Fassade nicht geschadet hätte.

Summer als unsere Protagonistin hat mich erstmal total überrascht. Anfangs erscheint sie mir eher ruhig, schüchtern und ziemlich introvertiert, da sie sich aufgrund ihres absoluten Gehörs fast ausschließlich in ihr eigenes Schneckenhaus zurückzieht. Im Laufe der Geschichte und während des gesamten „Beat it up“ Festivals lernt man sie aber als schlagfertige, starke und talentierte junge Frau kennen, die sich und ihr Durchsetzungsvermögen erst finden musste. Ihr Mut, etwas in ihrem tristen Leben zu verändern, führt zu einer tollen Charakterentwicklung, die mich wirklich sehr gefreut hat. Nachdem ihre Mutter sie erst ohne jegliche Freunde in der Welt der klassischen Musik gefangen hält und ihr Leben sich praktisch im Kreis dreht, kann ich nur bewundern wie sie sich nun neuen Herausforderungen stellt und sich selbst gefunden hat.

Mit Gabriel wusste ich auf den ersten Seiten der Geschichte erstmal nichts anzufangen. Seine Person und seine Charaktereigenschaften haben es mir schwer gemacht, zu ihm durchzudringen, weshalb bei ihm das Bild eines aufgeblasenen, überheblichen und typisch klischeehaften Frauenhelden vor Augen hatte. Es wollte mir einfach nicht gelingen ihn in irgend einer Form einzuschätzen, was mich zunächst ziemlich enttäuscht hat. Nach dem ersten Drittel des Buches hat es zwischen uns aber „Klick“ gemacht und ich bin von jetzt auf gleich seinem unvergleichlichem Charme verfallen. Neben seinem grandiosen Humor und den absurden Situationen, in die er sich und Summer bringt, zeigt er im Laufe des Buches auch eine fürsorgliche und liebevolle Seite von sich, die mich schlussendlich überzeugen konnte. Bis zum Ende habe ich ihn wirklich in mein Herz geschlossen und durfte sogar einige sanfte und leidenschaftliche Momente mit ihm erleben !

Im Gegensatz zu den Protagonisten, habe ich mich in die Nebencharaktere der Geschichte auf Anhieb verliebt ! Hier beziehe ich mich insbesondere auf Payton und Peter, die beide eine echte Bereicherung für die fortlaufende Handlung waren. Während Peter mit seiner interessanten Vergangenheit einen weiteren Spaßvogel des Buches verkörpert, nimmt Payton die Rolle der besten Freundin für Summer ein, die sie nie hatte. Ich finde es toll, wie sie Summer zu neuen Dingen ermutigt und einen sicheren Hafen für sie darstellt.
Das alles hätte ich mir tatsächlich auch von Xander, Summers Bruder, gewünscht, der mir während des Lesens leider ein Dorn im Auge war. Sein Charakter wirkte auf mich blass, oberflächlich und zu wenig greifbar, dabei sehe ich in ihm wirklich Potential. Schade finde ich auch, dass er mit der Zeit stark in den Hintergrund gerückt ist.

Die Liebesgeschichte zwischen Summer und Gabriel ist unterhaltsam, authentisch und perfekt für zwischendurch. Außergewöhnlich ist etwas Anderes, doch die sprühenden Funken, das gewisse Prickeln, sowie die Anziehungskraft zwischen den Charakteren waren definitiv zu erkennen. Neben den unzähligen humorvollen Wortgefechten, die mich oftmals zum Lachen bringen konnten, hätte ich mir sowohl in Bezug auf die Handlung, als auch auf die Charaktere, etwas mehr Tiefgang gewünscht. Das “Mitfühlen”, sowie die speziellen Hintergrundgeschichten der verschiedenen Personen sind leider etwas auf der Strecke geblieben, so konnte man gegen Ende der Geschichte nur noch wenig über Summers absolutes Gehör erfahren. Den tiefen Einblick in ihr musikalisches Talent und ihre besondere Gabe habe ich deshalb vergeblich gesucht.

Das Ende war ebenfalls etwas zu rasant und überzogen, wodurch Gabriels und Summers Beziehung einen unnatürlichen Sprung machte. Nachdem die Autorin der Handlung zu meiner Freude zunächst viel Zeit und Raum lässt, um sich zu entwickeln und nichts zu erzwingen, hätte das Ende ruhig ein paar Seiten mehr vertragen. Abgesehen davon hatte ich aber unheimlich viel Spaß beim Lesen und kann diese spritzige Sommerlektüre nur weiterempfehlen !

Fazit:
Eine durchaus lesenswerte, erfrischende Sommerlektüre, die sich perfekt für warme Tage eignet. Das Festivalfeeling, sowie Stella Tacks typischer Humor konnten mich wahnsinnig gut unterhalten und sorgen für großen Lesespaß ! Abgesehen davon, dass Tiefgrund und Emotionen diesmal leider etwas kurz kommen, kann ich “Beat it up” nur weiterempfehlen.
4/5🌟

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