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Veröffentlicht am 23.05.2020

Eine süße Liebesgeschichte mit ihren Höhen und Tiefen !

The Secret Book Club – Ein fast perfekter Liebesroman
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Inhalt/Klappentext:
Die Ehe von Profisportler Gavin Scott steckt in der Krise. Genau genommen ist sie sogar vorbei, wenn es nach seiner Frau Thea geht. Und das darf nicht sein. Thea ist die Liebe seines ...

Inhalt/Klappentext:
Die Ehe von Profisportler Gavin Scott steckt in der Krise. Genau genommen ist sie sogar vorbei, wenn es nach seiner Frau Thea geht. Und das darf nicht sein. Thea ist die Liebe seines Lebens! Und er versteht, verdammt noch mal, nicht, was überhaupt passiert ist. Eigentlich müsste SIE sich bei IHM entschuldigen! Gavin ist ratlos und verzweifelt – bis einer seiner Freunde ihn mit zu einem Treffen nimmt. Einem Treffen des Secret Book Club. Hier lesen und diskutieren Männer heimlich Liebesromane, um ihre Frauen besser zu verstehen. Gavin hält das für Schwachsinn. Wie sollen Liebesschnulzen ihm helfen, seine Ehe zu retten? Doch die Lektüre überrascht ihn. Und Thea steht eine noch viel größere Überraschung bevor!

Eindruck:
Ich habe unheimlich lange auf das Erscheinen von “The secret book club” hingefiebert und war unfassbar gespannt auf das Buch, da die Idee von einem Buchclub, der ausschließlich auf Männern besteht, einfach genial und außergewöhnlich klingt. Aber nicht nur der Klappentext, sondern auch das zuckersüße Cover, das farblich genau meinem Geschmack entspricht, lassen auf eine besondere und einzigartige Liebesgeschichte hoffen.

Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar flüssig, locker und lässt einen nur so durch die Seiten fliegen. Lyssa Kay Adams schafft es, unfassbar viele Emotionen rüberzubringen und verzaubert den Leser mit romantischen, aber nicht allzu kitschigen Szenen. Mein Highlight waren definitiv die lustigen und amüsanten Teile der Geschichte, denn die Autorin hat das Talent einen grandiosen Humor mit einfließen zu lassen. Ich musste während des Lesens einige Male schmunzeln und bin begeistert von Lyssas authentischen und lebhaften Art Gefühle auf den Leser zu übertragen.

Erzählt ist die Geschichte abwechselnd aus den jeweiligen Perspektiven unserer Protagonisten Gavin und Thea in der 3. Person. Mit dieser Art von Erzählstil habe ich schon immer meine Probleme und leider konnte auch “The Secret Book Club” nicht viel daran ändern. Zwar habe ich einen angenehmen Einblick in beide Gedanken- und Gefühlswelten der Charaktere bekommen und wie schon erwähnt hat die Autorin die aufkommenden Emotionen wunderbar auf den Leser übertragen, allerdings fehlte mir eine gewisse tiefgehendere Bindung zu Gavin und Thea, denn es fiel mir schwer mich in sie hineinzuversetzen. Es ist einfach die intensive Bindung zu ihnen, die ich vermisst habe, weshalb ich in den Folgebänden genau darauf hoffe.

Gavin ist ein unheimlich sympathischer Protagonist, der mit allen Mitteln versucht, seine Ehe zu retten. Er ist ein bekannter Profisportler, der aber nicht wie gewohnt perfekt ist, sondern ebenfalls seine Ecken und Kanten hat. Die Tatsache, dass er stottert und eben nicht dem typischen Sportlerideal entspricht, macht ihn zu einer wirklich authentischen Person. Auch mit seiner verpeilten, tollpatschigen und ungeschickten Art, konnte er mich oft zum Lachen bringen und ich habe mich grandios unterhalten gefühlt. Neben seiner Karriere ist er ein wundervoller Familienvater, der sich rührend und sehr liebevoll um seine Kinder kümmert. Man merkt als Leser einfach wie stark sein Willen ist, die Beziehung zu seiner Frau zu retten und dass er sogar einen Buchclub besucht, den er Anfangs selbst für lächerlich hält, finde ich einfach klasse.

Mit Thea bin ich leider nicht ganz so schnell warm geworden wie mit Gavin. Sie erschien mir zu Beginn der Geschichte sehr kühl, abweisend und reserviert. Zwar kann ich keinesfalls abstreiten, dass sie eine wunderbare Mutter für ihre Zwillinge ist und sich liebevoll um ihre beiden Schützlinge kümmert, allerdings finde ich es schade, dass sie alle Schuld auf Gavin schiebt. Auch sie trägt ihren Teil zu der zerbrochenen Ehe bei und sollte sich das selbst auch eingestehen. In einer Beziehung spricht man über Probleme und verdrängt sie nicht einfach, weshalb ich ihr Handeln und Denken oft nicht nachvollziehen konnte. Sie handelt naiv und ist stark beeinflussbar, was wohl auch an ihrer Schwester Liv liegt, die immer meint sich einmischen zu müssen. Im Laufe der Geschichte wurde mir aber auch Thea immer sympathischer und es fiel mir irgendwann leichter sie zu verstehen.

Liv mochte ich als Nebencharakterin leider nicht so gerne und hoffe, dass ich im nächsten Band der Reihe einen besseren Eindruck von ihr bekomme. Sie ist mir einfach zu provokant und manipulativ, da sie Thea in ihren Entscheidungen oft beeinflusst hat. Weniger nervig waren dafür aber die Jungs des Buchclubs, die ich sofort in mein Herz geschlossen habe und die für grandiose Unterhaltung gesorgt haben. Ebenfalls zuckersüß sind die Zwillinge, die mein Herz immer wieder zum Schmelzen gebracht haben.

Die Liebesgeschichte zwischen Thea und Gavin hat mir unheimlich gut gefallen und insbesondere der Aspekt, dass die beiden sich schon in einer Ehe befinden und sich nicht erst neu kennenlernen müssen, hat mein Interesse geweckt. Die Protagonisten lernen sich im Laufe der Geschichte von einer ganz anderen Seite kennen und lernen neues über den jeweils anderen. Sie nähern sich einfach auf eine ganz andere Art und Weise an als sonst und bekommen die Höhen und Tiefen in einer Beziehung zu spüren. Besonders im Kopf geblieben ist mir wie schon erwähnt auf Gavin, der alles daran setzt seine Frau wiederzugewinnen und sie glücklich zu machen.

Die Idee des Buches ist einfach großartig, allerdings ist der Buchclub im Endeffekt ganz anders als von mir erwartet. Das soll keinesfalls negativ klingen, denn die Geschichte ist unheimlich interessant und aufregend, doch es gab tatsächlich ein paar Kleinigkeiten, die meinen Lesefluss gestört haben. Zum Einen sind es die eingeschobenen Kapitel aus dem Buch, das Gavin zu Lesen bekommen hat. Die Story rund um den Grafen konnte mich einfach nicht reizen und auch ohne diese Einblicke hätte mir die Geschichte gut gefallen.
Zum Anderen konnte mich die Geschichte trotz des außergewöhnlichen Plots einfach nicht wie gewünscht mitreißen, obwohl die Tatsache, dass Männer in einem Buchclub über Liebesromane sprechen und sich über ihr Eheleben austauschen einfach genial ist.
Insgesamt hat mir der humorvolle Teil der Geschichte und die allgemeine Handlung wirklich gut gefallen. Auch Gavin als Charakter konnte mich überzeugen und zusammen mit den Männern aus dem Buchclub hat er mir einige unterhaltsame Lesestunden beschert. Für die Fortsetzung wünsche ich mir trotzdem mehr Tiefe, insbesondere was die Charaktere betrifft, und mehr Intensität in den Gesprächen.

Fazit:
Eine wirklich süße, romantische und außergewöhnliche Liebesgeschichte, der es leider etwas an Intensität und Tiefgrund fehlt. Trotzdem kann ich eine eindeutige Leseempfehlung an alle aussprechen, die auf der Suche nach einer humorvollen und stimmigen Geschichte sind.
4/5🌟

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.05.2020

Eine süße Collegegeschichte mit einigen Schwächen !!

Forever Free - San Teresa University
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Inhalt/Klappentext:
Ihr größter Traum war es, endlich frei zu sein. Niemals hätte sie gedacht, dass sie ihr Herz dabei verlieren würde. Raelyn Miller kann es kaum erwarten, ihr Studium in Kalifornien zu ...

Inhalt/Klappentext:
Ihr größter Traum war es, endlich frei zu sein. Niemals hätte sie gedacht, dass sie ihr Herz dabei verlieren würde. Raelyn Miller kann es kaum erwarten, ihr Studium in Kalifornien zu beginnen und weit weg von zu Hause noch einmal ganz von vorn anzufangen. Doch schnell stellt sie fest, dass es gar nicht so leicht ist, auf eigenen Beinen zu stehen und dass ihr altes Leben sie stärker im Griff hat, als sie dachte. Vor allem, als sie den geheimnisvollen Hunter kennenlernt, zu dem sie sich magisch hingezogen fühlt, obwohl er doch alles verkörpert, was Raelyn endlich hinter sich lassen wollte ...

Eindruck:
Ich als absolute College-Geschichten Liebhaberin habe mich sehr auf die Geschichte rund um Raelyn und Hunter gefreut, da mich nicht nur der Klappentext unheimlich angesprochen, sondern auch das Cover direkt mein Interesse geweckt hat. Es ist ganz wundervoll und vor allem sommerlich gestaltet, sodass ich als Leserin bei dem Anblick der Palmenblätter sofort
Lust auf eine locker leichte Liebesgeschichte bekommen habe. Auch die farbliche Gestaltung ist rundum gelungen und passt hervorragend zum Inhalt des Buches.

Der Schreibstil der Autorin trägt wunderbar zu einer unbeschwerten Atmosphäre bei und ermöglicht einen angenehmen Lesefluss, der einen nur so durch die Seiten fliegen lässt. Kara Atkin greift insbesondere das Thema College hervorragend auf und bringt Raelyns Studium sehr authentisch rüber. Man lernt alle Seminare, Professoren und Kurse der STU kennen, was für mich aber teilweise etwas zu viel des Guten war. Wirklich gerne mochte ich auch die humorvollen und amüsanten Szenen, welche die Geschichte noch einmal auf sehr realistische Art und Weise auflockern und für gute Stimmung sorgen.

Erzählt ist die Geschichte überwiegend aus der Sicht unserer Protagonistin Raelyn, wobei es auch einige Kapitel aus Hunters Perspektive zu lesen gibt. In Raelyns Gedanken- und Gefühlswelt bekommt man dadurch einen angenehmen und weitläufigen Einblick, doch Hunters Kapitel empfinde ich als nicht nötig, da man ihn dadurch nicht wirklich besser kennenlernt. Zwar bekommt man einen minimalen Eindruck seiner Gefühle, allerdings tragen diese Kapitel nicht wirklich zum Geschehen bei. Generell ist mir Hunter als Charakter einfach zu oberflächlich und ungenau ausgearbeitet.

Raelyn ist eine sehr schüchterne, zurückhaltende und introvertierte Person, die sich lieber in ihr eigenes Schneckenhaus zurückzieht. Ihr fällt es schwer aus sich herauszukommen, sich anderen Menschen zu nähern und anzuvertrauen. Sie fühlt sich oft fehl am Platz, traut sich nicht etwas zu sagen oder hat das Gefühl nicht erwünscht zu sein. Genau das möchte sie auf der STU ändern. Weit weg von ihrem Heimatland, ihrer Vergangenheit und vor allem ihrer Mutter, die ihr Leben bislang stark beeinflusst hat. Raelyn sucht nach Freiheit und findet sie, nachdem sie auf dem College erstmals Freunde findet. Ich für meine Person konnte mich zunächst wunderbar mit ihr identifizieren, sie verstehen und ihre Probleme nachvollziehen. Allerdings bin ich der Meinung, dass sie im Laufe der Geschichte keine nennenswerte Entwicklung durchlebt, sondern immer wieder zu ihrem alten Ich zurückfällt. Klar kommt sie häufig aus sich raus, traut sich neue Dinge und fasst wichtige Entschlüsse in ihrem Leben, doch das schafft sie immer nur, nachdem sie von ihren Freunden wachgerüttelt und getrieben wird. Zudem sagt sie zu jedem “Ja und Amen” und bei jeder Frage lautet ihre Antwort nach mehrminütigem Überlegen “Okay”, sodass ich das Gefühl habe, dass sie keine selbstständigen Entscheidungen treffen kann. Ihre Handlungen konnte ich außerdem nicht immer nachvollziehen. Abgesehen davon ist sie charakterlich aber wirklich symphatisch und ihre Schüchternheit realistisch und authentisch dargestellt.

Hunter ist zu Beginn der Geschichte ein ziemlich mysteriöser und geheimnisvoller Protagonist, den man kaum kennenlernt. Über einen langen Zeitraum erfährt man fast gar nichts über ihn, bis auf die Tatsache, dass er gerne viel arbeitet und für die Musikproduktion lebt. Abgesehen davon wird immer wieder ein Geheimnis angedeutet, dass er verbirgt. Dieses Geheimnis wurde leider zu schnell und ungenau abgewickelt und sehr oberflächlich aufgeklärt. Auch sonst empfand ich Hunter charakterlich als nicht wirklich sympathisch, sondern eher flach und unwesentlich. Bei ihm hätte ich mir deutlich mehr Charaktertiefe gewünscht und generell mehr über seine Person erfahren, denn ich bin mir sicher, dass er noch einiges an Potential verbirgt.

Im Gegensatz zu den Hauptcharakteren, bin ich unheimlich begeistert von den Nebencharakteren und ich habe vor allem Kate, April und Taylor in mein Herz geschlossen. Ihr Gruppenzusammenhalt, ihre witzigen und neckerischen Außereinandersetzungen, sowie die liebenswerten Gespräche mit Raelyn haben mein Herz zum Schmelzen gebracht und konnten mich wirklich gut unterhalten. Sehr bewundernswert finde ich insbesondere Kate, die immer ein offenes Ohr für Raelyn hat, hilfsbereit und gütig ist. Ich freue mich unheimlich auf ihre Geschichte und kann es kaum erwarten, mehr von ihr zu lesen.

Die Liebesgeschichte zwischen Raelyn und Hunter entwickelt sich zunächst in einem langsamen, aber dennoch sehr angenehmen Tempo, was mir gut gefallen hat. Ihr Aufeinandertreffen wirkte keinesfalls überstürzt und die Chemie, sowie die schönen Momente zwischen ihnen sind auf jeden Fall vorhanden. Trotzdem konnte ich die Anziehungskraft und die sprühenden Funken zwischen ihnen nicht zu 100% spüren. Zudem rückt der Fokus mit zunehmender Handlung immer mehr auf Hunter und Raelyn, was natürlich nicht negativ ist. Allerdings war die Freundschaft zwischen Raelyn, April und Kate plötzlich wie verschwunden und Konflikte wurden zunehmend verwirrender. Ich hatte das Gefühl, dass Raelyn sich mit einer gewissen Naivität an Hunter klammert, Außeinandersetzungen umgeht und sich blind in ihrer Beziehung verliert. Konflikte in einer Beziehung sind dazu da, sich ihnen zu stellen und Raelyns verhalten wirft kein gesundes Bild darauf.

Handlungstechnisch ist die Idee der Geschichte wirklich süß, doch in der Umsetzung finde ich sie etwas eintönig. Es passiert eben nicht wirklich viel, die Geschichte nimmt zu selten Fahrt auf und zu Beginn der Geschichte stand mir der College-Kram etwas zu sehr im Vordergrund. Ich mochte die detaillierten Beschreibungen, sowie das Geschaffene Umfeld unfassbar gerne, doch der Fokus hätte zumindest etwas mehr auf andere Dinge gelegt werden müssen. Trotz einiger Längen in der Handlung, konnte Kara Atkin mich mit ihrer Art zu Schreiben an die Geschichte fesseln und es gab Momente, in denen auch ich mitgefiebert und wahllos Theorien über die fortlaufende Handlung aufgestellt habe. Im Endeffekt spielt Raelyns Mutter eine wirklich große Rolle, obwohl man sie nicht groß kennenlernt. Viele Dinge, die Raelyn betreffen, konnte man sich durch sie erklären, wobei sie mir nicht wirklicj sympathisch ist.
Insgesamt hat mir die erste Hälfte der Geschichte also sehr gut gefallen. Ich habe es genossen mit Raelyn die STU zu erkunden, in das College Leben hineinzufinden und habe mich bestens unterhalten gefühlt. Mein Highlight ist ja immernoch der bezaubernde Freundeskreis, der Partys und das gesamte Collegeleben zu etwas besonderem macht.
Im zweiten Teil des Buches konnte ich leider einige Handlungen der Charaktere nicht nachvollziehen und vor allem die Entwicklung von Raelyn weitesgehend nicht verstehen. Mir fehlt es in „Forever free“ eindeutig an Charaktertiefe und einer besseren Lösung der Konflikte. Genau darauf hoffe ich in den zwei Folgebänden, auf die ich mich schon unheimlich freue.

Fazit:
Eine wirklich süße Collegegeschichte für zwischendurch, die allerdings auch einige Schwächen enthält. Beispielsweise fehlte mir die Charaktertiefe, sowie die dauerhafte Entwicklung von Raelyn, während ich den humorvollen Schreibstil und die geschaffene Atmosphäre sehr genossen habe.
3/5🌟

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.05.2020

Ein solider Auftakt, dem es allerdings an Charaktertiefe und Spannung fehlt !

Shadow Tales - Das Licht der fünf Monde
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Inhalt/Klappentext:
Die verträumte Lelani wächst in einem Dorf im Königreich Vael auf. Schon immer spürt sie eine starke Verbindung zu den fünf magischen Monden, die nachts über ihr erstrahlen. Als sich ...

Inhalt/Klappentext:
Die verträumte Lelani wächst in einem Dorf im Königreich Vael auf. Schon immer spürt sie eine starke Verbindung zu den fünf magischen Monden, die nachts über ihr erstrahlen. Als sich an ihrem 18. Geburtstag das Amulett öffnet, das ihre Eltern ihr hinterlassen haben, steht Lelanis Welt auf einmal Kopf. Zusammen mit ihrem besten Freund Haze macht sie sich auf die Reise, ihre wahre Bestimmung zu erfüllen - und gerät in einen Strudel aus Gefühlen, Selbstfindung und dunkler Magie ...

Eindruck:
Shadow Tales ist der Auftakt einer neuen High Fantasy Dilogie der Autorin Isabell May, welcher mir schon in der Vorschau des One Verlages ins Auge gesprungen ist. Das liegt zum einen an dem wunderschön gestalteten Cover, das perfekt auf den Inhalt des Buches abgestimmt ist. Mit der etwas düsteren und vor allem magischen Aufmachung zieht es den Leser schon in der Buchhandlung in seinen Bann und vor allem der dargestellte Mond und die goldenen Sprenkel machen es zu einem echten Hingucker.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, atmosphärisch und sogar etwas mittelalterlich angehaucht. Nach ein paar anfänglichen Einstiegsproblemen, konnte sie mich mit ihrer bildlichen und magischen Art zu schreiben in ihren Bann ziehen, was vor allem daran liegt, dass sie unheimlich viel Liebe in Details steckt. Isabell May schafft mit ihren märchenhaften Beschreibungen ein atemberaubendes Setting voller Magie und vor allem ihr Wordbuilding konnte mich wirklich begeistern. Man hat als Leser das Gefühl direkt vor Ort und Teil der außergewöhnlichen Welt zu sein, da sie die magischen Wesen mit einer faszinierenden Echtheit darstellt und eine einfach grandiose Atmosphäre gestaltet.

Erzählt ist die gesamte Geschichte aus der Sicht unserer Protagonistin Lelani, was mir zuerst einmal ganz gut gefällt. Ich konnte zu Beginn der Geschichte einen angenehmen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt bekommen, allerdings konnte ich einige ihrer Handlungen im Laufe des Buches nicht mehr wirklich nachvollziehen. Es fiel mir einfach unheimlich schwer sie zu verstehen und mich in sie hineinzuversetzen, weshalb ich mir mehr Charaktertiefe gewünscht hätte. Zudem fehlten mir wenigstens ein paar Kapitel aus der Sicht von Haze oder zumindest einen weitläufigeren Eindruck seiner Gefühle, da ich ihn als Person nicht wirklich kennenlernen durfte. Was mir gut gefällt, sind die Einschnitte aus der Sicht der High Lady, welche die Geschichte abwechslungsreicher machen und sehr interessant sind.

Lelani lebt zusammen mit ihrem besten Freund Haze in einem kleinen unscheinbaren Dorf im Land Vael, in dem sie von ihrer geliebten Ziehmutter Aphra aufgezogen wird. Sie durfte ihre leiblichen Eltern zwar nie kennenlernen, doch trotzdem ist sie zufrieden mit ihrem ruhigen und einfältigen Leben. Allerdings spürt sie schon immer eine Gewisse Anziehungskraft der fünf Monde, bis sie an ihrem 18. Geburtstag erfährt warum. Diese Erkenntnis stellt ihr Leben schlagartig auf den Kopf, weshalb sie sich zusammen mit Haze auf eine gefährliche Reise, auf der Suche nach Informationen zu ihrer Vergangenheit, macht.
Die Idee ihrer Geschichte an sich finde ich erstmal grandios, allerdings konnte ich mich mit Lelani nur sehr schlecht identifizieren. Ich denke, dass es größtenteils an ihrer Naivität und Unachtsamkeit liegt, mit der sie durch ihr Leben geht. Zwar konnte ich sie bis zu einem gewissen Punkt verstehen und zu Beginn der Geschichte sind ihre Gefühle und Ängste wunderbar ausgearbeitet, doch ihre späteren unüberlegten Aktionen und ihre unrealistische Art zu Handeln machen dem Leser schwer, sich in sie hineinzuversetzen. Wie schon erwähnt hat mir auch einfach ein tieferer Einblick in ihre Gefühlswelt gefehlt, sodass ich Lelani als Person nicht wirklich greifbar und eher schwach sehe.

Ähnlich ging es mir auch mit Lelanis bestem Freund Haze, dessen Eifersucht teilweise unerträglich für mich war. Sein Beschützer Instinkt ist mir fast schon zu groß und seine plötzliche Wut beziehungsweise Abneigung gegenüber Kyran ist etwas zu viel des Guten. Während Lelani ihm gegenüber zu unvorsichtig ist, dominiert die Skepsis bei ihm zu stark. Abgesehen davon ist er mir aber wirklich sympathisch und ich würde mich sehr freuen in der Fortsetzung ein wenig mehr über ihn zu erfahren.

Im Laufe der Geschichte stößt der eben erwähnte Kyran mit dazu und es entwickelt sich eine Art Dreiecksbeziehung zwischen den Charakteren. Diese ist bislang noch nicht wirklich ausgeprägt, trotzdem kann ich jetzt schon einmal sagen, dass ich kein großer Fan davon bin. Ich finde die Freundschaft zwischen Lelani und Haze einfach wundervoll, doch leider zerstört Kyran diese Art von Bindung zwischen ihnen und sorgt für Hazes stark ausgeprägte Eifersucht und Lelanis Leichtgläubigkeit. Meiner Meinung nach ist diese Liebesgeschichte also ziemlich unnötig und ich finde die Autorin hätte hier einen etwas anderen Weg einschlagen sollen. Sonst habe ich mich von Kyran aber ausreichend unterhalten gefühlt und trotz seiner typischen „Retter in der Not“ Aktionen glaube ich, dass es um ihn und seine Geheimnisse noch sehr interessant werden könnte.

Handlungstechnisch finde ich die generelle Idee der Geschichte sehr besonders und der anfängliche, geheimnisvolle Prolog hat es schließlich auch direkt geschafft mein Interesse zu wecken, sowie Spannung aufzubauen. Isabell May inszeniert Lelanis Reise wirklich wundervoll und ich habe die zauberhafte Atmosphäre, die dabei aufkam, sehr genossen. Ebenfalls gut gefallen haben mir die von ihr geschaffenen und wirklich toll ausgemalten Tierwesen, insbesondere die Pixies und Wölfe, die das Lesen um einiges interessanter und magischer gestalten. Leider hat mir im Mittelteil der Geschichte und vor allem während der fortschreitenden Reise, die Spannung gefehlt, denn es gibt einige Handlungsabschnitte, in denen einfach nichts passiert. Die Charaktere reisen also durch die Gegend, es gibt eine gewisse Nebenhandlung, bei der ich das Handeln der Protagonisten nicht nachvollziehen konnte und anschließend passiert wieder nichts...
Es dauert wirklich lange, bis die Geschichte am Ende an Fahrt aufnimmt, doch an diesen Stellen haben mir die Geschehnisse wirklich gut gefallen, ich konnte mitfiebern und das Buch nicht mehr aus den Händen legen. Leider konnte ich mir den Ausgang dieser Ereignisse aber immer schon vorher zusammenreimen, da so gut wie alles sehr vorhersehbar abläuft. So habe ich die ganze Geschichte über also auf spannende und nervenaufreibende Erkenntnisse gewartet, mit denen ich sowieso schon gerechnet habe.
Insgesamt hat „Shadow Tales“ also seine Höhen und Tiefen. Ein wirkliches Highlight ist wie schon erwähnt der atmosphärische und geheimnisvolle Schreibstil der Autorin, mit dem sie ein magisches und einfach grandioses Setting geschaffen hat. Währenddessen sind der Handlungsverlauf und die Ausarbeitung der Charaktere leider eine Enttäuschung für mich, da es der Geschichte so an Tiefe und spannenden Momenten fehlt. Außerdem wünsche ich mir in der Fortsetzung ein wenig mehr über die Mond- und Sonnenmagie zu erfahren und hoffe auf mehr Informationen zu Lelanis Gabe.

Fazit:
Ein solider Auftakt der „Shadow Tales“ Dilogie, dem es allerdings an ein wenig mehr Spannung und Charaktertiefe fehlt. Überzeugen konnten mich aber der wundervolle Schreibstil und das geschaffene Setting, sowie die Fabelwesen, welche die Geschichte ein stückweit magischer und verträumter gestalten.
3/5🌟

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.05.2020

Eine wundervolle, meisterhafte und einfach grandiose Buchreihe nimmt ihr Ende...

Izara 4: Verbrannte Erde
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Der folgende Klappentext kann SPOILER enthalten. Mein Leseeindruck ist allerdings SPOILERFREI !




Inhalt/Klappentext:
Die Hexenkönigin wurde wiedererweckt und hat der Liga den Krieg erklärt. Einzig ...

Der folgende Klappentext kann SPOILER enthalten. Mein Leseeindruck ist allerdings SPOILERFREI !




Inhalt/Klappentext:
Die Hexenkönigin wurde wiedererweckt und hat der Liga den Krieg erklärt. Einzig Lucian, der nun über das ewige Feuer verfügt, könnte Mara noch Einhalt gebieten. Doch seit Ari in seinen Armen gestorben ist, hat der Brachion nur ein Ziel vor Augen: Rache an Tristan und seinem Vater. Auf seiner Jagd steckt er die Welt der Primus und Menschen in Brand und ist auf dem besten Weg, zu dem rücksichtslosen Tyrannen zu werden, von dem die Izara-Legende berichtet. Und Ari ... Ari muss all dem hilflos zusehen. Körperlos schwebt sie über dem Geschehen, da ihre menschliche Hälfte zwar gestorben ist, doch die unsterbliche Essenz in ihr überlebt hat. Niemand nimmt sie wahr – niemand, außer dem Mann, der sie getötet hat.

Eindruck:
Nach dem wirklich fiesen Cliffhanger in Band 3 konnte ich es kaum erwarten das langersehnte Finale der „Izara“ Reihe endlich in den Händen zu halten. Nach dem Erscheinen musste ich es direkt anfangen zu lesen und kann euch schon mal vorwegnehmen: Ich liebe, liebe, liebe Izara !!! Aber beginnen wir einmal ganz von vorn...
Das Cover des Buches ist wie immer toll gelungen und passt ganz wunderbar zu dem Inhalt der Geschichte. Die Idee mit den Gesichtern der Protagonisten, die nun endlich vollständig in meinem Regal stehen, ist
grandios umgesetzt und die Schnörkeleien und Details auf dem Cover machen das ganze noch ein stückweit aufregender.

Der Schreibstil von Julia Dippel ist wie immer großartig ! Er ist flüssig, locker, bildhaft und hat mich einfach nur in seinen Bann gezogen. Julia Dippel schreibt mit einer Mischung aus unerträglicher Spannung, wahnsinnig vielen Emotionen und einem unvergleichlichen Humor. Ich bin zudem großer Fan von ihren außergewöhnlichen Vergleichen, den sarkastischen Bemerkungen und den kleinen Neckereien zwischen Lucian und Ari, die jedes Mal aufs Neue ein Highlight für mich sind. Die Autorin hat schlicht und einfach wahnsinniges Talent zu schreiben, so hat sie es auch hier wieder einmal geschafft mich mitzureißen und in eine Welt voller Geheimnisse und Intrigen zu entführen. Ich muss hier noch einmal festhalten, dass Julia Dippel zu meinen Lieblingsautorinnen zählt und meine deutsche Queen of Fantasy ist, da sie mich immer wieder mit ihren fantastischen Werken begeistert.

Erzählt ist die Geschichte wie gewohnt aus der Sicht unserer Protagonistin Ari, was mir nach wie vor sehr gut gefällt. Man bekommt einen weitläufigen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelten und kann sie durch ihr außergewöhnliches Leben begleiten. Doch auch die restlichen Charaktere kommen nicht zu kurz, denn sowohl über Lucian, als auch über Bel oder Lizzy erfährt man einiges im epischen Finale der „Izara“ Reihe.

Die Charaktere in Izara sind wirklich etwas ganz besonderes, weshalb ich sie allesamt tief in mein Herz geschlossen habe. Jeder Einzelne ist auf seine eigene Art unverwechselbar und bedeutend für die Geschichte. Ob Ari, die im Laufe der Geschichte unfassbar viel Stärke zeigt, schreckliches durchlebt und unzählige Verluste erleiden muss, Lucian, der für immer mein liebster Bookboyfriend bleibt und mein Herz mit seinen Neckereien jedes Mal aufs Neue zum Schmelzen bringt oder Bel, der mich mit seinem unverwechselbaren Humor und seinen plötzlichen Aktionen immer wieder erstaunt und neben Lucian mein heimlicher Favorit ist. Auch Lizzy, Gideon, Ryan, Elias und insbesondere Victorius, dessen Sprüche und Kosenamen einzigartig sind, bereichern die Geschichte auf ihre Art und Weise. Sie alle sind für mich (so schnulzig es auch klingt) zu einer kleinen Familie geworden, die immer einen Platz in meinem Herzen haben und die ich unheimlich vermissen werde, denn selten habe ich mich mit Charakteren so verbunden gefühlt.

Nach dem fiesen Cliffhanger in Band 3 beginnt die Fortsetzung mit einem eher ungewöhnlichen, sehr überraschenden Einstieg, der mich zu Anfang ehrlich gesagt etwas verwirrt hat. Insgesamt fand ich ihn zwar unerwartet, aber dennoch nicht schlecht, denn der Fokus wurde hierbei auf bislang unbekannte Dinge gelegt, die aber nicht weniger interessant waren. Nach den ersten 40 Seiten geht es aber wie gewohnt weiter und ich wurde sofort mitgerissen von allen Geschehnissen.

Die Liebesgeschichte zwischen Ari und Lucian ist wundervoll und nach wie vor mein Highlight in Julia Dippels Büchern. Ihre Beziehung ist wie auch die restliche Geschichte sehr besonders, außergewöhnlich und einfach nur großartig. Das liegt zum einen an der gewaltigen Anziehungskraft, aber auch den unverwechselbaren, tiefgehenden und emotionalen Gesprächen zwischen den Beiden. Während des Lesens kann man gar nicht anders als sofort dahinzuschmelzen, denn Lucian und Ari sind wie Topf und Deckel - einfach füreinander geschaffen. Zudem teilen beide den selben, sarkastischen Humor und eine Vorliebe für Neckereien, die mit Sicherheit nicht nur mich, sondern auch zahlreiche andere LeserInnen des Öfteren zum Schmunzeln bringt.
Neben diesen romantischen, gefühlvollen und sentimentalen Liebesszenen finden sich in „Izara“ natürlich auch einige Actionszenen, die denn Leser mitreißen und vor Spannung nicht mehr ruhig sitzen lassen.

Insgesamt kann ich einfach wieder nur sagen: Ich liebe Izara !!
Es ist eine Reihe, die ich nur schweren Herzens beendet habe und die ich nie vergessen werde, denn es ist eine Lieblingsbuchreihe, an der mein Herz hängt.
Izara ist auch in diesem epischen Finale eine pure Achterbahnfahrt der Gefühle und das Gefühlschaos schlechthin.
Während ich im einen Moment vor Freude lachen musste, weil etwas derartig faszinierendes und humorvolles geschehen ist, war ich im nächsten Moment den Tränen nahe, da es eine unheimlich traurige, emotionale und herzzerreißende Wendung kam, die mir sehr nahe ging. Darauf folgte dann wiederum eine hochgradig spannende, nervenaufreibende und actionreiche Szene, die mich innerlich zerstört und fassungslos zurückgelassen hat.
Julia Dippel hat mit Izara also eine überragende, perfekt durchdachte Romantsyreihe und ein echtes Meisterwerk geschaffen, für das ich keine passenden Worte finde. Aus dem abschließenden Teil der Reihe hat die Autorin noch einmal alles rausgeholt, sodass ich auch hier mit den Charakteren gekämpft, mit ihnen gelacht, gelitten und geweint habe. Mich konnte einfach jede einzelne Szene erreichen, was vermutlich an den schlagartigen Handlungswechseln und den verblüffenden Plots liegt.

Vor allem das Ende, das für mich langersehnte Finale, hat mir alles abverlangt, doch zurückblickend hätte ich das Buch nicht glücklicher schließen können. Nach einem epischen Krieg, einem großen Kampf, der durch seine wechselnden Settings noch weitläufiger und faszinierender wurde, blicke ich nun mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf eine neue Lieblingsbuchreihe zurück, bei der das Schicksal am Ende seine Finger im Spiel hatte. Ich freue mich nun auf weitere meisterhafte Bücher von Julia Dippel und kann es kaum erwarten vielleicht irgendwann erneut in die Welt von Izara einzutauchen.

Fazit:
Eine wahnsinnig gute, meisterhafte Buchreihe nimmt hiermit ihr Ende und ich bin nach wie vor geschockt von diesem spannenden, nervenaufreibenden, emotionalen und herzzerreißenden Finale, das meine Erwartungen noch einmal übertroffen hat. Ich glaube ich kann an dieser Stelle nicht mehr sagen als: Lest diese Reihe ganz umbedingt, denn sie wird euch restlos überzeugen, mitreißen und auf eine besondere Reise entführen !!
5/5🌟

  • Einzelne Kategorien
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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.05.2020

Zwischen tiefstem Hass und inniger Liebe...

All Saints High - Die Prinzessin
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Inhalt/Klappentext:
Daria Followhill ist reich, wunderschön und das beliebteste Mädchen der All Saints High. Sie müsste sich wie eine Prinzessin fühlen. Doch ihr Leben ist alles andere als perfekt. Seit ...

Inhalt/Klappentext:
Daria Followhill ist reich, wunderschön und das beliebteste Mädchen der All Saints High. Sie müsste sich wie eine Prinzessin fühlen. Doch ihr Leben ist alles andere als perfekt. Seit sie vor vier Jahren aus Eifersucht die Zukunft der gleichaltrigen Silvia Scully zerstört hat, plagen sie schlimme Schuldgefühle. Als sie nun erfährt, dass Silvias Zwillingsbruder Penn nach dem Tod seiner Mutter kein Zuhause mehr hat, sorgt sie kurzerhand dafür, dass ihre Eltern Penn bei sich aufnehmen. Und obwohl er keinen Zweifel daran lässt, dass er Daria hasst, ist sie machtlos gegen das heftige Kribbeln zwischen ihnen. Dabei weiß sie, dass seine Liebe sie zerstören könnte ...

Eindruck:
Nachdem ich die „Sinners auf Saint“ Reihe gelesen und geliebt habe, musste ich unbedingt wissen wie es mit der nächsten Generation der „Hot Holes“ weitergeht. Deshalb ist mir die „All Saints High“ Reihe schon direkt in der Vorschau des Lyx Verlages aufgefallen und ich konnte es kaum erwarten Band 1 in den Händen zu halten.
Das Cover des Buches ist erstmal ein echter Hingucker. Es ist in schlichten Rosa- Lilatönen gehalten und die zusätzlichen, leuchtenden Details gefallen mir unheimlich gut. Zudem lockt es den Leser zu einer vermeintlich unbeschwerten, locker leichten Story an, doch die Bücher von L.J. Shen sind nicht typisch klischeehaft, sondern einzigartig, ehrlich und süchtig machend.

Wie gerade schon erwähnt sind L. J Shens Werke etwas ganz besonderes. So auch ihr Schreibstil. Dieser fesselt den Leser von Seite 1 an und überzeugt mit seinen Emotionen und der unverwechselbaren Intensität. Die Autorin schreibt nicht an die typischen New Adult Klischees angehaucht, sondern sie vermittelt die Gefühle der Charaktere glaubwürdig, schonungslos und unbeschönigt. Anfangs mag diese grobe, ruppige und auch vulgäre Art zu schreiben etwas gewöhnungsbedürftig sein, doch mit der Zeit gewöhnt man sich daran und kann das Buch nicht mehr aus den Händen legen. Wirklich schön fand ich auch, dass L. J. Shen diesmal auch ein wenig Poesie in die Geschichte mit eingebaut hat. Die Sprüche am Anfang der Kapitel wurden mit der Zeit zu meinem Highlight des gesamten Buches.

Erzählt ist die Geschichte aus den jeweiligen Perspektiven der Protagonisten Penn und Daria, wodurch ich einen angenehmen Einblick in beide Gedanken- und Gefühlswelten bekommen habe und die Handlungen der Charaktere besser nachvollziehen konnte. Wirklich erfrischend waren auch die beiden Kapitel aus den Perspektiven von Darias Eltern gegen Ende des Buches. Ich habe Darias Dad in „Rough Love“ schon sehr ins Herz geschlossen, sodass ich mich über einen Einblick in seine Gedankenwelt unheimlich gefreut habe.

Daria ist eine wirklich einzigartige Protagonistin, mit der ich mich zu Beginn des Buches so gar nicht identifizieren konnte. Nachdem ich sie und ihre Probleme dann im Laufe der Geschichte näher kennenlernen und mich in ihre Lage hineinversetzen konnte, wurde sie aber immer greifbarer für mich. Daria lernt man als ein verwöhntes, beliebtes und zerbrochenes Mädchen kennen, das sich selbst als ein Monster ansieht. Sie missachtet sich selbst, ist grausam, verbittert und unbeherscht. Doch noch schlimmer ist es, dass sie sich trotz ihrer negativen Beliebtheit verschließt, zurückzieht und verletzlich macht. Sie ist verloren, einfach nur kaputt und droht noch mehr zu zerbrechen. So darf man sie durch ihr Leben begleiten, bekommt ihre Schrecklichkeit und Missachtung zu spüren und schreckt vor den schlimmen Dingen, die sie tut, zurück. Man kann keinesfalls verharmlosen was sie tut, doch man kann tatsächlich mit ihr mitfühlen und ihre innerliches Monster, ihre Zerissenheit, verstehen. Daria macht mit der Zeit eine grandiose Entwicklung durch, schafft es sich von ihren alten Gewohnheiten, ihrem hasserfülltem Leben und ihrem zerstörten Ich zu befreien. Ihre Fortschritte sind authentisch, glaubhaft und ungeschönt, aber vor allem eine Gefühlsachterbahn.

Mit Penn konnte ich mich zu Beginn des Buches ebensowenig anfreunden wie mit Daria und leider hat sich das im Laufe der Geschichte auch nicht gebessert. Das liegt wohl insbesondere daran, dass er der widersprüchlichste und undurchsichtigste Charakter überhaupt ist. Zudem gehört das treffen von Entscheidungen wohl nicht zu seinen Stärken, denn er ist ständig hin- und hergerissen zwischen seinem Hass auf Daria und seiner Anziehung zu ihr. So macht er es dem Leser nicht leicht sich ein Bild von ihm zu machen, denn „undurchschaubar“ beschreibt ihn wohl am Besten. Penn ist genau wie Daria, allerdings auf eine ganz andere Art und Weise, verkorkst und zerbrochen, denn seine Vergangenheit ist alles andere als einfach. Er lebt geplagt von Schuldgefühlen, Missachtung und tiefstem Hass. Im Laufe der Geschichte entwickelt auch er sich, gesteht seine Liebe zu Daria ein und findet sich selbst wieder. Dabei lernt er sich zwar zu öffnen, allerdings konnte ich viele seiner Handlungen leider trotzdem nicht wirklich nachvollziehen.

Die Nebencharaktere und vor allem Luna, Knight und Vaughn, über die wir in den weiteren Teilen der Reihe näheres erfahren, haben der Geschichte das gewisse Etwas gegeben, denn den Zusammenhalt und die Freundschaft zwischen ihnen und Daria ist etwas ganz besonderes. Wirklich schön ist auch die Einbindung der „Hot Holes“, also die Protagonisten der „Sinners of Saint“ Reihe, in deren Leben man somit nochmal einen kleinen Einblick bekommt.

Die Geschichte startet mit einem Prolog, der uns in die Vergangenheit von Daria und Penn entführt. Man bekommt einen ersten Eindruck von den Charakteren, die einen schon zu Beginn des Buches erstaunen und auch das erste Aufeinandertreffen zwischen den Beiden findet statt. Es ist eine Begegnung, die man selbst als Leser nicht mehr so schnell vergisst, denn sowohl die Atmosphäre als auch die Anziehungskraft, die zu spüren ist, sind unverwechselbar. Insgesamt ist der Prolog entscheidend und wichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte, er konnte mich fesseln, erstaunen und ließ mich auch ein wenig verwirrt zurück.

Die Handlungsverläufe in „All Saints High“ sind sehr weitläufig, verworren, und vor allem komplex. Es gibt unzählige unerwartete Wendungen, die Geschehnisse entfernen sich immer weiter von der Realität und mit jedem weiteren Handlungsstrang wird der Plot komplizierter. Das liegt zum Einen an den vielen Nebencharakteren, von denen jeder Einzelne eine eigene Handlung bekommt, die sich im Laufe der Geschichte wiederum miteinander verknoten und zusammenfließen. Einerseits wirkt sich die komplexe Handlung positiv auf den Spannungsfaktor aus, der mit der Zeit ins unermessliche steigt. Es gibt keinen Moment, an dem sich die Geschichte in die Länge zieht oder einmal nichts passiert. Im Gegenteil, ich konnte das Buch bis zum Ende gar nicht mehr aus den Händen legen. Andererseits führen die unzähligen Handlungsstränge teilweise zu Gedankensprünge und Gefühlswendungen der Charaktere, die für den Leser nicht nachvollziehbar sind. Es gibt einige impulsive und plötzliche Entscheidungen, die leider etwas zu verwirrend waren.

Die Liebesgeschichte zwischen Daria und Penn hat mir aber trotzdem sehr gut gefallen und teilweise wirklich an den Rand der Verzweiflung gebracht. Es ist keine typische, klischeebetonte Beziehung, sondern etwas ganz anderes. Sie ist Energiegeladen, gefährlich und hochgradig explosiv. Eine reinste Achterbahnfahrt der Gefühle, eine Hassliebe und vollgepackt mit intensiven Emotionen. Daria und Penn wurden unzählige Steine in den Weg gelegt, doch egal wie hart es die Beiden trifft, sie kämpfen weiter und lassen sich nicht unterkriegen. Man fiebert als Leser mit, hofft, bangt und zweifelt an einem glücklichen Ende. Es ist eine gewaltige, grobe und echte Liebesgeschichte, die ich so schnell nicht mehr vergessen werde.

Das Ende war leider alles andere als mein Fall und obwohl ich im Laufe dieser Rezension davon geschwärmt habe wie weit abseits vom Klischee die Autorin schreibt, umso mehr davon steckt im Ende der Geschichte. Ich hätte mir ein düsteres, spannendes und spezielles Ende gewünscht, das zu dem gesamten komplexen Schema des Buches passt, doch leider wurde ich damit nicht belohnt. Trotzdem konnte mich die Geschichte im gesamten überzeugen und mitreißen und L.J. Shen hat mir mit „All Saints High“ mal wieder gezeigt was für eine bemerkenswerte Autorin in ihr steckt. Ich freue mich auf Band 2 und bin schon gespannt auf Knights und Lunas Geschichte.

Fazit:
Eine unheimlich spannende, komplexe und intensive Geschichte, die sehr speziell und abseits vom typischen New Adult Klischee ist. Die Charaktere sind kaputt, innerlich zerstört und spüren tiefsten Hass und innige Liebe zugleich. Ich kann hiermit eine klare Leseempfehlung aussprechen, doch lasst euch nicht vom Klappentext täuschen, denn in Darias und Penns Geschichte steckt viel mehr als nur eine klassische High-School-Romanze!
4/5🌟

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