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Veröffentlicht am 16.10.2020

Zwischen Licht und Dunkelheit

Living Legends
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Nic ist tot. Im Kampf von Fra Mauros marmornem Löwen getötet. Sein Schutzgeist und seine große Liebe Lynn ist jedoch nicht bereit, dies zu akzeptieren. Nicht, nachdem sie ihn bereits einmal vor dem sicheren ...

Nic ist tot. Im Kampf von Fra Mauros marmornem Löwen getötet. Sein Schutzgeist und seine große Liebe Lynn ist jedoch nicht bereit, dies zu akzeptieren. Nicht, nachdem sie ihn bereits einmal vor dem sicheren Tod bewahrt hat. Also geht sie einen Handel mit dem Tod ein und schafft es so Zeit zu schinden, um Nic ins Leben zurückholen zu können. Wer sich mit dem Tod einlässt, muss allerdings auch bereit sein, einen Preis für diesen Handel zu zahlen.

Die „Living Legends“-Trilogie hat Nic und Lynn schon so einige Abenteuer beschert. Vor allem im Kampf gegen das Böse, verkörpert durch Fra Mauro, mussten sich die beiden immer wieder beweisen. Jetzt ist es Fra Mauro gelungen, Nic zu töten und das unschlagbare Duo auseinanderzureißen. Um Nic das Leben zu schenken, das er in Lynns Augen verdient hat beruft sie sich auf alte Legenden, die sie zu einer Meerjungfrau und einem untoten Soldaten führen. Durch die Meerjungfrau bekommt die Geschichte eine unberechenbare Komponente, was es spannend macht, denn so steht auf der Kippe, ob Lynn ihr Vorhaben auch tatsächlich gelingt.

Mit dem Soldaten Zolli bekommt Lynn einen Geist an ihre Seite, der einerseits all das verkörpert, was auch Lynn als Schutzgeist ausmacht, andererseits aber auch einen völligen Gegenpart darstellt. Das Spannungsfeld zwischen den Figuren gibt der Handlung eine ganz eigene Dynamik. Vor allem, weil Lynn sich selbst immer wider vor Augen führt, dass sie ebenso wie Zolli den Bezug zur Realität verlieren könnte, wenn sie ohne menschlichen Kontakt leben würde. „Des Todes Sünden“ bewegt sich zwischen Romantasy, Action und ernsten Tönen, wodurch die Geschichte auch ihren Reiz entwickelt.

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Veröffentlicht am 16.10.2020

Der Pfad durch das Sternenmeer

INFINITUM - Die Ewigkeit der Sterne
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In den unendlichen Weiten des Weltraums erforscht Xenobiologin Kira Navárez neue Welten und fremde Lebensformen. Bei der Untersuchung eines Planeten, der bald besiedelt werden soll, kommt sie allerdings ...

In den unendlichen Weiten des Weltraums erforscht Xenobiologin Kira Navárez neue Welten und fremde Lebensformen. Bei der Untersuchung eines Planeten, der bald besiedelt werden soll, kommt sie allerdings mit einer Lebensform in Kontakt, die ihr so noch nie zuvor begegnet ist. Während sie versucht herauszufinden, womit sie es zu tun hat, gerät sie gleichzeitig zwischen die Fronten verschiedener Gruppen, die das All bevölkern und sich nicht unbedingt friedlich gesinnt sind. Zwischen offenem Kampf und Diplomatie wird es für Kira immer deutlicher, dass die von ihr entdeckte Lebensform der Schlüssel zu allem sein könnte.

Ein bisschen „Star Wars“, ein bisschen „Der Marsianer“ und ein bisschen Doctor Who“ und trotzdem ganz anders. Mit „Infinitum – Die Ewigkeit der Sterne“ ist Christopher Paolini ein ziemlich vielschichtiges und komplexes Werk gelungen. Im Mittelpunkt steht Wissenschaftlerin Kira Navárez und obwohl sie einige Mitstreiter hat, ist es gut, dass sich die Ereignisse um sie drehen, denn die Handlung verlangt den Leserinnen einiges ab. Der Autor erschafft nicht nur eine komplett eigene Welt, mit eigenen astronomischen, politischen, biologischen und ethischen Spielregeln, sondern setzt den menschlichen Wesen außerirdische Lebensformen gegenüber, die wiederum nach ihren eigenen gesellschaftlichen Regeln agieren.

Man kann einiges in die Handlung der Geschichte hineininterpretieren. Vor allem aber wird der Wunsch der Protagonistin nach einem friedlichen Zusammenleben aller Lebensformen deutlich. Aufgrund der aufgrund der verschiedenen Ideologien und sozialen Unterschiede stehen dabei aber einige Hürden im Raum. Und je mehr Kira und damit auch die Leser
innen über diese lernen, desto deutlich werden ihre Motivation und das verständnis für ihre Handlungen. Der Erzählton selbst ist dabei eher ruhig und detailliert, was einiges an Erzählzeit einnimmt, aber dafür sorgt, dass man bei der hohen Komplexität nicht den Faden verliert.

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Veröffentlicht am 12.09.2020

Nur eine Frage der Zeit

Die Diebin des Teufels
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„Die Diebin des Teufels geht um“, behauptet eine Gruppierung von Mageus, die gegen das Anti-Magie-Gesetz vorgeht. Nach einem Zwischenfall wird Esta als Diebin des Teufels bezeichnet und ihr Name für die ...

„Die Diebin des Teufels geht um“, behauptet eine Gruppierung von Mageus, die gegen das Anti-Magie-Gesetz vorgeht. Nach einem Zwischenfall wird Esta als Diebin des Teufels bezeichnet und ihr Name für die Aktivitäten der Gruppe verwendet, obwohl Esta selbst nichts mit ihnen zu tun hat. Zusammen mit Harte Darrigan, sucht sie in St. Louis nach fünf elementaren Steinen, um die Macht des Buchs des Mysterien zu brechen, die in Harte selber steckt. Währenddessen haben Viola, Jianyu und Cela in New York alle Hände voll zu tun, die Magie geheim zu halten und gleichzeitig ihren Feinden die Stirn zu bieten.

Magie ist zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Amerika nicht nur nicht gerne gesehen, sondern verbreitet auch Angst und Schrecken. Lisa Maxwell erzählt im zweiten Teil ihrer „Ars Arcana“-Reihe aus mehreren Perspektiven, wie die Mageus mit ihren Fähigkeiten umgehen und dabei mehr oder weniger heimlich gegen die New Yorker Gangs vorgehen. Auch, wenn dabei wechselnde Personen im Vordergrund stehen, wird unmissverständlich deutlich, wie die einzelnen Sichtweisen zusammenhängen. Dadurch ist man den Charakteren manchmal etwas voraus, allerdings ist die Geschichte selbst nicht vorhersehbar.

Das Personal in „Die Diebin des Teufels“ ist bunt wie New York selbst, oder vielmehr: bunt, wie New York eigentlich sein sollte. Denn immer wieder klingt Kritik am heutigen Amerika durch und zwischendurch gewinnt man den Eindruck, dass sich die Gesellschaft bis auf ein paar technische Errungenschaften kaum verändert hat. Lisa Maxwell schafft eine große Bandbreite an sowohl kultureller als auch sexueller Diversität und bindet diese ganz selbstverständlich mit in den erzählerischen und historischen Kontext mit ein.

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Veröffentlicht am 12.09.2020

Über den Verstand hinaus

Pepper-Man
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Schon als Kind wird Cassandra Tipp vom Pepper-Man besucht. Ein Feenwesen aus dem Wald, dass von Cassandra aufgrund seines Pfeffergeruchs so getauft wurde. Jetzt ist Cassandra verschwunden und ihre Nichte ...

Schon als Kind wird Cassandra Tipp vom Pepper-Man besucht. Ein Feenwesen aus dem Wald, dass von Cassandra aufgrund seines Pfeffergeruchs so getauft wurde. Jetzt ist Cassandra verschwunden und ihre Nichte und ihr Neffe spüren ihr mithilfe eines Buches hinterher, in dem Cassandra ihre Lebensgeschichte erzählt. Die liefert aber eher Fragen als Antworten. Denn sollte Pepper-Man nur eine Erfindung Cassandras sein, dann lässt sich nur eine Schlussfolgerung ziehen und die ist noch düsterer als die Geschichte von Pepper-Man selbst.

„Pepper-Man“ ist definitiv nichts für Zartbsaitete. Camilla Bruce schafft es in ihrem düsterem Märchen (oder ist es überhaupt eins?) eine beklemmende Stimmung aufzubauen, die aufgrund ihres Schauercharakters zum Weiterlesen animiert. Dabei geht die Geschichte über das tatsächlich Erzählte hinaus, da vieles der Vorstellungskraft der Leserinnen überlassen wird. Wenn man will, dann kann man die mögliche Realität hinter dem Pepper-Man ausblenden, nichtsdestotrotz bleibt die Möglichkeit, das „Was wäre wenn?“ im Raum oder vielmehr zwischen den Zeilen stehen.

Die Autorin erzählt nicht nur eine Schauergeschichte, sondern sorgt zusätzlich für eine spannende literarische Struktur. Ihre Hauptfigur Cassandra ist Autorin und wurde bereits des Mordes an ihrem Ehemann angeklagt. Da die Geschichte von der Protagonistin in der Ich-Perspektive erzählt wird, steht es den Leser
innen offen, Cassandra zu glauben, ihre Erzählung als phantastische Geschichte oder Bericht einer Verrückten abzutun oder hinter die erzählten Ereignisse zu blicken. Sowohl von der Handlung als auch von der Erzählstruktur ist „Pepper-Man“ definitiv eine Geschichte, die einen nicht so schnell loslässt.

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Veröffentlicht am 03.09.2020

A way to get lost in you

Campus Love
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Spaß und lockere Bekanntschaften ja, eine Beziehung? Nein. In dem Punkt sind sich Lauren und Cole einig. Deshalb sollte es auch keine große Sache sein, als sich die beiden auf einer Party begegnen und ...

Spaß und lockere Bekanntschaften ja, eine Beziehung? Nein. In dem Punkt sind sich Lauren und Cole einig. Deshalb sollte es auch keine große Sache sein, als sich die beiden auf einer Party begegnen und miteinander rummachen, ohne dass mehr passiert. Ist es aber nicht.
Ein paar Tage später begegnen sich die beiden wieder, denn Lauren beginnt – völlig unbeabsichtigt – in der gleichen Bar zu jobben, in der auch Cole arbeitet. Nach ein paar anfänglichen Spannungen arrangieren sie sich mit der Situation, zumal beide spüren, dass da vielleicht doch mehr zwischen ihnen ist, als nur sexuelle Anziehung.

Wie bereits die Geschichte um Kayla und Jason spielt auch „Lauren & Cole“ an der Brown Universität in Providence. Allerdings bauen die beiden Bücher nicht zwangsläufig aufeinander auf. Was die Geschichten allerdings gemeinsam haben, sind die durchaus ernsteren Themen, die zwischendurch immer wieder angesprochen und zwischen den Charakteren erörtert werden. Selbst, wenn sie die Handlung nicht bedingen, wirken sie als würden sie ganz natürlich dazugehören. Welches Thema allerdings ausführlich behandelt wird und das deshalb auch eine Inhaltswarnung bekommen hat, ist selbstverletztendes Verhalten und dessen Folgen, die Protagonistin Lauren fast ebenso bedrücken, wie die Ereignisse, die dazu geführt haben, dass sie sich selbst verletzte. Die Mischung aus ernsten Themen und der Frage, ob sie sich nun kriegen oder nicht, inklusive aller dazugehörigen Aufs und Abs sorgt für ein (fast) perfektes Mittelmaß an Tiefgang und Leichtigkeit.

Katharina Mittmann erschafft weder eine besonders glamouröse, heile Welt, noch wird die Handlung überdramatisiert. Stattdessen wirken Lauren und Cole, ebenso wie ihre Freunde, wie ganz normale junge Menschen, die studieren, nebenbei sich etwas dazuverdienen und alle ihre privaten Probleme und Macken haben. Auch Cole bringt privaten Ballast mit in die Handlung, was dazu führt, dass man beim Lesen beide manchmal schütteln und ihnen sagen möchte, dass sie doch endlich mal offen zueinander und nicht so stur sein sollen. Andererseits sind es genau diese Eigenheiten, die die Figuren besonders machen. Darüber hinaus gibt es allerdings noch ein paar andere Dinge, die Lauren und Cole von den klassischen Charakteren in Liebensromanen unterscheiden. Cole ist Marvelfan, Lauren liebt Metalbands. Ein paar Leckerbissen für Nerds und Musikliebhaber gibt es also auch, was die Geschichte in sich ziemlich komplett macht.

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