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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2019

Dicke Leseempfehlung

Die Liebe im Ernstfall
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Ab und an drückt meine Frau mir ein Buch in die Hand und sagt: Lies das mal. Ist ein Frauenbuch aber eines, das du lesen solltest.

Die Liebe im Ernstfall ist ein Frauenbuch, weil es von fünf Frauen handelt. ...

Ab und an drückt meine Frau mir ein Buch in die Hand und sagt: Lies das mal. Ist ein Frauenbuch aber eines, das du lesen solltest.

Die Liebe im Ernstfall ist ein Frauenbuch, weil es von fünf Frauen handelt. Beschrieben wird ihr tiefstes Inneres, ihre Gefühle und Gedanken aber auch das unbekannte namenlose Land dazwischen, in dem sie agieren, wie sie es von ihren Müttern und aus der Gesellschaft gelernt haben, aber auch, wie sie sich sehnen zu sein.

Ein Buch mit einer wunderbar kraftvollen Sprache, mit starken Frauen. Nicht jede hat es gleich, aber am Ende sind sie alle autark und selbstbewusst, frei und doch ganz Frauen.

Ein Buch über die Liebe in all ihren Facetten, auch darüber, den Mut zur Eigenliebe zu haben. Und den Mut zur Wahrheit.

Ein Buch über Frauen, für Frauen. Und für mutige Männer, die mal einen Blick neben sich werfen und erkennen, dass wir alle Menschen sind und unsere Sehnsüchte und Wünsche sich gleichen.

Dicke Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 21.02.2019

Volltreffer

Fever
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Deon Meyer hat seine Komfortzone verlassen und wagt sich in ein gänzlich anders Genre. Das hat mich zutiefst überrascht und ich war neugierig, ob dieses Experiment gelungen ist. Als Fan düsterer Dystopien ...

Deon Meyer hat seine Komfortzone verlassen und wagt sich in ein gänzlich anders Genre. Das hat mich zutiefst überrascht und ich war neugierig, ob dieses Experiment gelungen ist. Als Fan düsterer Dystopien kenne ich natürlich die Gesetzmäßigkeiten einer solchen Geschichte zur Genüge und auch Meyer beginnt mit einer fürchterlichen Epidemie, die über 90 % der Menschheit in kürzester Zeit tötet. Dadurch werden sämtliche menschlichen Institutionen und Errungenschaften erst mal vernichtet. Recht und Ordnung gibt es scheinbar nicht mehr. Jeder ist sich selbst der nächste und in der unwirtlichen Umgebung Afrikas geht es ums nackte Überleben, um den Kampf gegen Hunger, wilde Tiere und gefährliche Mitmenschen. Aber bald gibt es auch die, die sich nach Frieden und Sicherheit sehnen und nach einer Gemeinschaft zum Schutz des Einzelnen. Nico erzählt seine Geschichte und die seines Vaters, der eine solche Gemeinschaft aufbauen möchte.

Mich hat dieses Buch von Anfang an begeistert und fasziniert. Deon Meyer schaffte es, dass ich in eine nahe Zukunft eingetaucht bin, die trotz all ihrer Schrecken und Bedrohungen auch die Werte vermittelt, die den Mensch zum Menschen machen und die in jeder Lage einen Weg finden. Optimismus und Nächstenliebe, Vertrauen und Integrität, Liebe und Hilfsbereitschaft sind es, die eine Gruppe von Menschen sich erhoffen und sie zusammenschweißen. Diesen Prozess schildert Deon Meyer eindringlich und spannend. Und er hat bis zum Schluss noch die ein oder andere Überraschung für den Leser parat.

Fazit: Das Experiment ist voll und ganz geglückt. Auch ohne Benny Griesel ist FEVER eine Geschichte, die man gelesen haben muss.

Veröffentlicht am 21.02.2019

Leseempfehlung

Die Kathedrale des Lichts
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„Die Kathedrale des Lichts“ spielt im 13.ten Jahrhundert. Den Hauptdarsteller Moritz begleitet der Leser auf seinem teils steinigen Weg angefangen vom kleinen Waisenjungen über eine harte Zeit der Sklaverei ...

„Die Kathedrale des Lichts“ spielt im 13.ten Jahrhundert. Den Hauptdarsteller Moritz begleitet der Leser auf seinem teils steinigen Weg angefangen vom kleinen Waisenjungen über eine harte Zeit der Sklaverei bis hin nach seinen Anfängen in Magdeburg wo er beim Bau der Kathedrale seine berufliche Bestimmung findet und die Liebe seines Lebens.

Gefallen hat mir, dass ich immer das Gefühl hatte, hier wurde tatsächlich recherchiert und versucht, das Leben und die Historie der damaligen Zeit so gut wie möglich abzubilden, wobei natürlich vieles für uns im Dunkeln bleibt und gerade die Sprache und die Denkweise der Leute auch der Phantasie des Autors entspringen und für den Leser der Gegenwart lesbar sein muss. Außerdem sind seine Protagonisten facettenreich und nicht einfach schwarz oder weiß.

Weniger gefallen haben mir teilweise die schwülstigen Beschreibungen. Dies sind zum einen körperliche Merkmale, aber auch Handlungen und Gedanken der Darsteller, die manches Mal deftig ausfallen oder mit Adjektiven und Metaphern gleichgesetzt werden, die ich unpassend oder sprachlich anstrengend fand. So etwas ist natürlich immer Geschmackssache und im Großen und Ganzen ließ sich das Buch einfach lesen und entwickelt eine große Spannung.

Als Fan historischer Romane dachte ich bei Kathedralenbau natürlich an große Vorbilder wie Ken Follett. Da gibt es durchaus Ähnlichkeiten in Dramaturgie und Ablauf. An meine Lieblinge wie Rebecca Gablé kommt Ruben Laurin nicht ganz heran. Dennoch 4 Sterne für diesen historischen Roman

Veröffentlicht am 21.02.2019

interessante Dystophie

Gelobtes Land
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Wie meist in Dystophien, so ist auch in „Gelobtes Land“ eine totalitäre Regierung an der Macht, die das Leben der einfachen Menschen bis ins Kleinste durchorganisiert und indoktriert. Im Fall dieser Geschichte ...

Wie meist in Dystophien, so ist auch in „Gelobtes Land“ eine totalitäre Regierung an der Macht, die das Leben der einfachen Menschen bis ins Kleinste durchorganisiert und indoktriert. Im Fall dieser Geschichte wird mal wieder das Leben der Frauen gering geschätzt. Männliche Nachkommen sind am Wichtigsten. Das ist ja nicht so weit weg von der Realität manch wirklicher Länder heutzutage. Und natürlich gibt es junge Menschen, die sich dagegen auflehnen. Die sich verlieben, die sich wehren, die flüchten. Lore muss ihren kleinen Bruder schützen und flieht mit ihm. Sie machen sich auf die Suche nach dem Gelobten Land, in dem die Menschen frei sein können und auch Frauen vollwertige Mitglieder der Gesellschaft sein können.

Es handelt sich um einen ersten Band, das war mir nicht ganz klar am Anfang – aber das ist ja inzwischen auch normal, dass es immer Trilogien sind. Der Auftakt dieser Reihe ist interessant. Vor allem Lore lernt man gut kennen und ihr Beschützerinstinkt und ihr Überlebenswille sind bewundernswert. In einer düsteren und lebensfeindlichen Umwelt und immer wieder vor allem Männlichen Angriffen ausgesetzt gelingt es ihr doch immer wieder, für sich die Freiheit zu behalten, die sie sich mit ihrer Flucht erkämpft hat.

Ich bin gespannt, wie es mit Lore und ihrem Bruder und mit der Welt weitergeht.

Veröffentlicht am 21.02.2019

tolles Buch

Die Tochter der Toskana
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Antonella hat Glück im Unglück. Als ihr Verlobter schon vor der Hochzeitsnacht seine Rechte mit Gewalt einfordern will, kommt ihr ein Unbekannter zu Hilfe und weil die Aussicht auf so einen Ehemann ihr ...

Antonella hat Glück im Unglück. Als ihr Verlobter schon vor der Hochzeitsnacht seine Rechte mit Gewalt einfordern will, kommt ihr ein Unbekannter zu Hilfe und weil die Aussicht auf so einen Ehemann ihr Angst und Bange macht, flieht sie mit ihm aus dem heimatlichen Dorf gen Süden. Damit beginnt für die junge Frau ein großes Abenteuer. Denn auf dem Weg nach Genua, wo Antonella bei einer Tante unterkommen möchte, muss sie feststellen, dass Männer ihren Retter Michele verfolgen und auch das Wetter und die Natur machen die Reise gefährlich und anstrengend. Aber die ganzen Unbillen schweißen die beiden mehr und mehr zusammen.

„Die Tochter der Toskana“ ist das erste Buch einer Trilogie von Karin Seemayer.

Ich mochte von Anfang an den Erzählstil der Autorin sehr gerne. Man kommt den Protagonisten schnell näher ohne, dass alle Geheimnisse sofort gelöst werden. Dadurch wird eine Grundspannung erzeugt, die über den gesamten Plot stetig zunimmt. Dass die beiden jungen Menschen Zuneigung füreinander entwickeln ist natürlich klar. Aber man wünscht den beiden von Herzen auch ein bisschen Glück und ohne großen Schmalz entwickelt sich ein tiefes Vertrauen zwischen Antonella und Michele.

Nebenbei erfährt man so einiges über Italien und die Aufstände der Rebellen gegen das damals vorherrschende Regime. Land und Leute, Kultur und Geschichte sind angenehm und unaufdringlich in die Geschichte verwoben und mir hat das Buch rundherum sehr gut gefallen.

Ich habe es allen anderen Büchern vorgezogen, auch, weil schon bald der zweite Band herauskommt und ich mich sehr freue wieder von den beiden zu lesen.