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Veröffentlicht am 14.03.2022

Basics für Christen und für Menschen die sich für die Person Jesus interessieren

Jesus für Eilige
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Fabian Vogt, Pfarrer, Schriftsteller und Kabarettist bringt uns die menschliche Seite von Jesus in seinem Büchlein „Jesus für Eilige“ näher.

Er schreibt in einem leicht lesbaren lockeren Stil. Er bezeichnet ...



Fabian Vogt, Pfarrer, Schriftsteller und Kabarettist bringt uns die menschliche Seite von Jesus in seinem Büchlein „Jesus für Eilige“ näher.

Er schreibt in einem leicht lesbaren lockeren Stil. Er bezeichnet Jesus als Influencer seiner Zeit, denn er verstand es wie kein anderer, seine Follower um sich zu scharen und es wurden mehr und mehr, siehe Bergpredigt, die seine Botschaft mit Begeisterung ein Like gaben. Vogt beleuchtet, wie Jesus der Wanderprediger vor über 2000 Jahren eine weltweite Bewegung auslösen konnte, die auch in unsere Zeit hineinwirkt. Was war das Besondere an diesem Mann? Wie war Jesus wirklich? Diesen Fragen geht der Autor auf den Grund. Er fasst komplexe Aussagen in knackigen Sätzen zusammen.

Mich selber hat das Vorwort eher verstört. Den Rest des Buches fand ich einfach nur großartig. Es fordert zum Nachdenken heraus, auch für Menschen die, die Botschaft Jesus bereits kennen. Der Versuch zu verstehen, wie Jesus wirklich war, die verschiedene Aspekte seines Lebens und Wirkens.

Absolut schön fand ich den Satz: „In alltäglichen Begebenheiten kann sich die göttliche Idee der Liebe offenbaren, wenn wir nur den richtigen Blick dafür entwickeln.“
Und richtig, Jesus Botschaft wird wirkungslos, wenn man sich im Alltag nicht danach verhält. Jesus Botschaft erfordert Praxis, erst dadurch entfaltet sie ihren Zauber. Liebe kann alles, sie kann Berge versetzen, sie macht für uns alles möglich und sie macht für uns alle eine bessere Welt. Darum lasst uns Liebe üben, immer und immer wieder. Lasst uns nach Jesu Vorbild leben.

Fazit: Ein kleines Büchlein mit großartigem Inhalt, wenn man es auf sich wirken lässt und sich die Mühe macht, evtl. auch mal im Neuen Testament nachzuschlagen.

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Veröffentlicht am 08.03.2022

Agnes Erbe

Flüchtiges Glück
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Milla, die bei ihrer Mutter und ihren beiden „Zieh-Vätern“ in Berlin aufwächst, ist schwanger von ihrem Freund Navid, der als Kriegsflüchtling aus Afghanistan nach Deutschland kam. Seine Familie wurde ...

Milla, die bei ihrer Mutter und ihren beiden „Zieh-Vätern“ in Berlin aufwächst, ist schwanger von ihrem Freund Navid, der als Kriegsflüchtling aus Afghanistan nach Deutschland kam. Seine Familie wurde vor sechs Jahren von den Taliban im Kundus ermordet. Er möchte Milla heiraten, aber er spürt, dass in dieser Familie ein dunkles Geheimnis wie ein Gift in die Generationen einsickert. Er lässt nicht locker, so dass auch Milla Ungereimtheiten in der Familiengeschichte entdeckt und diese zu entschlüsseln versucht. Sie stellt Nachforschungen an. Ihre Großmutter Agnes war einst Mitarbeiterin bei der Stasi.

Die Protagonisten sind authentisch gezeichnet. Besonders Agnes ist für mich eine interessante Figur, sie hat einiges zu verbergen. ‚Unterschätzt zu werden war strategisch immer eine gute Position‘, dieser Satz beschreibt Agnes sehr gut. Die Liebesgeschichte zwischen Milla und Navid glaubwürdig und schön erzählt. Leid tut mir in diesem Roman Agnes Tochter Jola. Ihr Leben wurde durch eine Intrige zerstört.

Nebenbei erfahren wir von den katastrophalen Umweltverschmutzungen in der Industrieregion Bitterfeld. Umweltaktivisten filmten bereits 1988 die Zustände dort. Das war eine sehr riskante Aktion, denn hätte man sie erwischt, wären sie geradewegs in Bautzen gelandet. Der sogenannte „Silbersee“ wurde zum Sinnbild der Ökokatastrophe. Die Hinterlassenschaften einer Filmfabrik sprudelten zu DDR-Zeiten als Giftbrühe in das Grundwasser. Die Sanierung ist wahrscheinlich eine Aufgabe für die Ewigkeit.

Fazit: Wer an der jüngeren Geschichte Interesse hat und wissen möchte, wie die Menschen in dieser Zeit lebten, ist mit diesem Unterhaltungsroman gut beraten.

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Veröffentlicht am 08.03.2022

Mr. Wolphram und die Meute

Den Wölfen zum Fraß
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Patrick McGuinness legt uns mit seinem Buch "Den Wölfen zum Fraß" einen bemerkenswerten Kriminalroman der auf wahre Begebenheiten beruht vor.

Ein pensionierter Lehrer des Chapleton College, Michael ...


Patrick McGuinness legt uns mit seinem Buch "Den Wölfen zum Fraß" einen bemerkenswerten Kriminalroman der auf wahre Begebenheiten beruht vor.

Ein pensionierter Lehrer des Chapleton College, Michael Wolphram, wird festgenommen. Ihm wird der Mord an seiner jungen Nachbarin Zalie Dyrer zur Last gelegt. Er ist ein exzentrischer Einzelgänger und somit der perfekte Täter, auf den sich die Medien stürzen. Der Sonderling lebt zurückgezogen, liest Bücher und hört anspruchsvolle Musik. Ist er ein Perverser oder gar ein Pädophiler? Mit den modernen Medien hat er jedenfalls nichts am Hut und gerade das macht ihn verdächtig, die Presse beginnen ihn zu zerfleischen, zerstört seinen Ruf. Der Titel ist also durchaus treffend gewählt. Aber ist Mr. Wolphram tatsächlich der weltfremde Pensionär? Zwei Ermittler verhören ihn in Untersuchungshaft. Gary, der geradezu einer Polizeiserie aus den Siebzigern entsprungen sein könnte, der abgebrühte Zyniker und Ander, der geradlinige Uni-Absolvent mit dem Spitznamen ‚Prof.‘ Was niemand ahnt, Ander kennt Mr. Wolphram aus seiner Zeit am Chapleton College. Das ist dreißig Jahre her. Er ist entschlossen, die Wahrheit herauszufinden.

Es handelt sich hier um keinen Kriminalroman im herkömmlichen Sinne. McGuinness schürft tiefer. Und das macht den Krimi faszinierend und gleichzeitig auch sehr schwierig.
Der Autor schreibt sehr anspruchsvoll, psychologisch scharfsinnig, aber auch ausschweifend und detailreich. Ich mochte seine Überlegungen wie: Das Archiv der kleinen Vergangenheiten, all die Dinge, die aus dem Alltag direkt ins Nirgendwo gleiten. Oder: Nebel macht keine Geräusche, aber er lässt alles anders klingen. Leider wurde mir der Stil mit der Zeit definitiv zu viel, das Verlieren in Nebensächlichkeiten. Ich wollte, dass es endlich zur Sache ging. Doch dafür brauchte es Geduld.

Fazit: Kein Roman für Schnellleser. Man braucht Geduld und langen Atem, für Leser die das Aufbringen ist es ein Genuss. Ich brachte die Geduld nur bedingt auf. Deshalb einen Stern Abzug.

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Veröffentlicht am 06.03.2022

Psychologie zur Angst

Über Angst
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The School of Life gibt uns mit dem Buch „Über Angst“ einen philosophischen Ratgeber an die Hand. Aber was ist Angst, was bedeutet es Angst zu haben? Ist Angst nur was, was uns die Kehle zuschnürt, uns ...

The School of Life gibt uns mit dem Buch „Über Angst“ einen philosophischen Ratgeber an die Hand. Aber was ist Angst, was bedeutet es Angst zu haben? Ist Angst nur was, was uns die Kehle zuschnürt, uns Schauer über den Rücken Jagd.

Angst gehört zu unserem Leben und bietet uns in gewisser Weise sogar Schutz, z.B. schützt sie uns vor Gefahren und löst eine schnelle Reaktion aus. Angst ist facettenreich. Gerade in unserer temporeichen Zeit werden Ängste durch Stress zunehmenden geboren., d.h. viele Ängste entstehen im Laufe des Lebens durch individuelle Lernprozesse, aber sie können auch wieder durch Lernprozesse abgebaut werden. Wir sind unseren Ängsten nicht wehrlos ausgesetzt. Es gibt Trainingsmethoden, seinen Ängsten Herr zu werden.

Das Buch ‚Über Angst‘ ist ein Meditationsbuch über unsere täglichen Ängste. Es macht Mut und liefert inspirierende Denkanstöße.

Fazit: Empfehlenswert.


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Veröffentlicht am 06.03.2022

Drei Frauen, drei Generationen

Via Torino
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Die Autorin Aja Leuthner nimmt uns mit "Via Torino" mit nach Italien. Ich liebe Italien, und darum hat mir das Setting gut gefallen. Auch die Familiengeschichte, die vom Schicksal dreier starker Frauen ...



Die Autorin Aja Leuthner nimmt uns mit "Via Torino" mit nach Italien. Ich liebe Italien, und darum hat mir das Setting gut gefallen. Auch die Familiengeschichte, die vom Schicksal dreier starker Frauen erzählt, konnte mich fesseln, da die Autorin sehr mitreißend zu schreiben versteht. Ich mochte Eleonora, Rosalia und Milena, die drei Generationen verkörpern. Obwohl die Frauen so unterschiedlich sind, sind sie doch alle drei von Lebendigkeit, Idealismus und Mut geprägt.

Eleonora wirft als junge Frau ihr Jurastudium hin und unterstützt den Arbeiterstreik in Turin. Sie verkörpert die Generation der 68er. Und sie ist ihr Leben lang eine Hippie-Frau geblieben.
Ihre Tochter Rosalia ist eher spröde, sie zieht ihre Tochter alleine auf und macht eine bespielhafte Karriere in der Forschung. Und schließlich Milena, sie ist auf der Suche nach ihrem leiblichen Vater, worüber sich ihre Familie in Schweigen hüllt.-

Ich mochte die Protagonistinnen. Die Autorin Aja Leuthner hat die drei Frauen sehr authentisch gezeichnet. Ich konnte mich in sie einfühlen und mit ihnen die Geschichte erleben. Jede der Frauen erzählt abwechselnd ihre Geschichte. Der Erzählstil der Autorin ist sehr intensiv.

Einen Satz, der mich besonders angesprochen hat, ich liebe originelle Formulierungen, habe ich mir notiert: Das war wie in diesen seltenen Träumen, in denen einfach alles klappt - Arme ausbreiten, den Luftwiderstand spüren, abheben.

Fazit: Bewegenden Familiengeschichte.


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