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Veröffentlicht am 13.08.2020

Daisy ermittelt - Humorvoller Krimiauftakt

Der halbe Russ
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Die Autorin „Isolde Peter“ legt mit ihrem Debüt einen unterhaltsamen Regionalkrimi vor.
Ein toter Straßenmusikant wird vor dem Münchner Hofbräuhaus von der 63jährigen Erika Sengersbach aufgefunden. Schon ...


Die Autorin „Isolde Peter“ legt mit ihrem Debüt einen unterhaltsamen Regionalkrimi vor.
Ein toter Straßenmusikant wird vor dem Münchner Hofbräuhaus von der 63jährigen Erika Sengersbach aufgefunden. Schon die Beschreibung dieser Zeugin konnte mir ein erstes fettes Grinsen entlocken. Der Tote ist ein Russe, mit Künstlernamen Oleg Wodka.

Daisy Dollinger, die Sekretärin der Staatsanwältin Dr. Liane von Papenburg mischt sich Undercover mit ihrem Akkordeon und im feschen Dirndl in die Straßenmusikantenszene. Sie lernt den attraktiven Akkordeonspieler Igor Strelnikow und seine Schwester Palina kennen. Beide sind russische Musikstudenten, die sich als Straßenmusiker ihren Unterhalt verdienen. Wenig später wird auch Igor tot aufgefunden. Um ihn tat es mir wirklich leid. Igor war ein Hingucker und Charmbolzen. Seine Schwester steht unter Verdacht.

Was allerdings Daisys Heimatort Dachselkofen und Daisys Vater mit der Geschichte zu tun haben, wird hier nicht verraten.

Insgesamt ein leicht und flüssig lesbares Werk, amüsant und humorvoll. Die Charaktere sind gut mit ihren Macken beschrieben. Eigentlich Typen, wie du und ich. Vor allem unter Daisys Familienclan und unter ihren Kollegen finden sich einige skurrile Persönlichkeiten. Ihr Ehemann ist übrigens Amerikaner. Und auch Daisys Dackel Wastl mischt kräftig mit. Im Laufe der Geschichte erfahren auch Nicht-Bayern unter den Lesern was ein halber Russ ist.

Ich liebe diese Art von Krimi, bei dem es nicht immer so bierernst zugeht. „Der halbe Russ“ ist amüsant und bietet viel Lokalkolorit. Einziger Kritikpunkt, für meinen Geschmack ist der Krimi leider etwas zu ausschweifend angelegt. Dennoch gut für einen entspannenden Nachmittag in der Hängematte.

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Veröffentlicht am 20.07.2020

Virtuellen Scheinwelt mit Suchtfaktor

UNFOLLOW!
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Inhalt:
Nena Schink ist süchtig. Ihre Droge: Instagram. Alles beginnt mit einem Experiment: Für das Jugendportal vom Handelsblatt soll sie selbst zur Influencerin werden. Nena, die sich sonst wenig um ...

Inhalt:
Nena Schink ist süchtig. Ihre Droge: Instagram. Alles beginnt mit einem Experiment: Für das Jugendportal vom Handelsblatt soll sie selbst zur Influencerin werden. Nena, die sich sonst wenig um die Meinung anderer schert, bettelt nun bei ihren Freundinnen um Likes und Kommentare. Sie räkelt sich vierzig Minuten lang im Bikini auf einer Wassermelonen-Luftmatratze, die sie nur fürs Foto mit in den Urlaub genommen hat.

All das kostet sie Zeit. Lebenszeit. Zwei Stunden täglich. 14 Stunden wöchentlich. 672 Stunden jährlich. Das sind 28 Tage, ein ganzer Monat. Verschwendet an Instagram. Nena beginnt sich zu fragen: Warum sexualisiert sich eine Generation, die alle Chancen hat, freiwillig? Wieso machen wir uns abhängig von einer virtuellen Scheinwelt? Für die Influencerinnen ist Instagram ein Geschäft. Mehr nicht. Die Währung: Follower und Likes. Aber worin besteht eigentlich ihr Job? Warum investieren große Mode- und Kosmetikfirmen Tausende von Euros in die Mädchen hinter den Accounts?

Nena will es wissen, taucht ein in die funkelnde Instagram-Welt, trifft die Influencerinnen in der Realität, besucht ihre glitzernden Events und beschließt, etwas gegen diese Scheinwelt zu unternehmen. In ihrem Buch zeigt sie auf, warum wir Instagram anders nutzen müssen. Inklusiven Lösungsvorschlägen für die eigene Instagram-Nutzung. Ihre Botschaft: Hör auf ein Follower zu sein. Werde zum Influencer deines eigenen Lebens.

Meine Meinung:
Ja, was macht die Faszination Instagram eigentlich aus? Und macht Instagram wirklich glücklich? Viele Mädels stellen sich diese Frage nicht. Sie brauchen Instagram um sich gut zu fühlen, gieren nach den Komplimenten ihrer Follower, ihrer Aufmerksamkeit.

Teilt man auf Instagram wirklich den Moment, die Stimmung, die Emotionen? Das mag für einige Nutzerinnen gelten, die meisten nutzen ihr Account für eine perfekte Selbstinszenierung. Das Leben auf Instagram zeigt sie und ihr Leben makelloser, glatter und außergewöhnlicher, als es wirklich ist. Was Follower oft nicht kapieren ist, auf Instagram ist vieles Fake, da werden ganze Szenen gestellt, Fotos bearbeitet, man bietet der Welt ein perfektes Bild. Und man will auch ein bisschen neidisch machen. Seht her, bewundert mich.

Schlimm ist, dass viele Followerinnen, dass nicht mehr unterscheiden können. Sie sind von den schönen Bildern angezogen, möchten ihren Stars nacheifern, so sein wie sie. Sie vergleichen sich mit ihnen. Und schon ist die Laune im Keller. Diese Stars sind scheinbar wunderschön und unerreichbar, super schlank, trainiert, mit definiertem Bauch, makelloser Haut. Da fragt sich manche Followerin, warum schaffe ich das nicht, so auszusehen? Was mache ich falsch? Sie übersehen, dass vor allem Fitness-Models wirklich stundenlang trainieren, ihren Tag danach ausrichten, alles tun um ihren Körper zu formen. Und was nicht passt, wird auf den Bildern zurecht retuschiert. Aber will ich das wirklich, soviel Zeit investieren? Das muss jede für sich entscheiden.

Dieses Paralleluniversums ist unersättlich, es frisst Zeit, viel Lebenszeit. Jedes Mädels sollte sich das vor Augen führen. Tag für Tag müssen tolle Fotos geliefert werden. Shoppen mit der Freundin, Treffen mit Freunden im Café oder Restaurant, Freizeitgestaltung … überall wird ein Selfie geschossen, gepostet, sich ins rechte Licht gerückt. Irgendwie hat das alles schon einen fetten Suchtcharakter. Da stellt sich irgendwann die Frage: Gibt das alles meinem Leben einen Mehrwert? Wenn die Antwort nein lautet. Dann sollte man seine Social-Media-Zeit drastisch reduzieren oder ganz aussteigen. Denn es gibt noch ein Real Life und das ist viel aufregender und da gibt es echte Freunde mit denen man sich ehrlich austauschen kann.

Die Autorin Nina Schink hat hier den Finger in eine Wunde gelegt. „UNFOLLOW“ ist eine kritische Auseinandersetzung mit der Social-Media-Welt und insbesondere Instagram. Ich kann es nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 09.07.2020

Leichter leben

Der Gepäckträger
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Inhalt:
Drei Menschen nehmen denselben Flug – und den falschen Koffer vom Gepäckband!
Der dreifachen Mutter Gillian Short graut es vor dem Besuch bei ihrer perfekten Schwester Becky.
Dem ehrgeizigen Geschäftsmann ...

Inhalt:
Drei Menschen nehmen denselben Flug – und den falschen Koffer vom Gepäckband!
Der dreifachen Mutter Gillian Short graut es vor dem Besuch bei ihrer perfekten Schwester Becky.
Dem ehrgeizigen Geschäftsmann David Byrne droht den Verlust seines Jobs – und seiner Frau.
Der talentierte Michael Downer erhofft sich ein Sportstipendium, obwohl er eigentlich von einem Leben als Künstler träumt.
Drei verwechselte Koffer, die vollgepackter sind, als ihre Besitzer glauben. Drei Menschen, die vor großen Herausforderungen stehen. Und ein junger Mann vom Gepäckdienst, der schon auf sie wartet…

Meine Meinung:
Warten am Gepäckband voller Spannung auf den Koffer. Diese Situation haben wir alle schon erlebt. Es geht um drei Koffer, die im Eifer des Gefechts vertauscht werden. Da ist der Koffer von Gilian, die eigentlich gar nicht zur Hochzeit ihrer Nichte möchte, sie hat ein Problem mit ihrer Schwester. Der zweite Koffer gehört einem jungen Mann, Michael, er wird von seinem Vater in eine Richtung gedrängt, die nicht seine ist. Er ist zwar sportlich, aber seine Leidenschaft gehört der Kunst. Und dann ist da noch David, der sich von seiner Frau getrennt hat, da er ihr nicht verzeihen kann und dem jetzt beruflich alle Felle davon zu schwimmen drohen.

Das Buch führt den Leser vor Augen, dass wohl jeder von uns emotionale Lasten mit uns herumschleppt. Wie sagt man doch so schön: Jeder trägt sein Päckchen. In dem Buch geht es um Neid, Minderwertigkeitsgefühle, Unversöhnlichkeit, Wut, Angst, falschem Ehrgeiz. David Rawlings Roman stößt den Gedanken an: Welchen Koffer trage eigentlich ich? Eine gute Frage. Für ein leichtes Leben ist es notwendig, seine Koffer loszulassen, Lasten abzuwerfen. Tatsächlich werden die eigenen Gedanken oft zu einer schweren Last. Es macht Sinn, seinen Gedanken zu überprüfen, denn unser Denken und Fühlen beeinflusst unsere Wahrnehmung. Und ganz wichtig: Mit der Vergangenheit abschließen, sonst drückt uns der Lebensrucksack eines Tages zu Boden.

Mich hat das Buch beeindruckt und zum Nachdenken meiner eigenen Situation angeregt. Dieses Innehalten und Bilanzziehen ist unglaublich wichtig. Ich kann das Buch aus vollstem Herzen empfehlen.

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Veröffentlicht am 07.07.2020

Könnt ja gut werden

Lispel Mufflig: Einfach machen. Könnt ja gut werden.
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Inhalt:
Ein lispelnder Pinguin in Hamburg.
Eine neue Familie mit einer alten Kneipe.
Ein Tag als Lehrerschreck, Detektiv, Entdecker, Koch, Drachenflieger, Erfinder, …
Und eine Laune, wie sie nur ein Pinguin ...


Inhalt:
Ein lispelnder Pinguin in Hamburg.
Eine neue Familie mit einer alten Kneipe.
Ein Tag als Lehrerschreck, Detektiv, Entdecker, Koch, Drachenflieger, Erfinder, …
Und eine Laune, wie sie nur ein Pinguin haben kann.
Fröhlich gemixt im allerersten Comic-Roman von Lispel Mufflig. Na toll.

Meine Meinung:
Ich habe das Hörbuch genossen, vom Autor selbst vorgelesen. Einfach köstlich. Er bringt den Charakter des kleinen Pinguin Nr. 45 absolut einmalig rüber. Und ich mag Lispel Mufflig sehr.

Stimmt, irgendwie erinnert die Geschichte an die Känguru Chroniken, trotzdem ist sie total anders.

Der kleine Pinguin, dem es vom Südpol in den Norden verschlägt, der immer einen muffligen Spruch draufhat, der aber auch neugierig ist auf das Leben und der vor Herausforderungen nicht zurückschreckt.

Lispel Mufflig passt meiner Meinung nach super gut nach Hamburg. Aber als Koch ist er doch etwas überfordert. Schön finde ich, dass er sich niemals entmutigen lässt, er ausprobiert einfach alles aus.

Es könnt ja gut werden! Super Einstellung.

Ich habe mich prächtig amüsiert und kann das Hörbuch nur weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 20.06.2020

Stöpsel ziehen

Haben wir noch alle Tassen im Schrank?
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Inhalt:
Die Psyche hat ein Imageproblem. Wenn sie auffällt, dann negativ. Freud, Platon und Co. wollen uns schon seit Jahrhunderten, ja, teilweise seit Jahrtausenden einreden, dass wir getrieben sind von ...

Inhalt:
Die Psyche hat ein Imageproblem. Wenn sie auffällt, dann negativ. Freud, Platon und Co. wollen uns schon seit Jahrhunderten, ja, teilweise seit Jahrtausenden einreden, dass wir getrieben sind von niederen Motiven und wir unsere Psyche unbedingt im Zaum halten müssen, damit nicht etwa die Wollust mit uns durchgeht. Doch das ist alles Quatsch. Die Psyche ist nicht der Feind, sondern ein missverstandener Freund. Verhaltenstherapeutin Sabine Jürgens entlarvt augenzwinkernd alte Glaubenssätze und hilft dabei, die Psyche besser kennen- und verstehen zu lernen. Ein humorvoller Blick auf Psyche und Gehirn!


Meine Meinung:

„Haben wir noch alle Tassen im Schrank“, ein provokanter Titel. Auch die einzelnen Kapitel tragen recht witzige Überschriften. Die Autorin Sabine Jürgens, Heilpraktikerin für Psychotherapie mit den Schwerpunkten Verhaltenstherapie, Coaching und Resilienz, erklärt uns zum Teil sehr unterhaltsam wie wir ticken.

Es fängt gleich so an:
Der Besucher einer geschlossenen Anstalt fragt den Direktor, nach welchen Kriterien entschieden wird, ob ein Patient aufgenommen wird?
Direktor: »Wir füllen eine Badewanne, geben dem Patienten einen Teelöffel, eine Tasse und einen Eimer und bitten ihn, die Badewanne zu leeren?«
Besucher: »Verstehe, ein normaler Mensch würde den Eimer nehmen, richtig?«
Direktor: »Nein, ein normaler Mensch würde den Stöpsel ziehen?«
Hätten Sie den Stöpsel gezogen?

Die Autorin unternimmt mit dem Leser zuerst einen kleinen Exkurs in die Vergangenheit, lässt die großen Denker und Ärzte wie Freud, Platon und Co, zu Wort kommen.

Dann wird es hochspannend. Psychische Beschwerden lassen sich ja nicht so leicht feststellen wie eine Erkältung. Psyche röntgen – ja, das wär’s! Einfach mal kurz reinschauen, und zack, Diagnose.

Sabine Jürgens weist daraufhin, wie enorm wichtig unsere Gedanken für unser Wohlbefinden sind. Schon Aristoteles vertrat die Meinung: „Auch das Denken schadet bisweilen der Gesundheit.“ Gedanken machen was mit uns und unserer Stimmung. Entscheidend ist, WAS und WIE wir denken, z.B. wenn wir morgens schon beim Aufwachen denken: „Was für ein Sch…tag!“ löst das jede Menge miese Gefühle aus und der Tag ist jetzt schon im Eimer. Oder wir ziehen uns mit Gedanken runter: „Oh nein, bin ich doof ..“ „Alles Kacke.“

Jemand, der immer nur negative Gedanken hat, grübelt und pessimistisch vor sich hindenkt, kann keine gute Laune entwickeln. Die Autorin empfiehlt, das Denken auf Lösungen und nicht auf Probleme zu richten. Sabine Jürgens hat hierzu ein spannendes Experiment durchgezogen. Sie hat einen Tag lang auf ihre Gedanken geachtet. Krass war die Erkenntnis, wie oft sie das Verhalten anderer in Gedanken ver- und auch negativ beurteilte.

Auch damit schaden wir uns selbst, denn dadurch produzieren wir nur eine miese Stimmung. Wichtig ist es, dass wir uns mit Dingen beschäftigen, mit denen wir alles um uns herum vergessen, unter Umständen sogar unsere Schmerzen. Ja, das geht,

Die Autorin rät dem Leser Gedankenhygiene zu betreiben, wenn die Gedanken überwiegend negativ, traurig und trüb sind. Denn jeder von uns, kann sein Denken beeinflussen. Unseren Gedanken Richtung geben. Glaubenssätze überprüfen.

Fazit: Gut lesbarer Ratgeber, kurzweilig geschrieben. Frau Jürgens beschreibt sehr anschaulich psychologischen Aspekte ohne dabei zu theoretisch oder langweilig zu werden. Der Leser erfährt, wie er mit einfachen Schritten seine Psyche beeinflussen kann.

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