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Veröffentlicht am 22.07.2019

den Sommer gerettet, das Freibad auch

Im Freibad
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In ihrem Roman „Im Freibad“ erzählt die junge Autorin Libby Page die Geschichte der 86jährigen Rosemary, die ihr ganzes Leben in Brixton verbracht hat. Als das dortige Freibad aus finanziellen Gründen ...

In ihrem Roman „Im Freibad“ erzählt die junge Autorin Libby Page die Geschichte der 86jährigen Rosemary, die ihr ganzes Leben in Brixton verbracht hat. Als das dortige Freibad aus finanziellen Gründen geschlossen werden soll, ist das die schlimmste Nachricht für die rüstige Rentnerin. Denn das Schwimmbad, das sie täglich besucht, spielte schon immer eine Hauptrolle in ihrem Leben. Hier fühlt sie noch mit ihrem (mittlerweile verstorbenen) geliebten Mann George durch viele Erinnerungen verbunden.

Sie sagt den "Mächtigen" den Kampf an!


So lernt Rosemary die junge und einsame Journalistin Kate kennen, der Rosemarys Geschichte zu Herzen geht. Kate erkennt, daß das Schwimmbad nicht nur für Rose und später auch für sie selbst etwas ganz besonderes ist, sondern vor allem das Herz der ganzen Nachbarschaft darstellt. Doch können die ungleichen Frauen Kate und Rosemary es wirklich schaffen, das Freibad zu retten?


Die Geschichte berührte mich zutiefst. Die Autorin schafft es spielend, daß man sich in ihrem Roman verliert und in die Hauptprotagonisten ein wenig verliebt, was dem liebevollen Gespür der Autorin für ihre Charaktere zu verdanken ist.

Libby Page hat einen Blick für besondere Momente und Details. Ihr Schreibstil ist sehr angenehm leicht, ohne Tiefe vermissen zu lassen. Wertvoll ist die Erkenntnis, daß wir alle etwas erreichen können, wenn wir zusammenhalten und etwas wagen.


Daß alle, so verschiedene, Menschen- Alte, Schwache, Migranten u.v.m.- durch Freundschaft, Liebe, Anerkennung weiter wachsen.

Fazit: Ich habe dieses Buch sehr gern gelesen und werde es auch noch weiter empfehlen.

Veröffentlicht am 02.04.2019

Ein Ratgeber für das oft übersehene kleine Glück (durch nette Gesten)

Das Glück der kleinen Gesten
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Das Cover ist wunderschön gestaltet, dunkelblauer Grund mit verschiedenen farbigen Symbolen, die sich auf die einzelnen Gesten im Buch beziehen.
Dieser Ratgeber soll aufzeigen, wie man glücklich wird, ...


Das Cover ist wunderschön gestaltet, dunkelblauer Grund mit verschiedenen farbigen Symbolen, die sich auf die einzelnen Gesten im Buch beziehen.
Dieser Ratgeber soll aufzeigen, wie man glücklich wird, indem man andere durch Nettigkeiten glücklich macht.

Das Buch ist in drei Teile gegliedert- in den ersten beiden Teilen wird erklärt, warum die beiden Autorinnen dieses Buch unbedingt schreiben wollten. Dazu teilen sie sehr persönliche Erfahrungen mit dem Leser. Allerdings sind diese Abschnitte durch die Fakten zum Teil sehr trocken geraten. Der 3. Teil zeigt dann durch die Praxisbeispiele, wie man selbst kleine Gesten im Alltag umsetzen kann. Alles bereits getestete Beispiele der Autorinnen selbst oder von ihren Freunden. Dadurch findet sich sicher für jeden etwas, das er ausprobieren könnte. Denn während die eine Autorin sehr extrovertiert ist, ist die 2. eher ruhig und introvertiert- was mir näher liegt. Die Beispiele der Freunde zeigen nochmal ganz andere Impulse.

Mein größter Kritikpunkt ist die Vielzahl der Begrifflichkeiten in Englisch. Mich hat dies in meinem Lesefluss etwas gestört und ich fand es häufig unnötig, da es deutsche Äquivalenzen gegeben hätte.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gefallen und ich denke, ich werde einige der Beispiele umsetzen :)

Veröffentlicht am 02.04.2019

ernüchternd

Der Ernährungskompass - Das Kochbuch
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Ich habe dieses Kochbuch im Rahmen einer Buchverlosung gewonnen und mich sehr darauf gefreut- wurde doch der Autor Bas Kast als Ernährungsexperte dargestellt. Dies´tut er regelmäßig in diversen TV-Auftritten ...

Ich habe dieses Kochbuch im Rahmen einer Buchverlosung gewonnen und mich sehr darauf gefreut- wurde doch der Autor Bas Kast als Ernährungsexperte dargestellt. Dies´tut er regelmäßig in diversen TV-Auftritten und Interviews kund, allerdings zweifele ich nach der Lektüre des Buches an seinem Basiswissen bzw. mangelte es sehr an der Umsetzung seines Plans, ein Kochbuch auf Basis seines Bestsellers „Der Ernährungskompass“ herauszubringen.

Das Buch hat mich bereits nach dem 1. Durchblättern schnell ernüchtert.
Die meisten der "Rezepte" sind so simpel, daß sie den Platz im Buch eher verschwenden als Anreiz zum KOCHEN zu bieten. Rezepte wie z.B. "Himbeermüsli" bestehend aus Haferflocken, Himbeeren, Joghurt oder Spiegelei mit Avocado auf getoastetem Vollkornbrot sind meiner Meinung nach völlig fehl am Platz. Es gibt auch viele Brotaufstriche, die ich selbst zwar mag und auch gern herstelle, aber das ist doch kein KOCHEN! Einige der Mitleser kritisierten zu viele exotische Zutaten, das kann ich nicht behaupten. Kurkuma, Flohsamen usw. kennt man, wenn man sich mit Ernährung auseinandersetzt.
Die allgemeinen Ausführungen des Autors- eher unverarbeitete, regionale Lebensmittel zu verwenden und damit zu kochen- dafür brauchte es kein neues Buch. Auch mehr Gemüse, wenig Fleisch und möglichst keine Cola oder Saft zu konsumineren ist nicht neu.

Vielleicht waren meine Erwartungen auch zu hoch- ich hatte neue Rezepte erwartet. Stattdessen findet man hier ein durchaus schön gestaltetes Buch mit Bildern, die jedoch auch oft nicht einmal das angekündigte Gericht darstellen, sondern nur dessen Zutaten.
2.5*

Veröffentlicht am 02.04.2019

Mörderjagd

Running Girl
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Garvie Smith ist ein Krimi-Held der introvertierten Art. Daß seine "Freunde" ihn Sherlock nennen ist nicht schmeichelhaft, aber doch passend. Mit seiner „null-Bock-Mentalität“ durchlebt er seine Tage, ...

Garvie Smith ist ein Krimi-Held der introvertierten Art. Daß seine "Freunde" ihn Sherlock nennen ist nicht schmeichelhaft, aber doch passend. Mit seiner „null-Bock-Mentalität“ durchlebt er seine Tage, denn er ist nicht nur hochintelligent, sondern auch gelangweilt vom Leben- von der Schule, seiner Mutter und den Verpflichtungen allgemein, so schwänzt und kifft er lieber und entspannt sich mit Überlegungen und komplexen Zahlen in seiner Hood, einem sozialschwachen Randbezirk Londons.

Das alles hat ein überraschendes Ende als man Chloe tot auffindet, eine frühere Freundin Garvie´s. Und deren nun verdächtigen letzten Freund Alex er auch näher kennt. Der ermittelnde Kommissar R. Singh ist natürlich in Garvie´s Augen unfähig und so ermittelt er, um zu helfen und Chloe´s wahren Mörder zu entlarven. Natürlich gerät er dadurch ständig mit DI Singh aneinander. Deren Dialoge machen einen Großteil des Reizes dieses Buches aus.
Chloe schien nach außen zwar alles von sich preiszugeben, jedoch hatte sie so einige Geheimnisse, die Garvie nach und nach aufdeckt. Allerdings ist er dabei Singh immer um einige Schritte voraus, dem dies sauer aufstößt. Warum lügt Alex und hatte der verheiratete Lehrer eine Affäre mit Chloe? Warum ist der schweigsame Schulhausmeister so nervös?

Dieser Jugendroman ist spannend, ironisch und intelligent. Das Buch ist flüssig geschrieben, die Handlung und Charaktere immer nachvollziehbar, es weist einen guten Spannungsbogen auf und ein überraschendes Ende. Sehr empfehlenswert, nicht nur für junge Erwachsene :)

Veröffentlicht am 02.04.2019

Todsünde Zorn

Saligia
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Das Buch „Saligia“ von Swantje Oppermann fällt bereits durch das Cover auf, das an alte Comics erinnert . Der rote Titel unter dem Mädchen (Hauptcharakter Keira) scheint in die Flammen überzugehen, die ...

Das Buch „Saligia“ von Swantje Oppermann fällt bereits durch das Cover auf, das an alte Comics erinnert . Der rote Titel unter dem Mädchen (Hauptcharakter Keira) scheint in die Flammen überzugehen, die sie umzüngeln.

Die 16-jährige Aussenseiterin Keira wird schon immer von ihrem Zorn beherrscht. Wegen ihrer häufigen Wutausbrüche und ihrer Misstrauen erregenden Erscheinung hat sie keine Freunde, wird von ihren Mitschülern täglich gemobbt. Auch bei ihrer Mutter findet sie weder Verständnis noch Liebe.
Als ein geheimnisvoller Mann im Anzug auftaucht und erzählt, daß sie eine Saligia sei und das Erbe einer der sieben Todsünden in sich trage, das ihr übersinnliche Kräfte verleiht, entschließt Keira sich nach einigem Zögern, den Fremden zu begleiten.
Auf der Canterbury School lernt sie mit den Saligia ihre Macht zu kontrollieren und mit ihr umzugehen. Endlich scheint Keira dazuzugehören und angekommen zu sein. Doch dann erfährt sie vom Tod einer Mitschülerin- was verbirgt ihr neues Zuhause und wem kann sie trauen? Unter ihren Mitschüler, die Todsünden wie Hochmut, Habgier, Wollust, Trägheit, Völlerei oder Neid in sich tragen, muß sie sich behaupten.

Dieses Jugendbuch ist gut und flüssig geschrieben und bietet all das, was man erwartet: Liebe, Alltag mit nerviger Familie oder Schule, Freundschaft und Enttäuschungen.

Die Idee, die Todsünden zu personifizieren, fand ich bemerkenswert. Von Beginn an konnte ich mich gut in Keira hineinversetzen. Auch die weiteren Personen wurden gut eingeführt und man hatte während des Lesens das Gefühl, sie näher kennenzulernen. Die Geschichte bleibt bis zum Ende spannend, allerdings blieben einige Details zu unerklärt. Die Erzählweise aus verschiedenen Perspektiven, die den Fokus aber auf der Hauptperson läßt, wurde gelungen umgesetzt. 4*