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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.12.2017

4 Sterne

Borreliose - und dennoch hab' ich tausend Träume
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.. kann das ganze Leben verändern.
 
Claudia ist ein fröhliches Mädchen, bis ein Zeckenbiss ihre Welt auf den Kopf stellt.
Nun bestimmen starke Schmerzen und eine große Erschöpfung ihr Leben.
Was genauso ...

.. kann das ganze Leben verändern.
 
Claudia ist ein fröhliches Mädchen, bis ein Zeckenbiss ihre Welt auf den Kopf stellt.
Nun bestimmen starke Schmerzen und eine große Erschöpfung ihr Leben.
Was genauso schlimm ist, ist die Ignoranz und der Unglaube der Mitmenschen.
Claudia muss durch viele Täler wandern, kämpft verbissen weiter und kann sich ihren Traum, ein Kinderbuch zu schreiben, erfüllen.
Meine Meinung:
Das Buch lässt einen Nachdenken und gibt Hoffnung zugleich.
Gerade beim Lesen erfährt man, wie wichtig doch der familiäre Zusammenhalt ist der Verlass auf Freunde, aber auch Anerkennung und Zuspruch ist. u
Wir konnten nacherleben, wie schwer es ist, möglichst normal zu leben und sich dabei völlig krank zu fühlen und nicht ernst genommen zu werden - oder noch schlimmer, wenn einem nicht geglaubt wird.
Der Leser wird durch viele Umzüge und Therapie(versuchen!?) mitgenommen und erlebt die Unsicherheit der Ärzte.
Der Schreibstil ist gut.
Gut hat mir auch gefallen, dass Familienmitglieder, Freunde und anerkannte Fachärzte hier zu Wort kommen.
Richtig gut fand ich auch, dass Claudia den Leser mit Fragen direkt angesprochen hat.
Man, oder zumindest ich, habe auch viel während dem Lesen nachgedacht. Doch wenn man direkt angesprochen wurde, bewegt sich das in eine tiefere Dimension.
Allerdings fand ich, dass das Buch manchmal vor sich hierschwamm.
Auch einzelne Wiederholungen sind mir aufgefallen:
Wir als Leser wussten ja, wie schwer sie krank ist. Bei den oft unbenannten Bekannten war mir nicht klar, um wie viele es sich nun genau handelte. Waren es nur ein oder zwei, deren Beschwerden und Weg sie mit uns teilte oder gar viele?! Diese "Gesichtslosigkeit" hätte ich mit Namen zu einer klareren Vorstellung verbunden.
Ich hatte das große Glück, die Autorin während einer Leserunde ein wenig kennenzulernen.
Sie ist mir sehr sympathisch und beantwortet alle Fragen und Anmerkungen ausführlich.

Veröffentlicht am 30.12.2017

3,5 Sterne

Der ist ja nicht doof, nur irgendwie hochbegabt
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Dieses Buch bot mir eine breite Palette an Gefühlsregungen an:
Viele belustigte Lacher, viele Kopfschüttler, einige Augenbrauen-Hochzieher, wenige Nasenkäuser und unbestimmte Laute.
Cover und Titel passen ...

Dieses Buch bot mir eine breite Palette an Gefühlsregungen an:
Viele belustigte Lacher, viele Kopfschüttler, einige Augenbrauen-Hochzieher, wenige Nasenkäuser und unbestimmte Laute.
Cover und Titel passen gut.
Der Schreibstil ist einfach toll. Herrlich flüssig und amüsant geschrieben, fliegen die Seiten nur so dahin und man erreicht  viel zu schnell das Ende des Buches.
Sehr gut haben mir die einzelnen Kapitelüberschriften gefallen, die perfekt zum Inhalt gepasst haben.
Wir lernen die Autorin als engagierte Nachhilfelehrerin (in spe) kennen, die nicht nur ihren Job erledigt, sondern auch wirklich etwas bewegen will und der ihre Schüler am Herzen liegen und für die sie sich auch einsetzt
. So rettet sie diese auch außerhalb ihrer Dienstzeit und hat immer ein offenes Ohr für deren Probleme, die uns als Leser einen mords-spaß bereiten.
Und natürlich gilt es auch immer wieder zu vermitteln und dabei möglichst neutral zu bleiben...
Denken kann einem ja keiner verbieten
Ich habe hier viele Lieblingsszenen entdeckt.
Konnte manches Verhalten und einige Wohn-und Familiensituationen kaum glauben und war immer bestens unterhalten.
Fazit: Hoch zufrieden über eine so gelungene Leseunterhaltung, die zum amüsieren einfach bestens geeignet ist.

Veröffentlicht am 30.12.2017

4 Sterne

Ficken sag ich selten
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Mit Anfang 20 ändert sich das Leben von Olaf plötzlich und unerwartet.
Als Kind manchmal ein bisschen seltsam und von den Lehrern als unhöflich und schlecht erzogen abgestempelt, muss er nun sein Leben ...

Mit Anfang 20 ändert sich das Leben von Olaf plötzlich und unerwartet.
Als Kind manchmal ein bisschen seltsam und von den Lehrern als unhöflich und schlecht erzogen abgestempelt, muss er nun sein Leben  neu ordnen.
Er lernt mit einer Krankheit akzeptieren zu müssen, die er nicht will und die doch sein Leben beherrscht. Besonders in unpassenden Situationen. 
Das Cover finde ich okay. Der Titel hingegen springt einen sofort ins Auge, bleibt im Gedächtnis und macht Lust, sich das Buch näher anzusehen.
 
Der Schreibstil gefällt mir gut. Flüssig und ehrlich geschrieben, mit Komik und Selbstironie. Ohne Mitleid erhaschend zu sein und zum Nachdenken anregend.
Dem Leser wird gut verdeutlicht, wie sich ein Tic anfühlt - und auch die Reaktionen darauf.
Ich gebe ehrlich zu, dass manche Situation, die wir real auf Straße erleben würden auch erst einmal abstempeln. Wenn sich der eine Typ da seltsam verhält, ist es zu einem darüber lächeln nicht weit - auch wenn dies nicht unbedingt abwertend oder gar bösartig sein muss. Es ist für viele einfach ungewohnt ( viel ungewohnter als ein Hinken, Rollstuhlfahrer oder auch jemand mit Down - Syndrom). Man weiß als Beobachter nicht, ob dieser Mensch krank/behindert ist, auffallen will, oder einfach nur unsozial ist. Wenn wir jemand "Heil Hitler" rufen hören, ohne ihn zu sehen, ordnen wir ihn schließlich eher der rechten Szene ein, den die wenigsten werden bei so einen Ausruf sagen " Ganz klar - der hat eindeutig Tourette".
Deshalb bin ich so froh, dass ich dieses Buch lesen durfte. Es klärt über die Krankheit auf, geht aber viel mehr auf die Gefühle der Betroffenen ein.
Ich musste auch mal lachen, allerdings stimmte mich die ein oder andere Situation traurig oder lud fast zum fremdschämen ein.
 
Und zum Schluss kommt der Leser (hoffentlich!) zu der Erkenntnis, nicht sofort zu reagieren sondern einfühlsam nachzudenken, sich seines Lebens bewusst zu werden und Menschen, die ein Schicksal annehmen müssen Respekt zu zollen

Veröffentlicht am 30.12.2017

4 Sterne

Amon
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Jennifer ist einer erwachsene Frau, als sich ihre Welt bei einen Bibliotheksbesuch plötzlich ändert.
Sie erfährt, was ihr Großvater getan hat und muss mit dieser plötzlichen grausamen Wahrheit klarkommen.
Ich ...

Jennifer ist einer erwachsene Frau, als sich ihre Welt bei einen Bibliotheksbesuch plötzlich ändert.
Sie erfährt, was ihr Großvater getan hat und muss mit dieser plötzlichen grausamen Wahrheit klarkommen.
Ich fand das Buch offen und ehrlich geschrieben.
Der Schreibstil ist gut.
Wir werden, wie Jennifer, plötzlich mit Amon konfrontiert und erleben mit, wie die Autorin den Halt verliert, um sich und ihre Identität kämpft, und sich Gedanken um die Zukunft macht.
Sie beschäftigt sich mit der Erbschuld, und wie sie sich gegenüber ihren Söhnen verhalten soll.
 
Sehr gut haben mir auch die Fotos gefallen.
Allerdings fand ich die zusätzlichen Erklärungen nicht immer passend.
Es wird sich ausführlich mit der Mutter und den Großeltern beschäftigt.
 
Sie schildert nachvollziehbar ihre Gefühlsschwankungen, gerade gegenüber ihrer Großmutter, die ihr in den ersten Lebensjahren wenigstens ein bisschen halt gibt.
Ein mutiges Buch einer starken Frau

Veröffentlicht am 30.12.2017

3 Sterne

Im Dunkel der Schuld
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Ebba hat ihr Leben fest im Griff.
Nach einer schrecklichen Kindheit lebt sie selbstständig in ihrer Wohnung und hat sich voll unter Kontrolle. Anders als ihre Geschwister, die mehr  unter ihrer Vergangenheit ...

Ebba hat ihr Leben fest im Griff.
Nach einer schrecklichen Kindheit lebt sie selbstständig in ihrer Wohnung und hat sich voll unter Kontrolle. Anders als ihre Geschwister, die mehr  unter ihrer Vergangenheit leiden und heute noch heute mit den Auswirkungen zu kämpfen haben.
Meine Meinung:
Der Schreibstil ist gut. Die Kapitellängen sind super gewählt.
Sehr gut hat mir gefallen, dass wir als Leser die Ereignisse von damals nach und nach erfahren. Hier bleibt viel Platz für Vermutungen und ich als Leser wurde hier angenehm entsetzt.
Hier trat eine allgemeine Grundspannung ein.
Ich fand die Figuren recht gut entwickelt. Sehr sympathisch fand ich die einzelnen Marotten, die man schon zwanghaft nennen kann.
Diese kann ich nach der Kindheit gut verstehen. 
Gerade Ebba wird einem im Laufe des Leseflusses mit ihrer Zurückhaltung doch immer besser verständlich.
Aber auch mit ihren Geschwistern und der Mutter hat der Leser Mitleid, erlebt aber auch Entsetzen und Ungläubigkeit.
Das diese Ängste eine große Rolle spielen war klar und gefällt mir auch gut.
Allerdings war dieses Seelenleben manchmal so ausgeprägt, dass die Geschichte ein bisschen ins schwimmen geriet
Was ich sehr schade fand war dieser schon so lang vorhersehbare Schluss!
Wenn man Ebbas Ängste kenne, und schon rund 150 Seiten bestimmte Informationen bekommt, ist das soo klar gewesen, WO das enden wird.
Allein schon wie sie reagiert, als sie sich in Gefahr begibt finde ich nicht logisch nachvollziehbar.
Leider sehr schade, gerade da der Schreibstil so gut war uns Spannung gegeben war.
Deshalb leider nur 3 Sterne.