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Veröffentlicht am 24.03.2024

In den Tiefen des Wilden Westens

Wild West. Band 1
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Worum geht’s?
Nach dem Tod ihrer Familie muss sich die sechzehnjährige Martha alleine durchschlagen und sich trotz ihres Widerwillen prostituieren. Als sie durch Zufall auf den berüchtigten Kopfgeldjäger ...

Worum geht’s?
Nach dem Tod ihrer Familie muss sich die sechzehnjährige Martha alleine durchschlagen und sich trotz ihres Widerwillen prostituieren. Als sie durch Zufall auf den berüchtigten Kopfgeldjäger Wild Bill trifft, will der ihr Mut machen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen – und ahnt dabei nicht, dass er ganz nebenbei eine Frau erschafft, die nicht nur ihr Leben, sondern auch ihre Rache selbst in die Hand nimmt.


Meine Meinung
Die Prämisse dieser Geschichte dürfte keine allzu große Überraschung sein, vor allem dann nicht, wenn man in seinem Leben schon einmal einen Western gesehen hat. Interessant fand ich hier aber nicht nur die Umsetzung als Graphic Novel, sondern vor allem die Tatsache, dass Protagonistin Martha bzw. ihr Alter Ego Calamity Jane tatsächlich existiert hat und sie als Frau zu ihrer Zeit daher eine sehr ungewöhnliche Rolle eingenommen hat.

Die Gestaltung fand ich auf den ersten Blick recht düster, was allerdings perfekt zur Geschichte und der Zeit, in der sie spielt, gepasst hat. Da Gewalt und Verzweiflung hier eine ziemlich große Rolle spielen, wären mehr Farben eher fehl am Platz gewesen, beim Lesen haben mich die Zeichnungen aber trotzdem irgendwie an ein Computerspiel erinnert.

Was mir in Hinblick auf die Figuren sehr gut gefallen hat, war die Ausdrucksstärke der Gesichter. Da in einer Graphic Novel zu wenig Platz für ausschweifende Texte mit Hintergrundinformationen ist, finde ich vor allem die Gestaltung der Gesichter besonders wichtig, und die ist in meinen Augen hier durchaus gut gelungen.

Da man auch über die Emotionen und Gedanken der Figuren durch den wenigen Text nicht besonders viel erfährt und sich das meiste aus dem Kontext zusammenreimen muss, war ich auch auf den Spannungsbogen sehr neugierig. Durch die reale Vorlage, die ich aber tatsächlich nicht kannte, gibt es zumindest ein paar Rahmenpunkte, an denen sich die Geschichte orientieren kann, der Vorgeschichte von Martha hier aber genug Raum zu geben, um sich zu entwickeln, fand ich gleichermaßen gut gemacht wie mitleiderregend.


Fazit
Auch wenn diese Geschichte wirklich brutale Elemente hat und weder das Setting, noch die Charaktere unbedingt etwas für schwache Nerven sind, fand ich die Umsetzung definitiv interessant gemacht. Der realen Figur der Calamity Jane eine Vorgeschichte zu geben, macht auf jeden Fall neugierig auf die Gestaltung ihres weiteren Lebenswegs, weshalb ich ich schon sehr gespannt auf die Fortsetzung dieser Reihe bin.

Von mir gibt es dafür vier Bücherstapel.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.03.2024

Leider ein Reinfall für mich

Two Million Secrets
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Worum geht’s?
Für Chandler Walsh sind Worte wie Freizeit oder Privatleben absolute Fremdwörter, denn sein Leben spielt sich ausschließlich in seiner Firma ab. Als er dann bei einer Gala einer umwerfenden ...

Worum geht’s?
Für Chandler Walsh sind Worte wie Freizeit oder Privatleben absolute Fremdwörter, denn sein Leben spielt sich ausschließlich in seiner Firma ab. Als er dann bei einer Gala einer umwerfenden Frau begegnet, ist er hin und weg – nichtsahnend, dass sie die einzige ist, die er definitiv nicht haben kann.


Meine Meinung
So leid wie es mir auch immer um die Mühe und den Aufwand der Autoren tut wenn ich einer Geschichte absolut nichts abgewinnen kann, aber in diesem Fall war ich wirklich froh, dass das Buch nicht allzu lang war.

Die Idee klang eigentlich noch ziemlich vielversprechend, da verbotene Liebe durchaus ein Trope ist, den ich recht gerne lese. Beim Lesen habe ich dann aber leider schon früh gemerkt, dass der Schreibstil etwas seltsam auf mich gewirkt hat und ich mich einigermaßen schwer damit getan habe, überhaupt in einen richtigen Lesefluss zu kommen.

Auch mit den Figuren konnte ich leider nichts anfangen, was mit bei Protagonist Chandler fast schon sofort klar war, mich bei Grace aber tatsächlich ein bisschen enttäuscht hat. Chandler war mir von Anfang an einfach unsympathisch, was nicht nur an seinem Verhalten lag, sondern tatsächlich auch an seiner Selbstwahrnehmung. Für mich persönlich gibt es nichts schlimmeres als eine Figur, die sich selbst als emotionslos beschreibt oder von sich behauptet, keine Angst zu kennen (was darüber hinaus in der Geschichte selbst widerlegt wird – immerhin ein positiver Punkt, der mir aufgefallen ist). Solche Beschreibungen finde ich aber leider trotzdem einfach zum fremdschämen, zumal die Kombination mit Chandlers Verhalten anderen Menschen und vor allem seiner Schwester gegenüber einfach kein gutes Licht auf ihn wirft.

Grace hatte in meinen Augen durchaus Potenzial, ihre Umsetzung blieb dann aber leider auch hinter meinen Erwartungen zurück. Bei allem Verständnis für ihre wirklich bemitleidenswerte Lage kann ich weder verstehen, was sie so an Chandler angezogen hat, noch, warum sie der Dynamik zwischen ihnen so schnell so viel Vertrauen entgegen bringt und sich von einer Beziehung direkt in die nächste mit einem Mann begibt, der sich (natürlich bei jedem außer ihr) eigentlich kaum von ihrem Ex unterscheidet.

Schade fand ich auch, wie wenig eigentliche Handlung es außerhalb des Bettes gab. Dass die beiden Protagonisten kaum etwas anderes tun, als übereinander herzufallen, ist die eine Sache, da es dann aber auch noch Zeitsprünge zwischen diesen Szenen gab, die kaum mit tatsächlichem Inhalt gefüllt waren und irgendwie halbherzig in die Geschichte gequetscht gewirkt haben, habe ich mich beim Lesen zwischenzeitlich immer mal wieder irritiert gefühlt.


Fazit
Leider war dieses Buch absolut nichts für mich, was mir für die Arbeit der Autorin wirklich leid tut. Mir persönlich sind aber nun mal ein tatsächlicher Handlungsbogen und eine realistische Entwicklung der Figuren wichtig, was diese Geschichte mit ihren Sprüngen zwischen Sex und plötzlichem Drama einfach nicht bieten konnte.

Dafür gibt es von mir zwei Bücherstapel, aber leider keine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.03.2024

Hochspannende Jagd durch den Dschungel

Ghost Flight - Jagd durch den Dschungel
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Worum geht’s?
Nach einem unfreiwilligen Aufenthalt im Black Beach Gefängnis auf Bioko ist Ex-Elitesoldat Will Jaeger auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Als seiner Firma Enduro Adventures die ...

Worum geht’s?
Nach einem unfreiwilligen Aufenthalt im Black Beach Gefängnis auf Bioko ist Ex-Elitesoldat Will Jaeger auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Als seiner Firma Enduro Adventures die Leitung einer geheimnisvollen Expedition in den brasilianischen Dschungel angeboten wird, ergreift er die Chance – und muss sich dabei nicht nur den Herausforderungen dieses unter keinem guten Stern stehenden Unternehmens stellen, sondern auch einem Kapitel seiner Vergangenheit, das zu schmerzhaft ist, um damit endgültig abzuschließen.


Meine Meinung
Der brasilianische Dschungel ist wirklich kein Setting, mit dem ich persönlich vertraut wäre – auch wenn es wirklich spannend klingt, sich durch so eine lebensgefährliche Umgebung zu kämpfen. Da auch schon das Cover förmlich nach Abenteuer schreit, wollte ich eigentlich bloß kurz in die Geschichte reinlesen – und konnte sie dann irgendwie nicht mehr aus der Hand legen.

Was mich zu Beginn tatsächlich ein wenig verwirrt hat, war das auf den ersten Blick weite Zurückgreifen der Handlung. Der Klappentext hat in meinen Augen einen etwas anderen Start suggeriert, auch wenn ich die tatsächliche Umsetzung dadurch nicht weniger spannend fand. Bis die eigentliche Expedition dann allerdings losgeht, vergeht durchaus einige Zeit, was durch die kurzen Kapitel aber zum Glück nicht zu unnötigen Längen geführt hat.

Mein hoher Lesefluss war auch definitiv der Grund dafür, dass mir die recht dürftige Entwicklung der Charaktere nicht ganz so negativ aufgefallen ist. Da wirklich eine Menge passiert und es eigentlich kaum eine Szene gibt, in der die Protagonisten nicht in Lebensgefahr schweben, blieb für die Figuren und ihre Hintergrundgeschichten einfach kaum Zeit, was ich in anderen Büchern definitiv stärker bemängeln würde. Hier wollte ich nämlich erstaunlicherweise trotzdem wissen, wie es mit Jaeger und seinem Team auch persönlich weitergeht, obwohl der Handlungsstrang, der sich mit den Nazis und den Verfolgern der Expedition beschäftigt hat eigentlich wesentlich spannender und deutlich besser ausgearbeitet war.

Insgesamt hat diese Geschichte ein wenig überladen auf mich gewirkt, was mich durch den straffen Spannungsbogen und das hohe Erzähltempo allerdings nicht beim Lesen gehemmt hat. Etwas mehr Potenzial wäre in meinen Augen aber definitiv vorhanden gewesen, weshalb ich schon sehr auf die Umsetzung der beiden nächsten Bände der Reihe gespannt bin.


Fazit
Auch wenn dieses Buch meiner Meinung nach leider noch einiges an Potenzial verschenkt hat, war die Geschichte an sich spannend genug, um mein Interesse bis zum Schluss halten zu können. Dass ich trotz meiner Kritikpunkte so schnell durch die Geschichte gekommen bin, macht mir auf jeden Fall Hoffnung für die Fortsetzung der Reihe, weshalb ich schon sehr gespannt auf die nächsten Abenteuer von Will Jaeger bin.

Dafür gibt es knappe vier Bücherstapel von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.03.2024

Kräutervielfalt für die heimische Küche

Die Wunderwelt der Kräuter
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Meine Meinung
Besonders viel Erfahrung mit Kräutern hatte ich vor dem Lesen dieses Buches noch nicht unbedingt, wenn man von den klassischen Küchenkräutern einmal absieht. Ich war daher vor allem gespannt ...

Meine Meinung
Besonders viel Erfahrung mit Kräutern hatte ich vor dem Lesen dieses Buches noch nicht unbedingt, wenn man von den klassischen Küchenkräutern einmal absieht. Ich war daher vor allem gespannt auf neue Pflanzen und Anwendungsmethoden, die ich bisher noch nicht kannte.

Bevor es allerdings tatsächlich um Kräuter geht, berichtet Stefanie Hertel erst einmal darüber, wie sich ihre Beziehung zur Natur und speziell zu den Kräutern überhaupt entwickelt hat. Für meinen Geschmack war dieses Kapitel ein wenig lang, auch wenn ich durchaus damit hätte rechnen können, dass auch ein Sachbuch einer Person mit einer gewissen Öffentlichkeit eben auch persönliche Komponenten enthalten würde.

Die Bandbreite im für mich eigentlich interessanten Teil war dann erstaunlich groß, da hier nicht nur die klassischen Kräuter, sondern auch andere Pflanzen vorgestellt wurden. Die Informationen zu Wirkungsweise, Anwendungsmethoden und Fundorten fand ich interessant und praktisch anwendbar, da die meisten Pflanzen auch unabhängig vom Wohnort recht lokal zu finden sein dürften.

Abgeschlossen wird das Buch durch eine Rezeptesammlung, die teils bekannte Gerichte mit neuen Variationen und teils mir völlig neue Ideen beinhaltet hat. Auch wenn ich bisher noch nicht alle Rezepte ausprobiert habe, fand ich den Großteil bisher sehr einfach umsetzbar und daher auch für nicht ganz so experimentierfreudige Köche sehr praktisch.


Fazit
Auch wenn man als Fan der Sängerin vermutlich mehr Freude an den privaten Teilen dieses Buches haben wird, fand ich die Informationen zu den ausgewählten Pflanzen und die Rezepte dazu sehr praktisch und leicht verständlich umgesetzt. Dabei muss man kein Kräuterprofi sein, um mit dem Buch arbeiten zu können, da man hier auch ohne großartiges Vorwissen zurecht kommt.

Dafür gibt es vier Bücherstapel.

Veröffentlicht am 13.03.2024

Etwas schräges Abenteuer mit interessantem Konzept

Oracle
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Worum geht’s?
Seit Julian klein ist, hat er immer wieder seltsame Visionen, die ihn völlig verwirren. Seine Therapeutin hält das allerdings lediglich für eine fehlerhafte Verknüpfung in seinem Gehirn, ...

Worum geht’s?
Seit Julian klein ist, hat er immer wieder seltsame Visionen, die ihn völlig verwirren. Seine Therapeutin hält das allerdings lediglich für eine fehlerhafte Verknüpfung in seinem Gehirn, und verschreibt ihm Medikamente. Das geht so lange gut, bis plötzlich einige seiner Visionen Wirklichkeit werden – und Julian sich fragen muss, ob er nicht vielleicht doch etwas mit diesem seltsamen Ereignissen zu tun hat.


Meine Meinung
Ein modernes Orakel stand definitiv nicht ganz oben auf der Liste der Dinge, mit denen ich in einem Buch gerechnet hätte. Die Idee an sich fand ich aber trotzdem ganz spannend, vor allem weil mich Ursula Poznanski bisher noch mit keinem ihrer Bücher enttäuscht hat.

Die erste Hälfte des Buches fand ich dann allerdings leider ein wenig zäh, was vermutlich vor allem daran lag, dass ich mit den Figuren irgendwie nicht so wirklich warm geworden bin. Ich wollte zwar wirklich gerne wissen, wie es weitergeht, so richtig mitgerissen hat mich der Anfang aber leider noch nicht.

Mit der Zeit ist das zum Glück wesentlich besser geworden, vor allem da mich die übernatürlichen Elemente der Geschichte sehr interessiert haben und ich die Hintergründe dazu gerne verstehen wollte. Vollkommen zu meiner Zufriedenheit beantwortet wurden meine Fragen dann zwar bis zum Schluss leider nicht, die Handlung hatte da aber zum Glück schon genug Dynamik entwickelt, um mich nicht vollkommen zu enttäuschen.

Auch die Entwicklung von Protagonist Julian fand ich schlussendlich überraschend gelungen, da er zwar eine sehr ordentliche Wandlung hinlegt, das aber nicht in einem überstürzten Tempo tut und somit nicht unglaubwürdig auf mich gewirkt hat. Da diese Geschichte ein Jugendbuch ist, hat mir dieser Fokus wirklich gut gefallen, was die in meinen Augen nicht ganz saubere Ausarbeitung der übernatürlichen Elemente tatsächlich wieder ausgleichen konnte.


Fazit
Auch wenn mich diese Geschichte vielleicht nicht vor Begeisterung umgehauen hat, mochte ich die Grundidee und die Entwicklung des Protagonisten schlussendlich sehr gerne. Wer Themen wie Vorhersehung und Mystery mag, dem wird dieses Buch auf jeden Fall gefallen, aber auch wer hauptsächlich nach einem flott zu lesenden Jugendbuch mit spannenden Elemente sucht, der wird hier fündig.

Von mir gibt es dafür vier Bücherstapel.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere