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Veröffentlicht am 18.11.2021

Ein wenig gewöhnungsbedürftig

Pirlo - Gegen alle Regeln
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Worum geht’s?
Für den Überflieger und gefeierten Anwalt Anton Pirlo könnte es gerade nicht sonderlich viel schlechter laufen: Erst verliert er unter den hämischen Augen der Düsseldorfer Gesellschaft seinen ...

Worum geht’s?
Für den Überflieger und gefeierten Anwalt Anton Pirlo könnte es gerade nicht sonderlich viel schlechter laufen: Erst verliert er unter den hämischen Augen der Düsseldorfer Gesellschaft seinen Job, und dann tauchen auch noch ausgerechnet seine impulsiven Brüder auf, die nichts anderes zu tun haben, als horrende Geldsummen von ihm zu verlangen.


Meine Meinung
In diese Geschichte musste ich mich auf jeden Fall erst mal rein finden, was sich schlussendlich aber mit Sicherheit gelohnt hat.

Der Schreibstil ist betont locker gehalten und macht es einfach, der Handlung zu folgen. Im ersten Moment hat der Erzählstil für mich nicht so ganz zur Thematik gepasst, mit der Zeit habe ich diesen unterhaltsamen Ton aber zu schätzen gewusst.

Protagonist Pirlo ist in mehrfacher Hinsicht nicht unbedingt das, was man einen klassischen Anwalt nennen würde. Als Figur macht ihn das eindeutig interessant, zumal seine Hintergrundgeschichte einen deutlichen Beitrag zu der ein oder anderen äußerst komischen Situation leistet. Wirkliche Tiefe habe ich bei ihm allerdings bis zum Schluss vermisst, wobei ich das in Hinblick auf die Funktion dieses Buches als Reihenauftakt noch irgendwie verschmerzen kann.

Was mich schlussendlich nicht ganz so glücklich gemacht hat, war der Aufbau des Spannungsbogens. Ein wenig mehr Fokus hätte die Geschichte auf jeden Fall zielgerichteter gestalten können, was mich vermutlich doch etwas mehr hätte begeistern können.


Fazit
Wer Justizkrimis mit einer ordentlichen Portion Humor und sehr ungewöhnlichen Figuren mag, dem wird dieses Buch definitiv zusagen. Für mich war die Erzählweise zwar zunächst eher gewöhnungsbedürftig, im Endeffekt bin ich aber trotzdem sehr gespannt darauf, wie es im zweiten Teil mit den Protagonisten und ihrer Geschichte weitergehen wird.

Dafür vergebe ich vier Bücherstapel.

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  • Handlung
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Veröffentlicht am 30.08.2021

Love is in the air

Man of the Year - Scandal Love
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Worum geht’s?
Robert Davenport ist nicht nur New Yorks jüngster Bürgermeister aller Zeiten, sondern auch der beliebteste. Nach dem Ende seiner zweiten Amtszeit muss er sich jedoch in neue Gefilde aufmachen ...

Worum geht’s?
Robert Davenport ist nicht nur New Yorks jüngster Bürgermeister aller Zeiten, sondern auch der beliebteste. Nach dem Ende seiner zweiten Amtszeit muss er sich jedoch in neue Gefilde aufmachen – und wenn es nach seinem Wahlkampfmanager ginge, dann wäre der nächste Schritt der Posten des Gouverneurs. Als er dann aber auf Addie Blake trifft, fliegen die Funken zwischen ihnen, und auf einmal scheint ihm die nächste Wahl gar nicht mehr so wichtig zu sein. Gäbe es da bloß den kleinen Haken nicht, der eine Beziehung zwischen den beiden unmöglich zu machen scheint: Addie ist die skandalumwitterte Tochter des aktuellen Gouverneurs, die eigentlich so viel Abstand wie nur irgend möglich zum Umfeld ihres Vaters halten will.


Meine Meinung
Die Welt der New Yorker Politik ist definitiv kein gewöhnliches Setting in diesem Genre und trifft sicherlich nicht unbedingt jeden Lesegeschmack. Mich persönlich konnte Lauren Layne hiermit aber definitiv überzeugen, und für die Zukunft könnte ich mir ähnliche Geschichten auf jeden Fall vorstellen.

Der Schreibstil der Autorin hat mit wie auch schon bei ihren letzten Büchern wirklich gut gefallen, er lässt sich flüssig weg lesen und macht es unglaublich einfach, die Geschichte in einem Zug zu inhalieren.

Auch die beiden Protagonisten mochte ich wirklich gerne, wobei sie meiner Meinung nach beide durchaus noch ein wenig mehr Tiefe hätten vertragen können. Robert war aber trotzdem ein spannender Charakter, der mich mit seiner Zielstrebigkeit und seiner Integrität wirklich positiv überrascht hat. Wäre das Buch ein wenig länger gewesen, hätte er vermutlich auch noch ein wenig mehr Raum für seine Charakterentwicklung gehabt. Addie kam für meinen Geschmack insgesamt ein kleines bisschen zu kurz, was im Endeffekt aber bloß dazu geführt hat, dass ihr Potenzial nicht vollkommen ausgeschöpft wurde.

Die Beziehung der beiden wurde meiner Meinung nach dann aber wieder sehr gut umgesetzt, was die Geschichte definitiv maßgeblich getragen hat. Wenn die beiden aufeinander treffen, fliegen immer irgendwie die Funken, was unterhaltsam zu lesen war und das Romantikerherz höher schlagen lässt.


Fazit
Selbst wenn man nicht so wirklich auf Politik steht, kann man diese Geschichte und ihre Protagonisten lieben. Die Mischung aus Ernsthaftigkeit, Spannung und wirklich gelungener Liebesgeschichte hat mich definitiv begeistern können und macht Lust auf ähnliche Geschichten.

Von mir gibt es dafür vier Bücherstapel.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.08.2021

Spannend mit leichten Schwächen

Die Akte Adenauer
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Worum geht’s?
Kurz vor der zweiten Bundestagswahl in der Nachkriegsgeschichte Deutschlands wird ein hochrangiger Beamter des BKA ermordet. Philipp Gerber, der dessen Nachfolge antreten soll, wird mit der ...

Worum geht’s?
Kurz vor der zweiten Bundestagswahl in der Nachkriegsgeschichte Deutschlands wird ein hochrangiger Beamter des BKA ermordet. Philipp Gerber, der dessen Nachfolge antreten soll, wird mit der Aufklärung des Falls beauftragt – und gerät prompt in ein Wirrwarr aus politischen Interessen, Konflikten und Gefühlen, das die junge Bundesrepublik fest im Griff hat.


Meine Meinung
Vor Krimis in historisch bedeutenden Settings habe ich normalerweise immer ein kleines bisschen mehr Respekt, da es nicht jedem Autor immer gelingt, die passende Balance zwischen Kriminalfall und historischen Betrachtungen zu finden. Der Schreibstil liest sich hier aber überwiegend flüssig und hat mich recht schnell in einen angenehmen Flow versetzt. Das Setting wird dabei wirklich anschaulich beschrieben, ohne zu leiernd zu werden oder zu viel Augenmerk auf für die Handlung eigentlich irrelevante Fakten zu legen.

Was der Geschichte jedoch eventuell ganz gut getan hätte, wären mehrdimensionalere Charaktere gewesen. Zu Beginn habe ich das noch auf das frühe Stadium der Handlung geschoben, mit der Zeit hat mir aber doch so ein wenig die Tiefe bei den Figuren gefehlt, was insbesondere bei Protagonist Philipp schade war. Ein wenig seltsam fand ich auch ehrlich gesagt, dass so krampfhaft versucht wurde, eine Liebesgeschichte in der Handlung unterzubringen. Meiner Meinung nach wirkte das irgendwie ein wenig seltsam, und notwendig war es eigentlich auch nicht.

Gut gefallen hat mir dann wiederum die Aussicht auf weitere Bände der Reihe. Hier sehe ich definitiv Potenzial für eine genauere Charakterentwicklung des Protagonisten, die in diesem Buch vielleicht noch nicht ganz so viel Platz gefunden hat, weitere Geschichten aber definitiv spannend machen würde.


Fazit
Wer Krimis, historische Romane oder beides zusammen mag, dem wird dieses Buch auf jeden Fall gefallen. An einigen Stellen hat die Geschichte meiner Meinung nach zwar ein wenig geschwächelt, im Großen und Ganzen konnte sie mich aber wirklich gut unterhalten.

Von mir gibt es dafür vier Bücherstapel.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.08.2021

Hochspannend erzählt

Die letzte Wahl
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Worum geht’s?
Kurz vor der nächsten Bundestagswahl will die rechtspopulistische Volkspartei einen Umsturz in Deutschland vorbereiten. Durch Zufall erfährt Journalist Nicholas Moor von den Plänen und begibt ...

Worum geht’s?
Kurz vor der nächsten Bundestagswahl will die rechtspopulistische Volkspartei einen Umsturz in Deutschland vorbereiten. Durch Zufall erfährt Journalist Nicholas Moor von den Plänen und begibt sich mitten ins Zielfeuer der Partei – denn die können es nicht riskieren, dass ihre undemokratischen Absichten so kurz vor der Wahl an die Öffentlichkeit gelangen. Je tiefer Nicholas in das Netz aus Intrigen und Machtkämpfen eintaucht, desto schneller steuert er auf eine Katastrophe zu. Eine Katastrophe, deren Ausmaß nicht einmal Nicholas selbst abzuschätzen vermag.


Meine Meinung
Dieser Geschichte gelingt es wirklich, beängstigende und gleichzeitig nicht völlig unrealistische Zukunftsentwürfe miteinander zu verbinden, die Spannung bis zur letzten Seite zu halten und den Leser zu fesseln.

Der Schreibstil ist wirklich angenehm und flüssig zu lesen, weshalb man trotz der doch nicht ganz leicht verdaulichen Thematik recht schnell durch die Geschichte fliegt. Zwischenzeitlich musste ich immer mal wieder ganz bewusste Pausen machen, um über das Gelesene nachzudenken und zu verarbeiten, wie realistisch solche Schreckensszenarien doch auch sein können.

Sehr interessant gemacht fand ich außerdem, wie perfide die gesamte Handlung eigentlich eingefädelt wurde. Dadurch, dass man sich das Beschriebene nicht nur bildlich, sondern auch realistisch vorstellen konnte, kam zu keinem Zeitpunkt im Buch Langeweile auf.

Was mich im Prinzip als einziger Punkt an dieser Geschichte gestört hat, war der Protagonist Nicholas. Seine faktische Abhängigkeit von Tabletten und Alkohol macht ihn in meinen Augen ehrlich gesagt nicht unbedingt zu einem Helden, dem man seine Rettungen aus brenzligen Situationen als besonders authentisch abkauft. Die Menge an Verfolgungsjagden und Waffen, die hier Einzug in die Handlung findet war daher meiner Meinung nach doch etwas zu viel des Guten und hätte ruhig ein wenig reduziert werden können.


Fazit
Grundsätzlich hat mich dieses Buch auf jeden Fall begeistert, auch wenn insbesondere der Protagonist nicht vollständig überzeugen konnte. Spannend zu lesen ist dieses Buch aber auf jeden Fall, weshalb ich es definitiv jedem empfehlen kann, der Politthriller und jede Menge Action mag.

Von mir gibt es dafür knappe vier Bücherstapel.

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Veröffentlicht am 03.08.2021

Wichtiges Thema, etwas zäh erzählt

In all seinen Farben
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Worum geht’s?
Als Robin eine Absage von Londons renommiertester Schauspielschule bekommt, steht er plötzlich vor den Trümmern seines größten Traums. Während seine Freunde Zukunftspläne schmieden, weiß ...

Worum geht’s?
Als Robin eine Absage von Londons renommiertester Schauspielschule bekommt, steht er plötzlich vor den Trümmern seines größten Traums. Während seine Freunde Zukunftspläne schmieden, weiß er gar nicht mehr, was er eigentlich mit seinem Leben anfangen soll. Als die Clique dann aber seinen achtzehnten Geburtstag mit dem Besuch einer Dragshow feiert, taucht Robin in eine neue Welt ein – eine Welt, die ihm ungeahnte Möglichkeiten eröffnet.


Meine Meinung
Auch wenn ich bisher noch so gar keine Ahnung von Drag hatte, konnte diese Geschichte nicht nur eine Wissenslücke bei mir schließen, sondern mich auch wirklich gut unterhalten.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen, und selbst die hin und wieder auftauchenden Chatverläufe wurden zu meiner Überraschung passend in den Fließtext integriert.

Mit den Charakteren habe ich mich allerdings zeitweise ein wenig schwer getan, womit ich zum betreffenden Zeitpunkt tatsächlich gar nicht mehr gerechnet hatte. Zu Beginn fand ich die Figuren eigentlich sehr sympathisch und hatte auch nicht das Gefühl, dass irgendeinem der Protagonisten Tiefe fehlen würde. Je weiter die Geschichte aber voranschritt, desto häufiger hatte ich aber irgendwie das Gefühl, dass einzelne Figuren nur noch sehr oberflächlich behandelt wurden und der Fokus eher auf der eigentlichen Handlung lag.

Die plätscherte für meinen Geschmack zunächst etwas zu lange einfach nur so vor sich hin, was in Bezug auf die Charaktere zwar zunächst eine detailliertere Darstellung ermöglicht hat, mir persönlich in dieser Form aber ein ganz kleines bisschen zu lange gedauert hat. Wäre die Balance an dieser Stelle etwas ausgeglichener gewesen, wäre ich jetzt nämlich mit Sicherheit restlos begeistert von der gesamten Geschichte.


Fazit
So gut wie die Idee der Geschichte auch ist, für meinen Geschmack hat sich die Handlung etwas zu zäh gestaltet und auch die Charaktere hätten noch eine kleine Überarbeitung vertragen können. Insgesamt liest sich das Buch aber sehr angenehm, und auch ohne Vorwissen zum Thema Drag wird man schnell in diese schillernde Welt gezogen.

Von mir gibt es dafür vier Bücherstapel.

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