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Veröffentlicht am 28.03.2021

Solide, aber ohne große Spannung

Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden
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"Der Countdown-Killer" ist das Thrillerdebüt der Autorin Amy Suiter Clarke und erschien 2021 mit 432 Seiten als Paperback im Fischer Scherz Verlag der S. Fischer Verlagsgruppe.

Elle Castillo ist eine ...

"Der Countdown-Killer" ist das Thrillerdebüt der Autorin Amy Suiter Clarke und erschien 2021 mit 432 Seiten als Paperback im Fischer Scherz Verlag der S. Fischer Verlagsgruppe.

Elle Castillo ist eine True-Crime-Podcasterin, deren Charakter sich erst einmal kaum einschätzen lässt. Ihre eigene geheimnisvolle Vergangenheit wird viel zu lange nur angedeutet, wodurch ich keine Beziehung zu der Protagonistin entwickeln konnte um mitzufühlen und Verständnis aufzubringen.
Dies bezieht sich auch auf die Opfer des Countdown-Killers, da jede Frau/jedes Mädchen in den Podcastfolgen nur kurzzeitig angeschnitten wird, obwohl ich als Leserin gerne mehr davon gelesen bzw. erfahren hätte.

Der Thriller gliedert sich in 4 Teile: "Der Countdowm" (befasst sich mit den ehemaligen Opfern), "Der Neustart" (das Grauen beginnt erneut), "Der Auslöser" (wir lernen den Täter und die Hintergründe kennen) und "Die Opferung" (das Ende).
Während dieser Abschnitte wechselt man von der Erzählperspektive immer mal wieder zu den Podcastfolgen, die als Interview oder Monolog verfasst sind und hauptsächlich Informationen liefern.
Es dauerte etwas bis ich in diesen Wechsel hinein gefunden habe, da die interessantesten Momente anfangs für mich nur im Podcast zu finden waren.

Leider transportierte der Thriller nach meinem Geschmack zu wenig Spannung. Großteils wegen der fehlenden Beziehung zu Elle und den kurzweiligen interessanten Podcasts, aber auch weil manches Ereignis in der Handlung nicht so überraschend kam wie man es sich bei einem Thriller wünscht.
Ich war zu keiner Zeit sprachlos, verängstigt oder irgendeine andere typische Emotion, die dieses Genre hervorruft.

Die Idee hinter dem Buch gefiel mir gut, der Aufbau und Schreibstil selbst auch, allerdings war es noch ausbaufähig. Daher gibt es von mir solide 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 28.03.2021

Eine tolle emotionale Reise

Das Leben ist zu kurz für irgendwann
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"Das Leben ist zu kurz für irgendwann" ist ein Roman von Ciara Geraghty und erschien 2021 als Hardcover mit 384 Seiten im Goldmann Verlag der Penguin Random House Gruppe.

Die Geschichte dreht sich um ...

"Das Leben ist zu kurz für irgendwann" ist ein Roman von Ciara Geraghty und erschien 2021 als Hardcover mit 384 Seiten im Goldmann Verlag der Penguin Random House Gruppe.

Die Geschichte dreht sich um die an Multiple Sklerose erkrankte Iris, ihrer besten Freundin Terry und deren dementen Vater Eugene, die zusammen auf eine ungewöhnliche Reise gehen, die das Leben der Protagonisten grundlegend verändern wird.

Iris ist eine lebensfrohe 58 jährige Frau, deren Schicksal das Leid einer Krankheit ist, deren schlimmsten Folgen in Art von selbstbestimmten Sterben sie in der Schweiz entfliehen will so lange ihr das noch möglich ist.
Terry ist das Gegenteil von iris und ein absoluter Kopfmensch, in Gedanken auch an ihr Wirken auf die Außenwelt. Gesteuert von Ängsten und Sorgen kommt sie hinter Iris Geheimnis und setzt alles daran sie von diesem Vorhaben abzuhalten.

Die Reise von Dublin bis nach Zürich hält viele Abenteuer für alle drei bereit und Ciara Geraghty glänzt hier mit einem leichten, lockeren und verständlichem Schreibstil, der einen die Zeit vergessen lässt. Die Emotionen und Gedanken werden in den richtigen Momenten transportiert, was mich besonders positiv gestimmt hat.
Auch, wenn ich weitaus mehr tiefe Gefühle und Tränen erwartet hatte, so bin ich keineswegs enttäuscht worden, da die vermittelten Werte wie z.B. Freundschaft, Glück u.v.m mir viel wichtiger wurden und erschienen.

Der Wandel der Charaktere erschien mir im Verlauf der Handlung realistisch und nachvollziehbar und ich konnte alle drei Protagonisten ins Herz schließen. Meine einzige Anitpathie galt anfangs Brendan, Terrys Mann, doch auch hier wurde ich noch überrascht.

"Das Leben ist zu kurz für irgendwann" hat mich berührt, gut unterhalten und mich über manches nachdenken lassen. Eine tolle emotionale Geschichte und Reise, die ich mit 5 Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 23.03.2021

Erzwungener Humor trifft lange Kapitel

Darf ich dich jetzt behalten?
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"Darf ich dich jetzt behalten?" ist ein Roman von Sophia Money-Coutts und erschien 2020 als Taschenbuchausgabe mit 512 Seiten im Penguin Verlag der Penguin Random House Gruppe.

Aufmerksam wurde ich auf ...

"Darf ich dich jetzt behalten?" ist ein Roman von Sophia Money-Coutts und erschien 2020 als Taschenbuchausgabe mit 512 Seiten im Penguin Verlag der Penguin Random House Gruppe.

Aufmerksam wurde ich auf das Buch nicht nur wegen dem Cover und dem Klappentext, sondern wegen der "Ein Lacher pro Minute - genial!" der "Hello!".
Ein spritziger Roman mit Humor und Liebe kann ja schließlich nie verkehrt sein. So dachte ich jedenfalls.

Beim Einstieg ins Buch kam ich zum ersten Mal etwas ins Stolpern. Der Beginn ist zwar recht einfach und führt den Leser auf gute Art in die Handlung, doch ich merkte direkt, sollte es mit der Protagonistin Lil so weiter gehen, dann kommen wir nicht auf eine Ebene. Und so blieb es leider.
Ihr Charakter erschien mir oftmals viel zu naiv, was natürlich nicht verwunderlich ist, denn jedes Drama im Verlauf fügte sich immer dem Positiven und das Leben blieb für Lil scheinbar recht einfach.

So wuchs Lil weder an neuen Aufgaben, noch lernter sie aus Fehlern.
Ein persönlicher Dorn im Auge war mir der Grund, wieso der Charakter überhaupt schwanger wurde. Dass das Thema Verhütung von der Autorin recht lapidar in meinen Augen behandelt wurde und ausschließlich zur Vermeidung einer Schwangerschaft gezählt wird, sehe ich in diesem Buch bei dem Thema One-Night-Stand doch etwas kritisch.

Die angepriesenen Lacher suchte ich in diesem Roman oftmals vergebens. Eventuell passten der Humor von Sophia Money-Coutts und mir nicht zusammen. Doch viel zu oft wirkten Passagen zu erzwungen um einen Witz zu transportieren, sodass es den Humor zerstörte.
In Anbetracht so mancher Kapitellänge (teils an die 50 Seiten) lies mich das Buch zu oft genervt aufschnaufen und es wieder bei Seite legen.

Positive Aspekte fand ich allerdings auch. Der Grundschreibstil der Autorin war solide und stockte bei mir lediglich durch den Humor und die Kapitellänge.
Die Freundschaft zwischen Lil, Jess und Clem transportierte einen innigen Zusammenhalt, besonders am Ende, und gefiel mir richtig gut.

"Darf ich dich jetzt behalten?" konnte mich leider weder überzeugen noch groß unterhalten, was mich leider zu dem Schluss kommen lässt diesen Roman lediglich mit 2 Sternen zu bewerten.

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Veröffentlicht am 19.03.2021

Das Ende hat die 5 Sterne zerstört

Dark Places - Gefährliche Erinnerung
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"Dark Places" ist ein Roman von Gillian Flynn, der 2015 als Taschenbuch mit 464 Seiten im Fischer Verlag erschien.

Das Buch erzählt die Geschichte von Libby, die mit 7 Jahren ihre Familie auf tragische ...

"Dark Places" ist ein Roman von Gillian Flynn, der 2015 als Taschenbuch mit 464 Seiten im Fischer Verlag erschien.

Das Buch erzählt die Geschichte von Libby, die mit 7 Jahren ihre Familie auf tragische Weise verloren hat. Der Täter? Ihr 15 jähriger Bruder Ben, der nun mittlerweile seit 25 Jahren im Gefängnis sitzt. Doch ist dies wirklich die Wahrheit?

Gillian Flynn führt mit einem flüssigen Schreibstil durch die Geschichte und springt dabei in die Perspektiven von Libby (Gegenwart), ihrer Mutter Patty (Vergangenheit) und ihrem Bruder Ben (Vergangenheit). Besonders positiv ist mir bei diesem Aufbau aufgefallen, dass die Geschichte zu jeder Zeit fortlaufend erzählt wird und sich die Kapitel von Mutter und Sohn dadurch sehr gut ergänzen.

Ganz klar im Fokus des Buches steht die Spannung, welche sich durchgehend bis kurz vor Schluss hält. Während des Lesens ließen sich verschiedenste Theorien bezüglich des Tatgeschehens und des Täters entwickeln, da neben einer doch zunächst sehr unsympathischen Protagonistin (Libby) sich auch viele weitere Charaktere ins negative Spielfeld rückten. So sorgte manches Verhalten der Personen bei mir oftmals für Unverständnis.

Als sich die Handlung auf den letzten 50 Seiten dem Ende näherte und die Auflösung greifbar war, wurde meinen Meinung über das Buch, welches mich doch die ganze Zeit positiv begeistert hatte, zwiegespalten und etwas enttäuscht. So viele Theorien hatte ich von Anfang an im Kopf und dann das? Eine Lösung, die sich zwar in die Story super einfügt, vom Lesegefühl aber einfach nicht passte und auch niemals hätte vorhergesehen werden können.

Warum "Dark Places" hier in das Genre Roman statt Thriller eingeordnet wurde bleibt mir bis zum Schluss allerdings ein Rätsel. Anhand der Spannung und der ein oder anderen blutigen und leicht psychopathischen Szenen trifft es meiner Meinung nach nicht die Kriterien eines Romans.

Auf Grund der vielen unsympathischen Aspekte der Charaktere, wenn auch von der Autorin gewollt, und der nicht gänzlich überzeugenden Auflösung verbleibe ich bei einer 4 Sterne Bewertung und empfehle das Buch gerne und positiven Gewissens weiter.

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Veröffentlicht am 16.03.2021

Spannung erreichte mich zu spät

The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen?
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"The woman in the window" ist ein Thriller von Autor A. J. Finn und erschien 2018 als Paperback mit 544 Seiten im blanvalet Verlag der Penguin Random House Gruppe.

Protagonistin der Geschichte ist Anna ...

"The woman in the window" ist ein Thriller von Autor A. J. Finn und erschien 2018 als Paperback mit 544 Seiten im blanvalet Verlag der Penguin Random House Gruppe.

Protagonistin der Geschichte ist Anna Fox, die auf Grund eines Traumas an Agoraphobie leidet und ihr Haus dadurch nicht verlassen kann.
Als Zeitvertreib nutzt sie das Fenster für ihren Blick in die Welt und beginnt ihre Nachbarn zu beobachten. Leider bleibt ihr Hobby dabei nicht ohne Folgen.

Mir gefielen die Schilderungen über Annas Leben und ihre Angst, denn beides kam mir dadurch sehr realistisch vor. Leider empfand ich aber den Großteil des Anfangs dadurch auch sehr fad, denn der Handlungsort war immer der gleiche und es passierte relativ wenig, sodass ich irgendwann schon recht ungeduldig auf den durch den Klappentext angekündigten Showdown wartete.

Doch schnell fand ich mich danach in einem wirren Strudel wieder. Genau wie Anna wusste ich nicht mehr was nun wahr und was falsch gewesen ist. Im Gegensatz zu ihr empfand ich dies allerdings weniger beängstigend, denn jegliche Emotionen, die einer Spannung gleichgesetzt werden konnten, stellten sich bei mir einfach nicht ein.
Die beiden Beamten schienen mir zu glatt, voreingenommen und desinteressiert. Natürlich gab es eine Vorgeschichte bezüglich Anna, doch alles blieb nach meinem Empfinden stark oberflächlich.

Als das Buch schließlich auf das Ende und die Auflösung zu ging packte es mich doch noch und es kam Action und Tempo in die Geschichte, wenn auch relativ spät, so hat dies dem Thriller noch mal ein paar positive Aspekte verliehen. Auch war der Ausgang für mich so nicht vorhersehbar und hat mich noch überrascht.

Der Schreibstil hat an sich gut geführt und war durch die kurzen Kapitel flüssig und verständlich. Einzelne Passagen bedurften zwar dem ein oder anderen Moment bis man ganz drin war, fielen aber kaum negativ ins Gewicht.

"The woman in the window" hat meine Erwartungen leider kaum erfüllt, weswegen ich nur solide 3 Sterne vergeben kann.

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