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Veröffentlicht am 19.10.2023

Sehr detailreich, Schwächen bei den Charakteren

Die Schwarze Königin
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Ich habe schon einige Romane von Markus Heitz gelesen und mag seine Welten, die er erschafft. Diesmal hat sich der Autor an eine reale historische Figur herangewagt. Über die schwarze Königin, über die ...

Ich habe schon einige Romane von Markus Heitz gelesen und mag seine Welten, die er erschafft. Diesmal hat sich der Autor an eine reale historische Figur herangewagt. Über die schwarze Königin, über die ich vorher nichts wusste, gibt es einige Legenden, die er zum Anlass nahm eine ganz eigene Welt zu erschaffen.
Der Roman ist in zwei Handlungssträngen aufgebaut. In den historischen Strang, der die Geschichte der Schwarzen Königin im 15Jh. beschreibt und im heute, der den jungen Mann Len im Vordergrund hat. Die Schwarze Königin basiert auf der historischen Figur Barbara von Cilli, der zweiten Ehefrau von Kaiser Sigismund. Zu ihr gibt es viele Gerüchte bzgl. Okkultismus und Alchemie, perfekte Figur also für einen Fantasyroman. Dazu gibt es noch die üblichen Vampire.
Im heute ist Len auf der Rundreise in Osteuropa, sozusagen um seine Wurzeln zu erkunden. Seine Oma meinte, er stammt von den berühmten Vlad dem Zweiten ab. Auf dieser Reise kommt es zu merkwürdigen Zwischenfällen, die ihn immer mehr in die Geschichte von Barbara, Okkultismus und Vampiren entführt.
Beide Handlungsstränge sind sehr detailreich beschrieben. Ich konnte mir die Umgebungen sehr gut vorstellen. Markus Heitz hat mich unter anderem ins jetzige Prag entführt und dafür gesorgt, dass ich einen Heißhunger auf tschechisches Bier und Knödel bekam. Auch der historische Part ist sehr gelungen, was nicht einfach war, da in dieser Zeit auch geschichtlich viel passierte, was gut eingebunden wurde. Ein Manko waren dagegen die Charaktere, die meiner Meinung nach, nur oberflächlich behandelt wurden. Ich verstand ihren Antrieb für ihre Handlungen nicht, sei es Barbara oder Len. Ich konnte mich nicht wirklich in sie hineinversetzen, ich fühlte mich eher wie ein Zuschauer, als mittendrin. Was ich persönlich auch schwierig fand, waren die Bezüge zu anderen Romanen von Markus Heitz. Ich habe zwar einige von ihm gelesen aber nicht alle der Pakt der Dunkelheit Reihe, auf die im Roman immer wieder Bezug genommen wurde. Aber gut, jetzt habe ich richtig Lust bekommen das nachzuholen.
Insgesamt ein sehr spannender Roman, der zum Teil sehr überraschend war, aber die Tiefe, die bei der Geschichte war, fehlte den Charakteren. Dennoch würde ich mich freuen, wenn es einen 2. Teil gibt, denn das Ende hat mich etwas unbefriedigt zurückgelassen.

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Veröffentlicht am 12.10.2023

Perfekt zum Vorlesen

Das kleine Gespenst: Das kleine Gespenst
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Leider habe ich die Otfried Preußler Bücher nicht in meiner eigenen Kindheit kennengelernt. Die Neuauflage seiner bekanntesten Bücher zum 100. Geburtstag habe ich nun zum Anlass genommen meinen Sohn (6 ...

Leider habe ich die Otfried Preußler Bücher nicht in meiner eigenen Kindheit kennengelernt. Die Neuauflage seiner bekanntesten Bücher zum 100. Geburtstag habe ich nun zum Anlass genommen meinen Sohn (6 Jahre) mir die Geschichte vom Kleinen Gespenst näher zu bringen.
Die neue Ausgabe ist sehr schön gestaltet. Ein dicker Pappeinband, lässt eine Vertiefung in Form eines Schlüsselloches frei, wo das kleine Gespenst durchschaut. Sehr passend zur Geschichte, denn das kleine Gespenst lebt auf einer Burg und hat ein dickes Schlüsselbund mit dem es Türen und Truhen öffnen kann. Eigentlich ist sein Leben als Gespenst sehr schön, aber es hat einen Traum, den Traum auch mal am Tag aktiv zu sein.
Otfried Preußler schreibt sehr detailliert und empathisch. Die Gefühle des kleinen Gespenstes sind gut nachvollziehbar auch für jüngere Kinder. Mein Sohn hat nicht immer alles verstanden, was nicht am Inhalt, sondern an der zum Teil „älteren Sprache“ oder heute kaum mehr benutzten Worten liegt. Das hat dem Lesegenuss aber keinen Abbruch getan. Ich habe es ihm dann immer kurz erklärt und gut ist. Beiden haben uns die vielen farblichen Illustrationen gefallen. Sehr schön gezeichnet mit vielen kleinen Dingen zum Entdecken.
Ich kann dieses Buch sehr empfehlen. Ich habe es vorgelesen und fand die Länge der einzelnen Kapitel sehr gut dafür. Die Mischung aus kleinen Einzelgeschichten, die eingebettet sind in einer großen Geschichte haben mir gut gefallen. Absolute Kaufempfehlung.

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Veröffentlicht am 12.10.2023

Vielfältiger Thriller

Apfelmädchen
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„Apfelmädchen“ ist ein Thriller, der auf mehrere Zeiten und Handlungsebenen spielt, deshalb empfehle ich ihn eher zu Lesen, als zu Hören. Ich habe das Hörbuch dazu gehört und es war wirklich sehr schwer ...

„Apfelmädchen“ ist ein Thriller, der auf mehrere Zeiten und Handlungsebenen spielt, deshalb empfehle ich ihn eher zu Lesen, als zu Hören. Ich habe das Hörbuch dazu gehört und es war wirklich sehr schwer für mich rein zu kommen. Viele Namen und Geschichten, die für mich zuordenbar waren, aber ich froh dran geblieben zu sein, denn ab der Hälfte wurde es richtig spannend und auch überraschend. Die Geschichte hat sich für mich in eine ganz andere Richtung entwickelt als gedacht.
Das Ermittlerteam von Idun und Calle war mir sehr sympathisch. Beide Charaktere haben sich auch nicht so in den Vordergrund gedrängt, sondern der Fokus blieb auf den Ermittlungen. Die Geschichte hat sehr viel zu bieten, zum Teil schon fast zu viel: Mord, Eifersucht, häusliche Gewalt, Sekte und Entführung. Ein bisschen weniger hätte der Geschichte keinen Abbruch getan.
Gut beschrieben waren die Auswirkungen auf die Psyche. Wie wirken die Verbrechen auf einen Menschen, was macht es mit ihm.
Insgesamt hat mich der Thriller bis auf die Anfangsschwierigkeiten gut unterhalten. Ich würde mich freuen, weitere Teile mit dem Ermittlerduo zu lesen oder zu hören. Die Hörbuchsprecherin war auch angenehm und man merkt, dass sie ein Profi ist. Sie hat versucht, trotz der Vielzahl an Charaktere sie unterschiedlich zu betonen, was bei der Unterscheidung geholfen hat.

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Veröffentlicht am 11.10.2023

Schöner Cosy Krimi für die Weihnachtszeit

Mord kennt keine Feiertage
3

Ich liebe die Vorweihnachtszeit und ich liebe Krimis, also wenn ich mir das Cover anschaue, was meiner Meinung nach übrigens sehr gelungen, finden meine zwei Lieben hier zusammen. Protagonist ist ein gemütlicher, ...

Ich liebe die Vorweihnachtszeit und ich liebe Krimis, also wenn ich mir das Cover anschaue, was meiner Meinung nach übrigens sehr gelungen, finden meine zwei Lieben hier zusammen. Protagonist ist ein gemütlicher, dem Essengenuss nicht abgeneigter Chief Inspector, der mir sofort sympathisch war. Auf den Anruf seines Freundes Robin Chandler macht er sich trotz schlechten Wetters und seinen Weihnachtsplänen sofort auf dem Weg, um ihm zu helfen. Chandler ist auf einer Insel in Cornwall zusammen mit anderen Personen. Diese wurden alle von Lord Bainbridge eingeladen, der nun tot ist. Kurz nachdem Chief Inspector Smart ankommt, wird das Wetter so schlecht, dass alle auf der Insel festhängen ohne Kontakt zum Festland. Die Ermittlung kann starten.
Das Setting ist sehr gelungen. Schnee, ein einsamer Landsitz ohne Kontakt zur Außenwelt. Ganz wunderbar für einen weihnachtlichen Krimi. Dem Autor gelingt es auch sehr gut die Stimmung einzufangen, einerseits die Abgeschiedenheit, anderseits aber auch die Gemütlichkeit des Landsitzes. Oft wirkte der Roman für mich auch eher, dass er vor 100 Jahren spielt, als in der Jetztzeit, nur wenn dann z.B. ein Handy in der Geschichte auftauchte, fühlte ich mich wieder in die richtige Zeit gerückt.
Die Charaktere sind sehr verschieden und zum Teil auch etwas überzogen. Leider sind sie bis auf Smart auch wenig beschrieben, sie sind für mich nicht so richtig zu fassen gewesen. Das war natürlich auch der Handlung geschuldet, da sie alle verdächtig waren. Bei der ersten Hälfte des Romans hatte ich auch die ganze Zeit das Gefühl, dass der Roman aus einer Reihe stammt, bei denen ich die Vorgängerbände nicht kenne, denn es wurde immer wieder Bezug auf vorhergehende Fälle von Smart und Chandler genommen. Der Roman ist aber einzeln. Für mich war das verwirrend und war für die Handlung nicht notwendig.
Der Roman las sich sehr gut, es gibt überraschende Wendungen und das Ende konnte ich nicht vorhersehen. Das war zum einen aber auch ein Problem, natürlich werde ich gerne vom Ende überrascht. Aber hier kam es sehr unerwartet und es wurde nicht so richtig darauf hingearbeitet. Einige Fragen blieben unbeantwortet, dass fand ich sehr schade. Ich hätte mir einfach eine interessantere Aufklärung erhofft. Dennoch wurde ich gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 28.09.2023

Die Liebe zum Stricken wunderbar erzählt

Innehalten, Masche halten
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Ich habe das Stricken in den letzten Jahren für mich wieder entdeckt und wirklich lieben gelernt. Da sprach mich der Titel des Buches direkt an.
Die finische Autorin hat es in diesem Sachbuch geschafft, ...

Ich habe das Stricken in den letzten Jahren für mich wieder entdeckt und wirklich lieben gelernt. Da sprach mich der Titel des Buches direkt an.
Die finische Autorin hat es in diesem Sachbuch geschafft, einerseits viele persönliche Anekdoten mit viel Wissen aus Geschichte und Kultur zusammenzubringen, die Stricken als große Gemeinsamkeit haben. Dadurch ist das Buch sehr unterhaltsam und gleichzeitig habe ich viel gelernt. So habe ich mir vorher nie Gedanken gemacht, seit wann wir Menschen eigentlich stricken und wie es dazu gekommen ist.
Das Buch ist wie ein wunderbarer Stricknachmittag mit Freunden. Ich konnte mich wunderbar entspannen, es gab viel zu schmunzeln und ich habe einiges Neues gelernt. Es kam mir vor, als ob ich die Autorin und sie mir wie eine Freundin schrieb. Bei ihren privaten Anekdoten habe ich mich immer wieder selbst entdeckt. Sei es beim Stricken des ersten größeren Werkes oder die Suche nach der passenden Woche. Überall spürt man beim Lesen ihre Liebe zum Handwerk und der Materialien.
Ich habe durch das Lesen noch einen besseren Zugang zum Stricken bekommen und reflektiere meine Arbeit mehr. Bewusster ist mir geworden, was es für ein altes Handwerk ist und wie lange es schon zu unserer Kultur gehört. Dieses Buch kann ich jedem Strickenden empfehlen, vielleicht auch Familie, Partner und Freunde von Strickenden, die dann diese Leidenschaft besser verstehen können und mehr Geduld haben, wenn sie ihre Lieben in den nächsten Wollladen begleiten.

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