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Veröffentlicht am 15.09.2016

Wunderbares Lesevergnügen

Der Pfau
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Ein altes Herrenhaus idyllisch gelegen am Fuße der schottischen Highlands ist Schauplatz dieser ungewöhnlichen Geschichte um einen verrückten Pfau. Ebendieser Pfau macht das Leben von Lord und Lady schwer. ...

Ein altes Herrenhaus idyllisch gelegen am Fuße der schottischen Highlands ist Schauplatz dieser ungewöhnlichen Geschichte um einen verrückten Pfau. Ebendieser Pfau macht das Leben von Lord und Lady schwer. Um die Erhaltung des herrschaftlichen Sitzes finanzieren zu können vermieten sie einen Teil ihrer Räume und Cottages. Nur der Pfau benimmt sich nicht wie erwartet, er greift alles an was blau ist. Dumm nur das die derzeitigen Gäste ein blaues Auto besitzen auf das der Pfau es schnell abgesehen hat. Die Gäste sind aber nicht nachtragend, die Versicherung bezahlt. Dennoch so etwas darf nicht wieder geschehen. Denn neue Gäste sind im Anmarsch. Eine Gruppe von Bänkern mit ihrer Chefin. Sie wollen mit ihrer mitgebrachten Coachin ein Wochenende an ihrer Arbeitseffiziens und Konfliktlösungen arbeiten. Aber für alle wird das Wochenende anders als erwartet und der verrückte Pfau hat seinen Anteil daran.

Isabel Bogdan gelingt ein wunderbarer witziger Roman. Sie zeichnet die sehr unterschiedlichen Charaktere liebevoll und authentisch. Zu Beginn verwechselte ich die vier Bänker noch, aber dann kamen ihre indivuellen Eigenschaften immer mehr hervor. Und so wie man sie als Leser immer besser kennenlernt, lernen sie sich auch gegenseitig gut kennen. Auch das Setting ist liebevoll gezeichnet. Ich wollte am liebsten sofort in dieses alte Haus in der wunderschönen Landschaft. Man merkt die Liebe der Autorin zu Land und Leute. Das für mich großartigste an dem Roman ist für mich aber seine Sprache. Ohne wörtliche Rede erschafft die Autorin einen typisch britischen pointenreichen Sprachstil. Der locker leicht zu lesen ist und einem die ganze Zeit ein Lächeln auf das Gesicht zaubert.

Insgesamt ein Roman der mir wunderbare Lesestunden bereitet hat. Isabel Bogdan sollte sich in Zukunft auf das Romaneschreiben konzentrieren! Ich möchte gerne noch viel mehr von ihr lesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wenig Emotionen

Das Mädchen mit dem Fingerhut
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Ein Mädchen in einem fremden Land wird von einem Mann jeden Tag zum Marktplatz gebracht, um sich ihr Essen zu erbetteln. Sie versteht die Sprache nicht. Eines Tages ist der Mann weg und das Mädchen verläuft ...

Ein Mädchen in einem fremden Land wird von einem Mann jeden Tag zum Marktplatz gebracht, um sich ihr Essen zu erbetteln. Sie versteht die Sprache nicht. Eines Tages ist der Mann weg und das Mädchen verläuft sich. Sie kommt in ein Kinderheim, aber flieht mit zwei Jungs von dort. Nun schlagen sie sich zu dritt durch die Welt, im Kampf gegen Hunger und Kälte.

Eine eigentlich berührende Geschichte, die gerade durch die wenigen Hintergrundinformationen wie Schauplatz und Zeit, überall sein könnte. Auch das Kind könnte jedes sein, sie steht für die viele namenslosen Kinder, die auf der Straße leben müssen. Obwohl mich die Geschichte erschreckt und zum Teil auch fassungslos gemacht hat. Hat sie mich dennoch nur wenig berührt. Das lag zum Einen am sehr nüchternen Sprachstil des Autors. Einfach schnörkellos und kurze Sätze, kaum Beschreibungen. Auch bekam ich keinen wirklichen Zugriff auf die Gedanken- und Gefühlswelt des kleinen Mädchens. Erst spät kamen für mich Emotionen auf. Des Weiteren blieben für mich einfach zu viele Fragen offen, alles blieb sehr wage. Auch das Ende blieb offen. Für mich ohne einen Hoffnungsschimmer.

Es ist kein schlechtes Buch, aber es hat mich wenig bewegt und ich würde es nicht weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schicksalsschläge

Vom Ende der Einsamkeit
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Ich gehöre wohl zu den wenigen Menschen, die Benedict Wells noch nicht kannten und bin völlig unvoreingenommen an den Roman herangegangen.

Erzählt wird die Geschichte von Jules, der seine Eltern durch ...

Ich gehöre wohl zu den wenigen Menschen, die Benedict Wells noch nicht kannten und bin völlig unvoreingenommen an den Roman herangegangen.

Erzählt wird die Geschichte von Jules, der seine Eltern durch eine Autounfall verliert. Mit seinem zwei älteren Geschwistern muss er danach auf ein Internat. Jeder der drei Geschwister geht anders mit seiner Trauer um. Sie können sich nicht gegenseitig stützen, im Gegenteil, sie entfernen sich immer mehr voneinander. Die Einsamkeit von Jules ist die ganze Zeit zu spüren. Auch im Erwachsenenleben entwickeln sich dir drei sehr unterschiedlich. Das Schicksal schlägt bei Jules noch mehrmals zu, bis er schließlich ankommt. Der Roman begleitet Jules und seine Geschwister über 30 Jahre. Es gibt immer wieder zeitliche Rückblicke, die am Ende ein schlüssiges Gesamtbild liefern.

Dir Grundstimmung des Romans empfand ich immer als sehr traurig, melancholisch. Selbst bei den Rückblicken zu den glücklichen Familientagen vor dem Autounfall, blieb diese Stimmung im Hintergrund erhalten. Ich hatte immer das Gefühl, dass es die glücklichen Momente nur gibt, damit danach wieder etwas schreckliches passiert. Denn das Schicksal hält einiges für Jules bereit.

Also ich gehöre nach dem Lesen dieses Romans eindeutig auch zu den Benedict Wells Fans. Sein Schreibstil ist großartig. Er schafft mit wenigen Worten ein Atmosphäre, in der ich mich schnell verloren hatte. Auch der Spannungsbogen war die ganze Zeit straff, denn er vermittelte immer das Gefühl, "gleich passiert etwas". Einen halben Punkt Abzug gibt es dafür, dass mir aus welchen Gründen auch immer, die Liebesgeschichte zwischen Jules und seiner Jugendliebe Alva nicht richtig nahe ging. Wahrscheinlich weil es ihnen selbst immer etwas schwer viel, Nähe zuzulassen, aber dennoch fieberte ich bei den beiden nicht so richtig mit, außer natürlich am Ende.

Benedict Wells ist auf alle Fälle ein Autor,den ich mir merken werde!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine Herausforderung

Der Ort, an dem die Reise endet
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Für dieses Buch fällt es mir besonders schwer eine Rezension zu schreiben, denn bis zum Schluss bekam ich keinen richtigen Zugang zur Geschichte. Das lag nicht am Thema, denn gerade die Geschichte Ostafrikas ...

Für dieses Buch fällt es mir besonders schwer eine Rezension zu schreiben, denn bis zum Schluss bekam ich keinen richtigen Zugang zur Geschichte. Das lag nicht am Thema, denn gerade die Geschichte Ostafrikas interessiere ich mich sehr und habe auch einige Vorkenntnisse. Erzählt wird die Geschichte der Familie Oganda. Der Sohn der Familie Odidi Oganda, Student in Nairobi wird erschossen. Seine Schwester Ajani kehrt zu seiner Beerdigung aus Brasilien zurück. Die Familie hält aber nicht zusammen und fängt sich gegenseitig auf. Der Tod von Odidi zeigt eigentlich wie zerrissen die Familie ist. Die Mutter flüchtet in die Wildnis, der Vater verzweifelt an Trauer und Schuld. Durch die Ankunft von Isaiah Bolton, einem Briten, der den Spuren seines Vaters folgt, werden alte Wunden aufgerissen.

Durch die Geschichte der Familie erfährt der Leser einiges über die Entwicklung Kenias nach dem zweiten Weltkrieg, über Gewalt, Korruption und Krieg. Es ein trauriges und grausames, aber auch realistisches Bild welches die Autorin zeichnet. Als große Stärke ihres Erzählstil empfand ich die Landschaftsbeschreibungen. Der Norden Kenias ist ein trockenes karges Land. Yvonne Adhiambo Owuor beschreibt es so, dass man die Verbundenheit sofort fühlt und ich mir, obwohl es soweit entfernt schien, direkt vorstellen konnte. Aber insgesamt kam ich mit ihrem Erzählstil nicht so gut klar, ich schleppte mich regelrecht durch das Buch. Ich fand einfach keinen Zugang zu den Charakteren. Es sind harte Schicksale, die sie zum Teil erleiden mussten, dennoch konnte ich kaum Gefühle zu ihnen aufbauen.

Es ist kein schlechtes Buch und ich denke jeder findet seinen eigenen Zugang oder eben nicht. Es ist kein einfacher Roman und fordert einen heraus. Ich bin gescheitert, es ist einfach kein Roman für mich.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Zu inkonsequent

Rotwein für drei alte Damen oder Warum starb der junge Koch?
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Bei diesem Buch fiel mir als erstes das außergewöhnlich Cover auf. Als ich es in den Händen hielt ist es noch schöner. die die Schrift etwas erhaben ist und das Rot noch mehr leuchtet. Das Buch beginnt ...

Bei diesem Buch fiel mir als erstes das außergewöhnlich Cover auf. Als ich es in den Händen hielt ist es noch schöner. die die Schrift etwas erhaben ist und das Rot noch mehr leuchtet. Das Buch beginnt auch nicht schlecht. In der Seniorenresidenz Abendhain stirbt der junge Koch Tero. Für die Witwen Siiri, Irma und Anna-Liisa, die schon länger in Abendhain leben, bleibt der Tod mysteriös. Es geschehen weitere Vorfälle, die sie sich nicht erkären können. Sie recherieren auf eigen Faust, aber das bringt sie auch in Gefahr.

Der Plot war gut und ich freute mich auf eine lustige Krimigeschichte. Die alten Damen sind verschieden und alle haben sie ihre Schrulligkeiten. Die Autorin beschreibt das Alltagsleben in der Seniorenresidenz sehr gut. Es werden die guten und die schlechten Seiten beschrieben. Doch dann verzettelt sich die Autorin, statt den Plott mit dem mysteriösen Tod weiter zu verfolgen, werden weitere Charaktere und ihre Probleme vorgestellt, die Krimihandlung tritt immer mehr in den Hintergrund und wird auch bis zum Ende nicht wirklich aufgeklärt. So werden am Anfang viele Fragen aufgeworfen, die am Ende nicht beantwortet werden.

Ich hatte zum Ende das Gefühl die Autorin wollte zuviel. Sie begann mit einem Krimi und entwickelte sich immer mehr in eine tragische Geschichte über das zum Teil schlimme Leben in einem Altenheim. Es wurde mir mit der Zeit immer langatmiger, vielleicht auch weil ich doch eher eine lustige Krimigeschichte erwartet hatte. Dazu kam, dass das Ende für mich keinen richtigen Sinn ergab. Gut es soll weitere Teile geben, aber gewissen Abschluss hätte ich erwartet. Insgesamt ein Buch für mich, dass sich sehr gut liest, was mich auch ab und zu zum schmunzeln brachte. Aber die einzelnen Handlungsstränge werden nicht konsequent verfolgt und das machte es für mich am Ende sehr langatmig, schade.