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Veröffentlicht am 15.09.2016

Schöne altmodische Gruselgeschichte

Die Familie des Wurdalak
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Im Jahre 1815 trifft man sich zu einem geselligen Abend der höheren Gesellschaft. Der Marquis d'Urfé erzählt dabei eine Geschichte, die er selbst in jungen Jahren erlebt hat. Auf einer Reise durch Osteuropa ...

Im Jahre 1815 trifft man sich zu einem geselligen Abend der höheren Gesellschaft. Der Marquis d'Urfé erzählt dabei eine Geschichte, die er selbst in jungen Jahren erlebt hat. Auf einer Reise durch Osteuropa findet er Unterschlupf bei einer Familie. Das Familienoberhaupt Gorcha ist im Moment in den Wäldern unterwegs, um einen Dieb zu jagen. Vorher ringt er seiner Familie das Versprechen ab, dass sie ihn mit einem Pfahl durchs Herz töten sollen, wenn er nicht innerhalb von 10 Tagen wiederkommt. Denn es gibt dort die Sage, dass es dort in der Gegend Wurdalak gibt. Das ist eine slawische Übersetzung für Vampire, die die Besonderheit haben nach ihrer Verwandlung als erstes ihre Familie anzugreifen. Der alte Gorcha kehrt nach 10 Tagen zurück und wird trotz seines merkwürdigen Verhaltens wieder aufgenommen. Danach geschiet einiges seltsames und verstörendes von dem der Marquis Zeuge wird.

Dieses Buch ist eine wirklich schöne Schauergeschichte im Stile des 19.Jh. Nach wenigen Seiten war ich in der Geschichte drin und folgte dem Marquis in den kalten Osten. Auch wenn die Geschichte vorhersehbar ist, war sie spannend und ich wurde gut unterhalten.
Damit aus der kurzen Geschichte ein Buch wird, gibt dazu noch eine Analyse und Hintergründe zur Vampirliteratur. Und die Geschichte nochmal im Original in französischer Sprache. Eine wirklich gute Mischung.
Dieses Buch ist allen zu empfehlen, die gerne traditionelle Vampir- und Gruselgeschichten mögen. Sie werden nicht enttäuscht sein.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Vielschichtig, spannend und überraschend

Die rote Königin (Die Farben des Blutes 1)
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Victoria Aveyard hat eine interessante dystopische Welt geschaffen mit bekannten Merkmalen. Diese Welt ist geteilt in Machthaber und Machtlose. Erkennbar am unterschiedlichen Blut, wobei die Mächtigen ...

Victoria Aveyard hat eine interessante dystopische Welt geschaffen mit bekannten Merkmalen. Diese Welt ist geteilt in Machthaber und Machtlose. Erkennbar am unterschiedlichen Blut, wobei die Mächtigen silbernes Blut haben und das einfache Volk rotes. Dazu kommt, dass die Silbernen über verschiedene Fähigkeiten besitzen, sehr unterschiedlich ausgeprägt, z.B. heilen, mit Feuer kämpfen, Metall kontrollieren oder Gedanken manipulieren. Erinnert etwas an die X-Mutanten. Die Silbernen leben in Reichtum und lassen die Roten für sich arbeiten. Dazu kommt, dass jeder Rote Wehrdienst leisten muss, der keine geregelte Arbeit findet. So muss er für die Silbernen in einen scheinbar endlos scheinenden Krieg ziehen, mit wenig Hoffnung daraus wiederzukehren. Diese Zukunft scheint auch Mare bevorzustehen, denn außer einer großen Kunst im Taschendiebstahl kann sie nichts vorweisen. Ihre scheinbar letzte Chance endet in einer Katastrophe. Dann bringt ihr eine Zufallsbegegnung die scheinbare Rettung und ihr Leben verändert sich für immer.

Mare ist ein spannender Charakter: mutig, aber auch unsicher. Misstrauisch, aber manchmal auch etwas naiv. Auch ihre Kratzbürstigkeit machte sie mir sympathisch. Im Roman macht sie dazu eine Entwicklung durch, die realistisch und nachvollziehbar beschrieben ist. Sie ist nicht perfekt und das ist perfekt, denn es ist menschlich. Perfekte HeldInnen sind langweilig und unrealistisch.

Während ich am Anfang noch dachte, dass es wieder einer der typischen Geschichten nach dem Aschenputtelschema ist, wurde ich überrascht. Die Liebesgeschichte ist hier weitaus komplizierter und überraschender. Auch dadurch wird der Spannungsbogen im Roman gehalten. Dazu beschreibt Victoria Aveyard einerseits detailiert diese Welt, auch mit vielen Hintergrundinformationen. Anderseits schafft sie es dabei nicht auszuufern. Perfekt wäre nur gewesen, wenn es im Buch eine Übersicht der verschiedenen Königshäuser gegeben hätte. Denn da hatte ich ähnlich wie Mare meine Probleme. Aber insgesamt wirklich ein empfehlenswerter Roman bei dem großen Angebot von Dystopien. Es gibt Ähnlichkeiten zu anderen Romanen, aber dennoch hebt sich dieser durch seine Vielschichtigkeit und der ungewöhnlichen Protagonistin ab.

Veröffentlicht am 10.01.2025

Spannender Thriller mit interessantem Setting

One Perfect Couple
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Von diesem Buch habe ich spannende Unterhaltung in exotischer Kulisse erwartet und genau das habe ich bekommen. Schon allein der Plot verspricht Abwechslung: verschiedene Paare werden für eine Realityshow ...

Von diesem Buch habe ich spannende Unterhaltung in exotischer Kulisse erwartet und genau das habe ich bekommen. Schon allein der Plot verspricht Abwechslung: verschiedene Paare werden für eine Realityshow auf eine Insel geschafft und ein Unwetter kappt alle Verbindungen nach draußen. Das dies zu Problemen führen wird, ist dann schon vorprogrammiert.
Mit der Protagonistin Lyla hat man eine etwas untypische Realityteilnehmerin. Sie ist Wissenschaftlerin an der Universität und hangelt sich von Projekt zu Projekt. Gerade geht es wieder auf das Ende einer Projektphase zu und sie weiß noch nicht wie es weitergehen soll. Das erklärt wahrscheinlich auch ihre Zustimmung, dass sie ihren bisher recht erfolglosen Schauspielerfreund begleiten will. Die Gründe warum Lyla teilnimmt, kamen mir anfangs etwas zu konstruiert vor, aber es fügte sich dann doch gut zusammen, vor allem als man mehr über ihre Beziehung erfährt.
Die Geschichte wird aus Sicht von Lyla in der Ich-Perspektive erzählt, einer Protagonistin, in die ich mich gut hineinversetzen konnte. Die anderen Charaktere blieben für mich etwas farblos, was zu Beginn Sinnmachte, da sie alle eine Rolle nach außen spielten für die TV Show, aber es hätte für mich mehr Tiefe in die Charakterzeichnung geben können. Was der Geschichte und dem Spannungsbogen keinen Abbruch tat. Gekonnt spielte die Autorin mit plötzlichen Wendungen und sorgte dafür, dass ich das Buch im letzten Drittel kaum weglegen konnte.
Insgesamt ein richtig guter Thriller, der mich sehr gut unterhalten hat. Nach meinen ganzen nordischen oder englischen Thrillern, war das Setting mal eine schöne Abwechslung.

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Veröffentlicht am 24.09.2024

Wunderschönes und lehrreiches Kinderbuch

Earhart
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Meine Familie und ich kennen bereits einige Vorgängerbände über die abenteuerlustigen Mäuse, weshalb wir uns schon sehr auf diesen Band gefreut haben. Dies ist nun bereits der fünfte Band und der erste ...

Meine Familie und ich kennen bereits einige Vorgängerbände über die abenteuerlustigen Mäuse, weshalb wir uns schon sehr auf diesen Band gefreut haben. Dies ist nun bereits der fünfte Band und der erste Band, der einer Frau gewidmet ist.
Die Idee wichtige historische Ereignisse aus der Sicht einer Maus zu erzählen gefällt mir sehr gut. Meine Tochter ist seit dem ersten Band auch sehr begeistert. Zum einen von der Aufmachung des Buches. Der große Hardcoverband wirkt sehr wertig. Dazu die gedeckten Farben und etwas vergilbten Eindruck. Es sticht eindeutig heraus im Kinderbuchregal.
Neben der ungewöhnlichen Idee sind für mich die Illustrationen ein absolutes Highlight. Es sind kleine Gemälde, die sehr detailverliebt sind. Deshalb eignet sich das Buch, auch sehr gut zum Vorlesen, denn während des Lesens gibt es für das Kind viel zu entdecken in den Bildern und es blättert nicht ungeduldig weiter.
Die Charaktere werden liebevoll beschrieben. Der Autor schafft es sehr gut die historische Persönlichkeit von Earhart in das Mäuseabenteuer miteinzubinden. So macht es Freude Kindern Geschichte näher zu bringen.

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Veröffentlicht am 02.08.2024

Wieder ein guter Thriller

Der Betrachter: Thriller
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Dies ist der 9. Band einer Thriller Reihe um die Ermittlerin Laura Kern. Die Fälle sind immer abgeschlossen, aber wenn man der Entwicklung der Protagonisten besser folgen möchte, ist es sinnvoll die Vorgängerbände ...

Dies ist der 9. Band einer Thriller Reihe um die Ermittlerin Laura Kern. Die Fälle sind immer abgeschlossen, aber wenn man der Entwicklung der Protagonisten besser folgen möchte, ist es sinnvoll die Vorgängerbände zu lesen. Diesmal spielt ein Großteil des Romans in der geschlossenen Abteilung einer psychiatrischen Klinik. Dort gibt es zwar keinen Mord, aber scheinbar eine Zeugin. Wie es eine Zeugin geben kann, die eigentlich keine Möglichkeit hat diese Klinik zu verlassen ist eins der großen Rätsel im Roman. Dadurch und auch durch die Schaffung einiger Verdächtiger hält die Autorin die Spannung sehr hoch.
Das Buch liest sich sehr gut und schnell. Einerseits durch den lockeren Schreibstil, schnelle Szenenwechsel, keine langatmigen Beschreibungen und anderseits durch den immer konstant hohen Spannungsbogen. Es wird nie langweilig. Das Privatleben der Ermittler kommt eher am Rande vor, aber es gibt es. Gelungen sind die Zeit- und Handlungswechsel. Die Autorin kann diese sinnvoll miteinander kombinieren, so dass ich immer das Gefühl hatte, ich muss jetzt weiterlesen.
Insgesamt ist es ein spannender Thriller. Laura Kern ist nicht meine Lieblingsermittlerin, sie ist mir oft etwas kalt und es fällt mir schwer mich in sie hineinzuversetzen, aber das tut dem Fall und Ermittlung keinen Abbruch. Bis zum Ende war ich unschlüssig wer der Täter ist und das liebe ich.

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