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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.12.2022

Schöner englischer gemütlicher Krimi

Die Dreitagemordgesellschaft
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Phyllida Bright ist Haushälterin bei der bekannten Autorin Agatha Christie und ihrem zweiten Mann. Sie ist nicht nur eine Freundin ihrer Chefin, sondern auch ein großer Fan ihrer Krimis. Aus diesem Grund ...

Phyllida Bright ist Haushälterin bei der bekannten Autorin Agatha Christie und ihrem zweiten Mann. Sie ist nicht nur eine Freundin ihrer Chefin, sondern auch ein großer Fan ihrer Krimis. Aus diesem Grund kann es sich Phyllida nicht nehmen, selbst zu ermitteln, als ein Mord im Haus geschieht. Die Ermittlung gestaltet sich als schwierig, da Agatha und ihr Mann gerade Gäste haben und niemand en Ermordeten kennt. Es gibt also reichlich Verdächtige, aber kein Mordmotiv.
Es geht also nur in kleinen Schritten voran. Als Leser weiß man genauso viel oder besser so wenig wie Phyllida und kann schön mit ihr miträtseln. Phyllida ist eine sympathische selbstbewusste Frau. Es ist zwar auch die Polizei involviert, von der bekommt man aber nicht viel mit. Aber auch Phyllida kann einen zweiten Mord nicht verhindern.
Der Spannungsbogen ist die ganze Zeit über gespannt. Man wird immer wieder in falsche Richtungen gelockt und mit plötzlichen Wendungen überrascht. Es ist ein wirklich typischer englischer Krimi im Stile von Agatha Christie, aber mit einer sehr modernen selbstbewussten Frau als Protagonistin. Mir hat der Krimi einfach Spass gemacht. Gut zu lesen, gut beschriebene Charaktere und vor allem wusste ich bis zum Ende nicht, was wirklich geschehen ist. Also der perfekte Roman für einen verregneten Nachmittag. Hoffentlich gibt es weitere Teile mit dieser tollen Ermittlerin.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 18.05.2021

Gute Charakterstudie von „Kolonialmenschen“

Dein ist das Reich
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Die Autorin hat sich anhand ihrer eigenen Familiengeschichte ein spannendes Thema für ihren Roman gesucht. Ihre Familie, Eltern, Großeltern sind aus einer Missionarsfamilie. Ihre Geschichte erzählt sie. ...

Die Autorin hat sich anhand ihrer eigenen Familiengeschichte ein spannendes Thema für ihren Roman gesucht. Ihre Familie, Eltern, Großeltern sind aus einer Missionarsfamilie. Ihre Geschichte erzählt sie. Als Ich-Erzähler, der die Familiengeschichte anhand von Erzählungen, Fotos. Es die Geschichte einer kleinen Missionsgesellschaft in Bayern. Sie haben Missionare in Neuguinea, welches teilweise und kurzzeitig deutsche Kolonie war.
Zu Beginn sollte man wissen, dass der Roman keine schnulzige Liebesgeschichte ist und auch keine Abrechnung gegen den Kolonialismus. Es ist eine Familiengeschichte, die vor allem zeigt, welche sehr unterschiedlichen Charaktere in dieser abgeschlossenen Welt gelebt haben. Die Autorin mahnt nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, die Untaten des Kolonialismus an, sie erzählt eher nüchtern, aber auch kritisch in Form der Ich-Erzählerin, die in einer ganz anderen Zeit lebt als die Großeltern.
Für mich hat sie ein sehr realistisches Bild der Kolonialmenschen gezeigt, auch wie sie die Indonesier sehen: als Kinder, die Führung brauchen. Das ist rassistisch, aber so war und ist leider zum Teil das Denken bis heute. Die Missionstätigkeit beruht auf diesem Denken, ansonsten wäre Mission unnötig.
Sehr hilfreich war der Ahnenstammbaum am Anfang des Buches, denn ich kam durch die Handlungs- und Zeitsprünge sehr durcheinander, aber das zurückblättern zum Stammbaum hat mir dann geholfen. Interessant fand ich, dass sie keine alten Fotos abgebildet hat, sondern diese sehr detailliert beschrieben hat. Das war anfangs etwas anstrengend, aber als ich mich mehr darauf eingelassen hatte, konnte ich mir in meiner eigenen Vorstellung die Menschen sehr gut vor mir sehen und auch ihre Häuser etc.
Mir hat der Roman sehr gefallen, gerade weil er nicht kitschig ist und auch nicht mit erhobenem Zeigefinger den Rassismus anprangert. Dennoch zeigt der Roman, rassistische Vorstellung von Menschen, die glauben Gutes tun. Und das hat sich bis heute wenig verändert, wenn man mal genauer schaut bei den sogenannten „Entwicklungshilfeprojekten“. Die Autorin hat differenziert geschrieben und sehr gut die Charaktere der Großelterngeneration eingefangen. Ich hätte gerne noch mehr gelesen, über die Zeit auch nach dem Zweiten Weltkrieg. Vielleicht gibt es ja noch einen Teil, denn das Leben der Missionarsfamilien würde noch mehr Stoff hergeben.

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Veröffentlicht am 02.03.2020

Tolles Preis-Leistungsset

Wir basteln Weihnachtssterne
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An der Weihnachtszeit mag ich unter anderem sehr, dass es auch eine intensive Bastelzeit ist, jedenfalls bei meiner Tochter und mir. Deshalb fand ich dieses Set perfekt für uns. Neben einem handlichen ...

An der Weihnachtszeit mag ich unter anderem sehr, dass es auch eine intensive Bastelzeit ist, jedenfalls bei meiner Tochter und mir. Deshalb fand ich dieses Set perfekt für uns. Neben einem handlichen Anleitungsbüchlein, gibt es gleich die passenden Bastelmaterialien dazu.
Das Anleitungsbuch ist übersichtlich, es gibt Anleitungen zu 8 verschiedenen Sternen. Diese sind extrem unterschiedlich was den Anspruch angeht. Von einfachen Faltschnittsterne, die man meist schon im Kindergarten bastelt, zu komplizierten Falttechniken, wo es einiges an Geschick und Geduld braucht. Es findet also jeder seinen passenden Stern nach Geschick. Mit meiner 7jährigen Tochter bin ich erst einmal bei den einfacheren geblieben. Uns beiden gefiel das Papier, klassisch silbern und gold. Die Streifen für die Fröbelsterne dazu noch in rot und grün. Es gibt genug Auswahl für einige Sterne.
Die Anleitungen an sich sind gut verständlich und mit vielen Fotos gestaltet. Gerade ich, die mit geschriebenen Beschreibungen oft nicht viel anfangen kann, fand die Fotos sehr hilfreich. Insgesamt ein Buch, was ich sicher jedes Jahr zur Vorweihnachtszeit herausholen werde und mich hoffentlich in den Falttechniken steigern werde.

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Veröffentlicht am 29.11.2024

Ein Wintermärchen aus einer anderen Kultur

Die Winterschwestern
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Bei diesem Buch hat mich das Cover schon sehr angesprochen und versprach mir ein Wintermärchen. Das Buch wird für Selbstleser ab 9 Jahre oder zum Vorlesen empfohlen. Da ich selbst neugierig war, habe ich ...

Bei diesem Buch hat mich das Cover schon sehr angesprochen und versprach mir ein Wintermärchen. Das Buch wird für Selbstleser ab 9 Jahre oder zum Vorlesen empfohlen. Da ich selbst neugierig war, habe ich es meinen Kinder 7 Jahre und 11 Jahre vorgelesen. Das ist durchzogen von farbigen Illustrationen, die uns allen drei gut gefallen haben.
Das Buch spielt in hohen Norden bei den Wikingern. Die Menschen in der Siedlung und auch das Dorfleben wird aus Sicht des Jungen Alfred erzählt. Ich konnte mir das Leben dort sehr gut vorstellen. Alfred hat kein einfaches Leben, seine Eltern leben nicht mehr und er lebt ein wenig als Außenseiter bei seiner Oma und seinem Onkel. Grundthema ist die Sage von der großen und kleinen Winterschwester, diese bestimmen die Winter im Wikingerland. Die kleine Schwester ist verschwunden und die große Schwester wütend, was die Menschen spüren. Alfred will sich beweisen und die kleine Schwester finden und begibt sich auf ein Abenteuer.
Es ist ein Abenteuer-Märchenbuch für mich, mit einem Märchen welches mir völlig unbekannt war. Durch das Setting ist es für die kalte Jahreszeit perfekt. Meine Kinder und ich sind sehr gut in die Geschichte reingekommen, aber in der Mitte des Buches wurde es gerade für meine zwei Zuhörer etwas langatmig und meinen kleinen Zuhörer habe ich leider komplett verloren. Für ihn wurde manches zu kompliziert und auch zu mystisch. Die Handlung ging nur langsam voran, was zum Teil den langen Dialogen geschuldet war.
Ich fand die Geschichte sehr interessant, da es mal eine ganz andere Welt für mich war. Mein Sohn hat mehr Action erwartet und meiner Tochter wurde es zu fantastisch. Dennoch ist es ein schönes Märchenbuch, dass eine andere vergangene Welt zeigt und trotzdem auch sehr modern ist, es gibt z.B. eine Transperson. Das Buch ist einfach schön gestaltet und liest sich auch gut. Ich kann es als Familienbuch empfehlen, denn auch Erwachsene werde ihre Freude an der Geschichte haben.

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Veröffentlicht am 29.11.2024

Viele überraschende Wendungen

Der Nachtschattenmann: Thriller
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Das ist bereits der 9. Band der Reihe um die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz. Da die Fälle abgeschlossen sind, muss man nicht unbedingt alle Bücher in der Reihenfolge lesen, aber da die Hauptcharaktere ...

Das ist bereits der 9. Band der Reihe um die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz. Da die Fälle abgeschlossen sind, muss man nicht unbedingt alle Bücher in der Reihenfolge lesen, aber da die Hauptcharaktere auch eine private Entwicklung durchmachen, ist es empfehlenswert, jetzt nicht unbedingt mit diesem Band anzufangen.
Julia Schwarz ist die Leiterin des Rechtmedizinischen Instituts. Sie hasst Büroarbeit und geht lieber mit ihrer Kollegin Lenja auf Verbrecherjagd. Was auch kein Problem ist, da ihr Freund und Vater ihres Kindes, Florian Kessler, Kriminalkommissar ist und sie direkt zu den Tatorten bestellt. So auch diesmal, eine junge Frau wird tot vor einer Tanzschule gefunden. Sie kann erst nicht identifiziert werden, bis es zu einer unglaublichen Entdeckung kommt.
Der Plot ist sehr gut gelungen, vor allem mit dem Einstieg aus der Sicht eines Opfers. Das Opfer begleitet man im Roman immer wieder, was den Spannungsbogen steigern lässt. Schnell gibt es Verdächtige, aber wer war es? Die Vielzahl an Verdächtigen und die immer wieder überraschenden Wendungen machen den Roman für mich zu einem sehr spannenden Thriller, bei dem ich die ganze Zeit miträtseln konnte. Der Schreibstil liest sich gut und schnell. Die Handlungsorte werden gut beschrieben und auch die Charaktere, so dass ich mich gut in den Roman versetzen konnte.
Eine kleine Kritik zur Weiterentwicklung der Hauptcharaktere. Florian tritt bei diesem Roman sehr in den Hintergrund. Das Florian und Julia ein Kind zusammen haben, merkt man kaum, weder was ihre Beziehung zueinander angeht, noch beruflich gibt es Veränderungen. Sie parken das Kind einfach 24/7 bei den Großeltern. Das ist doch bei den meisten berufstätigen Eltern eher unrealistisch. Ich frage mich dann einfach, warum wurde das Kind in die eingeführt, wenn es doch keine Rolle spielt. Vielleicht im nächsten Teil.
Insgesamt hat mich der Roman insbesondere bei der Kriminalgeschichte sehr gut unterhalten. Der Fall war sehr spannend und abwechslungsreich. Die Charakterentwicklung der Protagonisten fand ich etwas wenig.

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