Too much
Die einzige ZeuginLeider wurden hier ein bisschen viele Themen in ein Buch verpackt: der Umgang mit geistig gehandicapten Personen, Flüchtlingswelle und Bettlermafia und das Darknet. Jedes dieser Themen würde für sich einen ...
Leider wurden hier ein bisschen viele Themen in ein Buch verpackt: der Umgang mit geistig gehandicapten Personen, Flüchtlingswelle und Bettlermafia und das Darknet. Jedes dieser Themen würde für sich einen guten Stoff für einen Krimi abgeben, hier wurde es leider einfach zu viel.
Eva leidet unter der Trennung von Svante, obwohl sie selbst die Initiative dazu gesetzt hat. Als sie Svante vor dessen neuem Reihenhäuschen, in das er mit seiner aktuellen Lebensgefährtin gezogen ist, eines Abends stalkt und ihm bis zum nahegelegenen Supermarkt folgt, kommt es zu einer verbalen Auseinandersetzung. Eva verliert das Bewusstsein, als sie wieder zu sich kommt, befindet sie sich im Krankenhaus, streng bewacht von der Polizei – denn Svante wurde an jenem Abend ermordet, und Eva ist erstmal die Hauptverdächtige.
Zeitgleich geschehen in der exklusiven Reihenhaussiedlung, die sich auf dem Gelände einer ehemaligen psychiatrischen Klinik befindet, eigenartige Dinge. Es werden Knochenteile gefunden, ein Einbrecher scheint unterwegs, die Bewohner gründen eine Bürgerwehr, um abends zu patrouillieren, die Nerven liegen blank – hängen der Mord an Svante und diese Vorgänge zusammen? D
Nachdem die Polizei offenbar überfordert ist, nimmt Eva die Suche nach Svantes Mörder selbst in die Hand. Sie erinnert sich an eine Bettlerin, die ihr wenige Augenblicke, bevor Svante aus dem Geschäft kam, ein Bild von zwei Kindern vor die Nase hielt. Auf der Suche nach dieser Frau erfährt Eva unfassbare Leidensgeschichten der rumänischen Bettler und lernt die Unterwelt von Stockholm kennen.
Nachdem alle Rumänen die Frau in Rumänien glauben, macht sich Eva über einen Umweg über Berlin, wo sie zu ihrem Sohn Filip Kontakt aufnimmt und ihn bittet, ihm bei der Suche nach der Zeugin zu helfen.
Ab da wird die Geschichte komplett unglaubwürdig: Filip gibt in Budapest Tausende von Euros für Schuhe für Flüchtlinge aus, die Eva wieder auf ihrem Konto hat, obwohl sie vor der Abreise mehr als klamm war und sogar Schmuck von Svante versetzte. Sie finden in Rumänien (ist ja nicht ganz klein) eigentlich sofort die richtigen Personen und Ansprechpartner. Unterwegs erfährt Eva, dass Filip Svante geholfen hat, sich im Darknet und mit Bitcoins zurechtzufinden. Und obwohl Eva und Filip sich die Wahrheit über Svantes Tod zusammenreimen, behalten sie diese Information für sich.
Währenddessen wird in Stockholm ein Obdachloser festgenommen, der klar als Einbrecher und Dieb (der von Svante gekauften Lebensmittel) identifiziert wird und dem dann gleich die offenen Morge zur Last gelegt werden. Offenbar ist diese bedauernswerte Person als Kind zweier Insassen der psychiatrischen Klinik versteckt in den unterirdischen Gängen der Klinik aufgewachsen. Ulla, eine ehemalige Krankenschwester der Klinik, brachte die Polizei auf die richtige Spur und findet als einziger Zugang zur Gedankenwelt dieser Person.
Fehlende Sympathieträger und eine immer unglaubwürdigere Geschichte machten es mir gegen Ende schwierig, das Buch fertigzulesen. Weniger wäre wahrscheinlich mehr gewesen!