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Veröffentlicht am 10.09.2021

Crazy, Spannend, Neu!

Geschichten mit Marianne
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Meine Oma dachte sich beim Durchsichten meiner ellenlangen Christkind-Wunsch-Bücherliste: „Das Kind muss auch moderne Literatur aus Österreich lesen!“ Gesagt, getan: hier kommt das Ergebnis, ich habs vor ...

Meine Oma dachte sich beim Durchsichten meiner ellenlangen Christkind-Wunsch-Bücherliste: „Das Kind muss auch moderne Literatur aus Österreich lesen!“ Gesagt, getan: hier kommt das Ergebnis, ich habs vor lauter Neugier gleich verschlungen.

Und ich sag euch: Es ist soooooooo ein crazy Buch. Aber gut crazy.

Das Buch besteht aus Kurzgeschichten über Marianne und ihren Lebenspartner, die recht viel ulkige Unternehmungen starten und manch skurrile Eigenheiten als Paar haben. Jedes ihrer Vorhaben beginnt normal: Flohmarkt- und Zirkusbesuche, ein mehrgängiges Abendessen, ein Ausflug, eine Schnitzeljagd… usw. Und an irgendeinem Punkt macht jede Geschichte eine Wendung ins Abstrakte, ins Unglaubliche, ins Grauen, ins Schreckliche, ins Wahnsinnige. Und endet dann abrupt.

Die Beziehung der beiden ist für mich ein Wechselspiel zwischen unglaublicher Nähe, Vertrautheit und einer kühlen Distanz. Man hat das Gefühl, die beiden kennen sich in und auswendig und doch überraschen sie sich gegenseitig durch unvorhersehbare Taten. Zudem handeln die beiden so, als gäbe es kein Morgen, keine Konsequenzen, kein danach. Das in Kombination ist recht.. schräg zu lesen.

Was das Buch für mich zu einem Highlight macht: Jede Geschichte ist anders, jede endet anders und jede hinterlässt vor allem ein anderes Gefühl. Man fährt mit der Achterbahn über den emotionalen Regenbogen. Mal wird man ratlos zurückgelassen, mal überrascht. Manche Geschichten hinterlassen ein beklommenes Gefühl, manche Grusel und Horror. Dann wieder überkommt einen die totale Resignation oder Unverständnis. Und dann lacht man wieder, weil das Ende so abstrakt ist, dass es einfach nur mehr zum Lachen ist.

Also Hut ab vor diesem Werk - sicher nicht jedermanns Ding, aber ich feiere es gerade ziemlich. Für alle, die gerne was Neues probieren: Greift zu!!!

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Veröffentlicht am 10.09.2021

Super Auftakt einer tollen Mittelalter-Fantasy Reihe

Rauer Glanz
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Liebe Vinachia, vielen herzlichen Dank für dein tolles Buch und dein Vertrauen in mich! Man merkt eindeutig: hier steckt dein Herzblut drinnen, das fühlt man zwischen jeder einzelnen Zeile, ja sogar zwischen ...

Liebe Vinachia, vielen herzlichen Dank für dein tolles Buch und dein Vertrauen in mich! Man merkt eindeutig: hier steckt dein Herzblut drinnen, das fühlt man zwischen jeder einzelnen Zeile, ja sogar zwischen den einzelnen Buchstaben.

Ich persönlich bin extrem detailverliebt. Umso detaillierter eine Geschichte geschrieben ist, umso mehr kann ich darin eintauchen. Die Kunst dabei ist es aber, trotzdem genug Raum für die eigene Fantasie zu lassen. Und das ist hier eindeutig gelungen. Die einzelnen Handlungen werden genau und ausführlich beschrieben, worunter aber die Spannung nicht leidet. Die Figuren haben eine Tiefe, die man selten wo erlebt. Man erkennt nicht nur einzelne Charakterzüge, sondern ganze Persönlichkeiten.

Die Handlung baut langsam, aber stetig auf. Wir begleiten mehrere Protagonisten auf ihrem Weg. Mit dem Fortlauf der Geschichte verweben sich die einzelnen Erzählstränge ineinander, verflechten sich, trennen sich wieder. Eine wunderbar durchdachte Story, die viel Potenzial für weitere Bände bietet - denn das war (Himmel sei Dank) nur der erste Auftakt.

2 feindliche Königreiche, angesiedelt in einer mittelalterlichen Welt. Ein exzentrischer König, eine impulsive Spionin, ein hilfloser Wächter, eine unerfahrene Konsulin, ein geheimnisvoller Schreiber und ein verdammt mutiger Landesherr. Alle kommen miteinander in Berührung, alle haben ihre Geheimnisse und ihre Geschichte.

Was der Story vielleicht an Originalität fehlt, wird durch einen lesenswerten Schreibstil, eine brillante Wortwahl und einer mindestens Mammutbaum-großen Menge an Liebe zur Geschichte wett gemacht.

In meinen Augen eine absolute Bereicherung für uns Büchermäuse und sowieso jeden Fan von historischen Fantasy Romanen. Schaut bei @vinachia_burke vorbei, da gibts nicht nur dieses großartige Buch zu entdecken zwinkerzwinker

So genug gesülzt, aber manchmal gibt es zu einem Buch einfach nichts Schlechtes zu sagen - und falls es etwas gab, war es so miniminiminiklein, dass ichs schon wieder vergessen hab.

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Veröffentlicht am 10.09.2021

Tolle Fortsetzung!

Goldener Käfig (Die Farben des Blutes 3)
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Okay, ich dachte Band 2 war toll - bis ich Band 3 gelesen habe.

Mare wird am Königshof von Maven festgehalten und als Werbefigur benutzt, während die rote Garde weiter gegen die silberne Unterdrückung ...

Okay, ich dachte Band 2 war toll - bis ich Band 3 gelesen habe.

Mare wird am Königshof von Maven festgehalten und als Werbefigur benutzt, während die rote Garde weiter gegen die silberne Unterdrückung kämpft. Immer mehr politische Mächte mischen sich in ein, die wahren Ausmaße des Konflikts zeichnen sich immer mehr ab. Die Geschichte wird komplexer, aber doch geradliniger, der Band endet mit einem bösen Cliffhanger.

Mare wurde tatsächlich bekehrt - sie hat ihr, für den Leser anstrengendes, für ihre Mitmenschen überhebliches egozentrisches Getue eingesehen und findet sich in ihrer Rolle als Galionsfigur der Roten endlich zurecht. Zudem kommt sie wieder zu sich, der Höhenflug nimmt ein Ende. Was sie jedoch an Cal findet, bleibt mir ein Rätsel. Wenigstens erkennt auch sie, was ich mir denke. Der Typ kann sich einfach nicht entscheiden. Außerdem wirkt er auf mich ungefähr so anziehend wie meine Steuererklärung. Fader als ein Blatt Klopapier. Aber gut, wo die Liebe hinfällt.

Maven hingegen, mit seinen Machenschaften und seinem zerrütteten Geist, finde ich sehr ansprechend. Nicht attraktiv, aber interessant. Sehr gut beschrieben und dargestellt, wesentlich detaillierter und mit mehr Charakter als Cal. Als junger und irrer König macht er ordentlich was her. Und ich verstehe, dass ein Teil von Mare an ihm hängt - eine äußerst spannende Dreiecksbeziehung.

Einen Großteil des Buches verbringt Mare in Gefangenschaft - das hört sich an, als könnte es sich ziehen. Aber das war für mich bis jetzt einer der besten Parts der gesamten Geschichte - weniger Action, mehr zwischenmenschliches, mehr Informationen. Die wenigen involvierten Figuren haben dadurch wirklich Charakter bekommen.

Das Buch endet, wie schon erwähnt, mit einem bösen Cliffhanger. Ich bin sehr gespannt, wie sich die vielen losen Fäden im finalen Band zusammenfügen und freu mich schon sehr aufs Weiterlesen.

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Veröffentlicht am 10.09.2021

Ein guter Übergangsband

Gläsernes Schwert (Die Farben des Blutes 2)
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Der zweite Band setzt nahtlos an Band 1 an - und ich möchte möglichst spoilerfrei bleiben und schneide deswegen den Inhalt des Buches hier nur kurz an. Nach dem großen Verrat konnten Mare und ihre Verbündeten ...

Der zweite Band setzt nahtlos an Band 1 an - und ich möchte möglichst spoilerfrei bleiben und schneide deswegen den Inhalt des Buches hier nur kurz an. Nach dem großen Verrat konnten Mare und ihre Verbündeten fliehen und befinden sich nun in der Obhut der roten Garde. Gegen alle Obrigkeiten beschließt Mare, die aufzuspüren, die so sind wie sie. Rotes Blut, silberne Talente. Und damit halst sie sich ganz schön was auf.

Das Buch liest sich, wie schon Band 1, ziemlich flüssig. Die Story hält die Balance zwischen aufregender Action und zwischenmenschlichen emotionalen Szenen. Abgesehen davon geht die ganze Geschichte genauso spannend weiter, wie von Band 1 schon gewohnt. Also Daumen hoch, ich freu mich schon mega auf Band 3 (welcher jetzt im Urlaub dran kommt hihi).

Zu Mare muss ich allerdings noch was loswerden. Vorerst gleich mal Hut ab an die Autorin, die das wundervoll gemeistert hat. Mare ist anstrengend. Ich mag sie unglaublich gern, sie ist mutig und stark und eigentlich ganz cool, aber warum alle Typen auf sie stehen geht mir echt nicht auf. Neben ihrer coolen Seite ist sie nämlich auch verdammt egozentrisch, überheblich und am allerliebsten versinkt sie in ihrem Mariannengraben aus Selbstmitleid. Da die Story aus ihrer Perspektive erzählt wird, hat das meine sanften unschuldigen Nerven zwischendurch gewaltig strapaziert.

Aber, und das ist das, warum ich finde, dass das Buch unglaublich gut gelungen ist, dies wurde und ist beabsichtigt so dargestellt. Das ist nicht der Schreibstil der Autorin und ihre Art Figuren zu präsentieren, sondern Mares Egotrip wurde ganz bewusst so eingefädelt. Denn gegen Ende hin kriegt sie verbal mal richtig von ihren Mitmenschen auf die Fresse. Und während dieser Szene ist all mein Ärger gegen sie verflogen… ich bin wirklich gespannt wie sie sich nun weiterentwickelt.

So also hallo Urlaub, hallo Band 3. Bis jetzt gibts eine klare Leseempfehlung für diese Reihe!

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Veröffentlicht am 10.09.2021

Toller Reihenauftakt, tolle Idee!

Die rote Königin (Die Farben des Blutes 1)
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Linda / @penguins.books und ich haben uns trotz der vielen Pleiten in letzter Zeit wieder gemeinsam an ein Buch gewagt, und was soll ich sagen? Es hat sich voll und ganz ausgezahlt!

Die rote Königin ...

Linda / @penguins.books und ich haben uns trotz der vielen Pleiten in letzter Zeit wieder gemeinsam an ein Buch gewagt, und was soll ich sagen? Es hat sich voll und ganz ausgezahlt!

Die rote Königin ist eine Mischung aus Ophelia Scale, Charmed und Panem. Zuerst die dystopische Zukunft, in der wieder ein Königshaus die Regierung übernommen hat. Dazu die unglaublich vielfältigen und übercoolen (ernst gemeint, ohne Sarkamus) Kräfte der „Silbernen“, die mich gewaltig an die zauberhaften Drei erinnern… und dann einfach noch dieser gewaltige Riss in der Gesellschaft, arm und reich, rotes Blut und silbernes Blut.

Man mische dies alles zusammen und füge eine zynische toughe Protagonistin ein, die sich kein Blatt vor den Mund nimmt und mitten in den Gesellschaftsriss hineinfällt. Mutig und rebellisch kämpft sie gegen das Regime, versucht sich zurecht zu finden und sich selbst dabei nicht zu verlieren.. und gerät damit natürlich auf dünnes Eis und in die Ränkeschmiede der Mächtigen und Reichen.

Ich muss sagen, ich mag Mare als Figur sehr gerne. Sie ist schlau, trägt ihr Herz auf der Zunge, ist aber nicht übermächtig und unendlich mutig. Sie hat ihre Grenzen, ist unsicher, ängstlich, voller Sorgen. Allerdings teilt sie auch ganz schön aus - Sympathieträgerin ist sie für mich von außen betrachtet keine. Aber sie ist ein Licht im Dunkeln, jemand der etwas bewirkt, ohne dies zu beabsichtigen.

Allerdings fällt es mir auch schwer, die Faszination der beiden Prinzen (ja, es gibt gleich zwei Prinzen!!) für sie nachzuvollziehen .. Liebe auf den ersten Blick für einen bockigen Besen..? Schwer vorzustellen - aber nun gut, davon lebt die Story. Und wenn man hinter Mares störrische Fassade blickt, ist sie für mich eine der liebenswertesten Charaktere seit langem.

Ich mag den Aufbau der Welt, so wie auch den Fortlauf der Geschichte… durch Mares Weg findet man sich gut ein, lernt nach und nach alles kennen und lernt auch zu verstehen, wo die Probleme liegen, was die Essenz der Storyline ist. In meinen Augen ein sehr gelungener Reihenauftakt, ich freu mich schon sehr auf Band 2!

Danke Lina, für den wunderbaren Buddyread, es ist mir immer ein innerliches Blumenpflücken mit dir!

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