Profilbild von buchverliebt

buchverliebt

Lesejury Star
offline

buchverliebt ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit buchverliebt über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.06.2020

Wackelige Weltenkonstruktion und viel zu viele Eigennamen auf einmal

Rebellion
0

Ehrlicherweise habe ich hier etwas Zeit gebraucht um überhaupt einen grundsätzlichen Überblick zu bekommen und habe mich zunächst etwas durch die Geschichte gequält. Ich mag es nicht sonderlich, wenn ...

Ehrlicherweise habe ich hier etwas Zeit gebraucht um überhaupt einen grundsätzlichen Überblick zu bekommen und habe mich zunächst etwas durch die Geschichte gequält. Ich mag es nicht sonderlich, wenn ich direkt am Anfang von den Namen der Charaktere und den Namen von Städten, Völkern und Dingen erschlagen werde, da ich mir sowieso nicht alles gleich nach den ersten Kapiteln merken kann. Und genau das habe ich hier erlebt. Wir rauschen hinein in ein Geschehen zwischen Raithe und einem Fhrey und ich wusste zunächst gar nicht was das alles soll.

Raithe wird hier als der Held der Geschichte dargestellt, doch ich muss zugeben, oftmals das Gefühl gehabt zu haben, dass der Gute irgendwie nur "zufällig mit dabei" war. So ein Anhängsel, an das man irgendwann erinnert wird. So nach dem Motto: "Oh nein, wir sind in Lebensgefahr, wie sollen wir da nur wieder raus kommen. Ok. Wir kämpfen um unser Leben!" und dann tritt kurz bevor alle sterben der Held einen Schritt vor und macht die bösen platt. "Achja, hi, du warst ja auch noch da." - Die Hauptgeschichte handelte zwar AUCH von Raithe, allerdings ebenso aus der Sichtweise anderer Charaktere von denen ich noch immer nicht alle vollends durchschaut habe.

Die unterschiedlichen Handlungsstränge und Charaktere finden am Ende der Geschichte hervorragend zusammen, dennoch hätte ich mir das alles etwas ausschweifender, genauer, klarer gewünscht. Die Geschichte ist zwar beendet, aber ich habe noch viele Fragezeichen im Kopf, das bin ich vom Autor so nicht gewohnt.

Das Weltenkonstrukt scheint mir ebenfalls noch ein wenig wackelig und voller Löcher, was daran liegen mag, dass Michael J. Sullivan recht oberflächlich über viele Dinge hinweg gegangen ist. Bei den Charakteren sieht das ähnlich aus, bei so vielen Völkern und Eigenarten fehlte mir meistens Hintergrundinformationen zum Aussehen, zu Fähigkeiten und den Unterschieden zwischen ihnen allen. Wieso ist das so? Warum sind die Fhrey so anders als die Menschen? Nur weil sie länger leben? Und was ist jetzt mit jenen, die "die Kunst" wirken? Wieso können sie das? Was unterscheidet sie von den Fhrey? Und überhaupt: Hääää?

Mit einigen Charakteren bin ich schnell warm geworden, wie beispielsweise mit Persephone und Suri und andere durchschaue ich noch immer nicht. Viele mag ich nicht leiden und wieder andere haben mehr Potential als der "Held" selber diese Geschichte zu einem spannenden Erlebnis zu gestalten. Ich weiß noch nicht, ob ich die Reihe weiter verfolge. Für mich war dieser Einstieg doch recht dürftig und etwas langweilig. Wirklich sehr schade.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.06.2020

Wirklich gute Fantasy!

Das Haus der tausend Welten
0

Zunächst einmal muss ich sagen, dass die Kurzbeschreibung des Buches absolut irreführend ist und die Geschichte absolut falsch darstellt. Ich finde es immer sehr schade, wenn so etwas gemacht wird, denn ...

Zunächst einmal muss ich sagen, dass die Kurzbeschreibung des Buches absolut irreführend ist und die Geschichte absolut falsch darstellt. Ich finde es immer sehr schade, wenn so etwas gemacht wird, denn so hat der Lese absolut falsche Vorstellungen von der Geschichte. In diesem Fall lässt sich der Grund nicht einmal in einer schlechten Übersetzung suchen, denn T. S. Orgel ist das deutschsprachige Pseudonym zweier Brüder, die gemeinsam Fantasygeschichten schreiben und gestalten.

Inhaltlich liegt das Augenmerk auf jeden Fall auf dem Haus der tausend Welten, welches als Etablissement von der "Königin der Nacht" Mlima geführt wird. Das besondere an diesem Haus ist wohl in erster Linie das Tor, welches im Inneren existiert und nicht (so scheint es) geöffnet werden kann. Es ranken sich viele Geschichten darum und natürlich auch große Sagen großer Schätze hinter dem Tor. Die Versuchung ist somit sehr groß, doch muss das Tor zunächst geöffnet werden. Was jedoch dahinter liegt, übersteigt jegliche Vorstellunen.

Wie man "Das Haus der tausend Welten" am besten beschreibt? Nehmt es wörtlich, denn dieses Haus binhaltet nicht nur mehr Räume und Stockwerke, als es von Außen vermuten lässt. Seid vorsichtig, sonst bringen seine Schrecken und Geheimnisse schnell den Tod.

Die Erzählung beginnt mit der Einführung vieler unterschiedlicher Charaktere und ich war sehr positiv überrascht, wie geschickt das Autorenduo dies bewerkstelligt. Mein Namensgedächnis ist sonst nicht besonders gut und ich habe oft schwierigkeiten mit vielen Charakteren zugleich zurecht zu kommen, ohne die Übersicht zu verlieren, doch T.S. Orgen verflicht die Handlungsstränge so geschickt miteinander, dass selbst ich keinerlei Probleme hatte jede der individuellen Personen gut im Gedächtnis zu behalten.

Wir begleiten insgesamt gleich drei Gruppen auf ihrem Weg hinter das Tor im Haus der tausend Welten und erleben auf unterschiedliche Weise die Schrecken der magisch veränderten Stockwerke. Zum einen handelt es sich um eine Gruppe von ehemaligen Straßenkindern, die unter der Anleitung ihrer Anführerin Stern den Schritt ins ungewisse wagen. Mit dabei sind die unterschiedlichsten Personen, allen voran Fuchs mit seiner wilden Art und auch Ako, die Bardin, als zufällig dazugestoßene Gefährtin. Und natürlich will auch die Besitzerin des Hauses, Mlima, den vermeintlichen Reichtum für sich einstreichen und findet durch den Magister Salter, der nicht weiß wie im geschieht, ihren Weg durch das Tor. Die dritte Gruppe wird angeführt von einer Frau mit hoher Stellung in der Stadt und gemeinsam mit ihrer Söldnerin Baelis scheint dieser Pulk zunächst am unwichtigsten zu sein, jedoch halten T.S. Orgel noch einige Überraschungen für uns bereit.

Manches Mal musste ich tatsächlich an eine Haus-Version von Jumanji denken, denn was zunächst überaus harmlos wirkt, stellt sich doch umso schneller als sehr tödlich heraus. Natürlich macht genau dies auch den Reiz des Buches aus. Gepaart mit der "Magie", welche unsere Charaktere zum Teil auch selbst besitzen, bietet diese Geschichte wirklich sehr spannende Szenen.

Es stellt sich als wahnsinnig schwierig heraus, dieses Buch zu beschreiben und in ein paar wenige Worte zu fassen. Die Story ist sowohl ruhig, als auch rasant. Gut strukturiert in einem wirren Magie-Haus. Rationale treffen auf gefühlsgesteuerte Charaktere. Ehemalige Straßenkinder treffen auf ... Spoileralarm ;)

Mir hat "Das Haus der tausend Welten" sehr gut gefallen und auch die Tatsache, dass ich weder ahnte was als nächstes geschieht, noch den leistesten Verdacht hatte, wie all das einmal Enden soll. Dies wird wohl nicht mein letztes Buch der beiden Brüder gewesen sein.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.05.2020

Bester Band mit blödem Schluss

Izara 3: Sturmluft
0

Wirklich spannender, dritter Band. Ich muss gestehen, dass mir "Sturmflut" bisher am besten gefiel, denn hier wird unter anderem auch eine ganz andere Seite von Ari gezeigt. Die starke, trauernde, rachsüchtige, ...

Wirklich spannender, dritter Band. Ich muss gestehen, dass mir "Sturmflut" bisher am besten gefiel, denn hier wird unter anderem auch eine ganz andere Seite von Ari gezeigt. Die starke, trauernde, rachsüchtige, harte Ari, die auf der Suche nach dem Mörder ihres Liebsten keine Gnade kennt.

Aktionsgeladen und voller unerwarteter Wendungen schafft Julia Dippel es wieder mich zu fesseln und begeistert mit neuen Ideen, was ich nach den letzten zwei Bänden ja nun fast nicht mehr erwaret hätte. Der Kampf gegen die Wiedersacher geht natürlich weiter, dennoch fühlt sich diese Geschichte erwachsener an, weniger weich, etwas düsterer.

Einen kleinen Abstrich muss ich jedoch machen, da mir dieser überdramatisierte, langgezogene Ende nicht so gut gefiel. Vielleicht bin ich etwas verwöhnt von der Dramatik am Ende des zweiten Bandes, doch war das hier nicht ganz so meins. Eher etwas zum augenrollen.

Trotz allem fand ich "Sturmflut" sehr spannend und hoffe es geht ebenso dramatisch weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.05.2020

Wow!

Gemina. Die Illuminae Akten_02
0

Ein weiteres "Wow!" geht an diese Fortsetzung. Ich war ja bereits von "Illuminae" unglaublich begeistert und trotzdem schaffen es Kay Kristoff und Amie Kaufmann wieder so einen genialen Auftritt hinzulegen. ...

Ein weiteres "Wow!" geht an diese Fortsetzung. Ich war ja bereits von "Illuminae" unglaublich begeistert und trotzdem schaffen es Kay Kristoff und Amie Kaufmann wieder so einen genialen Auftritt hinzulegen. Wow.

Nachdem wir im ersten Band die "Alexander", "Hypatia" und die "Copernicus" auf ihrem rasanten Weg zur Sprungstation Heimdall begleiten und sämliche dramatischen Wendungen, etc. durchleben blieb noch die Frage: Was passiert bei der Sprungstation? Wieso antworten sie nicht? Die Antwort erhalten wir hier!

Ebenso wie wir in der vergangenen Geschichte Kady & Ezra begleiteten, erleben wir die Geschichte nun aus der Sicht von Hanna & Nik. Wieder zwei sehr unterschiedliche Charaktere, wieder unglaublich rasante Geschichten, wieder hervorragend erzählt!

Hanna wächst als Tochter des Kommandanten über sich hinaus und schafft es auf ziemlich geschickte Art und Weise der Gefahr zu entkommen und mit ihren begrenzten Mitteln den Wiedersachern einiges entgegen zu setzen. Ich mochte sie zu Anfang nicht sonderlich gut leiden, denn sie wirkte eher wie die verzogene Tochter mit zu viel Taschengeld und einem ungesunden Hang zum shoppen. Ein Mädchen-Mädchen eben. Hingengen ist Nik das krasse Gegenteil, denn als Teil einer Mafia-Familie ist er zwangsläufig in viele sehr unschöne Dinge verwickelt und schaffte es bisher nicht sich davon loszusagen. Interessanterweise war er mir direkt sympatisch, wenn er auch mit seiner draufgängerischen Herangehensweise manchmal sehr jungenhaft wirkt. Aber das lässt ihm umso charmanter darsthen.

Die Geschichte selbst wird wie gehabt anhand von Chats, Geheimberichten, Gesprächsprotokollen, Transkriptionen, Tagebucheinträgen und vielem mehr erzählt. Also wahnsinnig interessant und ein unglaublicher Pageturner. Diese Art eine Geschichte zu erzählen finde ich bemerkenswert, vor allem da sich (wieder) eine Runde Story ergibt. Ich hatte niemals das Gefühl es würden mir Informationen fehlen oder ich hätte ein irgendeiner Stelle nicht mitgefiebert.

Rasant, unglaublich nervenaufreibend, genial. So beschreibt sich "Gemina" wohl am allerbesten und ich bin wahnsinnig begeistert von dieser Fortsetzung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.05.2020

Netter Einstieg

Into the Fire
0

Der erste Band der "Firefighters" befasst sich mit Anne und Danny. Ich war sehr gespannt, was meine Lieblingsautorin uns hier zu bieten hat und entsprechend hoch lagen meine Erwartungen.

Zunächst muss ...

Der erste Band der "Firefighters" befasst sich mit Anne und Danny. Ich war sehr gespannt, was meine Lieblingsautorin uns hier zu bieten hat und entsprechend hoch lagen meine Erwartungen.

Zunächst muss erwähnt werden, dass die Kurzbeschreibung auf Wahnhafte-Ermittlungen nach dem alles verändernden Feuer hindeuten. Jedoch ist es doch eher so, dass Anne zufällig in Ermittlungen gerät, die auch mit ihrem Unfall zusammen hängen (könnten) und sich dann natürlich festbeißt. Jedoch ist es keinesfalls so, dass sie loszieht um "den Schuldigen" zu suchen, der für alles verantwortlich ist und diesen zur Rechneschaft ziehen will. Keineswegs.

Wir begleiten also Anne Ashburn, Feuerwehrfrau mit Leib und Seele, die sich ziemlich erfolgreich in diesem Männerverein durchsetzt. Doch der Job ist gefährlich und so muss Anne bald feststellen, dass Träume zwar wahr werden, aber ebenso schnell wieder platzen können. Und plötzlich findet sie sich in einem etwas anderen Leben wieder und versucht dort Fuß zu fassen und mit ihrer Situation klarzukommen. Ich fand Anne als starke Frau in einer Männerdomäne wirklich gut, obwohl wir dies nur kurz erleben, jedoch zeigt sich auch im späteren Verlauf, dass sie sich durchzusetzen weiß. Eine Powerfrau eben.

Als zweites ist hier Danny "Dannyboy" Maguire mit dabei. Er wird immer als Aufreißertyp beschrieben, aber davon habe ich in der Geschichte nicht viel bemerkt, vielmehr war er der liebeskranke Trottel, der sich nicht traut über seine Gefühle zu reden - auf völlig liebenswerte Art und Weise, versteht sich. Aber die Geschichte meint es auch mit ihm nicht gut, denn bei dem alles verändernden Feuer ist nicht nur Anne die leidtragende, sondern auch er. Ich fand das recht passend, denn der perfekte Mann hätte überhaupt nicht zur Powerfrau Anne gepasst - weder mit noch ohne Verletzungen. Ich mochte Danny ganz gerne, auch wenn der Gute einfach mal den Mund hätte aufmachen müssen.

Die Annäherungen zwischen Anne und Danny waren entweder wie ein Frontalzusammenstoß oder absolut zaghaft, es gab irgendwie nichts dazwischen. Ich habe jetzt zwar diese Geschichte gelesen, doch irgendwie ist der Funke nicht ganz zu mir übergesprungen. Ich verstehe wieso die Leidenschaft zwischen den beiden da ist, aber von wirklicher, tiefer Liebe habe ich nichts gefühlt. Das alles wirkte immer noch ziemlich distanziert.

Ein ganz großer Pluspunkt meinerseits geht an den HUND der Geschichte. Ich liebe ihn. Wäre der kleine/große nicht gewesen, hätte ich einige Szenen vermutlich als langweilig eingestuft. Als Hundeliebhaberin hat J. R. Ward mich damit auf jeden Fall auf ihrer Seite. Doch es kann ja nicht sein, dass dies das einzige ist, was die Szenen spannen hält, finde ich. Ein wenig mehr Trubel, Spannung, Was-wäre-wenns und dramatische Sehnsüchte wären mir ganz lieb gewesen. Auch schade fand ich insgesamt, dass von den Firefighters nicht so viel zu spüren war. Bis auf den "Unfall", den Anne erlitt, hätten im nachhinein auch alle einen anderen Job haben können. Die Firefighters waren total irrelevant ... hätte die Autorin Holzfäller aus der Truppe gemacht oder irgend einen anderen Job ausgesucht: Die Geschichte hätte sich genauso erzählt.

Schwierig fand ich hier im ersten Band vor allem die Tatsache, dass wir mit einem Haufen Namen konfrontiert werden. Vorname "Spitzname" Nachname. Aus zwei Einheiten. Dann werden diese Personen mal beim Vornamen, mal beim Nachnamen, mal beim Spitznamen genannt. Für mich war das schon eine Herausforderung, vor allem, da ich mir sowieso so schlecht Namen merken kann. Zwischendurch hatte ich das Gefühlt, die Autorin wollte, dass wir alle potentiellen zuküftigen Protagonisten weiterer Bücher auf einen Schlag kennenlernen. Das war anstrengend und hier hätte vielleicht eine kleine Auflistung gut getan.

Ein paar Szenen des Buches gingen dann noch an Annes großen Bruder Tom Ashburn, der Feuerwehrchef. Bis zum Schluss konnte ich Tom überhaupt nicht ausstehen. So ein arroganter Choleriker sollte nicht Chef, Bruder, Freund oder sonst was sein. Ich habe allerdings das Gefühl, dass er zum Ende hin eine kleine Wandlung durchmacht und denke, dass er der potentielle Kandidat für Band zwei ist. Ich bin gespannt.

Insgesamt war "Into the Fire" ganz nett, zeitweilig unterhaltsam und ein solider Einstieg in eine neue Geschichte. Das kann die Autrin aber auch besser, wie ich weiß. Wir werden sehen was aus den "Firefighters" noch wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere