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Veröffentlicht am 23.07.2020

Spannendes Setting, Handlung kommt zu kurz

Paradise City
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Dies ist mein erster Roman von Zoe Beck. Die Mischung aus Thriller und Dystopie gefällt mir sehr, weshalb ich auch große Erwartungen an den Roman hatte.
Die Autorin erschafft eine interessante Zukunft, ...

Dies ist mein erster Roman von Zoe Beck. Die Mischung aus Thriller und Dystopie gefällt mir sehr, weshalb ich auch große Erwartungen an den Roman hatte.
Die Autorin erschafft eine interessante Zukunft, die auf mich sehr realitätsnah wirkt. Neben m Zusammenschluss von Megacities, Überschwemmungen an Nord- und Ostsee, ist vor allem die Überwachung durch ein Gesundheitschip die Eckpfeiler der Dystopie. Die Protagonistin Liina ist dabei eine interessante Protagonistin, einerseits durch ihren Job als Rechercheurin bei einem unabhängigen Nachrichtenportal ist sie Kritikerin des Systems, anderseits durch ihre eigene Krankengeschichte Nutznießerin des Systems.
Der Roman beginnt auf dem vernachlässigten Lande mit einem Rechercheauftrag zu einer Toten, die scheinbar durch Schakale getötet wurde. Liina langweilt sich und fragt sich was sie mit diesem langweiligen Auftrag soll. Zurück in der Hauptstadt Frankfurt bricht ihre Welt zusammen. Ihr Chef wurde lebensgefährlich verletzt und sie stößt auf einen Fall, der ihr Leben bedroht. Es gibt immer wieder Puzzleteilchen, die sich zusammenfügen, aber erst am Ende fügt es sich zu einem Gesamtbild zusammen. Das Ende und auch die Geschichte haben mich immer wieder überrascht. Es ist spannend und auch das Setting ist sehr gut beschrieben.
Ich hatte nur das Gefühle, dass der Thriller oft zurückblieb und sich die Autorin eher auf ihre Dystopie konzentriert hat. Die typische Aufklärungsarbeit, die einen Thriller für mich auch so spannend macht, wirkte hier sehr unstrukturiert. Ich hatte oft das Gefühl, Liina hat mehr Glück als Verstand, vor allem was den Fall angeht. Ich glaube dem Roman hätten ein paar Seiten mehr gutgetan.
Aber dennoch ein lesenswerter Roman, der auch über unsere jetzige Gesellschaft nachdenken lässt. Wie gehen wir mit alten und behinderten Menschen um, was ist und wichtig, wohin wollen steuern? Dies ist auf alle Fälle nicht mein letzter Roman von Zoe Beck.

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Veröffentlicht am 02.07.2020

Zu viele Handlungsstränge

Der Würfelmörder (Ein Fabian-Risk-Krimi 4)
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Dies ist mein erster Thriller von Stefan Ahnhem. Leider war für mich laut Cover und Inhaltsangabe nicht gleich ersichtlich, dass der Roman aus einer Reihe ist, und zwar mittendrin. Zum anderen wurde der ...

Dies ist mein erster Thriller von Stefan Ahnhem. Leider war für mich laut Cover und Inhaltsangabe nicht gleich ersichtlich, dass der Roman aus einer Reihe ist, und zwar mittendrin. Zum anderen wurde der Roman unter anderem Titel schon einmal veröffentlicht. Ich kann den Verlag aus wirtschaftlichen Gründen verstehen, aber als Leser fühlt man sich doch etwas getäuscht.
Das Cover ist auffällig mit dem leuchtenden Gelb, Titel und Coverbild passen sehr gut, aber wirklich schön finde ich das Cover nicht. Das die Broschur extra so gestaltet ist, dass man über den Buchschnitt auch eine Art Schutzumschlag machen kann, ist nett, aber völlig sinnfrei für mich.
Der Titelheld ist ein sehr ungewöhnlicher Serienmörder, der fast emotionslos mordet und den Zufall entscheiden lässt. Denn wo, wer, mit was er jemanden umbringt, erwürfelt er sich. Eine besondere Methode und so wenig vorhersehbar. Für die Ermittler der Alptraum, denn wie findet man so das Motiv und den Täter?
Aber die Ermittler haben noch mehr zu tun, allen voran Fabian Risk, der private Probleme hat, dann noch seinem Kollegen hinterher spioniert und noch einen Mord an einer jungen Frau klären muss. Uns so geht es allen Ermittlern. Die Fälle stapeln sich, dazu kommen private Probleme. Ich hatte noch nie einen Thriller mit so vielen Handlungssträngen. Dazu kam, dass ich die ganze Zeit das Gefühl hatte, mitten drin anzufangen und mir wichtige Details fehlten. Vor allem um die Geschichte von Risk und seinen Kindern tappte ich die ganze Zeit im Dunkeln. Es war so, als ob ich einen Roman mitten drin angefangen hätte. Das empfand ich als sehr störend.
Dennoch hat mir der Roman sehr gut gefallen, vor allem die Charakterzeichnung ist sehr gelungen. Der Würfelmörder, aber auch die Ermittler zeigen viele Seiten, Schwächen und Stärken. Dazu noch die ungewöhnlichen Fälle, die überraschen.
Es ist ein guter Thriller, ich würde aber jedem nur raten, die Fabian Risk Reihe von Anfang an zu lesen und nicht mit dem „Würfelmörder“ anzufangen, denn die Reihe baut aufeinander auf, auch wenn der Verlag mit der Neuauflage der Bücher das Gegenteil behauptet.

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Veröffentlicht am 30.06.2020

Schön und lehrreich

Wieso? Weshalb? Warum? Alles über Bäume
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Rezension zum Buch:

Meine Familie und ich sind sehr große Fans der Wieso Weshalb Warum Reihe. Ich fragte mich, ein Buch über Bäume braucht man das, wir haben ja schon das Waldbuch? Aber ich irrte mich, ...

Rezension zum Buch:

Meine Familie und ich sind sehr große Fans der Wieso Weshalb Warum Reihe. Ich fragte mich, ein Buch über Bäume braucht man das, wir haben ja schon das Waldbuch? Aber ich irrte mich, denn es geht viel tiefer, es zeigt nicht nur, wie wichtig Bäume für unser Klima sind. Sondern gehen auf alle Aspekte des Baums ein. Schönheit, Nutzen, aber auch seine Bedrohung. Ich selbst habe viel gelernt, aber auch meine 7jährige Tochter.
Wie bei der Reihe bekannt sind natürlich die Klappen sehr beliebt und fachen die Neugier an. Da macht auch gerne unser 3jährige Sohn mit. Obwohl die Informationen für ihn noch zu komplex sind. Dennoch ist dieses Buch für eine große Altersspanne interessant. Ich selbst habe auch noch einiges gelernt. Die Zeichnungen sind kindgerecht, aber auch detailreich. Gefallen haben mir die kleinen „Besonderheiten“, die zum Staunen sind, z.B. das eine Jackfrucht bis 40 Kilo schwer werden kann. Das war mir auch neu.
Durch das Buch schauen meine Kinder und ich bei unseren Spaziergängen genauer hin. Denn Bäume sind soviel mehr als große Schattenspender. Dieses Buch kann ich sehr empfehlen. Es ist abwechslungsreich trotz des „einfachen“ Themas. Es stellt die Zusammenhänge und Abhängigkeiten in unserer Natur sehr gut dar, so dass es auch das Umweltbewusstsein sehr gut fördert. Ich vermute, dass es auch für Kinder über 7 Jahren noch interessant und spannend ist. So könnte ich es mir sehr gut vorstellen, für Grundschüler im Sachkundeunterricht.

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Veröffentlicht am 04.06.2020

Potential verschenkt

Die unglaubliche Flucht des Uriah Heep
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Die Idee literarische Buchcharaktere aus ihrer Geschichte herauszulesen hat mich neugierig gemacht. Im Mittelpunkt stehen zwei Brüder. Einmal Robert, Anwalt und mit beiden Beinen fest im Leben stehend. ...

Die Idee literarische Buchcharaktere aus ihrer Geschichte herauszulesen hat mich neugierig gemacht. Im Mittelpunkt stehen zwei Brüder. Einmal Robert, Anwalt und mit beiden Beinen fest im Leben stehend. Dann sein Bruder Charley, hochbegabt und Literaturprofessor. Robert immer mit dem Gefühl seinen Bruder beschützen zu müssen, hilft ihm, wenn Charley wieder mal eine Figur aus einem Roman gelesen hat und diese Ärger macht. So wie Uriah Heep.

Charaktere aus Geschichten lesen, ist trotz der Schwierigkeiten, die Charley hat, für mich immer noch eine grandiose Vorstellung. Die Autorin nimmt sich auch viel Zeit, dies immer wieder zu erklären es funktioniert. Dabei ist es nicht einfach Magie, sondern sie erklärt es sehr literaturwissenschaftlich. Das ist anfangs sehr spannend, wirkte auch mich mit der Zeit aber einfach langatmig und es wiederholte sich. Gut gelungen fand ich die Erzählperspektive. Ungewöhnlich hier ist, dass nicht aus der Sicht des Protagonisten Charley erzählt wird, sondern aus Roberts Sicht. Dabei erzählt er in der Ich-Perspektive. Wenn er selbst nicht beim Geschehen dabei ist wechselt die Perspektive zu Charley und anderen Charakteren, da ist es aber der personale Erzähler.

Auch wenn die Buchzusammenfassung auf dem Cover etwas anderes verspricht, ist dieses Buch für mich in erster Linie eine Geschichte über zwei Brüder, die ganze Magie drumherum ist Beiwerk um ihre Geschichte zu erzählen. Und das finde ich schade. Natürlich wurde die Geschichte dadurch spannender, aber sie verlor auch ihren roten Faden. Dazu kam das Ende der Geschichte, das auf mich unlogisch und unrealistisch war.

Insgesamt wurde meines Erachtens Potential verschenkt. Vielleicht hätte sich die Autorin mehr auf eine Geschichte konzentrieren müssen. Denn so ist die Geschichte der Brüder und auch die Geschichte der herausgelesenen Charaktere zu kurz gekommen, trotz der 600 Seiten. Der Spannungsbogen konnte durch die Wiederholungen und die zum Teil langatmigen Beschreibungen nicht gehalten werden. Meine anfängliche Begeisterung für das Buch nahm leider von Seite zu Seite ab.

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Veröffentlicht am 19.03.2020

Dunkel und vielfältig

Das neunte Haus
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Dies ist mein erster Roman der Autorin. Ich habe einen relativ seichten (nichtabwertend gemeint) Jugendroman erwartet und wurde schnell eines Besseren belehrt. Denn hier handelt es sich um einen sehr dunklen, ...

Dies ist mein erster Roman der Autorin. Ich habe einen relativ seichten (nichtabwertend gemeint) Jugendroman erwartet und wurde schnell eines Besseren belehrt. Denn hier handelt es sich um einen sehr dunklen, brutalen Roman. Schon allein die Protagonistin Alex hat einiges hinter sich und was genau erfährt man nach und nach in Bruchstücken. Alex ist einer der Highlights des Romans. Sie kann Geister sehen und verzweifelt fast daran. Erst als ihre Gabe von einer geheimen Gruppe von der berühmten Universität Yale entdeckt und für sie genutzt wird, lernt sie damit umzugehen.
Die Grundidee, dass die verschiedenen Verbindungen in Yale auf Magie aufgebaut sind, finde ich sehr gelungen. Obwohl ich vor allem wegen der ähnlichen Namen immer wieder Probleme hatte, diese auseinander zu halten. Die Brutalität und Empathielosigkeit dieser Verbindungen hat mich erschreckt. Vor allem wenn ich darüber nachdenke, dass die Autorin selbst auf dieser Uni war und eigene Erfahrungen eingeflossen sind. Alex, die in einfachen Verhältnissen aufgewachsen ist bietet einen guten Gegenpol zu der elitären Klasse, der sie gegenübertritt. Manchmal hatte ich dabei das Gefühl die Autorin hat sich etwas übernommen. Armes Mädchen im Elitecollege, alte elitäre Verbindungen, Magie, Morde, brutale Vergangenheit … Dazu sehr abrupte Handlungs-Zeit-wechsel. Ein Fehler meinerseits war, dass ich immer wieder längere Pausen beim Lesen gemacht habe. Es ist sicher einfacher der Handlung zu folgen, wenn man das Buch in einem Rutsch liest. Neben der interessanten und überraschenden Handlung, es gibt immer wieder unvorhergesehene Wendungen, haben mir die sehr gut gezeichneten Charakteren überzeugt, natürlich ist Alex die tiefgreifendste Figur, aber auch die anderen zeigen interessante Macken und Details. Nur die Mitbewohnerinnen von Alex sind etwas blass geblieben, da konnte ich sie mir kaum bildlich vorstellen.
Dennoch ich bin insgesamt positiv überrascht und vor allem die gelungene und überraschende Auflösung des Buches haben dafür gesorgt, dass ich sehr gerne einen Folgeband lesen möchte, ein paar offene Handlungsstränge deuten einen weiteren Teil an. Ich möchte diesen Roman gerne weiterempfehlen für Leser*innen ab 16 Jahre (wegen der nicht unerheblichen Brutalität) die gerne auch dunkle Fantasy lesen.

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