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Veröffentlicht am 01.07.2019

Auswandern in die Toskana

Das Licht der Toskana
2

Drei Amerikanerinnen lernen sich beim besichtigen einer Seniorenresidenz kennen. Sie beschließen gemeinsam ein Haus in der Toskana zu mieten. Für ein Jahr versuchen sie das Zusammenleben.

Der Titel Das ...

Drei Amerikanerinnen lernen sich beim besichtigen einer Seniorenresidenz kennen. Sie beschließen gemeinsam ein Haus in der Toskana zu mieten. Für ein Jahr versuchen sie das Zusammenleben.

Der Titel Das Licht der Toskana passt sehr gut zum Buch. Hier gibt es nur Licht und keinen Schatten. Die Nachbarn sind alle furchtbar nett und hilfsbereit. Das Kochen gelingt immer. Die Stadt ist belebt und es gibt viele kleine Geschäfte. Die Frauen haben keine Konflikte. Die Vergangenheit regelt sich von selbst. Alles ist positiv.

Die ersten 100 Seiten und die letzten Seiten lesen sich sehr zäh. Es passiert quasi nichts (wobei sich das im gesamten Buch kaum ändert). Die Sprache ist immer sehr blumig und ausschweifend. Aber zu Beginn und Ende ist es schwer zu folgen. Nicht nur einmal habe ich das Buch mit einem Seufzer aus der Hand gelegt.

Die Charaktere entwickeln sich weiter und natürlich ist alles positiv und fühlt sich im Licht der Toskana richtig an. Camilles Entwicklung in künstlerischer Richtung fand ich am interessantesten. Hierzu passte auch der Schreibstil gut. Welche Kunst beeinflusst sie? Julia kocht gern und jedes Gericht wird ausführlich benannt. Das war langweilig für mich. Susan bleibt sehr blass für mich. Sie bucht die Zimmer und kümmert sich um den Garten. Kit war für mich schwierig. Ihr Teil ist aus der Ich- Perspektive erzählt und ich konnte häufig nicht folgen. Und dann die undurchsichtige Margaret. Für mich auch schwierig zu verstehen, warum sie überhaupt thematisiert wird.

Fazit: Lest eine Leseprobe des Buchs. Wenn der Schreibstil gefällt, gefällt euch das Buch. Vielleicht ist es auch schön, wenn man in der Toskana ist oder auch wenn man sehr künstlerisch ist, weil es bei Kit und Camille um Kunst geht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Atmosphäre
  • Figuren
Veröffentlicht am 13.08.2018

Herausfordernder Schreibstil

Beim Ruf der Eule
2

Maeve hat eine kleine Pension, die sie für behinderte Menschen geöffnet hat. Neben der Besuchern hat sie mit Steph und Len auch zwei Menschen mit Down- Syndrom dort beschäftigt. Doch als Vincent vor ihrer ...

Maeve hat eine kleine Pension, die sie für behinderte Menschen geöffnet hat. Neben der Besuchern hat sie mit Steph und Len auch zwei Menschen mit Down- Syndrom dort beschäftigt. Doch als Vincent vor ihrer Tür steht, gerät ihre Welt ins Wanken. Nur er weiß noch, dass sie eine Zwillingsschwester hatte, die singen konnte wie ein Star. Und so muss sich Maeve nach vielen Jahren mit ihrer Vergangenheit auseinander setzen.

Die Idee des Buches ist schön und der Umgang mit Behinderungen heute und in der Vergangenheit wird eindrücklich geschildert. Gerade dieses Thema findet man in Romanen doch selten und ich finde es spannend. Gerade das Übergriffige auf die Familien der Behinderten hat mich erschreckt, aber nicht überrascht.

Leider hat das Buch zwei Probleme. Einmal ist der Schreibstil sehr speziell und das erste Drittel war somit unangenehm zu lesen. Es wechselt zwischen Gegenwart, Vergangenheit, Briefen, Gedanken von Edie hin und her. Die Gegenwart wird in der Vergangenheitsform erzählt und wird immer wieder unterbrochen durch Gedanken an Edie, die für den Leser aber schwer erkenntlich sind. Dann wird die Vergangenheit im Präsens erzählt. Das zweite Problem ist die Spannungskurve. Im ersten Drittel kämpft man nicht nur mit dem Schreibstil, sondern auch damit, dass eigentlich wenig passiert. Das zweite Drittel hat dann wirklich viel Handlung und ist auch sehr spannend. Und das letzte Drittel ist dann wieder eher wie der Beginn gewesen und arbeitet nur auf ein rosarotes Happy End hin. Wegen dieser zwei Punkte ziehe ich 2 Sterne ab. Das Buch konnte mich nicht begeistern.

Fazit: Ein gut gewähltes Thema! Theoretisch wäre der Plot auch gut gewesen, aber die Umsetzung durch Schreibstil und Anordnung der Geschichte hat mich nicht überzeugt.

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  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Umsetzung
Veröffentlicht am 27.02.2017

Der Stromkrieg

Die letzten Tage der Nacht
2

New York 1888: Paul, ein junger aufstrebender Anwalt, wird von George Westinghouse beauftragt ihn in einem Patentrechtsstreit gegen Thomas Edison zu vertreten. Paul freut sich über seinen neuen Mandanten, ...

New York 1888: Paul, ein junger aufstrebender Anwalt, wird von George Westinghouse beauftragt ihn in einem Patentrechtsstreit gegen Thomas Edison zu vertreten. Paul freut sich über seinen neuen Mandanten, nichts ahnend, dass er damit eine Hauptrolle im größten Patentrechtsstreit (um die Glühbirne) werden wird. Sein Prozess scheint schon vorab verloren und Paul muss einiges an Einfallsreichtum aufbringen um für seinen Mandanten überhaupt positive Ergebnisse zu erzielen. Dabei bleibt wenig Zeit für das Privatleben, aber eine Mandantin verdreht ihm doch den Kopf…

Ich finde besonders gelungen an dem Buch, dass es wissenschaftliche Informationen einfach vermittelt. Ich wusste vorher wenig über die Abläufe während dieses Streits und mir wäre das Thema doch eher trocken erschienen. Der Autor schafft es mit dem Vermittler Paul, der selbst wissenschaftlich unbedarft ist, die verschiedenen Erfindungen und Erfinder dem Leser näher zu bringen. Bei mir konnte er sogar größeres Interesse an den einzelnen Erfindern wecken, sodass ich mir weiteres Lesematerial besorgen werde. Dem Autor ist gelungen alle Erfinder tiefgründig zu beschreiben. Man hat nach dem Buch von jedem ein Bild vor Augen. Dabei gibt es keine Gewinner und Verlierer.

In der ersten Hälfte fehlt etwas der persönliche Teil über Paul. Man hat das Gefühl, dass er nur arbeitet. Das wird dann aber besser und man erfährt deutlich mehr über Paul.

Titel und Cover finde ich toll. Der Titel „Die letzten Tage der Nacht“ sagt so viel mehr aus als man im ersten Moment denkt. Besonders wenn man schon in New York war, ist einem bewusst, welche Änderung die Erfindung der Glühbirne im Leben der Einwohner bewirkt haben muss.

Das einzige, was mich etwas gestört hat, war meine eigene Neugier. Ich wollte unbedingt wissen, was wahr und was erfunden ist. Am Ende steht ein tolles Nachwort des Autors, das absolut lesenswert ist, weil so viele Hintergrundinformationen gegeben werden. Man hat das Gefühl, dass hier richtig gut recherchiert wurde, sollte sich aber gedulden.

An jedem Kapitelbeginn steht ein einleitendes Zitat, meist aus der heutigen Zeit. Die Zitate sind gut gewählt und passen sich schön in die Geschichte ein.

Fazit: 5 Sterne ist mir dieses Lesevergnügen wert, dass ich wirklich sehr gerne weiterempfehlen möchte. „Die letzten Tage der Nacht“ ist ein Roman, der durch gute Recherche und einen tollen Erzählstil besticht.

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  • Erzählstil
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Recherche
Veröffentlicht am 16.01.2017

Hat mich nicht überzeugt

Bourbon Kings
2

Die Bradford Company produziert Bourbon. Die Familie lebt in großem Luxus und da passt es natürlich nicht, wenn sich der Sohn Lane in die Gärtnerin verliebt. Vor über 2 Jahren war das und Lane hat trotzdem ...

Die Bradford Company produziert Bourbon. Die Familie lebt in großem Luxus und da passt es natürlich nicht, wenn sich der Sohn Lane in die Gärtnerin verliebt. Vor über 2 Jahren war das und Lane hat trotzdem eine andere Frau geheiratet. Doch er liebt weiterhin die Gärtnerin Lizzie. Als er zurückkommt, möchte er die Dinge klären und seine Liebe zurück erobern. Die Planungen für ein großes Fest sind auf dem Anwesen in vollem Gange, doch irgendetwas stimmt nicht. Was verbirgt der Vater? Warum ist der große Bruder Edward nicht mehr im Unternehmen tätig? Und die Schwester Gin muss sich auch entscheiden, ob sie ihrem Vater gehorcht oder eigene Wege geht…

Im Buch überschlagen sich die Ereignisse. Es gibt viele Charaktere und viel Handlung. Schon bald wird dem Leser klar, dass nicht alles in dem 1. Teil aufgeklärt werden kann. Es wird viel angerissen und zu Beginn ist es schwer zu folgen, da es viele Personen gibt. Ich persönlich mag Bücher mehr, wo einen roten Faden haben und nicht zu sehr zwischen den einzelnen Personen hin- und herspringen. Der Fokus liegt zwar auf Lane und Lizzie, aber die Probleme aller anderen Geschwister werden auch thematisiert. Ich wurde nicht richtig warm mit den einzelnen Charakteren, einzig Miss Aurora konnte mein Herz gewinnen.

Das Buch erinnerte mich an Vorabendserien, bei denen auch jede Figur verschiedenste Probleme haben muss um interessant zu sein. Die Geschichte an sich ist schon interessant, mir gefällt eher die Erzählform nicht.

Die Übersetzung lässt leider etwas zu wünschen übrig. Ich glaube nicht, dass auf einem Gestüt der Mist auf den Komposthaufen gefahren wird. Ich habe auch nicht wirklich den Eindruck, dass die Autorin/Übersetzer Recherche zu den Themen Bourbon und Pferdehaltung betrieben hat. Man hat bei der Schilderung der Bourbonproduktion eher das Gefühl einen Wikipedia- Artikel zu lesen als von tatsächlichen Eindrücken.

Fazit: 2 von 5 Sternen, da mir einfach zu viel passiert und zu wenig Zeit für die einzelnen Personen bleibt. Außerdem ist mir die Geschichte zu wenig abgeschlossen, alle Fäden bleiben offen. Leider sind mir die Personen dann aber zu wenig ans Herz gewachsen, als dass ich die weiteren Teile lesen möchte.

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  • Charaktere
  • Lesespass
  • Handlung
Veröffentlicht am 24.08.2023

Vertiefung von Wissen zur gewaltfreien Kommunikation

Konflikte lösen durch Gewaltfreie Kommunikation
1

Das Thema Gewaltfreie Kommunikation wurde in meiner Ausbildung kurz erläutert. Da es sich hierbei um ein Grundlagenbuch handelt, wollte ich damit mehr darüber erfahren und mein Wissen auch anwenden können.
Das ...

Das Thema Gewaltfreie Kommunikation wurde in meiner Ausbildung kurz erläutert. Da es sich hierbei um ein Grundlagenbuch handelt, wollte ich damit mehr darüber erfahren und mein Wissen auch anwenden können.
Das Buch ist in Form eines Interviews aufgebaut. Es werden Fragen gestellt von Frau Seils und dann folgt die Antwort von Herrn Rosenberg.

Ich habe etwas mehr als ein Drittel gelesen und finde es richtig anstrengend. Einerseits wird nicht nochmal kurz erklärt, was das Grundprinzip ist. Andererseits konnte ich aus dem bis jetzt gelesenen nichts mitnehmen. Ich finde die Beispiele nicht verständlich und weiß nicht, wie man es anwenden kann. So hat sich bei mir etwas Frust über das Buch aufgebaut.
Weiterhin stört mich der christliche Touch und das "Angeben"von Rosenberg wie toll die gewaltfreie Kommunikation ist und welche Wunder er bewirkt hat. So hat man auch das Gefühl, dass man es nicht erlernen kann.

Für mich richtet sich das Buch an Anwender der gewaltfreien Kommunikation, die ihr Wissen vertiefen wollen und Bestätigung brauchen.