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Veröffentlicht am 14.03.2022

Leider wurde ich mit der Prota nicht warm

Veganes Schnitzel zum Verlieben: Liebesroman
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Ich sage es gleich vorab: Ich bin weder Vegetarier, noch Veganer, aber finde es bemerkenswert, dass es Leute gibt, die das knallhart durchziehen. Vielleicht habe ich mir auch von dem Buch erhofft, ein ...

Ich sage es gleich vorab: Ich bin weder Vegetarier, noch Veganer, aber finde es bemerkenswert, dass es Leute gibt, die das knallhart durchziehen. Vielleicht habe ich mir auch von dem Buch erhofft, ein wenig Motivation in meine Küche mitzunehmen. Als die Anfrage in meinem Postfach landete dachte ich erst »Was? Ein veganes Kochbuch? Wo ich doch immer spaßeshalber sage, dass Fleisch mein Gemüse ist?«. Als ich dann aber gesehen habe, dass es sich um einen Roman handelt, der auch das Thema Youtube betrifft, war mein Interesse geweckt. Immerhin bin ich auf der Plattform ja selbst aktiv (wenn auch deutlich weniger erfolgreich als Ella).

Aber kommen wir zu dem Buch. Ebenfalls möchte ich vorab sagen, dass ich diese Rezension nicht spoilerfrei schreiben kann. Wer also das Buch selbst noch lesen will, sollte meine Gedanken vielleicht erst danach lesen. Es gibt zu viele Punkte, die ich ansprechen möchte, um meine Gedankengänge nachvollziehen zu können.

Zu Beginn merkte man, dass viele kurze Sätze aneinandergereiht wurden. Das hat sich im Laufe der Geschichte deutlich verbessert, was den Lesefluss viel angenehmer gemacht hat.

Fangen wir gleich im ersten Kapitel an: Ella wird an einen Tisch mit einem Kerl gesetzt, der in der Fleischindustrie arbeitet. Er ist nicht besonders sympathisch, eher das Gegenteil, aber Ella macht genau DAS, was man den Veganern leider immer nachsagt (ich hasse dieses Schubladendenken und noch mehr, wenn es genau so passiert): Sie hält einen 2-seitigen Monolog darüber, wie toll es ist, sich vegan zu ernähren. Und das zu einem Mann, den sie vor zwei Minuten erst kennengelernt hat. Man sagt mir ja auch nach, dass ich gerne und viel rede, aber selbst ich würde niemandem nach so kurzer Zeit einen Knopf ans Ohr labern. Bei so einem heiklen Thema, das gerne mal die Gemüter erhitzt, schon gar nicht.

Ein paar Seiten weiter gleich das nächste Fettnäpfchen, das nächste Klischee wird aus der Kiste gezogen. Der Fleischer ist Ella weiterhin unsympathisch und die Autorin haut folgenden Satz raus: »Seine Reaktion nervte mich, obwohl ich bei seiner Figur damit hätte rechnen müssen, dass er gerne tierische Produkte isst.« Was will uns die Autorin damit sagen? Alle Menschen die gerne Fleisch und Co. essen sind fett und alle Vegetarier/Veganer gesund und schlank? Was ist das bitte für eine Aussage?! Das hat mich wirklich etwas verärgert. Wie bereits oben erwähnt hasse ich Klischees und Schubladendenken.

Weiter in der Story: Der Mann belästigt sie und wird körperlich und was macht unsere Protagonistin? Sie wird von einem anderen Mann (den sie attraktiver findet) "gerettet" und geht mit diesem mit... in ein Separee... alleine... Bin ich die Einzige, die das genauso beängstigend findet? Er will ihr nicht einmal seinen Namen nennen.

Am Tag nach dem Event erscheint ein Bericht darüber in einer Zeitung, in der die Gäste zerrissen werden, auch Ella. Und sind wir mal ehrlich, es gab zig Zeichen, sodass der Leser schon nach den ersten 40 Seiten wusste, wie das Buch weitergehen wird und was es mit dem Autor des Artikels auf sich hat.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ella verliebt sich Hals über Kopf, plant noch bevor sie ihm überhaupt nähergekommen wäre den Kauf eines Bauernhofs und die komplette Aufgabe ihres bisherigen Lebens.

Dann kommt noch Ellas bester Freund als Faktor dazu, der ihr seine Liebe gesteht, Jo verunglimpft und ihr dann einen Heiratsantrag macht, den sie auch noch annimmt (weil sie pissig ist, dass Jo der Autor war), um ihn dann einen Tag später wieder zu lösen und doch zurück zu Jo zu gehen. Ehrlich gesagt, war mir das viel zu viel Hin und Her und ich konnte Ella null Komma null verstehen und ihr Handeln noch viel weniger.

Leider wird auch nicht aufgelöst, wie das Hüh und Hott mit diversen (Influencer-) Verträgen ausgegangen ist. Da wurden nämlich einige unterschrieben und sowohl Ella als auch Ben haben bei ihren Followern ein ganz schönes Chaos hinterlassen.

Das klingt jetzt alles wirklich sehr negativ, dabei hat am Ende für mich die Message des ganzen Hin und Hers überwiegt: Geld ist nicht alles im Leben! Und niemand sollte sein ganzes Leben in der Öffentlichkeit austragen! Ich fand es total faszinierend zu sehen, was manche Menschen tatsächlich bereit sind für Geld und Klicks zu tun. Am Beispiel von Ben war das natürlich etwas überspitzt dargestellt, aber es wird mit Sicherheit auch so jemanden geben...



FAZIT
Tolle Grundidee, aber leider konnte es mich nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 14.03.2022

So niedlich ♥

Licht aus, sagt der kleine Fuchs
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Kinder lieben es, neue Dinge zu lernen, oder? Genau das denke ich auch. Daher bin ich immer begeistert, wenn ich Bücher entdecke, in denen es nicht nur darum geht, dass die Tomate rot und die Banane gelb ...

Kinder lieben es, neue Dinge zu lernen, oder? Genau das denke ich auch. Daher bin ich immer begeistert, wenn ich Bücher entdecke, in denen es nicht nur darum geht, dass die Tomate rot und die Banane gelb ist, sondern auch Themen angesprochen werden, von denen Kinder in der Regel nicht tagtäglich in Kontakt stehen.

In »Licht aus, sagt der kleine Fuchs« geht es um das wichtige Thema Lichtverschmutzung, was ich bisher so in keinem Kinderbuch gefunden habe. Wir begleiten den kleinen Fuchs auf seiner Suche nach der Dunkelheit. Die ist nämlich verschwunden, seit der Mensch auf der Bildfläche erschienen ist und wirbelt die Natur mächtig durcheinander. Der Singvogel weiß nicht mehr, in welche Richtung er fliegen soll, der Frosch nicht mehr, wann er mit seinem abendlichen Konzert beginnen soll und schuld daran sind wir Menschen.

Ich für meinen Teil bin auf dem Land großgeworden, mitten in der Natur und ich habe es geliebt. Aber viele von uns wachsen in der Großstadt auf, in der Grünflächen rar sind. Ich stelle mir das gerade für die Tiere sehr schwierig vor, plötzlich mit Straßenlaternen, Autos und Co. konfrontiert zu sein. Das Buch hat mich als Erwachsenen selbst zum Nachdenken gebracht. Was kann ich als einzelne Person tun, um da gegenzusteuern. Hierzu weist uns die Autorin auch im Vorwort hin und weist auf eine betreffende Organisation hin, an die man sich wenden kann.

Die Illustrationen im Buch wurden von Susan Reagan gemacht und geben der "erwachsenen" Thematik wieder etwas spielerischen, das die Kinder anspricht. Neben den leicht verständlichen Texten, sind es besonders die wunderschön gezeichneten Tiere, die das Buch zu etwas ganz besonderem machen!

Was im Klappentext bereits zusammenfassend in zwei Sätzen steht, kann ich zu 100% so unterschreiben:
Eine emotionale Bilderbuchgeschichte zum Thema Lichtverschmutzung. Sie erzählt mit beeindruckenden Illustrationen wie die Natur und der Lebensrhythmus der Tiere durch das viele Licht beeinflusst wird.



FAZIT
Eine tolle Geschichte, die den Kindern das wichtige Thema spielerisch näherbringt.

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Veröffentlicht am 05.10.2021

Wichtige Themen, niedlich verpackt ♥

Ekki Eichhorns Krims und Kram - Auch Muffelhörnchen brauchen Freunde
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Das Buch ist offiziell für Kinder ab 3 Jahren geeignet. Marla hatte trotzdem super viel Spaß an den wunderschönen Illustrationen von Ekki und Schmidtchen und das Umblättern für mich übernommen. Da sollte ...

Das Buch ist offiziell für Kinder ab 3 Jahren geeignet. Marla hatte trotzdem super viel Spaß an den wunderschönen Illustrationen von Ekki und Schmidtchen und das Umblättern für mich übernommen. Da sollte unter 3 Jahren natürlich noch aufgepasst werden, weil es normale Papierseiten sind und die sollen im Bestfall ja nicht von den kleinen Grobianen verknickt werden.

Im Buch treffen wir auf Ekki Eichhorn, der sich an der Pfote verletzt hat und jetzt seinen Laden nicht mehr richtig führen kann. Also holt er sich Hilfe bei Schmidtchen Hase. Das schmeckt ihm aber so gar nicht, weil der Hase alles sooo langsam macht. Das bringt Ekki auf die Palme. (Oh, I feel you boy!) Umgekehrt kann Schmidtchen aber auch nicht verstehen, warum Ekki sich bei allem so abstresst.
Im Nachhinein entpuppt sich Schmidtchen aber als Verkaufstalent und irgendwie haben die beiden plötzlich doch Freundschaft geschlossen, sodass Ekki ihn eigentlich gar nicht mehr gehen lassen will.

Kinder lernen durch die Geschichte, dass nicht jeder gleich ist, man aber trotzdem Freunde sein kann.


FAZIT
Eine lustige und niedliche Geschichte über Akzeptanz, Toleranz und Freundschaft.

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Veröffentlicht am 25.08.2021

Try & Trust

Try & Trust
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Nachdem ich Fly & Forget beendet hatte, war für mich klar, dass ich die Reihe auf jeden Fall weiterlesen muss/möchte. Im zweiten Teil geht es um die Geschichte von Matilda und Anthony, die man (im Bestfall) ...

Nachdem ich Fly & Forget beendet hatte, war für mich klar, dass ich die Reihe auf jeden Fall weiterlesen muss/möchte. Im zweiten Teil geht es um die Geschichte von Matilda und Anthony, die man (im Bestfall) schon vom Vorgängerband kennt.

Matilda ist die Toughe in der WG. Noah nennt sie auch gerne mal die Hexe. Aber je weiter man im Buch voranschreitet, desto schneller merkt man, dass das zum größten Teil nur eine Fassade ist, um selbst nicht verletzt zu werden. Sie traut den Männern nicht und das ist auf ein Erlebnis in ihrer Vergangenheit zurückzuführen.
Auch Anthony hatte es nicht immer so leicht, was ihn ebenfalls geprägt hat.
Beide denken, dass sie nicht fähig sind zu lieben oder eine Beziehung zu führen, aber können sie es gemeinsam schaffen? Das erfahrt ihr im Buch.

Für mich war die Handlung des Buches nicht wirklich überraschend, aber trotz allem hat es die Autorin geschafft, dass ich tiefer graben und alles über die beiden Protagonisten herausfinden wollte. Wie sie ticken, was sie erlebt haben und was sie fühlen oder auch nicht fühlen.

Schön war es auch wieder auf Liv, Noah und Briony zu treffen. Und auch den männlichen Protagonisten des Finalbandes haben wir ganz ganz kurz kennenlernen dürfen. Auf ihn bin ich auch schon sehr gespannt.

Der Schreibstil war wieder sehr erfrischen und leicht, was es dem Leser einfach macht, durch das Buch zu fliegen. Die Emotionen wurden dem Leser auch sehr gut vermittelt, man kann sich so gut in die beiden hineinversetzen, auch wenn man keinerlei Überschneidung mit ihrer Lebensgeschichte hat.

Final kann ich sagen, dass Matilda und Anthony jetzt nicht meine Favoriten in diesem Setting sind, aber dennoch war es eine wunderschöne Geschichte.


FAZIT
Einen Tick schwächer als Band 1, aber ich mag die Reihe gern.

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Veröffentlicht am 31.07.2021

Die Unbeugsamen - Im Schatten des Ordens

Die Unbeugsamen
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Die liebe Anera Adams ging im April auf Bloggersuche, da kreuzten sich dann unsere Wege und ich bin sehr froh darüber. Sie lies mich die ersten 3 Kapitel probeweise lesen und es war um mich geschehen. ...

Die liebe Anera Adams ging im April auf Bloggersuche, da kreuzten sich dann unsere Wege und ich bin sehr froh darüber. Sie lies mich die ersten 3 Kapitel probeweise lesen und es war um mich geschehen. Die Geschichte startet gleich so spannend und irgendwie hatte man nach jedem Kapitel, egal ob das erste oder das siebte, das Bedürfnis weiterzulesen. Das lag allerdings nicht nur an den spannenden "Cliffhangern" am Ende der Kapitel, sondern auch am easy peasy Schreibstil, der einen einfach so über die Seiten fliegen lies.
Beide Protagonisten hatte ich sofort ins Herz geschlossen, weil sie einfach so herzlich sind. Rina ist eine echte Powerfrau. Sie kümmert sich um ihre kranke Mutter und würde alles dafür tun, dass es ihr gut geht. Obwohl sie als Städterin ihre Meinung gegenüber den Unbeugsamen hat, erarbeitet sich Will nach und nach immer mehr Akzeptanz und Sympathie, bis Rina schließlich ihre Ansichten überdenkt und die Denkweise und Handlungen des Ordens in Frage stellt.

Die Matas fand ich unheimlich spannend. Sowohl ihre kulturellen Hintergründe als auch ihre magischen Fähigkeiten. Wie schön wäre es, wenn dieser Stamm real wäre. Ich würde so gerne ein Mata-Dorf besuchen und eine Weile bei ihnen verbringen.
Dass er trotz seiner Stellung im Dorf auch eine Verbindung zu den Städtern hat, fand ich klasse und meiner Meinung nach hat es die Geschichte auch rund gemacht.

Die Autorin hat es geschafft ein Buch zu schreiben, dass einen die ganze Zeit über mit Spannung lesen lässt. Zwischendurch wurde der Leser auch diverse Male auf eine potentielle falsche Fährte gelockt und ich muss zugeben, dass ich jedes Mal in die Falle getappt bin. Aber genau das macht meiner Meinung nach eine gute Geschichte aus.

Last but not least, möchte ich anmerken, dass »Die Unbeugsamen« eins der schönsten Cover hat, die ich im Bereich Fantasy seit langem in der Hand halten durfte! Sowohl das Cover als auch die Grafiken zu Beginn und zum Ende der Kapitel, stammen von der Autorin selbst und machen das Buch auch optisch zu einem Highlight für mich.
Das ist eben das Tolle am Selfpublishing, man hat super viele Freiheiten und kann sein Buch genau SO gestalten, wie man es gerne in der Hand halten möchte.


FAZIT
Absolute Leseempfehlung. Einfach nur eine ganz ganz tolle Geschichte!

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