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Veröffentlicht am 12.09.2019

Menschen vor der Kamera

People-Shooting
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In meiner Freizeit fotografiere ich sehr gerne. Hierzu nutze ich gerne meine Systemkamera Canon EOS M6 oder die Spiegelreflexkamera (Canon EOS 750d) von meinem Mann, je nach dem, was fotografiert werden ...

In meiner Freizeit fotografiere ich sehr gerne. Hierzu nutze ich gerne meine Systemkamera Canon EOS M6 oder die Spiegelreflexkamera (Canon EOS 750d) von meinem Mann, je nach dem, was fotografiert werden soll. Von daher sind mir beide Kameras (-typen) bekannt.
Meine bevorzugten Fotoobjekte sind vor allem Tier und Landschaftsaufnahmen. In letzter Zeit habe ich mich aber auch viel mit unseren Kindern beschäftigt und wollte hier etwas mehr in Richtung People-Shooting lernen.

Bücher aus dem Bildner Verlag sind mir vertraut und ich schätze diese sehr. Zum einen sind sie zwar umfangreich, aber keineswegs überladen. Dabei sind sie übersichtlich und leicht verständlich mit viel anschaulichem Bildmaterial.

Das vorliegende Buch trifft genau diese Beschreibung und Erwartung. Es ist wieder sehr schön gestaltet und macht durch den Druck auch einen hochwertigen Eindruck. In 12 Kapiteln werden alle wichtigen Themen (Auch das Fotografieren von Kindern – Kap. 10) angesprochen:
1. Menschen porträtieren
2. Ausrüstung für den Anfang
3. Set-up für Porträt-Shootings
4. Im Studio fotografieren
5. Naturlicht richtig nutzen
6. Bildgestaltung beim Porträtieren
7. Porträtsession – so klappt der Einstieg
8. Frauen vor der Kamera
9. Männer vor der Kamera
10. Kinder vor der Kamera
11. Schräge Weitwinkelporträts
12. Fine-Art-Druck und Galerieprints

Sehr schön finde ich, dass bei den Beispielbildern immer die ganzen Daten und Einstellungswerte vermerkt sind. Auch wird im Buch auf Naturlicht eingegangen, welches ich am liebsten nutze, da die Bilder so viel natürlicher wirken als in einer Studioumgebung.

Das Buch ist sehr übersichtlich gestaltet. Neben der Seitenzahl erkennt man direkt, in welchem Fachkapitel man sich befindet. Ein Lesebändchen sorgt dafür, dass man eine bestimmte Seite gleich wieder findet.

Fazit:
Natürlich wird man nicht gleich zum Profi, doch das Buch hat mir schon sehr geholfen, eine Frage gelöst und mir vor allem auch Ideen mit auf den Weg gegeben. Vielleicht muss ich meine Ausrüstung ein wenig modifizieren, aber schon jetzt kann ich mit dem vorhandenen einige Ideen umsetzen.

Veröffentlicht am 12.09.2019

Sei stets auf der Hut!

Becky und der geheimnisvolle Bonbonkocher
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Sieht man vom Aussehen ab, hat Becky nicht viel mit ihrer Zwillingsschwester Lotta gemeinsam Während Lotta immer auf Abenteuer und Mutproben aus ist, bastelt Becky lieber am heimischen Schreibtisch. Doch ...

Sieht man vom Aussehen ab, hat Becky nicht viel mit ihrer Zwillingsschwester Lotta gemeinsam Während Lotta immer auf Abenteuer und Mutproben aus ist, bastelt Becky lieber am heimischen Schreibtisch. Doch als Lotta krank wird, schlüpft Becky in ihre Rolle als Anführerin der Wilden Fünf und nimmt an einer Mutprobe teil. Hierfür muss sich Beck mindestens 1 Stunde in die alte stillgelegte Fabrik begeben und diese erkunden.

Becky überwindet ihre Furcht und stößt in der alten Fabrik schon bald auf einen ganz wundersamen und zugleich wundervollen Ort.

Zwischen Kupferkessel und Bonbongläsern entdeckt Beck nicht nur den Ursprung des wunderbaren Duftes, der sie hergeführt hat, sondern auch einen geheimnisvollen Bonbonkocher. Wer ist der alte Mann, der sich als Dr. Mellis vorstellt? Wieso lebt er ganz alleine und zurückgezogen in einer verlassenen Fabrik und kocht Bonbons? Wer ist der geheimnisvolle Feind, vor dem er solche Angst hat= Und wieso sind die Bonbons so verdammt lecker?

Becky ahnt noch nicht, auf welches Abenteuer sie da gestoßen ist und wie es schon bald ihr eigenes Leben verändern wird.

Die Geschichte beginnt mit einer lustigen Verwechslungsgeschichte, als sich Becky für ihre Zwillingsschwester Lotta ausgibt. Becky war mir sogleich sympathisch. Ein wenig chaotisch, aber dennoch ein ganz normales 12jähriges Mädchen, das zur Schule geht und Basteln ihr liebstes Hobby ist. Doch Becky ist auch etwas Besonders, was mir gleich auffiel, als sie die Fabrik betrat und zum ersten Mal den Duft von frisch gekochten Bonbons wahrnahm.

Becky konnte nahezu alle Zutaten erschnuppern und schien daher eine gewisse Begabung zur Bonbonkocherin zu haben. Daher wunderte es mich auch nicht, dass Becky fortan nach der Schule immer Dr. Mellis besuchte, um mehr über die Bonbonkocherei zu erfahren und zu lernen.

Natürlich ist man als Leser außen vor, kann die Bonbons weder riechen noch schmecken. Und doch dachte ich beim Lesen so manches Mal, ich stünde selbst in der Fabrik und dürfte ein Bonbon kosten. Die Autorin beschreibt sowohl Duft wie auch den Geschmack der Bonbons so ausführlich und intensiv, dass man sie sich sehr gut vorstellen kann.

Die Geschichte selbst ist spannend, emotional, geheimnisumrankt und kunterbunt. Für Leseratten ab 10 Jahren ist der Text sehr gut geeignet, aber auch erwachsene Leser haben ihren Spaß damit.

Das Buch ist in sich abgeschlossen, jedoch würde ich mich über ein Wiedersehen mit Becky, Lotta und Dr. Mellis sehr freuen.
Fazit:
Eine tolle Geschichte über Schwesternliebe und Abenteuer gewürzt mit ein wenig Magie sowie etwas gruseliger Spannung und kunterbuntem, zuckersüßem Spaß. Verfeinert wird der positive Eindruck durch zwei Bonbonrezepte, die man im Anhang findet.

Veröffentlicht am 04.09.2019

Sie sitzen in der Falle!

Escape Book
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Hyplita Martinès, Techno der Klasse K-6, erwacht aus dem Zustand der Stase. Im ersten Moment verwirrt, erkennt sie schon bald, dass sie verlegt und eingeschlossen wurde. Zusammen mit ihrem Kollegen Luca ...

Hyplita Martinès, Techno der Klasse K-6, erwacht aus dem Zustand der Stase. Im ersten Moment verwirrt, erkennt sie schon bald, dass sie verlegt und eingeschlossen wurde. Zusammen mit ihrem Kollegen Luca Petrosc. Mit nur einem Unterschied, Luca ist tot. Was ist geschehen? Warum wurde sie hier eingeschlossen und wer hat Luca ermordet und warum? Gemeinsam mit dem Leser begint sich Hyplita auf Spurensuche.

Escape Rooms sind seit langem bekannt und mittlerweile gibt es auch schon einige Spielvarianten dazu. Jetzt hielt ich das erste Mal auch ein Buch in der Form in den Händen. Doch wie kann dies funktionieren?

In einem kurzen Prolog bekommt man als Neuling eine kleine Einleitung mit dem Verweis, sich die angehängten farbig markierten Seiten etwas genauer anzusehen. Dort finden sich neben einigen Hilfsmitteln auch die für mich zunächst wichtigsten Spielmechanismen. Bevor es also losgehen kann, muss man erst einmal verstehen, wie ein Escape Room in Buchform funktioniert. Man muss sich ein wenig einlesen, aber schon bald hatte ich das Prinzip verstanden und konnte in die Geschichte eintauchen. Hyplita erwacht und ist zunächst völlig verwirrt. Einmal von ihrem Zustand, der Umgebung und dann natürlich von der vor ihr liegenden Leiche. Als Leserin wurde ich an die Hand genommen und zum einen mit den „neuen“ Techniken vertraut gemacht. Zum anderen auch mit der Spielweise. Der Autor lässt einen als Leser hier nicht alleine stehen. Man bekommt immer wieder Hinweise, Tipps oder Querverweise, die einen dann weiter- und voranbringen.

Für mich als Neuling war es zudem praktisch, dass man keinen Zeitdruck hatte. Ich konnte mich in Ruhe umsehen, ein Rätsel nach dem anderen lösen und so nach und nach dem Ziel näher kommen. Es ist eine ganz andere Art von Escape Room. In manchen Fällen würde ich auch komplexer sagen, denn man ist irgendwie viel am hin und her blättern, lesen und suchen. Manchmal kommt auch ein wenig Unsicherheit auf, aber was es nie ist – langweilig. Ich war ständig gefordert, habe mich in eine für mich neue Welt begeben und musste nicht nur viel lernen, sondern auch viel rätseln und überlegen.

Die eingefügten Illustrationen untermalten die Geschichte hervorragend und gaben auch kleine Unterstützungen. Man konnte sich dadurch manches besser vorstellen und auch mal bei einer Illustration entspannen.

Fazit:
Eine ganz andere Art von Escape Room. Für Science Fiction Fans eine tolle Möglichkeit, diese Spielform einmal kennenzulernen, oder mal in eine SF-Welt einzutauchen. Mit vielen Rätseln, Geheimnisse und einem Mordfall, der gar nicht so leicht zu lösen ist.

Veröffentlicht am 02.09.2019

Jack the Ripper und die Huren

Hurenmord - Die Rose von Whitechapel
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Whitechapel, 1888: Christine Gillard ist jüngst Witwe geworden und in eine tiefe Depression verfallen. Selbst für ihr Herzprojekt, das Frauenhaus in Whitechapel, findet sie keine Kraft mehr. Dabei wird ...

Whitechapel, 1888: Christine Gillard ist jüngst Witwe geworden und in eine tiefe Depression verfallen. Selbst für ihr Herzprojekt, das Frauenhaus in Whitechapel, findet sie keine Kraft mehr. Dabei wird Christine dort so dringend gebraucht, denn ein Mörder treibt sein Unwesen und sucht sich seine Opfer vor allem bei ihren Bewohnerinnen aus.

Emily und Liam unterstützen ihre Freundin, so gut sie können. Doch findet Christine wieder neuen Lebensmut und Inspektor John Pike den Mörder, der von allen nur noch Jack the Ripper genannt wird?

Der zweite Teil der Flowers of Scotland –Reihe ist eine indirekte Fortsetzung. Statt Emiliy und Liam wieder zu begleiten, durfte ich mich in diesem Band an die Fersen von Christine heften. Die ehemalige Hure und Freundin von Emily hat ihr Glück in einer Ehe gefunden. Leider mit einem sehr viel älteren Mann, der jetzt verstorben ist. Entgegen vieler Gerüchte, war es eine Liebesheirat und Christine leidet schwer unter dem Verlust ihres Mannes. Dies spürt man als Leser sehr deutlich. Aber auch ihr Elan und Herzblut, die sie in ihr Frauenhaus steckt, sind greifbar. Umso mehr ist man erschüttert, als die grausamen Morde beginnen.

Tabea Koenig beschreibt in diesem Buch eine mögliche Geschichte über den berühmt-berüchtigten Jack the Ripper. Sie lässt viele Fakten einfließen, schließt Lücken mit ihrer Fantasy und liefert dem Leser ein rundes Bild, wie es vielleicht gewesen sein könnte. Dabei geht sie zwar auf der einen Seite ins Detail, verkneift sich aber dennoch blutige und unappetitliche Einzelheiten.

Die Geschichte ist spannend, mitreißend und fesselnd. Mir fiel es schwer, die Geschichte zur Seite zu legen. Man lernt die Frauen kennen, ihre Geschichte und Lebenswege und hofft natürlich, dass diese nicht zum nächsten Opfer werden. Zeitgleich beginnt ein Rätselraten, wer könnte der Täter sein? Wie kann man ihn stoppen? Und kann Christine wirklich wieder glücklich werden?

Fazit:
Viele Fragezeichen hat Jack the Ripper hinterlassen und doch liefert die Autorin mit diesem Buch eine mögliche Geschichte. Mir hat es sehr gut gefallen und ich bin jetzt schon gespannt auf den dritten und wahrscheinlich leider letzten Teil der Flowers of Scotland – Reihe.

Veröffentlicht am 01.09.2019

Mord in den Salzwiesen

Ins Watt gebissen
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Eigentlich hat Ino Tjarks nicht gegen Nachbarn. Doch kann es nicht ein ruhiger wortkarger Fischer sein? Muss es ausgerechnet die junge Familie mit den hyperaktiven Kindern sein, die keine Regeln und Grenzen ...

Eigentlich hat Ino Tjarks nicht gegen Nachbarn. Doch kann es nicht ein ruhiger wortkarger Fischer sein? Muss es ausgerechnet die junge Familie mit den hyperaktiven Kindern sein, die keine Regeln und Grenzen zu kennen scheinen? Als der eine Junge plötzlich eine Leiche hinter Inos Haus findet, scheint es mit der Ruhe endgültig vorbei zu sein, vor allem, da es sich bei der Leiche um den Kurdirektor Alois Winterscheid handelt…

Willkommen in Friesland. Nicht Ostfriesland. Soviel sei gleich schon mal gesagt. Der Eigenbrötler Ino findet eine Leiche hinter seinem Haus, doch damit nicht genug. Handelt es sich bei der Leiche doch um den Kurdirektor, auf den er nicht gerade gut zu sprechen ist. Natürlich gerät er erst einmal ins Visier der Ermittlungen. Seine Haushälterin Gerda kann das nicht dulden und stellt gemeinsam mit der Bio-Bäckerin Theda eigene Nachforschungen an. Leider geraten die beiden damit nicht nur in diverse Fettnäpfchen, sondern auch in Gefahr.

Humorvoll, unterhaltsam, mit einigem Lokalkolorit und Spannung schickt die Autorin Regine Kölpin den Leser nach Friesland. Dort lernte ich nicht nur Ino und seine Macken kennen und lieben, sondern fühlte mich recht schnell wohl in Tjakshusen. Es ist ein recht leichter Krimi, der jedoch spannend ist, Wendepunkte und so manche Überraschung hat. Eben noch meint man den Täter zu kennen und schon wendet sich das Blatt. Durch die vielen Geheimnisse, wird der Fall erst mit der Zeit etwas klarer.

Fazit:

Ein toller Sommerkrimi mit viel Witz und Esprit, sympathischen Protagonisten und Lokalkolorit, den ich direkt an der Nordsee genossen habe. Da er als erster Teil angekündigt ist, hoffe ich natürlich auf eine baldige Rückkehr nach Tjakshusen und ein Wiedersehen mit Ino und Gerda.