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Veröffentlicht am 11.02.2024

Dunkle Familiengeheimnisse im historischen Wales

Season Sisters – Frühlingsgeheimnisse
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Es handelt sich um den Auftaktband einer Reihe um vier Schwestern; im Mittelpunkt eines jeden Bandes steht eine der Season-Schwestern.
Den Anfang macht Spring: Sie hatte eine traumatische Kindheit, hat ...

Es handelt sich um den Auftaktband einer Reihe um vier Schwestern; im Mittelpunkt eines jeden Bandes steht eine der Season-Schwestern.
Den Anfang macht Spring: Sie hatte eine traumatische Kindheit, hat in ihrer Jugend die Schule abgebrochen, ist nach London abgehauen, in falsche Kreise geraten, kriminell geworden ... daher wird sie zu Sozialstunden verurteilt, die sie nun bei der achtzigjährigen Sophia Fowler ableisten muss.
Anfangs tut Spring dies widerwillig und mit Blick auf die Uhr, doch bald entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden Frauen.
Sophia herrschte einst über Daffodil Castle, wurde dann jedoch nach London verbannt, wo sie seitdem in ärmlichen Verhältnissen lebt. Mehr gibt Sophia nicht preis - doch Springs Neugier ist geweckt, da sie Daffodil Castle kennt - Ethan Fowler war ihre erste große Liebe!
Dann reisen Spring und Sophia zusammen nach Wales, um sich endlich den Geistern der Vergangenheit zu stellen ...
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Der Klappentext klang gut, und da ich historische Romane und UK liebe, schien der Roman perfekt für mich.
Ich habe glücklicherweise erst nach der Lektüre zufällig erfahren, wer hinter diesem Pseudonym steckt; so konnte ich den Roman noch kritisch und unbeeinflusst lesen. Wenn ich gleich gewusst hätte, wer sich hinter diesem Pseudonym versteckt, wäre ich vielleicht leicht beeinflusst/ein klein wenig weniger kritisch gewesen, da ich die betreffende Autorin sehr gerne lese ...
So aber konnte ich möglichst objektiv bleiben.
Der Stil ist angenehm flüssig lesbar, nicht absolut fordernd, sodass man beim Lesen gut entspannen kann.
Erzählt wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen: im Wales ab dem Jahre 1876 sowie im London und Wales der Gegenwart.
Wie so oft bei Romanen mit verschiedenen Zeitebenen mochte ich auch hier den Vergangenheitsstrang etwas lieber.
Teilweise war diese Geschichte etwas langatmig und weniger spannend, teilweise aber auch extrem fesselnd und spannend!
Wirkliche Längen gab es aber nie; ich wollte stets wissen, wie es weitergeht, hatte also im Zweifel eher das Gefühl, das Buch schlecht aus der Hand legen zu können.
Die Figuren in der Vergangenheit sind gut gelungen, auch die in der Gegenwart, etwa Spring und Sophia. Zu den wenigen Ausnahmen gehört etwa Monica, Ethans Mutter.
Mitunter, gerade in der Gegenwart und zum Ende hin, erschien mir die Handlung aber allzu konstruiert, too much und unglaubwürdig.
Auch das Ende an sich wurde für meinen Geschmack etwas zu schnell abgehandelt und war zu rosarot in Anbetracht der ganzen Vorgeschichte.
Solide vier Sterne also für diesen Auftakt, da es keine wirklichen Längen gab und ich das Buch schon recht gerne gelesen habe und es mich irgendwie fesseln konnte, obwohl die Geschichte jetzt kein absolutes Highlight für mich war.
Offen gestanden war ich zunächst unschlüssig, ob ich diese Reihe wirklich weiterverfolgen möchte; nachdem ich nun aber weiß, wer hinter diesem Pseudonym steckt, werde ich wohl doch auch die übrigen Bände lesen, da ich bisher alle Bücher dieser Autorin gelesen und geliebt habe und weiß, dass sie wirklich gut ist.

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Veröffentlicht am 28.01.2024

Enttäuschend

Mayfair House
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Mayfair House soll perfekt sein für Fans von Downton Abbey, Bridgerton und Oean´s 8. Nun bin ich kein wirklicher Action-Fan, doch ich liebe Downton Abbey und Bridgerton. Das war genug, um mein Interesse ...

Mayfair House soll perfekt sein für Fans von Downton Abbey, Bridgerton und Oean´s 8. Nun bin ich kein wirklicher Action-Fan, doch ich liebe Downton Abbey und Bridgerton. Das war genug, um mein Interesse an diesem Roman zu wecken - und ich dachte mir, dass diese Portion Ocean´s 8 was Neues, eine willkommene Abwechslung sein könnte, denn Romane, die rein im Stile von Downton Abbey oder Bridgerton geschrieben sind, gibt es mittlerweile ja gefühlt wie Sand am Meer.
Ich war also offen und gespannt.
Das Cover ist toll, der Klappentext klang vielversprechend: Die Geschichte spielt im Jahre 1905. Mrs Kings war in Mayfair House, DER Adresse in London, angestellt. Nach dem Tod des Hausherrn wurde sie entlassen - und nun sinnt sie auf Rache. Und zwar so richtig: während in dem Haus ein Kostümball stattfindet, will Mrs Kings zusammen mit sechs Komplizinnen das Haus komplett leerräumen ... es soll der größte Coup aller Zeiten werden.

Der Stil des Autors gefiel mir auf Anhieb; er ist herrlich authentisch und es ist in dieser Hinsicht wirklich ein Vergnügen, Satz für Satz zu lesen.
Auch ist diese Geschichte jedenfalls größtenteils schön atmosphärisch.
Die Figuren blieben jedoch leider allesamt sehr oberflächlich, blass, distanziert.
Während ich "Mayfair House" zu Beginn noch toll fand, wurde es leider schnell ziemlich langatmig. Bis dieser große Coup beginnt, vergehen fast 300 Seiten. Ich musste mich irgendwann wirklich zwingen, nichts zu überfliegen, sondern wirklich konsequent und aufmerksam Satz für Satz zu lesen.
Dann ging es Schlag auf Schlag - für mich persönlich viel zu sehr Schlag auf Schlag.
Es gab überraschende Wendungen, unerwartete Enthüllungen ... aber die konnten die Geschichte für mich nicht mehr retten. Alles wirkte vor allem im letzten Teil zu konstruiert, unglaubwürdig, skurril.
An einigen wenigen Stellen wurde es wie versprochen britisch, amüsant ... aber diese konnte ich leider an einer Hand abzählen. Weit überwiegend habe ich diese und viele weitere Dinge leider vermisst.
Diese Geschichte konnte mich einfach nicht packen, fesseln und begeistern. Ich war froh, als ich auf der letzten Seite angekommen war.
Fazit: Ein Roman, der so vielversprechend klang, für mich aber leider eine Enttäuschung war.

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Veröffentlicht am 13.01.2024

Eine wundervolle neue Reihe aus der Feder von Julie Klassen!

Die Pension am Meer
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Der Auftakt einer neuen Reihe aus der Feder von Julie Klassen: Devonshire im Jahre 1819: Nach dem Tod des Vaters und Mannes benötigen ein paar Schwestern und ihre Mutter dringend Geld, und so beschließen ...

Der Auftakt einer neuen Reihe aus der Feder von Julie Klassen: Devonshire im Jahre 1819: Nach dem Tod des Vaters und Mannes benötigen ein paar Schwestern und ihre Mutter dringend Geld, und so beschließen sie, in ihrem Haus, das direkt am Meer liegt, künftig Gäste zu beherbergen. Schon bald kommen die ersten Gäste. Nicht leicht für die Familie ... doch diese Veränderung hält auch viel Schönes für sie bereit!

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Dieser Reihen-Auftakt ist typisch Julie Klassen - und aus meiner Sicht eines ihrer besten und schönsten Werke, wenngleich sie wirklich nahezu alle wundervoll sind. Ich habe alle Klassen-Romane gelesen und bis auf "Die Schatten von Swanford Abbey", der leider nicht so recht meinen Geschmack traf, auch alle geliebt.

Schon Julie Klassens Schreib- und Erzählstil ist hervorragend und ein absoluter Genuss. Schon deswegen lohnt sich die Lektüre.

Ich fühlte mich schnell in diese Zeit und an diesen Ort versetzt und lebte mit den Figuren in dieser Pension.

Zum Ende hin hatte ich etwas das Gefühl, dass die Geschichte leicht vor sich hinplätschert; dennoch waren auch diese Seiten schön zu lesen, und überwiegend bewegt sich dieser Auftakt auf 5-Sterne-Niveau.

Es gab zwar eine Figur, der ich eine ganze Weile nicht traute, die sich auffällig verhielt (es wird sich wohl im weiteren Verlauf der Reihe zeigen, ob ich damit richtig oder falsch lag), sodass hierdurch ein wenig Wendung und Spannung reinkamen ... aber nichts Spektakuläres.

Bzgl. einer anderen Figur wurde ein riesiges Geheimnis angedeutet; die entsprechende Auflösung am Ende fand ich dann fast schon enttäuschend.

Wirkllich unerwartete, überraschende Wendungen, Tempo und Spannung sucht man hier vergebens - was aber nicht negativ gemeint ist, weil das auch gar nicht zu dieser Geschichte passen würde. Die Geschichte ist perfekt erzählt; es ist eine leise, unaufgeregte, ebenso schöne wie berührende Geschichte. Die Reihe lebt von Julie Klassens Stil, von ihren Figuren, von der Kulisse, von der Atmosphäre. Diese zeichnen sie aus, diese liebt und genießt man so sehr als Leser.

Einige Fragen werden in diesem Band geklärt, andere bleiben offen. So fragt man sich, was die Schwestern im weiteren Verlauf der Reihe erleben werden, ob es ein Wiedersehen mit Figuren dieses Auftakt-Bandes geben wird ...

Auch der christliche Aspekt wurde wie gewohnt absolut stimmig in die Geschichte eingeflochten.

Insgesamt schenkt "Die Pension am Meer" dem Leser wundervolle Lesestunden im Südengland des Jahres 1819. Die Geschichte zeigt, dass auf traurige Zeiten auch immer wieder schöne Zeiten folgen; dass es immer einen Weg gibt; dass jedem Anfang ein Zauber innewohnt; dass jeder Neuanfang auch Chancen und Glück bereithält.

Ich freue mich schon sehr darauf, nach Sea View zurückzukehren. Die Reihe bietet viel Potenzial.

Für Liebhaber christlicher historischer Romane ist "Die Pension am Meer" ein Muss - und für alle Fans von Julie Klassen sowieso!

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Veröffentlicht am 28.12.2023

Kommt langsam in Fahrt

Halliggift (Ein Minke-van-Hoorn-Krimi 3)
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Auf der Hallig Midsand ist der Winter alles andere als beschaulich: die Chorleiterin Hanni Krüdener, die allseits beliebt war, bricht nach dem Kirchenkaffee tot zusammen. Schnell ist klar: es war ein Giftmord. ...

Auf der Hallig Midsand ist der Winter alles andere als beschaulich: die Chorleiterin Hanni Krüdener, die allseits beliebt war, bricht nach dem Kirchenkaffee tot zusammen. Schnell ist klar: es war ein Giftmord. Und es bleibt nicht bei diesem einen Mord - Kommissarin Minke van Hoorn hat alle Hände voll zu tun ...
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Mein erster Krimi dieser Reihe. Erzählt wird abwechselnd in der Gegenwart und in Rückblenden in Form von Tagebucheintragungen.
Es ist ein Krimi, der gut geschrieben ist, der sich stets angenehm flüssig lesen lässt - und einer, der langsam in Fahrt kommt.
Während der ersten Hälfte war ich ehrlich gesagt wenig angetan, fast schon gelangweilt. Einerseits weist dieser Krimi Atmosphäre und Lokalkolorit auf, was mir gut gefiel. Die Figuren sind gut gezeichnet. Aber andererseits fehlte mir das gewisse Etwas; dieser Krimi hat mich zunächst einfach nicht gepackt, gefesselt und begeistert. Zunächst dachte ich, dass dies mein einziger Krimi dieser Reihe bleiben würde.
Die zweite Hälfte wies deutlich mehr Tempo und Spannung auf, und die Auflösung ist wirklich genial - darauf wäre ich nie gekommen. Bis zum Schluss tappt der Leser völlig im Dunkeln, hat keine Ahnung bzw. liegt völlig falsch mit seinen Vermutungen bzgl. der Frage, wer für die Morde verantwortlich ist.
Man hat bis zum Schluss keine Ahnung, von wem etwa die Tagebucheinträge stammen, und erst recht kommt man nicht auf die die ganzen Zusammenhänge und die komplette Auflösung.
Die Auflösung ist ebenso verblüffend wie überzeugend.
Fazit: Eine nette Abwechslung zu den klassischen britischen Krimis, die ich sonst lese; mein erster, aber nicht mein letzter Minke van Hoorn- und Halligkrimi!

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Veröffentlicht am 18.12.2023

Ich kann den Hype nicht nachvollziehen

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt (Die Mordclub-Serie 4)
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Der vierte Fall für den Donnerstagsmordclub: Kuldesh Shamar, ein Antiquitätenhändler, wurde ermordet. Es geht um Drogen. Doch von diesen und dem noch viel wertvolleren Behältnis, in dem sie versteckt waren, ...

Der vierte Fall für den Donnerstagsmordclub: Kuldesh Shamar, ein Antiquitätenhändler, wurde ermordet. Es geht um Drogen. Doch von diesen und dem noch viel wertvolleren Behältnis, in dem sie versteckt waren, fehlt jede Spur.
Der Donnerstagsmordclub beginnt zu ermitteln, denn die vier Freunde wollen unbedingt herausfinden, wer Kuldesh umgebracht hat. Doch die Auftraggeber und einige andere Personen, die wissen, wie wertvoll vor allem dieses Behältnis ist, wollen dieses um jeden Preis in ihren Besitz bringen, und so beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, der Elizabeth, Joyce, Ron und Ibrahim erneut in große Gefahr bringt ...
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Mein erster Band des Donnerstagsmordclubs - ich bin enttäuscht und kann den Hype um diese Reihe nicht nachvollziehen.
Ja, zumindest dieser Band liest sich angenehm und flüssig, ja, zumindest dieser Band bietet auch den typischen Humor - aber das war es leider auch schon.
Die Geschichte weist immer wieder Längen auf, sie ist mir persönlich auch zu modern, zu wenig klassisch britischer whodunit. Anthony Horowitz und andere Autoren schreiben sehr viel mehr in meinem bevorzugten Stil.
Und die Sache mit Elizabeths Ehemann Stephen passte für mich auch überhaupt nicht zum Rest und wirkte somit wie ein Fremdkörper.
So waren diese 428 Seiten zwar nett für zwischendurch - aber leider nicht mehr. Fesseln und begeistern konnte mich dieser Band überhaupt nicht, lange nachklingen wird er ebenfalls nicht, und Lust auf weitere Bände der Reihe machen konnte er mir auch nicht.
Wirklich schade - das Buch blieb deutlich hinter meinen Erwartungen zurück.
Cosy crime und klassische britische whodunits können andere Autoren meiner Meinung nach deutlich besser.

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