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Veröffentlicht am 30.06.2023

Absolutes Jahreshighlight und ein neues Lieblingsbuch!

Stay Here - New England School of Ballet
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Erinnert ihr euch daran, wie ich euch in meiner »Hold Me« Rezension erzählt habe, dass es mein neues Lieblingsbuchder Autorin ist und auch, dass ich glaube, dass diese Reihe eine absolute Herzensreihe ...

Erinnert ihr euch daran, wie ich euch in meiner »Hold Me« Rezension erzählt habe, dass es mein neues Lieblingsbuchder Autorin ist und auch, dass ich glaube, dass diese Reihe eine absolute Herzensreihe wird? Tja, »Stay Here« hat mein Herz so krass für sich eingenommen, dass »Hold Me« sich den Lieblingsbuch-Titel jetzt entweder teilen oder ihn an »Stay Here« abgeben muss. Und der Part mit der Herzensreihe? Einfach doppelt und dreifach JA! Ich habe dieses Buch angefangen zu lesen und war innerhalb kürzester Zeit so tief in der Geschichte drin. Die Autorin schafft es einfach, die Gefühle so nah und echt rüberzubringen, dass man wirklich von der allerersten Sekunde an absolut mitfühlt und das, was man liest, sofort etwas mit einem macht. Da ist während des Lesen nicht nur einfach dieses Verstehen, warum die Charaktere so denken und besonders fühlen, wie sie es eben tun. Sondern man fühlt selbst komplett mit. »Stay Here« ist die Sorte Buch, bei der man sich wünscht, dass es bitte niemals endet, weil man genau weiß, dass der Zeitpunkt, an dem man bereit ist, die Charaktere gehen zu lassen, niemals kommen wird. Und es ist die Sorte Buch, bei der man während des Lesens alles um sich herum vergisst.

Ich glaube, mitunter ein Grund dafür, dass ich bei diesem Buch so ganz besonders intensiv mitgefühlt habe, ist die Tatsache, dass Schmerz, Verlorenheit und Traurigkeit eine Weile sehr stark überwiegen beim Lesen. Und das hat sich so schwer angefühlt, aber auf gar keine negative Art und Weise, sondern eben zum einen auf eine mitfühlende und zum anderen auf eine Weise, die zeigt, wie unglaublich greifbar und authentisch die Autorin schreibt. Weil das, was man liest, so tief geht, dass man selber diese Schwere auf dem Herzen verspürt. Und es gibt nichts Schöneres, als wenn Bücher sich beim Lesen eben nicht anfühlen wie Worte auf Papier, sondern so echt, dass sie tief in einem drin etwas bewegen und ihre Spuren dort so hinterlassen, dass die Geschichte auch lange nach Beenden noch nachhallt.

Mir ist es in »Stay Here« unglaublich leichtgefallen, eine Beziehung zu den Charakteren aufzubauen und besonders Rayne ist eine Protagonistin, in deren Gedanken- und Gefühlswelt ich mich sehr schnell zurechtgefunden, die ich wahnsinnig gut verstanden und zu der ich mich innerhalb kürzester Zeit absolut verbunden gefühlt habe. In jedem Kapitel aus ihrer Sicht steckt so unglaublich viel Schmerz, dass es unmöglich ist, dass einem das eigene Herz während des Lesens nicht Stück für Stück immer ein bisschen mehr bricht, weil alles einfach irgendwie wehtut und weil man sich so sehr wünscht, man könnte ihr zumindest einen Teil des Schmerzes nehmen. Neben dem Schmerz ist da auch so viel Trauer, Traurigkeit, Verloren- und Unsicherheit. Und auch Einsamkeit. Aber soll ich euch sagen, was ich dabei am beeindruckendsten finde? Dass ich trotz all dieser Gefühle das Wort "Hoffnung" am allermeisten mit Rayne und ihrer Geschichte verbinde. Weil man sie hier dabei begleiten darf, wie sie sich selbst wiederfindet - oder vielleicht überhaupt erst richtig findet. Wie sie ihren Weg findet. Wie sie beginnt, zu erkennen, was sie sich für ihr Leben wünscht, wofür ihr Herz wirklich brenntund vor allem, was sie wirklich glücklich macht. Und das Schönste daran ist, dass man bei den all den kleinen Schritten raus aus der Verlorenheit und weg vom Schmerz dabei sein darf. Ich liebe es, dass Rayne ein Charakter ist, der einem zeigt, wie wichtig und richtig es ist, sich für sich zu entscheiden. Dass am Ende der Verlorenheit und der Hin- und Hergerissenheit irgendwo immer dieses absolut richtige Gefühl auf einen wartet, wenn man sich erlaubt, wirklich einmal auf das zu hören, was das eigene Herz sagt. Und vor allem, dass es immer Hoffnung darauf gibt, dass auch nach den dunkelsten Tagen irgendwann die Sonne wieder scheinen wird.

Und Easton? In Easton muss man sich im Laufe der Geschichte einfach selbst verlieben - das geht gar nicht anders. Auch er hat sich beim Lesen so unglaublich echt, greifbar und nah angefühlt und auch bei ihm konnte ich seine Gedanken und Gefühle so, so gut verstehen und nachempfinden. Ich liebe es, dass er in seinem Leben etwas gefunden hat, für das er absolut brennt, dass die Musik so eine große und wichtige Rolle für ihn spielt und dass man genau das aus jeder Zeile hier herauslesen kann. Und ich liebe auch, dass er ebenfalls ein Charakter ist, von dem man etwas ganz, ganz Wichtiges lernen kann. Denn während man als Leser:in deutlich sehen kann, was in ihm steckt, worin er wahnsinnig gut ist und dass er wirklich dafür geboren wurde, Musik zu machen, sind da bei ihm starke Zweifel und Unsicherheiten, die nach und nach immer mehr sichtbar werden. Umso schöner ist es, dass man auch ihn dabei begleiten darf, wie seine Zweifel immer und immer leiser werden. Wie er es schafft, wirklich zu erkennen, dass er gut genug - mehr als gut genug - in dem ist, was er tut und dass er beginnt, an sich zu glauben. Ich habe das sehr geliebt, weil man - genau wie bei Rayne - so vieles, was er im Laufe der Geschichte sehen und erkennen lernt, beim Lesen auch auf sich beziehen und einiges davon für sein eigenes Leben aus diesem Buch mitnehmen kann. Rayne und Easton sorgen dafür, dass man sich in vielerlei Hinsicht weniger alleine und dafür so viel mehr und besser verstanden fühlt. Und wenn das alleine nicht schon Grund genug dafür ist, dieses Buch so zu lieben, wie ich es getan habe und immer noch tue, dann weiß ich auch nicht.

Die Liebesgeschichte ist einfach alles. Ich liebe es, dass zwischen Rayne und Easton zuerst ihre Freundschaft existiert, weil dank dieser Freundschaft von Anfang an schon so eine krasse Vertrauensbasis und diese ganz besondere Verbindung zwischen ihnen ist, die es einem so wunderbar leicht macht, das zwischen ihnen sehr schnell sehr stark zu fühlen und sich vor allem im Laufe der Geschichte dann langsam mit den beiden gemeinsam zu verlieben. Die Autorin erzählt einen kleinen Teil der Geschichte der beiden durch Chatverläufe und ich habe alles daran geliebt, weil auch, wenn man nicht von Anfang an dabei ist, bekommt man durch ihre Chat-Gespräche das Gefühl, die beiden schon so viel länger auf ihrem Weg zu begleiten und sie und ihre Beziehung zueinander schon viel besser zu kennen. Und das wiederum hilft so dabei, zu verstehen und vor allem zu fühlen, was da Besonderes zwischen ihnen ist und warum es für beide so unglaublich wertvoll und kostbar ist, den anderen in ihrem Leben zu haben.

Ich habe es geliebt, was die beiden füreinander sind, was sie füreinander werden und was sie einander geben - mal abgesehen von ihren Gefühlen füreinander. Dass sie an den jeweils anderen glauben. Dass sie sehen, was und wie viel im jeweils anderen steckt und wie sie sich gegenseitig unterstützen, sich Mut machen und sich aufbauen - nicht nur, weil sie spüren, dass der andere diese Worte gerade hören muss, sondern weil sie zu 100% an das glauben, was sie sagen und den anderen eben wirklich genau so sehen. Ich habe es geliebt, dass man so gut nachvollziehen kann, warum der Übergang von Freundschaft zu Beziehung ein nicht so leichter Weg für die beiden ist und Sorgen und Ängste mit sich bringt, weil man eben von Anfang an einfach spüren kann, wie wichtig die beiden einander sind und wie sehr sie einander im Leben brauchen. Warum da dann eben diese Angst ist, das zu verlieren. Und warum man eher bereit ist, weniger zu haben als das, was man sich von Herzen wünscht, als für eine kurze Weile mehr und dann irgendwann vielleicht gar nichts mehr zu haben. Ich habe es geliebt, dass Easton ihre Zuflucht und ihr Safe Space ist. Dass ihre Verlorenheit absolut perfekt damit verbunden worden ist, dass er sich nach einem sicheren Hafen für sie anfühlt, sie sich bei ihm ein bisschen weniger verloren und alleine fühlt. Dass sie sich bei ihm fallenlassen kann. Und dass er ihr Halt, ihre Sicherheit und ihre Geborgenheit in einer Zeit ist, in der sie all das am allermeisten braucht. Generell habe ich geliebt, wie die beiden einander ergänzen. Und dass dort, wo beide ihre größten Zweifel haben und einfach nicht schaffen, zu sehen, was in ihnen steckt, der jeweils andere da ist und dafür doppelt daran glaubt. Die beiden zusammen haben mir einfach das gesamte Buch über ein unglaublich schönes, warmes und hoffnungsvolles Gefühl gegeben und ich finde es unfassbar toll, dass die Freundschaft der beiden auch dann noch weiterhin bestehen bleibt, als mehr draus wird, weil diese Kombination aus beidem das Ganze irgendwie nochmal stärker, intensiver und so viel schöner gemacht hat.

Genau wie auch schon der erste Band, ist »Stay Here« wieder ein absolutes Highlight! Abgesehen davon, dass dieses Buch einfach trotz der Schwere und des Schmerzes so hoffnungsvoll, wohltuend und heilend ist, habe ich es auch geliebt, dass diese Geschichte irgendwie denen gewidmet ist, die sich noch etwas verloren fühlen, ihren Weg noch nicht gefunden haben und noch nicht wissen, was genau sie sich für ihr Leben wünschen. Denen, die vielleicht einen Umweg - oder mehrere Umwege - gehen, bis sie wissen, wolang es geht. Denen, die noch am Ausprobieren sind. Und all denen, die ihren Weg finden, indem sie eben erst einmal herausfinden, welche Dinge nichts für sie sind und wofür sie eben nicht brennen.

Ich habe den Anfang, das Ende und alles dazwischen geliebt. Das Ende hat sich wunderbar rund und stimmig angefühlt und dieses Buch hat mich mit einem unglaublich schönen, glücklichen und erfüllten Gefühl zurückgelassen. Und es hat mit allem, was es ist, mit allem, wofür es steht und besonders mit allem, was es mir während des Lesens gegeben hat, noch einmal ganz deutlich gemacht, dass es hier ganz großes Herzensreihe-Potenzial gibt!

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Veröffentlicht am 26.10.2022

I‘m in Spain without the S ….

Westwell - Bright & Dark
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»Man konnte einen anderen Menschen nicht heilen, das funktionierte nicht. Aber zwei Menschen, die gemeinsam heilten, weil ihr Schmerz der gleiche war, das war möglich.«

Ich habe das Buch in der Nacht ...

»Man konnte einen anderen Menschen nicht heilen, das funktionierte nicht. Aber zwei Menschen, die gemeinsam heilten, weil ihr Schmerz der gleiche war, das war möglich.«

Ich habe das Buch in der Nacht von Montag auf Dienstag ein zweites Mal beendet und ich habe es wirklich genauso sehr geliebt wie beim ersten Mal. Die Besonderheit bei diesem Buch ist, dass es mein Herz nicht an einer bestimmten Stelle plötzlich gebrochen, sondern dass es einfach konstant wehgetan hat. Wirklich. Es tut so so so weh und es hört nicht auf. Man spürt die Zerrissenheit von Helena und Jess und nach und nach fühlt es sich so an, als wäre es die eigene Zerrissenheit. Man spürt die Liebe der beiden zueinander so sehr, dass das Herz mit so viel Liebe und Wärme erfüllt wird, dass es unmöglich ist, nicht vollkommen mit den beiden gemeinsam zu lieben. Aber man spürt eben auch die Sehnsucht der beiden nacheinander so sehr, dass es mich während des Lesens innerlich fast zerrissen hat. Weil es ein dauerhafter Mix war aus: Ich möchte mich einfach in einer Ecke einrollen und weinen, weil die beiden das alles nicht verdient haben & ich möchte gleichzeitig in dieses Buch steigen und für die beiden kämpfen.

Was ich neben der Liebe und dem Schmerz absolut großartig fand ( ja, ich fand den Schmerz toll - je mehr mich ein Buch emotional zerreißt, desto besser ), war die Kommunikation zwischen Helena und Jess. Es gab ein paar Momente, in denen ich dachte, dass das jetzt eigentlich einer dieser Momente ist, in dem die Protagonisten entweder aneinander vorbei oder eben gar nicht miteinander reden, aber nein. Die Autorin hat die beiden sooo offen und ehrlich miteinander kommunizieren lassen, dass mich all die Gespräche zwischen den beiden einfach unendlich glücklich gemacht haben. Weil die Beziehung zwischen den beiden durch die äußeren Umstände zwar alles andere als unkompliziert und einfach ist, die beiden an sich und diese besondere Verbindung, die sie haben, dafür aber umso weniger kompliziert ist. Weil sie es nicht unnötig kompliziert machen oder werden lassen. Und das ist so unglaublich schön einfach.

In Jess habe ich mich innerhalb dieses Buches noch einmal mehr verliebt. Seine Liebe zu Helena ist einfach ALLES und egal, ob es die Dinge sind, die er über sie denkt, ob es die Worte sind, die er zu ihr sagt oder ob es ist, wie er sie ansieht oder berührt - ich bin ihm bei allem immer weiter verfallen. Ihn als den wundervollen großen Bruder zu erleben, der er nun mal ist und die Tatsache, dass er alles für Eli tun und geben würde, sind zwei weitere Punkte, die wahrscheinlich auch nicht ganz unschuldig daran sind. Aber je näher man Jess kennenlernt, desto unmöglicher wird es einfach, sein Herz nicht an ihn zu verlieren.

Eines meiner Highlights in diesem Buch war definitiv Helena. Ihre Gedanken und Gefühle. Wie sehr ich mit ihr mitfühlen und wie gut ich sie verstehen konnte. Und vor allem die Entwicklung, die sie durchmacht und die sich in diesem Buch ganz besonders zeigt. Ich habe ihre Einsamkeit spüren können und wie eingeschränkt sie sich in ihrem Leben fühlt. Ich habe ihren Wunsch nach Freiheit, aber eben auch verstehen können, warum sie glaubt, die Dinge für ihre Familie tun zu müssen, die sie tut. Ich habe ihre Sorgen, Ängste und Zweifel absolut nachvollziehen können. Und ich war gerade wegen all dieser Dinge so unendlich dankbar für den Schritt, den sie am Ende gegangen ist. Dass man hier deutlich sehen kann, wie sie beginnt, sich für SICH zu entscheiden. Für IHR Leben, IHR Glück und für IHRE Wünsche und Träume. Ich hab mich ein bisschen wie die stolze beste Freundin gefühlt, die ihr von der Seite aus zujubelt und gerade im Bezug auf Helena und ihre Entwicklung bin ich wahnsinnig gespannt darauf, was uns im dritten Band noch erwarten wird.

Zu all diesen Dingen, die ich schon wahnsinnig geliebt habe, kommt dann auch noch hinzu, dass diese Reihe ein bisschen diesen Puzzle-Effekt hat. Man sammelt nach und nach ganz viele Puzzleteile, in der Hoffnung, dass diese am Ende ein klares Bild ergeben, aber die Autorin gibt einem entweder nie genug oder lässt einen durch bestimmte Infos wieder unsicher werden. Man will irgendwann nicht nur endlich verstehen, was Sache ist, sondern MUSS. Dadurch bleibt die Spannung aber auch die ganze Zeit aufrechterhalten und es ist fast unmöglich, das Buch wieder aus der Hand zu legen, weil es einen während des Lesens wirklich auf jeder Ebene erreicht.

Tja, und dann ist da noch das Ende. Das Ende, das einen nicht überraschen sollte, wenn man bedenkt, dass es von der Cliffhanger-Liebhaberin Lena Kiefer kommt, aber das mich trotzdem nochmal ein bisschen ( viel ) mehr zerstört hat. Das war dann schon irgendwie so, als hätte mein Herz das gesamte Buch über Risse und durch das Ende dann so den finalen & zerstörenden Schlag bekommen.
Und jetzt sitze ich hier, hab so ganz viel Liebe für Helena & Jess in meinem Herzen, bin eventuell ein kleines bisschen #Westwell obsessed, bin happy weil mich dieses Buch fesseln, berühren und mir so richtig schön wehtun konnte, habe da so ganz viele offene Fragen im Kopf, bin nur ein bisschen ungeduldig und dafür sehr gespannt auf den dritten & letzten Band und bin trotz dessen, dass ich Band 3 am liebsten jetzt sofort hätte, weil ich unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht, doch so überhaupt nicht bereit dafür, mich danach schon von Helena und Jess verabschieden zu müssen. Weil ich dafür alles an dieser Reihe einfach viel zu sehr liebe.

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Veröffentlicht am 22.06.2022

Ganz viel Liebe für dieses wundervolle Buch!

Westwell - Heavy & Light
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"Westwell - Heavy & Light" ist mittlerweile das 9. Buch der Autorin, das ich gelesen habe und wie auch in allen anderen zuvor, habe ich den Schreibstil von ihr wieder sehr geliebt. Lena Kiefer schreibt ...

"Westwell - Heavy & Light" ist mittlerweile das 9. Buch der Autorin, das ich gelesen habe und wie auch in allen anderen zuvor, habe ich den Schreibstil von ihr wieder sehr geliebt. Lena Kiefer schreibt spannend, fesselnd und zudem mit sehr viel Gefühl, vergisst dabei aber auch eine Prise Humor nicht, sodass man während des Lesens wirklich ebenso mit den Charakteren mitfühlen und mitfiebern, wie man auch mit ihnen gemeinsam leiden und gleichzeitig lachen kann. Mir hat New York als Setting in Kombination mit der gesamten Atmosphäre der High Society unglaublich gut gefallen und ich konnte das Buch wirklich kaum aus der Hand legen.


Was ich sowohl bei Helena als auch bei Jessiah so toll fand, ist die Tatsache, dass ich absolut keine Probleme dabei hatte, mich in ihre Gedanken- und Gefühlswelt hineinzufinden und ihre Gedankengänge sowie Handlungen nachzuvollziehen. Die Autorin lässt einen durch die Einblicke, die man in die Köpfe und Herzen beider bekommt, wunderbar verstehen, was in ihnen vor sich geht und einen dadurch auch absolut mit ihnen mitfühlen.

Helena, die Protagonistin, fand ich absolut klasse. Sie ist ein unglaublich selbstloser Mensch, dem Gerechtigkeit ganz wichtig ist. Innerhalb des Buches erlebt man oft, dass sie ihre eigenen Bedürfnisse hintenanstellt und sich so verbiegt, dass sie so gut es geht in das Leben hineinpasst, in das sie hineingeboren wurde - aber nicht, weil sie naiv ist oder sich nicht durchsetzen kann, sondern weil die Liebe zu ihrer Schwester größer ist als alles andere. Und ich habe das nicht nur bewundert, ich habe es auch wirklich verstehen können. Gab es Momente, in denen ich mir gewünscht hätte, dass sie anders handelt? Alleine schon, weil einige ihrer Entscheidungen sie selbst am meisten verletzt haben? Ja, absolut. Aber ich hatte die gesamte Zeit über eben auch das volle Bewusstsein darüber, dass sie das nicht kann. Ich habe ihren trockenen Humor ebenso geliebt wie ihren Mut und ihre Zielstrebigkeit, denn wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, kann sie niemand davon abbringen, das auch durchzuziehen. Und ich habe sie so so gerne durch die Geschichte hindurch begleitet. 


HEAR ME OUT - der Protagonist, Jessiah Coldwell, fällt unter die Kategorie "angeleckt, meins", nur ohne den ersten Part, weil mir mein Buch dafür zu heilig ist. Nein, im Ernst. Wir müssen darüber reden, wie toll er ist und wie sehr ich ihn geliebt habe. Er ist jemand, der alles für die Menschen tun würde, die er liebt und der - genau wie Helena - zuallerletzt an sich selbst denkt. Auch er wurde in eine Welt hineingeboren, in der er sich absolut verbiegen muss, um irgendwie hineinzupassen, auch wenn ihm das in den meisten Fällen nicht ganz so gut gelingt wie Helena. Jess wird von Schuldgefühlen geplagt und egal, wie charmant er wirkt oder wie viele neckende Sprüche er von sich gibt - der Schmerz in ihm drin lässt sich nie ganz verbergen. Bei ihm war da für mich die ganze Zeit über dieser Mix aus:
"Kann man ihn bitte von diesem Schmerz und der Trauer befreien und ihn glücklich sein lassen?" und "Wie ist es möglich, dass ich mich Seite für Seite mehr in ihn verliebe?". Wenn ihr dieses Buch also lest und merkt, dass ihr euch ebenfalls in ihn verliebt, denkt bitte daran, dass wir ihn uns zumindest teilen, okay?



Mein Highlight in diesem Buch war - wie wahrscheinlich von mir auch nicht anders zu erwarten - die Liebesgeschichte oder besser gesagt der Beginn der Liebesgeschichte von Helena und Jess. Zwei Menschen, die dazu bestimmt sind, einander zu hassen, finden auf einmal in den Augen des jeweils anderen den Schmerz, der ihren eigenen widerspiegelt und bei dem sie gedacht hätten, mit diesem vollkommen alleine zu sein. Helena und Jess könnten auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein, aber je besser sie einander und je näher man als Leser:in die beiden kennenlernt, desto klarer wird, dass sie viel mehr miteinander verbindet, als man gedacht hätte. Sie beide wurden in ein Leben hineingeboren, in dem sie sich absolut fehl am Platz fühlen und in dem von ihnen verlangt wird, eine bestimmte Rolle einzunehmen. Doch in der Gegenwart des jeweils anderen können sie auf einmal vollkommen sie selbst sein und sich fallen lassen. Sie beide trauern um ein Geschwisterteil und tragen einen unglaublichen Schmerz mit sich herum, bei dem sie dachten, sie wären völlig alleine damit. Bis sie merken, dass sie genau diesen Schmerz und diese Trauer miteinander teilen.

Was also ist, wenn du dich zu der Person, von der du dich auf alle Fälle fern halten solltest, gleichzeitig die Person ist, mit der du dich am stärksten verbunden und zu der du dich am meisten hingezogen fühlst? Wenn nach und nach die Frage immer lauter wird, wie sich etwas, das anscheinend so falsch ist, sich so richtig anfühlen kann? Ich habe SO sehr mit diesen beiden mitgefiebert. Ich habe es geliebt, mit ansehen zu dürfen, wie sich die Gefühle der beiden füreinander langsam verändern und in eine völlig andere Richtung entwickeln.

Dass ihre Liebe eigentlich verboten ist, hat für noch mehr Spannung, aber eben auch für viel Schmerz und Verzweiflung gesorgt. Man wollte so sehr, dass alles gut geht und die beiden einfach glücklich sein können, aber wusste gleichzeitig eben auch, dass das nicht so einfach wird. Umso mehr habe ich aber jeden gemeinsamen Moment der beiden genossen. Und ihr glaubt gar nicht, wie froh ich darüber bin, dass die Autorin beschlossen hat, die Geschichte von Helena und Jess auf drei Bücher aufzuteilen, denn ich wäre nach diesem hier definitiv noch nicht dazu bereit gewesen, ich nach diesem hier noch absolut nicht bereit dazu gewesen wäre, sie schon wieder gehen zu lassen.



Neben der Tatsache, dass ich die beiden Protagonisten sehr dafür geliebt habe, dass sie so authentisch und für mich absolut greifbar gewesen sind, fand ich es wahnsinnig schön, dass man durch ihre Beschreibungen von Adam ( Jessiah’s Bruder ) und Valerie ( Helena’s Schwester ) das Gefühl bekommen hat, diese beiden ebenfalls gekannt zu haben - und dabei meine ich nicht das Wissen darüber, was für Menschen sie gewesen sind, sondern das Gefühl, das ich während des Lesens dadurch bekommen habe. Das Gefühl, dass die beiden nicht einfach nur zwei Fremde sind, nach deren Tod man jetzt nur durch Erzählungen etwas über sie erfährt, sondern zwei Menschen, die einem etwas bedeuten. Ich habe es geliebt, dass man nebenher immer wieder etwas über ihre Liebe zueinander erfahren hat und einen kleinen Teil ihrer Geschichte somit ebenfalls nachträglich miterleben konnte. Gleichzeitig finde ich es super spannend, dass die Autorin es geschafft hat, trotzdem dafür zu sorgen, dass man das gesamte Buch über nicht wirklich sagen kann, wem von beiden man die Schuld an ihrem Tod geben würde - ob überhaupt einem von ihnen, vielleicht beiden oder gar keinem? Das lässt einen gespannt und aufmerksam bleiben und trägt somit dazu bei, dass man noch viel tiefer in der Geschichte abtaucht.

Wie man Lena Kiefer ja kennt, liebt sie es, ihre Leser:innen zum Ende hin immer zu quälen und wie nicht anders zu erwarten, wenn es noch zwei weitere Bände geben wird, endet dieses hier natürlich so, dass man sich fragt, wie man bitte die nächsten vier Monate aushalten soll, ohne zu wissen, wie es mit Helena und Jess weitergehen wird. Es gibt noch so viele offene Fragen, so viele Probleme zu überwinden und dabei aber auch so viel Raum für Entwicklungen, dass ich einfach weiß, dass die nächsten Bände toll werden! Ich freue mich auf jeden Fall riesig auf den zweiten Band und bin mehr als bereit für die Spannung und all die Gefühle, die mich dort erwarten werden!

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Veröffentlicht am 31.05.2022

Leider eine ziemliche Enttäuschung ...

Dunbridge Academy - Anyone
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Puh, ich weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll. Die Bücher der „Dunbridge Academy“ Reihe waren drei der Neuerscheinungen, auf die ich mich in diesem Jahr mit am meisten gefreut habe und nachdem ...

Puh, ich weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll. Die Bücher der „Dunbridge Academy“ Reihe waren drei der Neuerscheinungen, auf die ich mich in diesem Jahr mit am meisten gefreut habe und nachdem ich die „What if“ Reihe der Autorin unendlich doll geliebt habe, waren meine Erwartungen wirklich hoch. Allerdings konnte schon der erste Band diese nicht so erfüllen, wie ich es mir gewünscht hätte und auch Band 2 jetzt konnte sie nicht nur nicht erfüllen, sondern hat mich tatsächlich ziemlich enttäuscht.

Ich bin ein absoluter Fan von Sarah Sprinz Schreibstil, weil er einfach super flüssig ist, weil ich gerne lese, WIE sie schreibt und weil er einfach unfassbar angenehm zu lesen ist. Das ist auch hier nicht anders. Die Art und Weise WIE sie schreibt, habe ich wieder sehr genossen, wirklich. Es war das WAS sie schreibt, was mir einfach überhaupt nicht zugesagt hat. Ich musste mich wirklich zum Weiterlesen zwingen, und mich selbst dazu zu motivieren, dieses Buch wirklich bis zum Ende zu lesen, war alles andere als einfach. Es konnte mich nicht catchen, nicht fesseln, nicht berühren und alles in allem auch leider nicht überzeugen.


Nachdem ich den ersten Band gelesen und Tori & Sinclair dort schon super interessant gefunden habe, war meine Vorfreude auf ihre Geschichte wirklich sehr groß. Ich LIEBE Best Freinds to Lovers Geschichten und der Klappentext klang einfach nach einem Buch, das alles enthalten würde, was ich liebe. Was mir aber das gesamte Buch über gefehlt hat, war eine Verbindung zu den beiden. Mal abgesehen davon, dass beide auf mich sehr viel jünger gewirkt haben, als sie in Wirklichkeit sind und ich schon alleine deshalb oftmals Probleme hatte, ihre Gedankengänge und Handlungen verstehen und nachvollziehen zu können, fand ich Tori’s Verhalten auch einfach unfassbar nervig. Ich habe nicht verstanden, warum sie eine Beziehung mit einem Menschen führt, den sie eigentlich gar nicht will und der sie super schlecht behandelt, auch wenn ich verstehen kann, warum die Autorin diese Beziehung bewusst ins Buch eingebaut hat, um zu zeigen welche Auswirkungen toxische Beziehungen haben können, aber Tori’s Denkweise, was diese Beziehung betrifft, war teilweise so unreif und absolut unverständlich. Zudem sind die Monolge in den Kapitel aus ihrer Sicht manchmal endlos lang gewesen und haben sich thematisch immer und immer wiederholt, sodass ich während des Lesens irgendwann nur noch gedacht habe „Ich kann es ehrlich nicht mehr hören, hör bitte einfach auf“.

Und auch mit Sinclair hatte ich meine Probleme. Er ist für mich einfach ein unglaublich blasser und oberflächlicher Charakter geblieben. Du erfährst im gesamten Verlauf der Geschichte so gut wie gar nichts über ihn und außer der Tatsache, dass er unendlich doll und heimlich in Tori verliebt ist, scheint ihn als Menschen nichts auszumachen. Wer ist Sinclair? Was liebt er? Wofür lebt er? Was mag er und was mag er gar nicht? Was sind seine Hobbys? Ich kann es euch nicht sagen. Die charakterliche Entwicklung bleibt dementsprechend auch vollkommen aus und ich kann weder sagen, dass ich Sinclair in mein Herz geschlossen, noch dass ich ihn in irgendeiner Weise interessant gefunden habe.

Auch die Liebesgeschichte bzw. generell Geschichte der beiden konnte mich leider gar nicht überzeugen. Das fängt schon damit an, dass mir der Beste Freunde Aspekt absolut gefehlt hat. Wo sehe ich wirklich was davon, dass die beiden seit Ewigkeiten die allerbesten Freunde sind? Wo bekomme ich diese besonderen Freundschaftsmomente? Wo kann ich sehen, woher die angebliche krasse Verbindung der beiden kommen soll? Ich habe absolut keine Ahnung.
Dementsprechend ebenfalls nicht nachvollziehen konnte ich die starken Gefühle der beiden füreinander. Warum sind die beiden so sehr ineinander verliebt? Was sehen sie im jeweils anderen? Wegen welcher Charaktereigenschaften, wegen welcher Momente und welcher Situationen haben sie sich ineinander verliebt? Man bekommt dazu einfach nichts, weshalb ich die Entwicklung der Liebesgeschichte leider absolut nicht nachvollziehen, nicht fühlen und nicht verstehen konnte, woher diese kommt. Fast noch schlimmer als die Tatsache, dass die Gefühle für mich aus dem Nichts kamen, ist die nicht vorhandene Kommunikation zwischen den beiden gewesen. Ich habe jetzt schon öfter etwas von „Miskommunikation“ von anderen gelesen, die das Buch rezensiert haben. Aber meiner Meinung nach gibt es diese gar nicht, weil da eben überhaupt keine Kommunikation stattfindet. Die beiden schweigen alles tot, fressen alles in sich hinein und anstatt anzusprechen, was sie stört oder ihnen auf dem Herzen liegt, fangen sie an, sich absolut idiotisch aufzuführen und verletzen mit ihrem Verhalten den jeweils anderen dann im Endeffekt auch noch. Es gab so viele unnötige Siutationen und so viel unnötiges Drama - und beides hätte es nicht gegeben, wenn Tori und Sinclair miteinander geredet hätten.
 Auch ganz schlimm war der große Raum, den die Eifersucht von beiden hier eingenommen hat. Ebenfalls etwas, was einfach nur ein Gespräch gebraucht hätte. Aber nein, Reden wird ja überbewertet.

Abgesehen von der Liebesgeschichte besitzt dieses Buch keine wirkliche Nebenstoryline. Da war so viel Potenzial von Themen und Handlungen, die allesamt mal ganz kurz angeschnitten, aber dann nicht weiter ausgeführt wurden. Es gibt hier einfach keine wirkliche Rahmenhandlung und wichtige Themen, bei denen die Autorin sich etwas Gutes dabei gedacht hat, diese mit ins Buch einzubringen, sind zu wenig behandelt, zu schnell abgehakt oder gar nicht erst vertieft worden. Und das ist, wie so Vieles in diesem Buch, so unglaublich schade.

Was ich hier wieder sehr geliebt habe, war die Atmosphäre des Internatslebens und die Freundschaften in diesem Buch - vor allem die von Sinclair und Henry. Ich hätte mir gewünscht, dass ich die Freundschaft zwischen Tori und Sinclair ebenso gefühlt hätte wie die anderen Freundschaften, denn diese fand ich schon im ersten Band unglaublich schön und auch hier habe ich alle Momente der Freundesgruppe wieder total genossen.

Ansonsten muss ich leider einfach sagen, dass „Dunbridge Academy - Anyone“ eine ziemliche Enttäuschung für mich und einfach nicht mein Buch war. Mir hat die Greifbarkeit der Charaktere ebenso gefehlt wie der komplette Part von Best Friends bis hin zu Lovers. Ich habe nicht mit den Protagonisten mitfiebern und mitfühlen können, die Geschichte konnte mich emotional nicht erreichen und generell hat es dieses Buch einfach nicht geschafft, mich richtig zu packen.
Und obwohl ich mich von Anfang an am allermeisten auf den dritten Band der Reihe gefreut habe, bin ich mir mittlerweile nicht mehr so sicher, ob ich diesem wirklich noch lesen werde. Weil auch, wenn ich weiß, dass die Bücher von Sarah Sprinz es schaffen können, mich absolut zu begeistern, weil es einige von ihnen schon getan haben, so konnte es diese Reihe von ihr bisher leider gar nicht.

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Veröffentlicht am 27.05.2022

Eine absolut grandiose Fortsetzung!

A Whisper of Stars
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Der erste Band der „A Whisper of Stars“ Reihe war 2021 ein absolutes Jahreshighlight für mich! Ich habe die faszinierende und magische Welt absolut geliebt, fand die Charaktere allesamt klasse und habe ...

Der erste Band der „A Whisper of Stars“ Reihe war 2021 ein absolutes Jahreshighlight für mich! Ich habe die faszinierende und magische Welt absolut geliebt, fand die Charaktere allesamt klasse und habe das Buch regelrecht verschlungen. Dementsprechend groß war dann natürlich auch die Vorfreude auf die langersehnte Fortsetzung! Leider muss ich sagen, dass ich durch die lange Zeit, die zwischen dem Erscheinungstermin von ersten und dem vom zweiten Band lang, ziemlich Probleme dabei hatte, wieder in die Geschichte hineingekommen. Ich war verwirrt, konnte einige Charaktere gar nicht richtig zuordnen und hätte mir an dieser Stelle vielleicht einen kleinen Rückblick - so etwas wie ein „Was bisher geschah …“ gewünscht.

Der Zustand der Verwirrung hat zum Glück nicht das gesamte Buch über angehalten, sondern sich nach und nach gelichtet. Die durcheinandergewürfelten Puzzleteile haben sich langsam wieder zu einem klaren Bild zusammengefügt und ich bin während des Lesens Stück für Stück wieder selbst Teil der Geschichte geworden. Und ab da hat es die Autorin dann auch wieder geschafft, mich mit dem Buch absolut zu fesseln und in den Bann der Geschichte zu ziehen.
Wie auch schon im ersten Band ist das, was Tami Fischer hier erschaffen hat, wirklich etwas Einzigartiges. Ihre Gedankengänge, die Verknüpfungen, die sie hier in das Buch mit eingebaut hat und all die wertvollen und beeindruckenden Details - all das habe ich ich schon im vorherigen Band wahnsinnig faszinierend gefunden und auch diesmal ging es mir nicht anders damit. Generell bin ich von der gesamten Idee dieser Geschichte noch immer vollkommen begeistert, weil es einfach so neu und die Handlungen dadurch allesamt so unvorhersehbar sind.

Scheinbare Wahrheiten entpuppen sich als Lügen. So vieles hier ist noch immer mehr Schein als Sein. Auch diesmal ist wieder Miträtseln und Mitraten angesgat und genau das zieht einen immer tiefer in die Geschichte hinein. So tief, bis man irgendwann wieder so tief drinsteckt, dass man jeglichen Bezug zur Realität verloren hat und alles, bis auf die Worte vor sich, komplett ausblendet. Die Atmosphäre ist düster, geheimnisvoll, magisch und lässt einen immer mal wieder einen Schauer über den Rücken laufen. Es erwarten einen so viele unerwartete Wendungen, so viele Überraschungen und Dinge, die einen wirklich sprachlos machen. In jeder einzelnen Sekunde fiebert und fühlt man einfach absolut mit. Und mit jeder einzelnen Seite ist nicht nur die Spannung gestiegen, meine Bewunderung Tami Fischer gegenüber ist es auch. Denn das, was sie hier geschaffen hat, ist wirklich der absolute Wahnsinn.

Neben der ganzen Spannung und all der Action, bekommt man durch die Liebesgeschichte auch immer ein wenig Zeit zum Durchatmen. An dieser Stelle wird dann vor allem das Herz berührt und die Schmetterlinge im Bauch werden zum Leben erweckt. Aber auch hier erwartet einen die ein oder andere Überraschung. Es ist ganz schwer, hier nicht zu viel zu verraten, weil ich natürlich möchte, dass ihr euch überraschen lasst, aber ich kann euch sagen, dass ich die Entwicklungen der Charaktere und auch die Entwicklung der Liebesgeschichte sehr geliebt habe. Die Nebencharaktere waren allesamt wieder eine ganz wunderbare Ergänzung der Geschichte und haben einen großen Teil dazu beigetragen, dass mir das Buch so gut gefallen hat, wie es hier der Fall war.

Ich weiß nicht, wieso, aber irgendwie hatte ich im Kopf, dass „A Whisper of Stars“ eine Dilogie wird, weshalb ich umso überraschter war, als das Buch langsam dem Ende zuging und so vieles noch ungeklärt und offen war. Spätestens da wurde mir dann klar, dass ich gleich zwar am Ende des Buches, aber noch lange nicht am Ende der Geschichte angelangt bin. Es ist defintiv nicht übertrieben, wenn ich sage, dass ich die Tage mehrfach zählen werde, bis der nächste Band erscheint - wirklich, ich werde zählen! Weil dieser Epilog? Er hat mein Gehin in Chaos gestürzt und mal wieder hunderte von Fragen darin hinterlassen. Fragen, dessen Antworten ich nicht nur haben möchte, sondern die ich dringend BRAUCHE!

Trotz aller Liebe und all dem Lob muss ich sagen, dass mich das Buch nicht so sehr überzeugen konnte, wie der erste Band, was auch wirklich der einzige Grund dafür ist, dass es einen Stern weniger bekommt. Vielleicht liegt es daran, dass ich für meinen Geschmack etwas zu lange gebraucht habe, um in die Geschichte hineinzukommen. Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass meine Begeisterung für und meine Liebe zu Band 1 einfach noch um einiges größer waren und ich diese beiden Teile deshalb unmöglich gleich bewerten kann. Das ändert aber nichts daran, dass dieses Buch eine mehr als gelungene Fortsetzung ist und IHR DIESE REIHE UNBEDINGT LESEN MÜSST!

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